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Die Erfindung bezieht sich auf einen Teleskopausleger für ein Fahrzeug oder ein Hebezeug mit einem Lagergestell für wenigstens zwei in Richtung ihrer Längsachsen ineinander verschiebbar geführte Kastenträger, die um eine horizontale Schwenkachse im Lagergestell schwenkverstellbar gehalten und mittels eines Stelltriebes gegenseitig verschiebbar sind.
Bekannte Teleskopausleger dieser Art (DE 27 21 636 A1, DE 38 04 557 A1) weisen ineinander geführte Kastenträger auf, die entlang einer Geraden mit Hilfe eines Stellzylinders gegenseitig verschoben werden können. Der untere der Kastenträger ist in einem Lagergestell um eine hori- zontale Schwenkachse und mit dem Drehgestell um eine vertikale Achse drehbar, so dass die am vorderen Ende des Teleskopauslegers angeordnete Lastaufnahme in einem durch die möglichen Schwenk- bzw. Drehwinkel und die Ausziehlänge gegebenen räumlichen Bereich frei bewegt werden kann. Wird dabei die Lastaufnahme auf einem um eine vertikale Achse drehbaren Schwenkkopf angeordnet, so kann zusätzlich die Ausrichtung der Last unabhängig von der jeweili- gen Drehstellung des Teleskopauslegers bezüglich der vertikalen Achse des Lagergestells gewählt werden.
Die Ausführung der einzelnen Abschnitte des Teleskopauslegers als Kastenträger bietet nicht nur Vorteile hinsichtlich der Belastbarkeit des Teleskopauslegers, sondern auch im Hinblick auf die Anordnung des Stelltriebes zum Aus- und Einfahren des Teleskopauslegers sowie auf die Unterbringung von Versorgungsleitungen, weil der Stelltrieb und die Versorgungsleitungen inner- halb der Kastenträger vorgesehen werden können. Dies gilt insbesondere bei einer Ausführungs- form (DE 27 21 636 A1),bei der die obere und die untere Wand des Kastenträgers, der im lager- gestellseitigen Kastenträger geführt wird, über das Kastenprofil vorstehende, am lagergestellseiti- gen Kastenträger geführte Längsrandstege aufweisen, die mit abgewinkelten Randabschnitten Aufnahmerinnen für Versorgungsleitungen zur hydraulischen Beaufschlagung von Stellzylindern der Lastaufnahme bilden.
Aus der DD 117 423 A ist auch schon ein Teleskopausleger bekannt, dessen Ausleger im un- belasteten Zustand leicht nach oben gewölbt ist, um unter seiner nominellen Belastung eine gerad- linige Stellung einzunehmen. Teleskopausleger in Leichtbauweise, die eine erhebliche Durchbie- gung unter Last gestatten, zeigt weiters die US 38 37 502 A, wobei anstatt eines grossen Teleskop- hydraulikzylinders als Stelltrieb mehrere kleinere Hydraulikzylinder verwendet werden, um die Durchbiegung zu ermöglichen.
Nachteilig bei diesen bekannten Teleskopauslegern ist jedoch, dass zwischen dem Ort, der vom vorderen Ende des Teleskopauslegers erreicht werden soll, und dem Lagergestell ein geradliniger, freier Durchtritt für den Teleskoparm vorhanden sein muss, was jedoch häufig nicht gegeben ist, beispielsweise dann nicht, wenn der Teleskopausleger über Kopf durch seitliche Öffnungen in einen Raum einzuführen ist. Je höher eine solche seitliche Einführöffnung über dem Lagergestell liegt, je steiler der Teleskoparm also um seine horizontale Schwenkachse aufgerichtet werden muss, umso geringer wird die mögliche horizontale Durchgreifweite des Teleskopauslegers durch die seitliche Öffnung.
Zur Vermeidung dieses Nachteils kann der Ausleger als Knickarm mit einer gelenkigen Unterteilung versehen sein, doch erzwingen solche Knickarmausleger einen wesentlich höheren Konstruktions- und Steuerungsaufwand.
