Verfahren zur Herstellung von Andr oster on. Gegenstand vorliegenden Patentes ist ein Verfahren zur Herstellung von Androsteron, dadurch gekennzeichnet, dass man einen Andro- steronester, der aus dem ungesättigten Chlor keton der Formel C19H270C1 und dem Schmelz punkt 156,7 -157,5 C über das Dihydro- chlorketon erhalten wurde, mit einem v6r- seifenden Mittel behandelt.
Die Doppelbindung des erwähnten unge sättigten Ketorrs lässt sich leicht durch in üblicher Weise aktivierten Wasserstoff, zum Beispiel durch die Einwirkung von Wasser stoff in Gegenwart von Katalysatoren, wie Palladium und dergleichen hydrieren, wobei das entsprechende Dihydrochlorketon entsteht. Diese Hydrierung kann bei erhöhter Tempe ratur, sowie unter Druck erfolgt sein. Als Katalysatoren können ausser Palladium auch andere gebräuchliche Hydrierungskatalysato- ren oder ihre Gemische verwendet worden sein.
Ferner kann an Stelle von katalytisch aktiviertem Wasserstoff auch Wasserstoff, der in anderer Weise aktiviert worden ist, z. B Wasserstoff in statu nascendi, gedient haben. Die Hydrierung kann zum Beispiel in der Weise erfolgt sein, dass man das ungesättigte Chlorketon in Alkohol löst, kolloidales Palla dium hinzufügt und mit Wasserstoff schüttelt. Die Reaktion verläuft, wie sich zeigte, schnel ler bei erhöhter Temperatur. Es ist zweck mässig, wenn nach Beendigung der Wasser stoffaufnahme vom Katalysator abfiltriert und die Lösung konzentriert wurde.
Dabei kri stallisiert ein gesättigtes Chlorketon der Formel CruH29001 mit einem Schmelzpunkt 173 aus, das keine der Farbreaktionen des ungesättigten Betons gibt.
Die Umwandlung dieses gesättigten Chlor ketons in den mit dem verseifenden Mittel zu behandelnden Androsteronester erfordert den Ersatz des Chloratoms durch eine Ester gruppe. Das kann zum Beispiel in der Weise erfolgt sein, dass man die Esterverbinduug durch Umsetzung des Ohlorketons nach dem Prinzip der doppelten Urisetzung mit Salzen von Garbon- oder Sulfosäuren herstellt.
Es ist zweckmässig, wenn der Ersatz des Chloratoms durch die Estergruppe durch Qm- Setzung mit Acetaten, wie Kalium oder Silber acetat und Benzoaten oder andern Salzen von Carbon- bezw. Sulfosäuren, vorteilhaft unter Druck, zum Beispiel im Bombenrohr erfolgt ist.
<I>Beispiel:</I> Das ungesättigte Chlorketon der Formel C19H270C1 wird in alkoholischer oder in Eis essiglösung unter Verwendung von Palladium katalysator (Palladiummohr, Palladium-Ba- riumsulfat- oder Pd-CaC0s-Katalysator) hy driert.
Nach dem Absättigen einer Doppel bindung wird auch die Carbonylgruppe an gegriffen und überraschend leicht unter Auf nahme eines weiteren 112o1 H2 zur CHOR- Gruppe reduziert; aus diesem Grunde erweist es sich als zweckmässig, das gesättigte Chlor keton als Semicarbazon (F. P.<B>2850)</B> abzu scheiden, aus dessen Mutterlaugen sich die wasserstoffreicheren Anteile der Hydrierung durch Absublimieren im Hochvakuum ge winnen lassen.
Durch Spaltung des Semicarbazons mit verdünnten Säuren gewinnt man das Dibydro- Chlorketon C19H29001, das aus verdünntem Alkohol in prismatischen Nadeln vom F. P. 173 0 (unkorr.) kristallisiert, mit Tetranitro- methan keine Farbreaktion und mit Essig säureanhydrid und konzentrierter Schwefel säure nur eine schwache Gelbfärbung mehr zeigt. Ausbeute bis zu 95 0,/o.
Das Dihydro-Chlorketon 173 0 wird nun mit Kaliumacetat und Eisessig durch fünf stündiges Erhitzen im Bombenrohr auf etwa 180 0 in den Essigsäureester übergeführt. Das Reagens wurde folgendermassen bereitet; rein stes Kaliumacetat wurde in heissem Eisessig gelöst; nach dem Abkühlen auf Zimmertempe ratur und mehrtägigem Stehen wurde die Lö sung filtriert.
Sie enthält in 1 eins 0,24006 g Kaliumacetat = 21,1 Gewichtsprozent: 5 eins wiegen 5,7035 (D - 1,1407); nach dem Verdünnen mit Wasser auf 200 eins ver brauchen 20 cms zur Neutralisation gegen Phenolphthalein 37,50 cm!' n/5 KOH.
Das halogenfreie Umsetzungsprodukt lässt sich aus dem Reaktionsgut nach dem Wasser zusatz mit Äther ausschütteln; die ätherische Lösung wird mit Bicarbonat und Wasser ge waschen und mit Natriumsulfat getrocknet. Nach dem Verdampfen des Lösungsmittels hinterbleibt ein Rohkristallisat, das einen un scharfen Schmelzpunkt von 125-160 0 zeigt.
Es stellt ein Stoffgemisch dar, das leicht durch fraktionierte Sublimation im Hochvakuum zerlegt werden kann in ein ungesättigtes Beton (35-80 %) und in Androsteronacetat (20-65 %).
Das Androsteronacetat setzt sich nach dem Absublimieren des Betons bei 10-° mm ab' 90 0 in gut ausgebildeten Kristalldrusen im Retortenhals ab und lässt sich aus ver dünntem Alkohol in Gestalt langer Nadeln vom Schmelzpunkt 160-161 0 erhalten.
Er zeigt in allen Eigenschaften Übereinstimmung mit dem Androsteronacetat, das aus natür lichem Androsteron bereitet wurde, gibt mit diesem keine Schmelzpunktdepression, zeigt die gleiche optische Drehung und dieselbe physiologische Wirksamkeit. Ausbeute 75 %.
Das Acetat wurde zwei Stunden mit über schüssiger 3-n-methylalkoholischer Kalilauge erwärmt; die Reaktionslösung wurde ver dünnt und mit Äther ausgeschüttelt. Nach dem Verdampfen des Äthers wurde der Rück stand bei 110 0 (10-2 mm) vorsichtig destil liert und anschliessend aus verdünntem Alko- kol umkristallisiert. F. P. 178 0 (unkorr.) Unterschiede zum bekannten Androsteron aus Männerharn, das als Arzneimittel verwendet wird, liessen sich nicht nachweisen.