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Verfahren zur Darstellung von grünen beizenziehenden Farbstoffen.
In der Patentschrift Nr. 54272 ist unter anderem ein Verfahren beschrieben, wonach in der Aminogruppe substituierte Amino-m-oxybenzoylbenzoesäuren mit der Mono- oder Disulfosäure von Pyrogallol zu sulfonierten Rhodolfarbstoffen kondensiert werden können.
Erfinderin hat nun gefunden, dass bei Behandlung der genannten sulfonierten Rhodole1 mit rauchender Schwefelsäure, Schwefelsäurechlorhydrin oder gleich wirkenden Wasser ent-j ziehenden Mitteln neue wertvolle beizenfärbende Farbstoffe entstehen. Diese Farbstoffe sind, soweit sie nicht Sulfogruppen andernorts wie im Pyrogallolkern enthalten, basischer Natur, die in Form ihrer Salze in Wasser leicht löslich sind und aus den wässerigen Lösungen durch Alkalien ausgefällt werden können. Die im Pyrogallolkern vorhandene Sulfogruppe scheint abgespalten zu werden. Von ganz besonderem Interesse sind diese neuen Produkte für den Baum- \\solldruck. Mit Chrombeize liefern einige von ihnen schöne grüne Nuancen von ganz bemerkens werten Echtheitseigenschaften. Auch mit Tannin lassen sie sich drucken.
Die so erhaltenen Nuancen sind ebenfalls grün. Gegenüber Coerulein, mit welchem nur Olivetöne erzielt werden können, haben die neuen Produkte eine wertvolle grünere Nuance, vor allem aber eine bessere@ Löslichkeit voraus. Verglichen mit den Produkten des D. R. P. Nr. 196752, sofern sie nicht ; sulfoniert sind, sind die hier beschriebenen besser löslich. Die Farbstoffe des D. R. P. Nr. 2570841 ergeben mit Chrombeize blaugrüne bis schwärzlichgrüne Nuancen, mit Tannin blaue Lacke ; ! die nach der Erfindung erhältlichen Produkte liefern dagegen sowohl mit Chrombeize als auch i mit Tannin gedruckt wertvolle grüne Töne. Es muss sich also hier um Körper handel, deren Konstitution verschieden ist von derjenigen der Produkte des Patentes Nr. 257084.
Beispiel I. !
1 Teil Rhodolfarbstoff, erhalten aus Diäthylamino-m-oxybenzoylbenzoesäure und Pyro- : galloldisulfosäure wird in 4 Teilen Oleum von 20 bis 25% SOs-Gehalt eingerührt und diese Lösung i auf 1 :) 0 bis 1550 C erwärmt. Diese Temperatur wird gehalten, bis eine Probe der Reaktionsmasse ! beim Verdünnen mit Wasser eine rein grüne Färbung zeigt und keine unlöslichen, in Ammoniak1
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erkalten gelassen und mit Eiswasser verdünnt. Der neue Farbstoff ist zum grossen Teil in Lösung. Mit Kochsalz kann er vollständig niedergeschlagen werden. Das Produkt wird abfiltriert, in Wasser ; und wenig Salzsäure gelöst und von geringen Mengen unlöslichen Teilen abfiltriert.
Die Lösung ! wird mit Soda oder Natriumazetatlösung versetzt, worauf der Farbstoff in grünen Flocken ausfällt Er wird wiederum abfiltriert, in verdünnter Salzsäure gelöst und ausgesalzen.
Der so erhaltene Farbstoff stellt ein schwarzes l'ulver dar, das sich in Wasser mit grüner Farbe löst und aus dieser Lösung durch Alkalien fällbar ist. In konzentrierter Schwefelsäure löst er sich mit rötlichbrauner Farbe, die auf Wasserzusatz nach Grün umschlägt.
Chromiertf Wolle färbt das Produkt in kräftigen grünen, walk-und lichtechten Tönen an.
Mit Chrombeize auf Baumwolle gedruckt liefert der Farbstoff grüne Nuancen von vorzüglicher : Wasch-, Seifen-, Chlor-und Lichtechtheit. Die Drucke mit Tannin sind ebenfalle grün und voll guten Echtheitseigenschaften. In ganz ähnlicher Weise wird ein entsprechendes Dimethylderivat erhalten, das ähnliche Eigenschaften aufweist, dessen Chromlack etwas intensiver und blau- : stichiger ist.
Beispiel ! T
1 Teil Farbstoff, erhalten aus Diäthylamino-m-oxybenzoyelbenzoesäure und Pyrogallol- disulfosnure wird in 4 Teile Schwefelsäurechlorhydrin eingerührt und die Lösung auf zirka HO bis 145 C erwärmt, bis eine Probe mit Wasser verdünnt sich grün färbt und keine in Ammoniak sich rot lösenden Teile mehr vorhanden sind. Die Aufarbeitung geschieht wie in Beispiel I an- gegeben.
Von dem Verfahren des D. R. P. Nr. 257084 unterscheidet sich das vorliegende sowo dadurch, dass als Ausgangsmaterial notwendigerweise ein sulfoniertes Rhodol zu verwenden ist, als auch dadurch, dass stärkeres Oleum verwendet wird. Für das neue Verfahren ist es notwendig rauchende Schwefelsäure von hinreichender Konzentration zu verwenden, so dass die vorhanden@ Anhydridmenge mindestens genügt, alles sich bildende Wasser aufzunehmen.