Der Erfindung liegt somit die Aufgabe zugrunde, einen Teleskopausleger für ein Fahrzeug oder ein Hebezeug der eingangs geschilderten Art so auszugestalten, dass mit dem Teleskopausleger Orte erreicht werden können, zwischen denen und dem Lagergestell kein freier geradliniger Durch- tritt gegeben ist, ohne auf eine zusätzliche gelenkige Unterteilung des Auslegers zurückgreifen zu müssen.
Die Erfindung löst die gestellte Aufgabe dadurch, dass die Längsachsen der Kastenträger einen nach oben gewölbten Kreisbogen bilden, der konzentrisch zu einer gemeinsamen, zur Schwenk- achse parallelen Achse verläuft.
Da zufolge dieser Massnahmen die Kastenträger entlang einer Kreisbahn gegeneinander ver- schoben werden, wird kein geradliniger, freier Durchtritt für den Teleskopausleger mehr erforder- lich, was das Einsatzgebiet erfindungsgemässer Teleskopausleger im Vergleich zu herkömmlichen Teleskopauslegern erheblich erweitert. Die Horizontalkomponente der Ausziehbewegung von nach einem Kreisbogen geformten Kastenträgern wird mit zunehmender Ausziehlänge insbesondere bei steileren Anstellwinkeln des Teleskopauslegers überproportional grösser, so dass sich solche Tele- skopausleger besonders zum Erreichen von Räumen eignen, die über Kopf durch eine seitliche Öffnung zugänglich sind.
Wegen der zu einer gemeinsamen Achse konzentrischen Anordnung der
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Kastenträger ergeben sich hinsichtlich der gegenseitigen Führung der Kastenträger über die kreis- zylindrischen Wände an sich keine besonderen Schwierigkeiten. Die Kastenträger, die mit Spiel ineinandergreifen, lassen sich in üblicher Weise über Gleitführungen gegenseitig abstützen, die wegen der erforderlichen Drehmomentabstützung im Bereich des vorderen bzw. hinteren Träger- endes der ineinandergreifenden Kastenträger angeordnet werden.
Um für die Krümmung der
Kastenträger einen grösseren Toleranzbereich sicherstellen zu können, ist es von Vorteil, die Gleit- führungen an den Trägerenden um eine zur Schwenkachse parallele Achse schwenkbar zu lagern, so dass sich im Bereich dieser lastabtragenden Gleitführungen eine selbständige Anpassung an die jeweilige Krümmung der zylindrischen Wände der Kastenträger ergibt.
Während das gegenseitige Verstellen der ineinandergreifenden Kastenträger mit Hilfe eines Zylindertriebes bei geraden Teleskopauslegern keinerlei Schwierigkeiten mit sich bringt, bedarf es bei der Anordnung eines Zylindertriebes innerhalb der Kastenträger bei kreisbogenförmig ge- krümmten Kastenträgern besonderer Massnahmen, weil ja mit Hilfe eines geradlinig ausfahrbaren Stellzylinders die Kreisbogenform der Kastenträger nicht berücksichtigt werden kann. Aus diesem Grunde kann der Zylindertrieb aus zwei Stellzylindern bestehen, die einerseits je an einem der äusseren Trägerenden und anderseits an einem gemeinsamen, im inneren Kastenträger verschieb- bar gelagerten Gleitstück angelenkt sind, so dass die Stellzylinder einen an die Kreisbogenform angeglichenen Polygonzug bilden, wobei sich die Stellzylinder sehnenartig innerhalb der Kasten- träger geradlinig erstrecken.
Durch das innerhalb des inneren Kastenträgers verschiebbar gelager- te Gleitstück zwischen den beiden Stellzylindern wird die gegenseitige Verstellung der Kastenträ- ger unter gleichzeitiger Abtragung der radialen Komponenten der Stellkräfte auf die Kastenträger in einfacher Weise ermöglicht.
