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AT410315B - Signaturarmer und schadstoffreduzierter, pyrotechnischer darstellungskörper - Google Patents

Signaturarmer und schadstoffreduzierter, pyrotechnischer darstellungskörper Download PDF

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AT410315B
AT410315B AT0178501A AT17852001A AT410315B AT 410315 B AT410315 B AT 410315B AT 0178501 A AT0178501 A AT 0178501A AT 17852001 A AT17852001 A AT 17852001A AT 410315 B AT410315 B AT 410315B
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strontium
diazinate
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Josef Koehler
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Josef Koehler
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    • CCHEMISTRY; METALLURGY
    • C06EXPLOSIVES; MATCHES
    • C06CDETONATING OR PRIMING DEVICES; FUSES; CHEMICAL LIGHTERS; PYROPHORIC COMPOSITIONS
    • C06C7/00Non-electric detonators; Blasting caps; Primers
    • CCHEMISTRY; METALLURGY
    • C06EXPLOSIVES; MATCHES
    • C06CDETONATING OR PRIMING DEVICES; FUSES; CHEMICAL LIGHTERS; PYROPHORIC COMPOSITIONS
    • C06C15/00Pyrophoric compositions; Flints

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  • Organic Chemistry (AREA)
  • Engineering & Computer Science (AREA)
  • Metallurgy (AREA)
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Description


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   Gegenstand der Erfindung ist ein signaturarmer und schadstoffreduzierter, elektrisch auslösba- rer Effektzünder (Filmeffektzünder, Bullet Hit) auf der Basis von schwermetallfreien Initialexplo- sivstoffen. 



   Beschreibung: 
Für die szenische Darstellung von Projektileinschlägen bei Theater, Fernseh- oder Filmauf- nahmen werden sogenannte Filmeffektzünder (engl.: Bullet Hit) eingesetzt. Es handelt sich dabei um spezielle, in unterschiedlichen Stärken geladene, splitterarme Anordnungen von kleinen, elek- trisch auslösbaren Zündern, die mit unterschiedlichen Mengen an Initialsprengstoff, teilweise auch zusammen mit Sekundärexplosivstoffen, geladen sind. 



   Dabei unterscheidet man nach dem Stand der Technik die beiden Hauptgruppen "Bullet Hits, soft" und "Bullet Hits, high", wobei die Type "Bullet Hits, soft" nur mit unverpresstem Initialspreng- stoff oder initalsprengstoffhaltigen Gemischen geladen und für die Verwendung in der unmittelba- ren Umgebung von/an Personen gedacht sind. Bei dem Typ "Bullet Hit, high" handelt es sich im Prinzip um einen kunststoffgemantelten, elektrisch auslösbaren Detonator, der aus einer kleinen Initial- und einer, bei einigen Typen hochverpressten Sekundärladung (= Hauptladung) aus z.B. 



  Nitropenta oder Hexogen besteht. Diese sehr starke Baureihe wird hauptsächlich im Erdreich, Schnee, Wasser und im Bereich des Bühnenbaus eingesetzt. 



   Gegenstand der vorliegenden Erfindung soll aber vorrangig die Baureihe "Bullet Hit, soft" sein, da sich bei den kunststoffgemantelten Detonatoren aufgrund der konstruktiv vorgegebenen, relativ grossen Verdämmung, relativ leicht Lösungsansätze wie z. B. die Verwendung von hochverpress- tem Diazodinitrophenol oder auch Silberazid als Initialsatz finden lassen Auch ist hier die Menge an verwendetem Initialsprengstoff im Verhältnis zur Gesamtladung als eher gering einzustufen. 



   Die Satzgewichte (Bullet Hit, soft) betragen hier üblicherweise 2 bis 384 mg und werden in grain (1 grain = 65 mg) angegeben. 



   Diese pyrotechn. Spezialzünder haben entweder die Form einer 0,5 - 2 mm starken und je, nach Ladungsgewicht in unterschiedlichen Durchmessern gefertigten Scheibe, oder eine zylindri- sche Form. 



