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Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum zumindest teilweisen Entfernen der Luft aus Flüssiggastanks und eine Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens.
Bei herkömmlichen Flüssiggastankanlagen für Haushalt, Gewerbe und Kleinindustrie stellt die bei der ersten Füllung nach der Herstellung und Installierung (oder bei der ersten Füllung nach einer Inspektion) im Tank befindliche Luft kein Problem dar. Beim Befüllen des Tanks geht sie in geringem Ausmass in der flüssigen Phase in Losung. Ein grösserer Teil entweicht durch eine dafür vorgesehene Öffnung ins Freie.
Seit kurzer Zeit gibt es nun besondere Hochleistungsbrenner, bei denen die Verbrennungsführung und die Flammenregelung äusserst sensibel auf Sauerstoff im Flüssiggas reagiert. Die Spezifikationen derartiger Geräte verlangen, dass nicht mehr als 1 Vol.-% Sauerstoff, das bedeutet, nicht mehr als 5 Vol.-% Luft, im Flüssiggas enthalten sein dürfen.
Um diese Werte zu erreichen, ist es notwendig, den Flüssiggastank mit einer merklichen Menge Flüssiggas zu befüllen, um die Gasphase mit Flüssiggas anzureichern, das so erhaltene Gasgemisch ohne Öffnen des Tanks abzuziehen und mangels anderer Möglichkeiten in die Umgebung abzulassen oder abzufackeln und sodann den nunmehr weitgehend von der ursprünglich enthaltenen Luft befreiten und geringfügig bereits mit Flüssiggas gefüllten Tank endgültig aufzufüllen.
Dieses Abfackeln ist nicht nur, wie der gesamte Vorgang kostspielig, sondern wegen des hohen Luftanteils auch aus sicherheitstechnischen Aspekten nicht unbedenklich. Darüberhinaus ist diese Vorgangsweise selbstverständlich aus ökologischen Gründen abzulehnen.
Eine vermeintlich einfache Lösung dieses Problems wäre die Evakuierung des Tanks, doch konnte sich dies aus Kostengründen nicht durchsetzen : Die üblichen Tankfahrzeuge weisen keine Absaugpumpen auf.
Eine Ausrüstung mit ihnen wäre teuer, darüberhinaus benötigen sie eine eigene Energiequelle, die ebenfalls nicht im Fahrzeug vorhanden ist.
Ein aus der FR 2 651 765 A1 bekanntes Verfahren zum Befüllen von grossen, unter Druck stehenden Flüssiggastanks, die Umgebungstemperatur aufweisen, mit gekühltem Flüssiggas von Kühlschiffe, das unter Umgebungsdruck steht, besteht darin, aus dem Tank gasförmiges Produkt abzuziehen, damit den Tankdruck zu reduzieren, zu verflüssigen und mit dem Füllgut in flüssigem Zustand wieder in den Tank zu bringen. Der verwendete Kondensator arbeitet dabei nach dem Ejektorprinzip.
Das Ejektorprinzip selbst ist beispielsweise aus der DE 24 57 316 C2 bekannt, die eine besondere Ejektorausbildung zum Inhalt hat.
Die Erfindung hat das Ziel, ein Verfahren zu schaffen, bei dem die genannten Probleme nicht auftreten und das darüberhinaus einfach und kostengünstig durchzuführen ist.
Erfindungsgemäss erreicht man dies dadurch, dass zur Luftabsaugung eine Druckluft-Luftpumpe auf der Basis des Venturirohres verwendet wird.
Die erfindungsgemässe Vorrichtung zur Verwendung bei einem erfindungsgemässen Verfahren besteht aus einer Druckluft-Luftpumpe auf der Basis des Venturirohres und ist dadurch gekennzeichnet, dass sie aus zwei konzentrisch ineinander angeordneten Rohren besteht, wobei das Äussere in Durchströmrichtung länger ist als das Innere, dass die beiden Rohre am Einströmende dicht miteinander verbunden sind und dass das innere Rohr an seinem Einströmende mit dem zu evakuierenden Tank und das äussere Rohr mit einer Druckluftquelle verbunden wird.
Dabei wird der zu evakuierende Tank mit einer gegenüber der Umgebung hermetisch abgeschlossenen Leitung mit dem Saugstutzen eines Venturirohres verbunden, dessen Druckstutzen mit einer Druckquelle, oder der Druckseite eines Kompressors. gegebenenfalls des Kompressors des Tankfahrzeuges, verbunden ist und sodann wird der Füssiggastank durch das Beaufschlagen des Druckstutzen des Venturirohres mit Druckluft evakuiert. Wenn anschliessend an das Evakuieren nicht unmittelbar eine Füllung des Tanks erfolgt, wird vorzugsweise etwa 10 kg/m3 Flüssiggas zugefügt, um den Tank im wesentlichen zum Druckausgleich zu bringen.