Selbstverständlich können die erfindungsgemässen, kreisbogenförmigen Kastenträger auch zur Aufnahme von Versorgungsleitungen herangezogen werden, wenn die obere und die untere kreis- zylindrische Wand des inneren Kastenträgers in an sich bekannter Weise seitlich über das Kasten- profil vorstehende, am äusseren Kastenträger geführte Längsrandstege bilden, zwischen denen sich auf den Aussenseiten des Kastenprofils des inneren Kastenträgers Längskanäle zur Aufnahme dieser Versorgungsleitungen ergeben. Diese Versorgungsleitungen können unterschiedlichen Zwecken dienen, je nach dem Einsatz des Teleskopauslegers.
So können beispielsweise beim Einsatz erfindungsgemässer Teleskopausleger für Feuerwehrfahrzeuge Führungsschläuche für ein Löschmittel neben den Versorgungsleitungen für die vom Teleskopausleger aufgenommenen Ein- richtungen und Geräte in diesen Längskanälen verlegt werden. Werden Versorgungsleitungen mit einem grösseren Durchmesser benötigt, wie dies beispielsweise für die Förderung von Frischbeton oder Mörtel der Fall ist, so kann auch das Kastenprofil des inneren Kastenträgers zur Leitungsfüh- rung herangezogen werden, um den Querschnitt der Kastenträger nicht vergrössern zu müssen. In diesem Fall kann allerdings der Stelltrieb nicht innerhalb des Kastenprofils angeordnet werden.
Aus diesem Grund kann der Stelltrieb aus wenigstens einer entlang eines Kastenträgers verlaufenden Zahnstange und einem mit der Zahnstange kämmenden Antriebsritzel des anderen Kastenträgers bestehen, wobei in wenigstens einem der sich zwischen den Längsrandstegen ausserhalb des Kastenprofils auf beiden Seiten des inneren Kastenträgers ergebenden Längskanälen die Zahn- stange des Stelltriebes vorzusehen ist, so dass das Kastenprofil für die Leitungsführung frei wird und dass mit dem Antrieb des Antriebsritzels der mit dem Antriebsritzel verbundene Kastenträger entlang des anderen Kastenträgers verfahren wird.
Um die Reichweite des Teleskopauslegers zusätzlich zu vergrössern, kann der das auskragen- de Ausiegerende bildende Kastenträger einen um eine horizontale Schwenkachse schwenkver- stellbaren, gegebenenfalls teleskopisch verlängerbaren Auslegerarm tragen, der im Zusammenwir- ken mit der Kreisbogenführung des Teleskopauslegers aufgrund seiner schwenkbaren Anordnung die Reichweite des Teleskopauslegers erheblich steigert, was insbesondere für Teleskopausleger von Bedeutung ist, die mit Förderleitungen für unterschiedliche Güter, z. B. von Flüssigkeiten, Flüssigkeits-Feststoff-Gemischen oder rieselfähigen Gütern, eingesetzt werden.
Teleskopausleger für Fahrzeuge weisen im allgemeinen lediglich zwei ineinandergreifende Ka- stenträger auf, um vorgegebene Umrisslinien des Fahrzeuges nicht zu überragen. Eine einfache Anordnung von drei ineinander verschiebbar geführten Kastenträgern ergibt sich bei einer platz- sparenden Anordnung, wenn der im Lagergestell schwenkbar gelagerte Kastenträger kürzer als der mittlere, nach oben und unten aus dem lagergestellseitigen Kastenträger ausschiebbare
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Kastenträger ausgebildet ist, weil das Ausnützen des unterhalb des Lagergestells gegebenen Raumes zum Absenken des mittleren Kastenträgers eine Anordnung eines dreiteiligen Teleskop- auslegers innerhalb der zulässigen Umrisslinien des Fahrzeuges erlaubt.