   Die technischen Anforderungen bestehen hier, neben den üblichen Sicherheitsstandards hin- sichtlich Handhabung, Lagerung und Transport, insbesondere in einem sehr splitterarmen und nicht zu brisanten Zerfall, sowie einer signaturarmen Detonation im Fall der elektrischen Auslö- sung. 



   Nach dem jetzigen Stand der Technik wird hier als Initialsprengstoff das neutrale Bleisalz der Styphninsäure, also das in der Zündmittelfabrikation bekannte Bleitrizinat verwendet. Es ist zwar technisch auch möglich, dass in der einschlägigen Industrie eingesetzte Bleiazid zu verwenden, doch ist dieses Schwermetallazid in unvermischter Form für einen solchen Verwendungszweck viel zu brisant. Das Bleiazid ist auch hinsichtlich der Herstellung und Handhabung, wie auch bei der chemischen Stabilität und Kompatibilität sicherheitstechnisch problematisch. Auch zeigt die deto- native Umsetzung von unvermischtem Bleiazid eine zu grosse Explosionsflamme. 



   Die Herstellung von geeignetem Bleitrizinat setzt einen technisch sehr hohen Kenntnisstand über das Fällverfahren voraus. Nur ein, in geeigneter Kristallform und Kristallgrösse vorliegendes Bleitrizinat bringt hier zufriedenstellende Ergebnisse. Besonders der scheibenförmige, weitgehend unverdämmte Aufbau eines Filmeffektzünders erfordert eine sehr sorgfältige Herstellung bzw. ein geeignetes Bleitrizinat, da es sonst, bedingt durch die sehr geringe Eigenverdämmung des unver- pressten Satzes und der damit verbundenen, relativ langen, detonativen Anlaufstrecke, zu einer zu grossen und für die Trickdarstellung unerwünschten Explosionsflamme kommt. Das Verhindern einer derartigen Flamm-, sowie auch einer teilweise zu starken Rauchentwicklung, ist bei allen, auf dem Markt befindlichen Filmeffektzündern technisch bisher nur unzureichend, wie z.

   B. durch die zusätzliche Beimengung sehr stickstoffreicher Verbindungen wie das Bleiazobitetrazolat, gelöst worden. 



   Das zweite Hauptproblem bildet bei diesen pyrotechnischen Gegenständen die Emission an Blei, insbesondere bei der Verwendung innerhalb geschlossener Räumlichkeiten wie z. B. in Film- studios oder Theatersäten, aber auch bei der Darstellung von Körpertreffern direkt an Personen. 



   Durch die aufeinanderfolgende Reihenzündung von teilweise mehr als tausend derartiger Film- 

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 effektzünder wird die zur Zeit zulässige Konzentration (MAK-Wert) für Blei von 0,1 mg/m3 auch in grossen Innenräumen leicht um ein Vielfaches überschritten. 



   Auch werden die "beschossenen" Gegenstände mit Blei kontaminiert ("Bleispiegel"), was in Anbetracht seiner Giftigkeit umweltrechtlich sehr problematisch ist. So hat die nordamerikanische Environmental Protection Agency Of USA (EPA) 1999 eine Liste mit 275 Umweltgiften veröffent- licht. Unter den 20 giftigsten Substanzen wird dabei u. a. das Blei aufgeführt. 



   Auch sollen innerhalb der EU im Rahmen laufender Umweltschutzprogramme die Grenzwerte für Blei (als Feinststaub) bis zum Jahr 2010 auf Grenzwerte von max. 10 g/m3 gesenkt werden. 



   Es bestand also die Aufgabe, einen signaturarmen, schwermetallfreien (z. B. quecksilber-, blei- und bariumfrei), gegenüber einer elektrischen Widerstandsbrücke direkt auslösbaren Knallsatz zu entwickeln, der auch unter einer minimalen Eigenverdämmung und im unverpressten Zustand eine, dem Bleitrizinat möglichst ähnliche Detonationscharakteristik aufweist. Diese, an das   Bleitrizinat   angelehnte Brisanz und Arbeitsleistung ist insoweit erforderlich, damit der neue, umweltfreundliche Knallsatz in die bestehenden Baugruppen übernommen werden kann. Die zylindrische Konfektion der "Bullet Hits, soft" wird zudem als pyrotechnisches Auslöse- und Kraftelement in Kabelschnei- der, Pelikanhaken, Glas Breaker und Trunion Guns verwendet und muss daher auch mit einem neuen umweltfreundlichen Knallsatz ohne weitgehende Einschränkungen verwendbar sein. 



