Verfahren zur Herstellung eines Fahrzeugrahmens. Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Herstellung eines Fahrzeugrahmens, der bei einfacher, dauerhafter und verhältnismässig billiger Bauart im Verhältnis zu seinem Ge wicht eine hohe Verdreh- und Biegungs steifigkeit besitzen soll, um dadurch ein steifes Stützglied für den darauf anzubrin genden Fahrzeugkasten darzustellen.
Zu diesem Zweck wird- der Rahmen aus einzelnen Baugliedern zusammengesetzt, die alle aneinandergeschweisst werden.
Durch die gänzliche Schweissung können nicht nur zahlreiche Arbeitsvorgänge erspart werden, die bisher erforderlich waren, wo die verschiedenen Glieder miteinander ver nietet wurden, sondern auch Verbindungen erzielt werden, die wegen des Wegfalles von Stossfugen starrer, dauerhafter und' in der Herstellung gleichförmiger sind.
Bisher wurde bei der Rahmenherstellung allgemein Punktschweissung oder Lichtbogen schweissung angewendet, weil angenommen wurde, dass bei Stumpfschweissung der Be trag des durch Abbrand verbrauchten Me- talles nur durch Abbiegen der schon ge schweissten Glieder erhalten werden könne. Solche Beanspruchungen in den Gliedern konnten aber natürlich nicht geduldet wer den. Punktschweissung hat aber den Nachteil, dass die Glieder nur an einzelnen Punkten zu sammengehalten werden, wie bei Nietung, während Lichtbogen- oder Gasschweissung verhältnismässig kostspielig ist.
Das Verfahren gemäss vorliegender Erfin dung zeichnet sich gegenüber diesen bekann ten Verfahren dadurch aus, dass die Einzel glieder stumpf aneinandergeschweisst werden, wobei besondere Massnahmen getroffen wer den, damit Spannungen im Rahmen tunlichst vermieden werden.
Am bekanntesten sind Rahmen des so genannten X-Typs. Bei diesem Rahmentyp sind Seitenglieder vorhanden, die an jedem Ende durch Vorder- und Hinterquerglieder miteinander verbunden sind. Von jeder Ecke aus erstrecken, sieh andere Glieder diagonal zu den gegenüberliegenden Ecken. Diese Diagonalglieder schneiden sieh im Mittel- punkte des Rahmens in einer Büchse. Jedoch waren frühere Ausführungen dieses Typs insofern schlecht, als der Mittelpunkt, in dem sich die Diagonalglieder schneiden, ver hältnismässig schwach gebaut war, so dass aus den Diagonalgliedern nicht der höchst mögliche Nutzen gezogen werden konnte.
Der Hauptzweck der Diagonalglieder liegt darin, einem Verdrehen des Rahmens zu widerstehen, und beim Widerstand gegen solche Belastungen ist das der höchsten Be anspruchung unterworfene Glied das Büchsen glied im Mittelpunkte des Rahmens. Es hat nämlich beim Verdrehen des Rahmens jedes Paar von Diagonalgliedern die Tendenz, sich in der Büchse um das andere Paar zu drehen. Ausserdem verlaufen vielfach Antriebswellen durch diese zentrale Büchse, für welche die Öffnungen in der Büchse genügend gross sein müssen, weil sich die Welle infolge der Biegsamkeit der Fahrzeugfedern bewegt.
Vorteilhaft wird deshalb ein zentrales Büchsenglied verwendet, das den erforder lichen Spielraum für die Antriebswelle des Fahrzeuges erlaubt und gleichzeitig eine starre Verbindung für die vier sich in diago naler Richtung erstreckenden Glieder ergibt.
An Hand der Zeichnung sei ein Aus führungsbeispiel des erfindungsgemässen Ver fahrens erläutert.
Fig. 1 zeigt perspektivisch einen fertigen Rahmen und Fig. 2 perspektivisch die einzelnen Rahmenglieder voneinander an den Punkten getrennt, an denen sie nachher zusammen geschweisst werden.
Fig. 3 zeigt einen waagrechten Schnitt durch das Büchsenglied in der Mitte des Rahmens.
Fig. 4 ist ein Schnitt nach der Linie 4-4 von Fig. 3, und Fig. 5 ist ein Schnitt nach der Linie 5-5 von Fig. 3.