In diesem Zusammen- hang ist zu bedenken, dass bei nach einem Kreisbogen gekrümmten Kastenträgern nicht nur die Länge des Teleskopauslegers, sondern auch dessen durch die Kreisform bedingte grössere hori- zontale Erstreckung zu berücksichtigen ist.
Wie bereits angedeutet wurde, können erfindungsgemässe Teleskopausleger vielfältig einge- setzt werden. So ist es unter anderem möglich, die Kastenträger nicht nur zur Führung von Versor- gungsleitungen auszunützen, sondern auch als begehbare und/oder befahrbare Tunnel auszubil- den. Diese entsprechend gross dimensionierten Kastenträger können in vorteilhafter Weise die Verbindung eines Flugzeugausstieges mit dem Boden erleichtern, und zwar mit dem Vorteil, dass trotz unterschiedlicher Ausstiegshöhen das Anschlussende des Teleskopauslegers am Flugzeug angenähert waagrecht verläuft, bevor sich der Tunnelboden zur Überwindung der Höhe allmählich abwärts neigt.
Der Umstand, dass der Teleskopausleger mit nur geringer Neigung an eine mit Abstand oberhalb einer befahrbaren Fläche befindliche Öffnung angesetzt werden kann, macht Teleskopausleger mit einen Tunnel bildenden Kastenträgern auch zur Schaffung von Rettungs- und Fluchtwegen geeignet, zumal diese Rettungs- und Fluchtwege durch die sie umschliessenden Kastenträger vor äusseren Einflüssen zumindest teilweise geschützt sind.
Ein weiteres Einsatzgebiet erfindungsgemässer Teleskopausleger ergibt sich bei Fahrzeugen, die absetzbare Mulden aufnehmen. Solche Fahrzeuge sind mit Teleskopauslegern versehen, die an ihrem vorderen Ende einen Schwenkkopf für ein Lastaufnahmegehänge aufweisen, das ein Querjoch mit seitlich paarweise angeordneten Zugmitteln zum Anhängen der Mulden bildet. Über die Verstellung des Teleskopauslegers entlang einer Kreisbogenbahn können die mit einem sol- chen Teleskopausleger verbundenen Vorteile zum Absetzen und Aufnehmen von Mulden beson- ders vorteilhaft ausgenützt werden. Dabei kann zumindest eines der paarweise angeordneten Zug- mittel auf jeder Querjochseite gegenüber dem ihm jeweils zugeordneten Zugmittel verstellt werden, um mit der unterschiedlichen Hebelänge der Zugmittel ein Kippen der Mulden zu ihrer Entleerung zu ermöglichen.
Obwohl der Antrieb zum Verstellen der Zugmittel unterschiedlich ausgebildet sein kann, ergeben sich besonders einfache Konstruktionsverhältnisse, wenn die verstellbaren Zugmit- tel an im Querjoch gelagerten Hubzylindern angreifen, so dass mit der Beaufschlagung dieser Hubzylinder die an den Zugmitteln angehängte Mulde entsprechend gekippt werden kann, und zwar in jeder beliebigen Richtung, weil die Drehstellung des Querjoches über den Schwenkkopf unabhängig von der Drehlage des Teleskopauslegers um die vertikale Achse des Lagergestells gewählt werden kann.
In der Zeichnung ist der Erfindungsgegenstand beispielsweise dargestellt. Es zeigen
Fig. 1 einen erfindungsgemässen Teleskopausleger für ein Fahrzeug oder ein Hebezeug in einer Seitenansicht,
Fig. 2 diesen Teleskopausleger in einer Draufsicht,
Fig. 3 den Teleskopausleger in einem Längsschnitt,
Fig. 4 den Teleskopausleger gemäss den Fig. 1 bis 3 ausschnittsweise im Bereich der inein- andergreifenden Enden der Kastenträger in einem Längsschnitt in einem grösseren
Massstab,
Fig. 5 einen Schnitt nach der Linie V-V der Fig. 4,
Fig. 6 einen Schnitt nach der Linie VI-VI der Fig. 4,
Fig. 7 eine Konstruktionsvariante eines erfindungsgemässen Teleskopauslegers ausschnitts- weise in einer seitlichen Ansicht in einem grösseren Massstab,
Fig. 8 einen Schnitt nach der Linie VIII-VIII der Fig. 7,
Fig.
