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AT404808B - Stranggiessanlage - Google Patents

Stranggiessanlage Download PDF

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AT404808B
AT404808B AT0088696A AT88696A AT404808B AT 404808 B AT404808 B AT 404808B AT 0088696 A AT0088696 A AT 0088696A AT 88696 A AT88696 A AT 88696A AT 404808 B AT404808 B AT 404808B
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Franz Ing Leingruber
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Description

AT 404 808 B
Die Erfindung betrifft eine Stranggießanlage, insbesondere eine Knüppel- oder Vorblockstranggießanlage, mit einer in einen rahmenförmigen Hubtisch ersetzbaren Kokille und einer an die Kokille anschließenden Strangführungseinrichtung, die aus mehreren, Strangführungsrollen tragenden Strangführungssegmenten gebildet ist, wobei ein erstes Strangführungssegment mit einem zweiten Strangführungssegment lösbar verbunden ist und mit einer den Hubtisch abstützenden und bewegenden Kokillenoszilliereinrichtung.
An Stranggießanlagen wird generell die Forderung gestellt, Stränge mit unterschiedlichen Querschnittsabmessungen mit einem Minimum an Umrüstzeit und Austauschteilen zu gießen. Bei großformatigen Strängen erfolgt dies durch den Einsatz von formatverstellbaren Plattenkokillen, bei Strängen mit Knüppelquerschnitten und teilweise bei Strängen mit Vorblockquerschnitten werden Rohrkokillen eingesetzt, die bei einem Formatwechsel ausgetauscht werden. Der Austausch der Kokille allein reicht nicht aus, da der in seinem Inneren eine noch flüssige Zone aufweisende Strang insbesondere nach dem Austritt aus der Kokille eine versatzfreie Abstützung der heißen, noch dünnen und leicht verformbaren Strangschale benötigt und daher auch das nachgeordnete Strangführungssegment ausgetauscht werden muß.
Eine Stranggießanlage dieser Art ist bereits aus der DE-A 22 00 129 bekannt, bei der die Kokille mit der Kokillenführungs- und Oszillationseinrichtung auf dem Rahmen eines ersten Strangführungssegmentes abgestützt ist, welches seinerseits auf einem zweiten Strangführungssegment lösbar aufgesetzt ist. Bei dieser Anordnung bilden die Kokille und das erste Strangführungssegment eine Baueinheit, die gemeinsam aus der Stranggießanlage entfernt werden kann. Eine Justierung des ersten Strangführungssegmentes zum zweiten Strangführungssegment ist bei dieser Anordnung jedoch nicht automatisch gegeben und auch ein gemeinsamer Ausbau beider Strangführungssegmente ist nicht möglich.
Eine Stranggießanlage dieser Art ist bereits aus der DE-A 19 57 689 bekannt, bei der die Kokille, der die Kokille tragende Hubtisch, die Kokillenoszilliereinrichtung und ein erstes Strangführungssegment innerhalb eines lösbaren räumlichen Rahmens angeordnet ist. Dieser Rahmen ist mit all seinen Einbauten gemeinsam abhebbar und austauschbar. Gleichzeitig ist auch das darunter angeordnete nächste Strangführungssegment zugänglich und ebenfalls austauschbar. In der konkret beschriebenen Ausführungsform sind die Kokille mit dem Hubtisch und das erste Strangführungssegment getrennt voneinander im räumlichen Rahmen angeordnet. Eine Justierung dieser Bauteile zueinander ist bei dieser Anordnung nicht automatisch gegeben. Gerade das Fluchten von der durch die formgebende Innenwand der Kokille gebildeten Ebene und der an die Rollen des ersten Strangführungssegments anlegbaren Erzeugenden (Strangoberfläche) ist wegen der dünnen Strangschale besonders wichtig und erfordert eine genaue und aufwendige Justierung.