Auf diese Weise ist es möglich, den Tank-LKW mit einem Kompressor, der kostengünstig und wartungsarm ist, zu versehen. Auch das Venturi-Rohr ist einfach aufgebaut und, weil ohne bewegliche Teile, kostengünstig beschaffbar und pflegefrei. Die Notwendigkeit des Einsatzes einer grossen Menge an Flüssiggas fallt weg, bei herkömmlichen Tanks mit einem Volumen von 3 t m3 kommt man auch im Winter mit der Zugabe von 20 bis 25 kg aus. Im Sommer verringert sich diese Menge durch den starken Anstieg des Dampfdruckes des Flüssiggases mit der Temperatur noch deutlich.
Als weiterer Vorteil des erfindungsgemässen Verfahren ist noch anzuführen, dass der durch ein her- kömmliches Venturirohr bei einem Druck der Druckluft von etwa 8 bar erreichbare Behälterdruck bei etwa 300 Millibar (absolut) liegt und dass dieser Druck bei einem 3, 5 m3 Tank bereits nach etwa 15 min erreicht wird. Verglichen mit dem bisher notwendigen teilweisen Befüllen mit Flüssiggas, anschliessendem Abpumpen und abschliessendem Behandeln des abgepumpten Gemisches stellt dies eine wesentliche Reduktion der aufgewendeten Arbeitszeit dar.
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Zum Prinzip des Venturirohres, wie es in dieser Anmeldung und den Ansprüchen genannt wird. wird auf Lueger's Lexikon der Technik, Taschenbuchausgabe, Abteilung Energie, Technik und Kraftmaschinen, Seite 629, "Kondensatorzubehör"verwiesen. Dort wird eine dem erfindungsdgemässen Venturirohr ähnlich wirkende Dampfstrahl-Luftpumpe zur Luftabsaugung aus einem Dampfkondensator beschrieben. Trotz der Unterschiede zu dieser Anwendung, bei der naturgemäss Dampf zur Verfügung steht und bei der auch durch die Ausrüstung im Kraftwerksbereich völlig andere Rahmenbedingungen herrschen, besteht eine theoretische Verwandtschaft mit der erfindungsgemäss verwendeten Vorrichtung, die ebenfalls über eine Treibdüse, eine Fangdüse und einen Diffusor verfügt.
In einer besonders robusten und einfachen Variante besteht das verwendete Venturirohr aus einem Rohr mit ca. 18 mm lichter Weite, in das koaxial über eine Länge von etwa 10 bis 20 cm ein Rohr mit etwa
15 mm Aussendurchmesser und etwa 12 mm lichter Weite eingeschoben und fixiert ist. Das Aussenrohr ragt um etwa 5 bis 8 cm über das Ende des Innenrohres vor und endet auf dieser Seite frei. auf der anderen Seite ist der Spalt zwischen den beiden Rohren dicht verschlossen und nahe dieses geschlossenen Endes wird die Druckluft in den Spalt eingebracht. Sie strömt zum freien Ende und reisst ähnlich einem Injektor am Ende des Innenrohres, das mit dem Tank verbunden ist, die Luft mit.
Eine bevorzugte Variante des erfindungsgemäss verwendeten Venturirohres ist in der einzigen Figur dargestellt. Diese weist eine Treibdüse 1, eine Fangdüse 2 und einen Diffusor 3 auf, die passend an einem Gehäuse 4 angeflanscht bzw. angeschweisst sind.
Über dem Diffusor 3 angeordnet ist ein Schutzrohr 5 mit grösserer Länge als der Diffusor 3 vorgesehen.
Die Druckluft wird über eine Leitung 6, einem Halter 7 für die Treibdüse 1 zugefügt, die Verbindung zum zu evakuierenden Flüssiggastank wird an einem Stutzen 8 angeschlossen.
Dargestellt in der Figur sind verschiedene Dichtungen, doch kann auf diese u. U. verzichtet werden.
Auch kann das Gehäuse einteilig ausgebildet werden, um zu einer kompakteren und kostengünstigen Ausführungsform zu kommen.
Es ist wie gesagt, nicht notwendig, eine derartige in ihrer Herstellungsgenauigkeit durch relativ aufwendige Vorrichtung zu verwenden, es genügt die weiter oben beschriebene Anordnung zweier konzentrischer Rohre für den der Erfindung zugrundeliegenden Zweck durchaus zufriedenstellend. Wenn allerdings durch Erhöhung der Ejektorleistung die Absaugzeit und der Druckluftbedarf verringert werden sollen, so ist die Verwendung eines aufwendigeren, strömungsmechanisch und thermodynamisch optimierten Gerätes, wie es in der Figur dargestellt ist, trotz dessen höherer Kosten sinnvoll.