9 ein mit einem erfindungsgemässen Teleskopausleger versehenes Fahrzeug zur Auf- nahme absetzbarer Mulden in einer Seitenansicht,
Fig. 10 das Fahrzeug nach der Fig. 9 in einer Heckansicht mit einer auf eine Fahrzeugseite gekippten Mulde,
Fig. 11 eine Draufsicht auf das Fahrzeug gemäss den Fig. 9 und 10 mit verschiedenen Ab- setzstellungen für eine Mulde in einem kleineren Massstab,
Fig. 12 einen Längsschnitt durch das Querjoch des Lastaufnahmegehänges des Teleskop- auslegers nach den Fig. 9 bis 11 in einem grösseren Massstab,
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Fig. 13 einen auf einem Fahrzeug angeordneten Teleskopausleger zur Führung einer Versor- gungsleitung beispielsweise für Frischbeton,
Fig. 14 das Fahrzeug nach der Fig. 13 in einer Draufsicht,
Fig. 15 das Fahrzeug gemäss den Fig.
13 und 14 in einer Seitenansicht mit ausgefahrenem
Teleskopausleger in einem kleineren Massstab,
Fig. 16 ein Fahrzeug mit einem ausgefahrenen dreiteiligen Teleskopausleger in einer Heckan- sicht,
Fig. 17 das Fahrzeug gemäss der Fig. 16 mit eingefahrenem Teleskopausleger und
Fig. 18 ein Fahrzeug mit einem einen begehbaren Tunnel bildenden Teleskopausleger in einer vereinfachten Seitenansicht.
Der Teleskopausleger 1 gemäss den Fig. 1 bis 6 besteht aus zwei ineinander verschiebbar ge- führten Kastenträgern 2 und 3, deren Längsachsen einen nach oben gewölbten Kreisbogen 4 bilden. Der untere Kastenträger 2 ist um eine horizontale Schwenkachse 5 in einem Lagergestell 6 drehbar gehalten, das über einen Drehteller 7 um eine vertikale Achse gedreht werden kann, so dass der Teleskopausleger 1 um zwei zueinander senkrechte Achsen verstellt werden kann. Der Antrieb zur Schwenkverstellung des Teleskopauslegers 1 um die Schwenkachse 5 besteht aus zwei Schwenkzylindern 8, die zu beiden Seiten des Teleskopauslegers 1 zwischen dem unteren Kastenträger 2 und dem Lagergestell 6 angelenkt sind. Der im unteren Kastenträger 2 verschieb- bar geführte obere Kastenträger 3 trägt an seinem vorderen Ende eine Anschlussgabel 9 für eine Lastaufnahme.
Zur Führung des oberen Kastenträgers 3 im inneren Kastenträger 2 sind gemäss den Fig. 4 bis 6 Gleitführungen 10 vorgesehen, die im Bereich des hinteren Endes des oberen Kastenträgers 3 und im Bereich des vorderen Endes des unteren Kastenträgers 2 angeordnet sind, so dass über diese Gleitführungen 10 eine kippsichere Abstützung des Kastenträgers 3 innerhalb des Kastenträgers 2 erzielt wird, und zwar bei einem ausreichenden Spiel zwischen den kreiszylin- drischen oberen und unteren Wänden 11 und 12 der Kastenträger 2 und 3. Damit die Gleitführun- gen 10 einen selbständigen Toleranzausgleich hinsichtlich des jeweiligen Krümmungsverlaufes der Wände 11 und 12 erlauben, sind diese Gleitführungen 10 auf Schwenkkörpern 13 angeordnet, die auf zur Schwenkachse 5 parallelen Achsen 14 schwenkbar gelagert sind.