   Bekannte schwermetallfreie, sowie thermisch und chemisch ausreichend lagerstabile Initial- sprengstoffe sind das Kaliumsalz des 4,6-Dinitrobenzofuroxan, dass Diazodinitrophenol (2-Diazo- 4,6-dinitrophenol), dass Trinitrotriazidobenzol, das Tetrazen, das 2-Pikryl-5-nitrotetrazol und das 2-Methyl-5-nitrotetrazol. 



   Prinzipiell, d. h. bei einer ausreichenden Verdämmung lässt sich das Kaliumsatz des 4,6-Dinitro- benzofuroxan in einem Knallsatz für Filmeffektzünder verwenden. Es scheitert aber die weiterge- hende Verwendung als Hauptbestandteil bei dieser Verbindung an der nicht ganz zufriedenstellen- den Brisanz, sowie einer teilweise starken Schwadenbildung, insbesondere bei einer Explosion in feuchter Atmosphäre. 



   Das Diazodinitrophenol zeigt ohne ausreichende Eigenverdämmung und im unverpressten Zu- stand eine ungenügende detonative Umsetzung. Verpresstes Diazodinitrophenol ist dagegen, sollte es zu einer Detonation kommen, ab Mengen von etwa 40 mg viel zu brisant. Das gleiche gilt auch für das Trinitrotriazidobenzol, das auch noch relativ aufwendig in der Herstellung ist. 



   Eine Verwendung von Tetrazen als Schlüsselsubstanz ist aufgrund seiner sehr starken Rauch- entwicklung ebenfalls nicht möglich, auch genügt die thermische Langzeitstabilität während der Lagerung nicht mehr hundertprozentig den heutigen Anforderungen. 



   Das 2-Pikryl-5-nitrotetrazol zeigt in dieser Reihe die besten Ergebnisse, wirkt aber in Mengen über 100 mg ebenfalls zu brisant und lässt sich auch schlecht mit anderen Bestandteilen abmischen bzw. in der Detonationsstärke reproduzierbar einstellen. Auch hier ist die Herstellung sehr aufwen- dig und nicht ungefährlich, wobei sich nur in relativ geringer Ausbeute ein wirklich sauberes Pro- dukt erhalten lässt. Die gleichen Einschränkungen gelten für das 2-Methyl-5-nitrotetrazol, wobei hier die Ausbeuten noch geringer als beim 2-Pikryl-5-nitrotetrazol sind. 



   In Erfüllung dieser Aufgabe wurden nun entsprechende pyrotechnische Knallsätze gefunden, die dadurch gekennzeichnet sind, dass sie als Initialsprengstoffe das Strontiumsalz des Mono- und/ oder Dmitrodihydroxidiazobenzols ("Diazinate") und/oder die Ditetrazolverbindungen von hochni- trierten, organischen Verbindungen, welche aus Salzen des Ditetrazols und aromatischen Nitro- körpern mit leicht austauschbaren Gruppen entstehen, als Schlüsselsubstanz enthalten. 



   Durch die Variation des Anteils dieser beiden Initialsprengstoffe in Abmischung untereinander, aber auch mit anderen, schwermetallfreien Initial- und/oder Sekundärexplosivstoffen und ggf. weiterer Zusätze (z B. Oxidations- und Bindemittel), ist es überraschenderweise möglich, pyrotech- nische Knallsätze herzustellen, die bei jeder gewünschten Verdämmung eine vollständige und signaturarme Detonation ermöglichen. 