10 bezeichnet die Seitenglieder des Rahmens, die aus einem flachen Stück in Rinnenform gepresst sind, wobei die Schen kel einwärts gegen die Rahmenmitte hin gerichtet sind. Im .Mittelpunkte des Rahmens ist ein Büchsenglied vorgesehen, das sich aus zwei Hälften 11 und 12 zusammensetzt, von denen jede aus cinem Blechpressstück besteht. Beide Hälften 11 und 1<B>2</B> sind X-förmig, wo bei jeder ihrer Arme L-förmigen Querschnitt hat. Um das Büchsenglied zu bilden, werden die zwei Hälften 11 und 12, mit ihren Rän dern aneinanderstossend, in die Backen einer Schweissmaschine eingespannt und dann wer den die Ränder stumpf aneinandergeschweisst.
Das weggebrannte Metall wird ausgeglichen, indem man die beiden Hälften während des Schweissens in senkrechter Richtung näher zusammenrückt. Die Flansche an jeder Hälfte sind so gestaltet, dass, wenn sie zu sammengeschweisst sind, in der Vorder- Lind der Hinterwand der Büchse Öffnungen 13 vorhanden sind, während die Seitenwände der Büchse Öffnungen 14 zeigen. Die An triebswolle des Fahrzeuges kann durch die Öffnungen 13 treten. Nachdem die Hälften 11 und 1.2 zusammengeschweisst sind, besitzt jeder Arm des Gliedes Rinnenform.
Weiter sind zwei vordere, rinnenförmige Diagonalglieder 15 sowie zwei hintere, rinnenförmige Glieder 16 vorgesehen, wobei die vordern Enden der Rinnenglieder 15 und die hintern Enden der Glieder 16 mit Ring flanschen 17 versehen sind, welche aus dem Material des Rinnensteges herausgepresst und von diesem aus einwärts gerichtet sind. Ein vorderes röhrenförmiges Querglied 18 wird finit seinen Enden je an einen solchen Ring flansch 17 stumpf angeschweisst, zur Bildung einer Unterverbindung, umfassend das Quer glied 18 und die zwei nach hinten verlaufen den Rinrienglieder 15.
An die Flanschen 17 der Glieder 16 wird in ähnlicher Weise ein hinteres röhrenartiges Querglied 19 stumpf uesehweisst. Auf diese Weise werden zwei <B>,</B> in dreieckförmige Unterverbindungen gebildet, von welchen die vordere Unterverbindung stumpf aii die zwei vorwärts gerichteten Arme des zentralen Büchsengliedes und die hintere Unterverbindung in ähnlicher Weise stumpf an die hintern Arme des zentralen Büchsengliedes angeschweisst wird. Zum Ausgleich des bei diesem Schweissvorgang durch Abbrand verlorenen Metalles werden die zwei Unterverbindungen in waagrechter Richtung gegen das Büchsenglied bewegt.
Diese Richtung steht senkrecht zur Bewe gungsrichtung beim Zusammenschweissen der Büchsengliedhälften.
Die beiden Seitenglieder 10 werden dann den entsprechenden Seiten des X-Gebildes entlang in Stellung gebracht. Die geflansch ten Enden der Glieder 15 und 16 werden gleichzeitig an die Enden der Seitenglieder 10 und die Enden eines Pufferquergliedes 20 stumpf angeschweisst. Das Querglied 20 be sitzt ebenfalls Rinnenform, wobei dessen Schenkel auswärts gerichtet sind und in gleicher Flucht liegen mit den Schenkeln der Seitenglieder 10. Die Ausgleichbewegung verläuft in diesem Falle quer, das heisst unter einem rechten Winkel zu den andern zwei Ausgleichbewegungen. Auf diese Weise wird an jedem Ende eines jeden Seitengliedes ein rechteckiger Querschnitt geschaffen, der sich bis zu einem beträchtlichen Abstand von den Rahmenenden weg erstreckt.
Der wichtigste Vorteil des beschriebenen Verfahrens liegt darin, dass die Ausgleich bewegungen bei den verschiedenen Schwei ssungen in zueinander senkrechten Richtun gen erfolgen, wodurch Spannungen im Rahmen tunlichst vermieden werden.
Ein weiterer Vorteil ergibt sich daraus, dass das im Mittelpunkt des Rahmens vor gesehene Büchsenglied im- Längs- und Quer schnitt rechteckig ist. Es ist wohlbekannt, dass ein solches Büchsenglied den grössten Widerstand gegen Verdrehung bietet, so dass mit dieser Form maximale Steifigkeit er reicht wird. Ferner ist bei dieser Bauart die Verwendung von Nieten, Anschlusseisen und dergleichen unnötig.
In der Anordnung, Ausbildung und Ver bindung der verschiedenen Glieder können Änderungen vorgenommen werden, ohne aus dem Rahmen der Erfindung herauszutreten.