Nimmt man zu schwaches Oleum, Monohydrat oder gewöhnliche konzentrierte Schwefelsäure (96%), 80 bildet sich andere Produkte, die sich in Wasser mit blauer Farbe lösen und blauere, weniger wertvoll
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hier die Sulfogruppe des Rhodols abgespalten wird, bevor die Kondensation (Wasserabspaltung) eintritt, während bei Anwendung von hinreichend starkem Oleum oder Schwefelsäurechlorhydrin, die Abspaltung der Sulfogruppe gleichzeitig mit der Kondensation (Wasserabspaltung) oder unmittelbar nachher erfolgt.
Verfährt man mit einem nicht sulfonierten Rhodol nach Beispiel I der vorliegenden Erfindung, d. 11. behandelt man mit Oleum von zirka 25%, so bildet sich ein in Wasser blau lösendes Produkt. Der Farbstoff, der sich in Wasser mit grüner Farbe löst, kann nur aus dem sulfierten Rhodol und unter Anwendung von hinreichend starkem Oleum oder Schwefelsäurechlorhydrin gebildet werden und würde natürlich auch entstehen, wenn man das nicht sulfonierte Rhodol zuerst sulfonieren und nachher der Kondensation (Wasserabspaltung) unterwerfen würde.
Da also die Kondensation (Wasserabspaltung) der sulfierten oder nicht sulfierten Rhodole nach Patent Nr. 257084 und der sulfonierten Rhodole nach der vorliegenden Erfindung zu verschiedenen Produkten führen, die beide schwefelfrei sind, so müssen sie auch verschiedener Natur sein, d. h. ihr Reaktionsmechanismus muss verschieden sein, sie müssen an verschiedenen Stellen im Molekül stattfinden.
Der Unterschied zwischen den Farbstoffen des D. R. P. Nr. 257084 und den entsprechenden
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<tb> Diäthylamino-m-oxybenzoyl-
<tb> @ <SEP> bensoesäure <SEP> ¯ <SEP> Pyrogallolsulfö- <SEP> Diäthylamino-m-oxybenzoylbenzoesäure <SEP> + <SEP> Pyroallol <SEP> mit
<tb> Farbstoff <SEP> aus <SEP> säure <SEP> mit <SEP> Oleuin <SEP> K <SEP> 25% <SEP> SO2 <SEP> H3SO4 <SEP> (konzentriert) <SEP> behandelt
<tb> behandelt
<tb> Lösungsfarbe <SEP> des <SEP> grün, <SEP> fällbar <SEP> durch
<tb> Chlorhydrates <SEP> in <SEP> Alkalien <SEP> in <SEP> grünen <SEP> blan, <SEP> fällbar <SEP> durch <SEP> Alkalien <SEP> in <SEP> grünen <SEP> Flocken
<tb> Wasser <SEP> Flocken
<tb> Lösungsfarbe <SEP> in <SEP> braun <SEP> (mit <SEP> Stieh <SEP> ins <SEP> Rötkonzentrierter <SEP> H@SO@ <SEP> liche), <SEP> schlägt <SEP> auf <SEP> Wasser- <SEP> braungelb,
<SEP> schlägt <SEP> auf <SEP> Wasserzusatz <SEP> nach <SEP> Blau <SEP> um
<tb> Zusatz <SEP> nach <SEP> Grün <SEP> um
<tb> Lösungsfarbe <SEP> m <SEP> : <SEP> !
<tb> Eisessig <SEP> . <SEP> . <SEP> . <SEP> . <SEP> . <SEP> . <SEP> . <SEP> . <SEP> rein <SEP> grtin <SEP> I <SEP> blau <SEP> i
<tb> Alkohol <SEP> . <SEP> . <SEP> . <SEP> . <SEP> . <SEP> . <SEP> . <SEP> . <SEP> rein <SEP> grun <SEP> blau
<tb> Amylalkohol <SEP> . <SEP> . <SEP> . <SEP> . <SEP> . <SEP> rein <SEP> grün <SEP> blan
<tb> LÖ8ungsfarbe <SEP> in <SEP> :
<tb> Nitrobenzol <SEP> . <SEP> . <SEP> . <SEP> . <SEP> . <SEP> . <SEP> rein <SEP> grün <SEP> blaugrün
<tb> Pyridin........ <SEP> rein <SEP> grün <SEP> blaugran
<tb> zuerst <SEP> blaugrün, <SEP> dann <SEP> grün, <SEP> reagiert <SEP> mit <SEP> Anilin
<tb> Lösungsfarbe <SEP> in <SEP> grün, <SEP> kristallisiert <SEP> daraus <SEP> unter <SEP> Bildung <SEP> eines <SEP> nenen <SEP> Körpers, <SEP> der <SEP> in <SEP> Tafeln
<tb> Andin <SEP> unverändert <SEP> in <SEP> Nadeln <SEP> kristallisiert, <SEP> in <SEP> konzentrierter <SEP> Schwefelsäure <SEP> mit
<tb> blaugrüner <SEP> Farbe <SEP> sich <SEP> löst, <SEP> während <SEP> das <SEP> ursprüngsliche <SEP> Produkt <SEP> sich <SEP> darin <SEP> mit <SEP> branngelber <SEP> Farbe <SEP> last
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