   Die erfindungsgemäss eingesetzten Diazinate sind bereits in der DE 391427 C und DE 2806 599 A1 beschrieben. Dabei muss aber aus Sicherheitsgründen erwähnt werden, dass insbesondere das Kaliumsalz des Dinitrodihydroxidiazobenzols nicht handhabungssicher ist und,    ähnlich dem Bleiazid, zur Selbstdetonation bei der Herstellung neigt ! Verhalten ist insbe-   sondere bei der Abmischung von wasserlöslichen Kaliumsalzen mit einem Diazinat zu beachten! Das Strontiumdiazinat zeigt in reiner Form ebenfalls eine sehr hohe Schlag- und Reibempfindlich- 

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 keit und darf daher nur mit geeigneten Passivatoren, in diesem Fall dem Strontiumsulfat, gefällt und verarbeitet werden. 



   Aus Gründen der industriellen Verfügbarkeit der Ausgangsstoffe und des einfacheren Synthe- seweges werden hier die atoxischen Metallkationen des 4-Diazo-2,6-dinitoresorcins bevorzugt. 



   Die Umsetzung von Ditetrazol bzw seinen Salzen mit hochnitrierten organischen Verbindun- gen mit leicht austauschbaren Gruppen ist in der DE 945 010 und GB 771322 beschrieben. 



   Aus wirtschaftlichen Gründen wird hier das in sehr guter Ausbeute und leicht erhältliche Dipi- krylditetrazol bevorzugt. 



   Die erfindungsgemässen Knallsätze können als weitere Initialsprengstoffe die atoxischen Me- tallkationen des 4,6-Dinitrobenzofuroxan,   Diazodmitrophenol   (2-Diazo-4,6-dinitrophenol), 4-Diazo- 2,6-dinitrophenol, Tetrazen, Diazidotrmitrobenzol (Styphnyldiazid), Triazidotrinitrobenzol, 2-Pikryl-5- nitrotetrazol, 2-Methyl-5-nitrotetrazol und die atoxischen Metallkationen des 5-Nitraminotetrazols, des   4-Hydroxiamino-5,7-dinitrobenzofurazin-3-oxid,   des 5,5'-Diazoaminobitetrazol, des 5,5'-Azote- trazols, des Azidodmitrophenol und der Polynitrophenolate enthalten. 



   Als weitere Komponenten, die einen Beitrag zur Umsetzung liefern, sind noch Sekundärexplo- sivstoffe und Oxidationsmittel geeignet. 



   Als Sekundärexplosivstoffe werden bevorzugt solche Verbindungen eingesetzt, die eine nicht zu negative Sauerstoffbilanz und nach Möglichkeit eine hohe Flammempfindlichkeit aufweisen. Als Beispiele lassen sich hier Hexogen, Oktogen, Nitraminoguanidin, Hexanitrohexaazaisowurtzitan, Tetraethanolammoniumpentanitrat, Hexanitromannit, 5-Nitro-1,2,4-triazol-3-one, 1,3,3-Trinitroazeti- din, Triaminoguanidinnitrat, Nitroguanidin, Nitrocellulose Polyvinynitrat, Nitropenta, Ammoniumdi- nitramid und Hydrazinumnitroformiat nennen 
Als Oxidationsmittel können Nitrate der Alkali- und Erdalkalielemente, Perchlorate der Alkali- und Erdalkalielemente, Chlorate der Alkali- und Erdalkalielemente, Ammoniumnitrat, Ammonium- perchlorat und Zinkperoxid oder Mischungen dieser Komponenten Verwendung finden. 



   Weitere Zuschläge sind Bindemittel wie wasserlösliche, natürliche oder synthetische Leime, z. B. auf der Basis von Polyvinylacetat, Polyvinylbutyral, Nitrocellulose, Kautschuk, nitrierte Poly- arylether, Polynitrophenylen, Polyvinylnitrat, Polybutadiene und deren Derivate, sowie Verarbei- tungshilfen wie Aerosil, Graphit, Talkum oder Farbstoffe. Diese Stoffe können entweder allein und auch als Mischung eingesetzt werden. 