Wie den Fig. 5 und 6 entnommen werden kann, sind die oberen und unteren kreiszylindrischen Wände 12 des inneren Kastenträgers 3 des Teleskopauslegers 1 über das Kastenprofil hinaus seitlich verlängert und bilden mit diesen vorstehenden Teilen Längsrandstege 15, über die sich der Kastenträger 3 an den Seitenwänden des Kastenträgers 2 abstützt. Diese seitliche Verlängerung des Querschnitts des Kastenträgers 3 bringt nicht nur Vorteile hinsichtlich der Belastbarkeit des Kastenträgers 3 mit sich, sondern ermöglicht auch die Ausbildung von zwischen den Längsrand- stegen 15 ausserhalb des Kastenprofils auf beiden Seiten des inneren Kastenträgers 2 verlaufen- den Längskanälen 16 zur Aufnahme verschiedener Versorgungsleitungen 17.
Damit diese Versor- gungsleitungen nicht nur im Einschubbereich zwischen den Kastenträgern 2 und 3, sondern auch im Bereich der Auskraglänge des Kastenträgers 3 vor äusseren Einflüssen geschützt werden kön- nen, können die Längskanäle 16 nach aussen durch Abdeckungen 18 verschlossen werden.
Zum gegenseitigen Verschieben der ineinandergeführten Kastenträger 2 und 3 ist ein Stelltrieb 19 erforderlich. Dieser Stelltrieb 19 besteht gemäss den Fig. 3 und 4 aus zwei Stellzylindern 20, die einerseits je an einem der äusseren Trägerenden und anderseits an einem gemeinsamen, im inneren Kastenträger 3 verschiebbar gelagerten Gleitstück 21 angelenkt sind. Durch diese Anord- nung von zwei bezüglich des Kreisbogens 4 sehnenartig innerhalb der Kastenträger 2 und 3 ange- ordneten Stellzylindern 20 wird eine Anpassung an die Kreisbogenform des Teleskopauslegers 1 erreicht, so dass trotz der Kreisbogenform nicht auf einfache Stellzylinder 20 verzichtet werden muss.
Aufgrund der verschiebbaren Lagerung des Gleitstückes 21 gegenüber dem Kastenträger 3 wird bei einer Beaufschlagung des diesem Kastenträger 3 zugeordneten Stellzylinders 20 der obere Kastenträger 3 gegenüber dem unteren Kastenträger 2 entlang des Kreisbogens 4 verlagert.
Der Stelltrieb 19 kann aber auch aus wenigstens einer entlang des einen Kastenträgers, im Ausführungsbeispiel nach den Fig. 7 und 8 entlang des oberen Kastenträgers 3, verlaufenden Zahnstange 22 bestehen, die mit einem Antriebsritzel 23 kämmt, das im vorderen Endbereich des lagergestellseitigen Kastenträgers 2 angeordnet ist. Entsprechend der Fig. 8 sind zwei solcher mit Antriebsritzeln 23 kämmenden Zahnstangen 22 vorgesehen, und zwar im Bereich der Längskanäle 16, zu beiden Seiten des Kastenprofils, wobei zum Antrieb der Ritzel 23 je ein Getriebemotor 24 an
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den Kastenträger 2 angeflanscht ist.
Diese Anordnung des Stelltriebes 19 macht das Kastenprofil für die Verlegung von Versorgungsleitungen 17 mit grösserem Durchmesser frei Der von den Zahnstangentrieben nicht benützte Raum der Längskanäle 16 kann zusätzlich zur Aufnahme von Versorgungsleitungen 17 dienen, wie dies in der Fig. 8 angedeutet ist.
