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Stromturbine.
Turbinen lassen im allgemeinen eine rationellere Ausnützung der vorhandenen Wasserkraft zu als Wasserräder, sie können aber nur dort zur Anwendung gebracht werden, wo ein grösseres Gefälle vorhanden ist. So wünschenswert als also deren Anwendung in Flüssen und Strömen auch erscheinen würde, so ist man hier dennoch auf die schwerfälligen Wasserräder angewiesen, weil die bisher übliche Bauart der Turbine mit vertikaler Achse hier deren Verwendung nicht gestattet ;
weiters aber auch deshalb, weil das Flusswasser meist einen sehr scharfen Sand mit sich führt, einen Quarzsand, der in kurzer Zeit in alle unter Wasser befindlichen Lager eindringt, sie verstopft, ausscheuert, und so die Maschine betriebsuntauglich macht, endlich deshalb, weil durch mitgeschwemmte Verunreinigungen, wie Fetzen u. dgl. der Gang der Maschine gehemmt werden kann, was einem Stillstand der ganzen Maschine, wenn nicht gar einen Achsenbruch zur Folge haben kann.
Gegenstand der vorliegenden Erfindung ist eine Stromturbine, welche alle die geschilderten Mängel vermeidet. Die Turbinenachse ist unter einem kleinen Winkel gegen die Wasseroberfläche geneigt, weicht also nicht erheblich von der horizontalen Strömungsrichtung des Wassers ab. Am tiefergelegenen Ende der Achse befindet sich das Laufrad oder der Propeller, an ihrem ober Wasser gelegenen Ende der Antrieb der Hauptwelle und des Vorgeleges. Etwa im ersten Drittel der Achse, u. zw. gleichfalls nach oberhalb des Wasserspiegels, wird die Achse von einem Halslager umschlossen, das in einem hochziehbaren vertikalen Schlitten pendelnd eingebaut ist, so dass jede einzelne Achse samt Laufrad (es wirken deren mehrere nebeneinander auf die Hauptwelle ein) hochgekurbelt und gereinigt werden kann, wenn Schwemmstücke, oder sonstige Verunreinigungen deren Lauf behindern.
Jede Turbinenachse besitzt an ihrem oberen Ende einen Freilauf, so dass die ganze Anlage ungestört weiter funktioniert, wenn eine einzelne Achse samt Laufrad an ihrer Bewegung behindert oder zwecks Reinigung hochgekurbelt ist.
Von der Anbringung eines Leitrades wurde absichtlich abgesehen, von der Erwägung ausgehend, dass man es hier nicht mit dem Drucke eines hohen Gefälles zu tun hat, sondern nur mit der Stosskraft des fast horizontal dahinfliessenden Wassers, und dass es somit angezeigt erscheint, diese Stosskraft durch nichts zu brechen.
Die Zeichnung zeigt in Fig. 1 eine Draufsicht auf die ganze Anlage. S1 und S2 sind zwei Schiffe oder Schwimmkörper, die im Flusssande fest verankert werden. Sie sind durch zwei Balken B1 und B2
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Leerlauf L1 und L2. B2 trägt die Vorrichtung zum Hochkurbeln der Turbinenachse. Es sind zwei Propeller eingezeichnet. Bei Anwendung mehrerer Propeller sind dieselben schachbrettartig versetzt. Fig. 2 zeigt die Anlage in der Seitenansicht. Fig. 3 zeigt die Vorrichtung zum Hochkurbeln der Achse in der Seitenansicht. Sie besteht aus dem Rahmen R, der in dem Zapfenlager Z am Balken B2 pendelnd befestigt ist.
In einer Nut gleitet das Gleitstück, das mittels einer Schraube ohne Ende hochgekurbelt werden kann. Fig. 5 zeigt das untere Ende des Gleitstückes G von vorne gesehen. Dasselbe ist gabelförmig ausge- nommen und zwischen den beiden Zinken befindet sich-gleichfalls pendelnd-das Halslager, durch das die Turbinenachse T geht. Fig. 4 zeigt das an den Balken B1 angebaute Stützlager St, durch das die Hauptwelle W geht. Zwischen den Backen desselben wird die Welle W lose von dem Ansatzstück A umschlossen, derart, dass ihre Drehung dadurch nicht behindert wird. In dasselbe greift eine Schraube mit zylindrischem Kopfe ein, dessen Durchmesser grösser ist als der des Ansatzstückes A, so dass eine Stufe entsteht.
Die Befestigung kann natürlich auch anders als durch Verschraubung erfolgen. Mit dem gleichen
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die Schraube am unteren Ende eingeschraubt ist, nicht mehr abgleiten kann. Das Kegelrad Kl ist um das Ansatzstück A drehbar. Während es mit der Turbinenachse T fest verschraubt ist. Es wird also von der Turbinenachse mitgenommen, während das Ansatzstüek A sich nicht dreht. Das Ansatzstück A mit der daran befindlichen Schraube hat den Zweck, durch Eingreifen in die stufenförmige Ausbohrung der Muffe des Kegelrades Xi die Entfernung des Kegelrades Xi und der Turbinenachse T von der Hauptwelle W zu fixieren. In dieser Stufe wird zwecks Vermeidung der Reibung zweckmässig ein Kugellager sich bebefinden müssen, was hier der Klarheit halber weggelassen ist.
Derart bleibt also das Kegelrad Xi stets im Eingriff mit dem Kegelrad K2, das auf die Welle IV
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die zusammen mit der Muffe M den Leerlauf bildet. Die Muffe M ist auf der Welle W fest aufgekeilt und trägt (Fig. 6) die Sperrklinke Sp und die Feder F, durch welche die erstere in die Sehnecke Eck unterhalb der Nase fest eingedrückt wird. So lange sich die Sperrklinke Sp gegen die Nase der Schnecke Eck stemmt, wird M von Xs und W von M mitgenommen. Sobald aber eine Turbinenachse rückläufig gedreht wird oder in der Ganggesehwindigkeit gegen die anderen zurückbleibt, lässt die Sperrklinke aus, und die Schnecke gleitet unter ihr widerstandslos hinweg.
Dies ist der Fall, wenn ein Laufrad durch Schwemm- stücke festgehalten oder eine Achse zweck Reinigung hochgekurbelt ist.