   Die Herstellung der erfindungsgemässen, schadstoffarmen Knallsätze erfolgt nach an sich be- kannten Verfahren durch Sieben und Granulieren der trockenen oder Kneten der wasserfeuchten Mischung. Die Dosierung der feuchten Masse kann dabei durch Einstreichen in die entsprechende Lochplatten oder durch Strangpressen erfolgen. 



   Die folgenden Beispiele sollen die Erfindung näher erlautern ohne sie einzuschränken. 



   Beispiele: 
Herstellung der Vorstufen: 
Achtung! Die im folgenden beschriebenen Herstellungsverfahren, insbesondere die Fällung des Strontiumdiazinats, dürfen nur unter den üblichen, technischen Sicherheitsstandards und von, im Umgang mit Initialsprengstoffen geschulten Fachpersonal durchgeführt werden' 
Strontiumsalz des   4-Diazo-1,3-dihydroxi-2,6-dinitrobenzols   (Strontiumdiazinat) : 
In einem Becherglas versehen mit Rührer, Thermometer und pH-Glaselektrode werden 390 g wasserfeuchtes (234 g Trockengewicht) 2,6-Dinitro-4-diazo-resorcin (Diazin) vorgelegt und mit dest. Wasser auf ein Gesamtvolumen auf 1000 ml aufgefüllt. 



   Es werden 42 g MgS04*7H20 in die Suspension unter Rühren eingetragen und mit ca. 22 g MgO das Diazin in sein wasserlösliches Magnesiumsalz überführt. Dabei ist ein pH-Wert von etwa 6,0 - 6,5 einzustellen, wobei hier eine Überschreitung des pH 7 auf jeden Fall vermieden werden muss. 



   Die tiefschwarze Lösung wird über ein Faltenfilter in einen heiz- und Kühlbaren Fällbehälter filtriert. Bei einer Temperatur von 23 - 26  C lässt man unter Rühren über einen Zeitraum von ca. 



  60 Minuten eine Lösung von 197 g   Sr(NO3)2   in 420 ml dest. Wasser zutropfen und dann bei 

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 19 - 21 C für 200 Minuten nachrühren. 



   Das ausgefallene, dunkelgrüne Produkt wird über eine Kunststoffnutsche abgesaugt und mit insgesamt 200 ml dest. Wasser in kleinen Portionen (ca. 50 ml) gründlich nachgewaschen. 



   Es werden ca. 390 g wasserfeuchtes Strontiumdiazinat (ca. 297 g Trockensubstanz) mit einem Anteil von 10 -15 % Strontiumsulfat als Passivator erhalten. 



   2,2'-Dipikryl-5,5'-bistetrazol (Dipikrylditetrazol): 
In einem 2 I Dreihalskolben, versehen mit Rührer und Rückflusskühler, werden 1350 ml Aceton vorgelegt und bei Raumtemperatur 110 g 1-Chlor-2,4,6-trinitrobenzol (Pikrylchlorid) unter Rühren gelöst. Anschliessend trägt man in diese Lösung 50 g Dinatriumditetrazolatpentahydrat bzw. 40,7 g des kristallwasserfreien Salzes ein In diese Suspension werden anschliessend noch 150 ml dest. 



  Wasser auf einmal zugegeben und unter Rühren der Ansatz innerhalb 30 Minuten mit Hilfe eines Wasserbades auf 58 - 60  C erwärmt. 



   Man lässt unter schwachen Sieden die Reaktion für 2 Stunden unter Rühren laufen und kühlt dann auf Raumtemperatur ab. Der entstandene Niederschlag wird abgenutscht, zuerst mit ca. 



  200 ml Aceton und dann mit ca. 1000 ml dest. Wasser gründlich nachgewaschen. 



   Es werden ca. 200 g (ca. 100 g Trockensubstanz) wasserfeuchtes, cremfarbenes bis schwach grün gefärbtes Dipikrylditetrazol erhalten. 