Die Fig. 9 bis 11 zeigen eine vorteilhafte Anwendung eines erfindungsgemässen Teleskopaus- legers 1 bei einem Fahrzeug 25 zur Aufnahme absetzbarer Mulden 26. Zu diesem Zweck ist der Teleskopausleger 1 mit seinem Lagergestell 6 über einen Drehteller 7 im Heckbereich des Fahr- zeuges 25 montiert und trägt über seine Anschlussgabel 9 einen Schwenkkopf 27, der mit einem Querjoch 28 eines Lastaufnahmegehänges verbunden ist, das jeweils zwei Zugmittel 29 und 30 zum Anhängen der Mulden 26 auf beiden Seiten des Querjoches 28 aufweist.
Während von diesen paarweise angeordneten Zugmitteln 29 und 30 das Zugmittel 29 zugfest am Querjoch 28 angreift, wird das Zugmittel 30 gemäss der Fig. 12 über eine Umlenkrolle 31 jeweils einem Hubzylinder 32 zugeführt, so dass bei einer Beaufschlagung der Hubzylinder 32 die Zugmittel 30 angezogen wer- den können, um die angehängte Mulde 26 zu kippen, wie dies der Fig. 10 entnommen werden kann. Aufgrund der Kreisbogenform des Teleskopauslegers 1 kann im Zusammenwirken mit dem Schwenkkopf 27 für das Querjoch 28 die Mulde 26 in beliebiger Ausrichtung innerhalb des in der Fig. 11eingezeichneten Absetzbereiches des Teleskopauslegers 1 abgesetzt und aufgenommen werden, ohne eine zusätzliche Hubeinrichtung für das Lastaufnahmegehänge vorsehen zu müs- sen. Selbstverständlich kann auch für eine entsprechende Hubverstellung des Lastaufnahmege- hänges vorgesorgt sein.
Die Abstützung des Fahrgestells des Fahrzeuges 25 erfolgt in herkömmli- cher Weise über Stützen 33, die im vorderen Bereich der Ladefläche an ein- und ausziehbaren Stützauslegern 34 befestigt sind.
Das Ausführungsbeispiel nach den Fig. 13 bis 15 zeigt ein Fahrzeug 25 mit einem Teleskop- ausleger 1, der zur Führung einer Versorgungsleitung 17 beispielsweise für Frischbeton dient.
Dieser Teleskopausleger 1 ist mit seinem unteren, sich im wesentlichen über die Fahrzeuglänge erstreckenden Kastenträger 2 wiederum in einem Lagergestell 6 um eine horizontale Schwenkach- se 5 verschwenkbar gelagert und kann über den Drehteller 7 um eine vertikale Achse gedreht werden. Um die Reichweite des Teleskopauslegers 1 zu verlängern, ist am vorderen Ende des oberen Kastenträgers 3 ein Auslegerarm 35 angelenkt, und zwar über einen Anschlussrahmen 36, der um eine seitliche, quer zum Kastenträger 3 verlaufende Achse 37 in eine seitlich einge- schwenkte Transportstellung verstellbar ist, in der der Auslegerarm 35 seitlich neben dem Tele- skopausleger 1 zu liegen kommt, wie dies den Fig. 13 und 14 entnommen werden kann.
In der Gebrauchsstellung, in der der vor die Stirnseite des Kastenträgers 3 verschwenkte Anschlussrah- men 36 mit dem Kastenträger 3 verriegelt wird, kann der Auslegerarm 35 um eine zur Schwenk- achse 5 des Teleskopauslegers 1 parallele Schwenkachse 38 mit Hilfe eines zwischen dem An- schlussrahmen 36 und dem Auslegerarm 35 angelenkten Schwenkzylinderpaares 39 den jeweiligen Anforderungen entsprechend verschwenkt werden.
Durch diese Massnahmen wird es möglich, die Versorgungsleitung 17 durch seitliche Öffnungen in Räume einzuführen, die sonst nicht durch einen geraden Teleskopausleger erreicht werden können, wie dies die Fig. 15 veranschaulicht, in der verschiedene Schwenkstellungen des Teleskopauslegers 1 und des angelenkten Auslegerar- mes 35 angedeutet sind, um beispielsweise Frischbeton über die Versorgungsleitung 17 in ver- schiedene Geschossbereiche eines Gebäudes 40 fördern zu können.