   

Claims (8)

1. Beispiel: 70 g Strontiumdiazinat (mit ca. 10 - 20 % Strontiumsulfat), 10 g Nitropenta mit einer mittleren Korngrösse von 60 m und 20 g Nitraminoguanidin mit einer mittleren Korngrösse von 100 (.im wurden unter Zugabe von ca. 40 ml Wasser vermischt und die feuchte Masse in eine entsprechen- de Lochplatte gestrichen. Nach dem Ausstossen in die zugehörige Aufnahme wurde wie üblich bei 60 - 80 C getrocknet, der Filmeffektzünder abgedeckt, lackiert und getrocknet. Es wurden so scheibenförmige Filmeffektzünder der Stärke 1/4,1/2, 1 und 2 (grain) und auch die zylindrische Bauform in den Stärken 1/4,1/2, 1, 2, 3 und 6 (grain) hergestellt. Alle Effektzünder zeigten bei der elektr. Auslösung gegenüber einem Beschussobjekt aus Pappe eine signaturarme, dem Bleitrizinat in der Brisanz sehr ähnliche Durchschlagsleistung.
2. Beispiel: 70 g Strontiumdiazinat (mit ca. 10 - 20 % Strontiumsulfat), 7 g Nitropenta mit einer mittleren Korngrösse von 60 pm, 23 g Oktogen (&num;-HMX mit einer mittleren Korngrösse von 10 (.im) und 1 g Karaja Gummi wurden unter Zugabe von ca. 40 ml Wasser homogen vermischt und die feuchte Masse in eine entsprechende Lochplatte gestrichen. Nach dem Ausstossen in die zugehörige Aufnahme wurde wie üblich bei 60 - 80 C getrocknet, der Filmeffekt-Zünder abgedeckt, lackiert und getrocknet. Dieser Knallsatz ist vorrangig für den Einsatz in scheibenförmigen Filmeffektzünder mit kleinem Ladungsgewicht geeignet und zeigt eine sehr signaturarme Explosion. 3. Beispiel: 24 g Strontiumdiazinat (mit ca. 10 - 20 % Strontiumsulfat), 64 g Dipikrylditetrazol mit 12 g Nitro- aminoguanidin mit einer mittleren Korngrösse von 100 m würden unter Zugabe von ca. 45 ml Wasser homogen vermischt und die feuchte Masse in eine entsprechende Lochplatte gestrichen. Nach dem Ausstossen in die zugehörige Aufnahme wurde wie üblich bei 60 - 80 C getrocknet, der Filmeffektzünder abgedeckt, lackiert und getrocknet. Dieser Knallsatz ist vorrangig für den Einsatz in scheibenförmigen Filmeffektzünder geeignet, wobei die Explosionsstärke in etwa der gleichen Menge von Bleitrizinat mit einer 98%igen Reinheit entspricht. 4. Beispiel: 45 g Dipikrylditetrazol, 40 g Kalium-Dinitrobezofuroxanat und 15 g Hexanitromannit mit einer mittleren Korngrösse von 100 (im wurden unter Zugabe von ca. 45 ml Wasser homogen vermischt und die feuchte Masse in eine entsprechende Lochplatte gestrichen. <Desc/Clms Page number 5> Nach dem Ausstossen in die zugehörige Aufnahme wurde wie üblich bei 60 - 80 C getrocknet, der Filmeffektzünder abgedeckt, lackiert und getrocknet Der Knallsatz aus diesem Beispiel lässt sich in der scheibenförmigen, wie auch der zylindri- schen Bauform verwenden und ist in der Brisanz sehr dem Bleitrizinat sehr ähnlich. Bei diesem Beispiel tritt aber eine schwache Russwolke während der Explosion auf 5. Beispiel: 45 g Dipikrylditetrazol, 20 g Kalium-Dinitrobezofuroxanat, 8 g Hexanitromannit mit einer mittle- ren Korngrösse von 100 m und 27 g Zinkperoxid (Aktivsauerstoffgehalt: 12,3 %) wurden unter Zugabe von ca. 40 ml Wasser homogen vermischt und die feuchte Masse in eine entsprechende Lochplatte gestrichen. Nach dem Ausstossen in die zugehörige Aufnahme wurde wie üblich bei 60 - 80 C getrocknet, der Filmeffektzünder abgedeckt, lackiert und getrocknet. Der Knallsatz aus diesem Beispiel lässt sich in der scheibenförmigen, wie auch der zylindri- schen Bauform verwenden und ist in der Bnsanz etwas stärker als die unter dem 4. Beispiel aufge- führten Mischung. Die Explosion ist bei dieser Mischung wieder sehr signaturarm. 