Die Fig. 16 und 17 zeigen einen auf einem Fahrzeug 25 vorgesehenen Teleskopausleger 1 für ein Hebezeug, dessen Lastaufnahme aus Übersichtlichkeitsgründen nicht dargestellt ist. Der Teleskopausleger 1 ist zum Unterschied zu den bisher beschriebenen Teleskopauslegern aus drei ineinander verschiebbar geführten Kastenträgern 2,3 und 41 zusammengesetzt. Während die Kastenträger 2 und 3 mit Hilfe eines Stelltriebes entsprechend den Fig. 3 oder 7 gegenseitig ver- schoben werden können, ist der mittlere Kastenträger 2 im Kastenträger 41, der am Lagergestell 6 schwenkbar gelagert wird, in beiden Richtungen ausschiebbar gehalten, wobei zur gegenseitigen Verschiebung Stellzylinder 42 vorgesehen sind, die zu beiden Seiten des Teleskopauslegers 1 aussen am oberen Ende des lagergestellseitigen Kastenträgers 41 und am unteren Ende des mitt- leren Kastenträgers 2 angreifen.
In der in Fig. 17 dargestellten Transportstellung ragt der mittlere Kastenträger 2 nach unten über den lagergestellseitigen Kastenträger 41 vor, so dass der Teleskop- ausleger 1 innerhalb einer vorgeschriebenen Umrisslinie 43 des Fahrzeuges 25 zu liegen kommt. In der ausgefahrenen Arbeitsstellung kann gemäss der Fig. 16 die volle Länge des dreiteiligen Tele-
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skopauslegers 1 ausgenützt werden.
Fig. 18 zeigt schliesslich einen Teleskopausleger 1, der mit seinen Kastenträgern 2 und 3 einen begehbaren bzw. befahrbaren Tunnel bildet, wobei der Kastenträger 3 an seinem vorderen Ende einen den Übergang zu einer seitlichen Öffnung erleichternden Anschluss 44 bildet. Mit Hilfe eines solchen Teleskopauslegers 1 können beispielsweise Ausstiege für Flugzeuge oder Flucht- und Rettungswege geschaffen werden, über die Menschen vorteilhaft aus Öffnungen, die einen ent- sprechenden Bodenabstand aufweisen, einfach zum Boden gelangen können. Der lagergestellsei- tige Kastenträger 2 kann dabei wie der Anschluss 44 mit einer Verschlussklappe 45 versehen sein, die in der abgeklappten Stellung den Übergang von dem Kastenträger 2 zum Boden erleichtert.
Es braucht wohl nicht besonders hervorgehoben zu werden, dass der Einsatz erfindungsgemä- #er Teleskopausleger 1 nicht auf die dargestellten Ausführungsbeispiele beschränkt ist. So könn- ten solche Teleskopausleger 1 auch mit Vorteil beispielsweise bei Feuerwehrfahrzeugen einge- setzt werden. Es kommt ja insbesondere darauf an, dass durch die kreisbogenförmige Ausgestal- tung der Kastenträger der Teleskopausleger entlang einer Kreisbahn verstellt wird, um die Reich- weite dieser Teleskopausleger zu verbessern.
PATENTANSPRÜCHE :
1. Teleskopausleger für ein Fahrzeug oder ein Hebezeug mit einem Lagergestell für wenig- stens zwei in Richtung ihrer Längsachsen ineinander verschiebbar geführte Kastenträger, die um eine horizontale Schwenkachse im Lagergestell schwenkverstellbar gehalten und mittels eines Stelltriebes gegenseitig verschiebbar sind, dadurch gekennzeichnet, dass die
Längsachsen der Kastenträger (2,3) einen nach oben gewölbten Kreisbogen (4) bilden, der konzentrisch zu einer gemeinsamen, zur Schwenkachse (5) parallelen Achse verläuft.