6. Beispiel: 55 g Strontiumdiazinat (mit ca. 10 - 20 % Strontiumsulfat), 15 g Diazodimtrophenol, 5 g Nitro- penta mit einer mittleren Korngrösse von 5 (.im und 25 g Zinkperoxid (Aktivsauerstoffgehalt: 12,3 %) wurden unter Zugabe von ca. 40 ml Wasser homogen vermischt und die feuchte Masse in eine entsprechende Lochplatte gestrichen. Nach dem Ausstossen in die zugehörige Aufnahme wurde wie üblich bei 60 - 80 C getrocknet, der Filmeffektzünder abgedeckt, lackiert und getrocknet. Dieser Knallsatz ist vorrangig für den Einsatz in scheibenförmigen Filmeffektzünder geeignet wobei die Brisanz und Arbeitsleistung den gebräuchlichen Bleitrizinat-Satz um etwa 25 % übertrifft. Mit dieser Mischung kann daher bei gleicher Ausgangsleistung der Anteil an Knallsatz um gut 20 m-% gegenüber dem eingeführten Bleitrizinatsatz verringert werden. 7. Beispiel: 50 g Dipikryltetrazol, 20 g Diazodinitrophenol und 30 g Kaliumchlorat mit einer mittleren Korn- grösse von 5 m wurden mit ca. 40 ml Wasser homogen vermischt und die feuchte Masse in eine entsprechende Lochplatte gestrichen. Nach dem Ausstossen in die zugehörige Aufnahme wurde wie üblich bei 60 - 80 C getrocknet, der Filmeffektzünder abgedeckt, lackiert und getrocknet. Diese Formulierung lässt sich in scheibenförmigen und zylindrischen Filmeffektzündern einset- zen, wobei die Explosion dieser Mischung relativ signaturarm ist. 8. Beispiel: Es ist natürlich auch möglich, auf der Grundlage der hier genannten Verbindungen, einen mehrstufigen Aufbau, d h. eine Zündkette, einzusetzen In die Hülse eines zylindrischen Filmeffektzünders der Stärke 2 wurden zuerst im Nassladever- fahren 96 mg einer Mischung aus 70 % Kalium-Dinitrobenzofuroxonat und 30 % Kaliumchlorat (mittlere Korngrösse 5 pm) einlaboriert und dann mit einem Stempel schwach verdichtet. Auf diese Hautladung wurde anschliessend wieder im Nassladeverfahren 32 mg einer Mischung aus 70% Dipikrylditetrazol und 30% Zinkperoxid (Aktivsauerstoffgehalt: 12,3 %) auflaboriert und dann bei 60 - 80 C getrocknet. Auf den so getrockneten, zweistufigen Satzaufbau, wurde dann der Zylinder mir dem Glüh- brückenstopfen so verschlossen bzw. verklebt, dass zwischen der Widerstandbrücke und mit dem dipikrylhaltigen Satz ein direkter Kontakt besteht. In diesem Betspiel zeigt der Filmeffektzünder wieder eine relativ signaturarme und in der Bri- sanz dem Bleitrizinat nahekommende Brisanz. 9. Beispiel: 99,2 g Strontiumdiazinat, das ca. 30% Strontiumoxalat als Passivator enthält, und 0,8 g eines Bindemittels auf der Basis von Polyvinylacetat, werden mit 25 g Wasser homogenisiert und die <Desc/Clms Page number 6> feuchte Masse in die entsprechende Lochplatte gestrichen. Nach dem Ausstossen in die zugehörige Aufnahme wurde wie üblich im Wärmeschrank getrocknet, der Filmeffektzünder abgedeckt, lackiert und getrocknet. Dieser Knallsatz eignet sich insbesondere für sehr kleine, d. h. für Ladungsgewichte unter 1/2 grain. PATENTANSPRÜCHE: 1. Signaturarmer und schadstoffreduzierter, pyrotechnischer Darstellungskörper, dadurch gekennzeichnet, dass er als Initialexplosivstoffe die atoxischen Metallkationen des Mono- und/oder Dinitrodihydroxidiazobenzols ("Diazinate") zusammen mit einem geeigneten Pas- sivator, Ditetrazolverbindungen von hochnitrierten organischen Verbindungen, welche aus Salzen des Ditetrazols und aromatischen Nitrokörpern mit leicht austauschbaren Gruppen entstehen, und die atoxischen Metallkationen des Dinitrobenzofuroxan enthält. 2. Pyrotechnischer Darstellungskörper nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass als atoxisches Metallkation des Mono- und/oder Dinitrodihydroxidiazobenzols vorzugsweise das Strontiumsalz ("Sr-Diazinat") verwendet wird.
3. Pyrotechnischer Darstellungskörper nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass als atoxisches Metallkationen des Dinitrobenzofuroxan vorzugsweise das Kalium- und Caesi- umsalz verwendet wird.
4. Pyrotechnischer Darstellungskörper nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass er als weitere Initalexplosivstoffe Diazodinitrophenol (2-Diazo-4,6- dinitrophenol), 4-Diazo-2,6-dinitrophenol ("iso-Diazol"), Tetrazen, Diazidotrinitrobenzol (Styphnyldiazid), Triazidotrinitrobenzol, 2-Pikryl-5-nitrotetrazol, 2-Methyl-5-nitrotetrazol und die atoxischen Metallkationen des 5-Nitraminotetrazols, des 4-Hydroxiamino-5,7-dinitro- benzofurazin-3-oxid, des 5,5'-Diazoaminobitetrazol, des 5,5'-Azotetrazols, des Azidodi- nitrophenol und der Polynitrophenolate enthält.
5. Pyrotechnischer Darstellungskörper nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass er als weitere Komponenten noch Sekundärexplosivstoffe und Oxida- tionsmittel enthält.
6. Pyrotechnischer Darstellungskörper nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass er als Sekundärexplosivstoffe Verbindungen enthält, die eine nicht zu negative Sauerstoffbilanz und nach Möglichkeit eine hohe Flammempfindlichkeit auswei- sen, wie z. B. Hexogen (RDX), Oktogen (HMX), Nitramino-guanidin, Hexanitrohexaaza- isowurtzitan, Tetraethanolammoniumpentanitrat, Hexanitromannit, 5-Nitro-1,2,4-triazol-3- one, 1,3,3-Trinitroazetidin, Triaminoguanidinnitrat, Nitroguanidin, Nitrocellulose, Polyviny- nitrat, Nitropenta, Ammoniumdinitramid und/oder Hydrazinumnitroformiat.
7 Signaturarmer und schadstoffreduzierter, pyrotechnischer Darstellungskörper nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass er als Oxidationsmittel Nitrate der atoxischen Alkali- und Erdalkalimetalle, Perchlorate der atoxischen Alkali- und Erdalkalimetalle, Chlorate der atoxischen Alkali- und Erdalkalimetalle, Ammoniumnitrat, Ammoniumperchlorat und Zinkperoxid oder Mischungen dieser Komponenten enthält.
8. Signaturarmer und schadstoffreduzierter, pyrotechnischer Darstellungskörper nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass er als weitere Zuschläge Bindemittel, wie wasserlösliche, natürliche oder synthetische Leime, z. B. auf der Basis von Polyvinylacetat, Polyvinylbutyral, Nitrocellulose, Kautschuk, nitrierte Polyarylether, Polynitrophenylen, Polyvinylnitrat, Polybutadiene und deren Derivate, sowie Verarbei- tungshilfen wie Aerosil, Graphit, Talkum oder Farbstoffe enthält.
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