Aus der AT-PS 347 057 ist eine Stranggießanlage bekannt, bei der eine Kokille und das ausgangsseitig an die Kokille angebaute Fußrollengerüst, sowie eine dem Fußrollengerüst nachgeordnete Biegezone durch einen die Kokille und die Biegezone erfassenden Tragrahmen aus der Stranggießanlage gemeinsam ausbaubar ist. Diese Konzeption erfordert ein mehrfaches Justieren der einzelnen Bauteile zueinander. Einerseits muß die Wandung des Kokiljenhohlraumes zur Erzeugenden der nachfolgenden Fußrollen, sowie auch diese Fußrollen zu den Strangführungsrollen der nachgeordneten Biegezone mit einem entsprechenden Meßlineal eingestellt werden. Weiters bleibt es unklar, wie die Justierung weiterer im Kokillenbereich angeordneter Bauteile, wie z. B. der Kokillenrührer oder die Gießspiegelmeßeinrichtung eingebaut werden könnten.
Aufgabe der Erfindung ist es daher, obige Nachteile zu vermeiden und aus den bekannten, üblicherweise bei einer Stranggießanlage verwendeten Komponenten Kokille, Hubtisch, Kokillenoszilliereinrichtung, der nachgeordneten Strangführungseinrichtung und gegebenenfalls vorhandenen Zusatzeinrichtungen, wie Kokillenrührer und Gießspiegelmeßeinrichtung, eine Baueinheit zu bilden, bei der kurze Wechselzeiten durch die Bildung eines formatbezogenen Maschinenblocks und ein reduzierter Instandhaltungsaufwand durch den modularen Aufbau der Maschinenkomponenten möglich ist.
Gelöst wird diese Aufgabe dadurch, daß ein, vorzugsweise als Fußrollengerüst ausgebildetes, erstes Strangführungssegment in einem nachgeordneten, vorzugsweise als Biegezone ausgebildeten, zweiten Strangführungssegment lösbar integriert ist und ein Kokillenrührer auf dem zweiten Strangführungssegment abgestützt ist. Ein besonderer Vorteil dieser Anordnung besteht darin, daß lediglich für das eine Baueinheit bildende erste und zweite Strangführungssegment eine Justierung in der Werkstätte notwendig ist.
Eine besonders zweckmäßige Ausgestaltung ergibt sich dadurch, daß das zweite Strangführungssegment im Bereich der Kokille hochgezogene Stützen trägt, welche Stützen Auflagen für die Kokille bzw. den die Kokille tragenden Hubtisch und Verbindungselemente, vorzugsweisen Haken oder Ösen, für den gemeinsamen Ausbau von Kokille, Kokillenrührer und zweitem Strangführungssegment aufweisen.
Eine vorteilhafte Weiterbildung der Erfindung ergibt sich dadurch, daß eine Gießspiegelmeßeinrichtung, bestehend aus einem Strahlerelement, vorzugsweise Kobaltstrahler, und einem Szintillationszähler auf dem Kokillenrührer oder auf den Stützen des zweiten Strangführungssegmentes angeordnet ist. Durch diese Anordnung ist es möglich, die nicht mitoszillierende Gießspiegelmeßeinrichtung sehr nahe am Kokillenhohl- 2
AT 404 808 B raum anzuordnen und somit den Kobaltstrahler in seiner Kapazität möglichst klein zu halten und gleichzeitig eine stabile und klar definierte Position für die Gießspiegelmeßeinrichtung zu erhalten.
Eine besonders stabile und versatzfrei arbeitende Stranggießanlage ist dadurch erzielbar, daß die Kokillenoszilliereinrichtung als Vier-Exzenterosziilierer mit Federbandführung ausgebildet ist.
Eine Ausführungsform der Erfindung ist anhand zweier Figurendarstellungen naher erläutert, wobei Fig. 1 einen schematischen Längsschnitt durch die Stranggießanlage im Bereich der Kokille und der daran anschließenden Strangführungseinrichtung zeigt. Fig. 2 veranschaulicht dieselbe Ausführungsform mit geänderter Schnittführung.
Die Stranggießanlage ist an einem ortsfesten Anlagentragwerk 1 abgestützt. Auf einem Stützrahmen 2 des Anlagentragwerkes 1 ist die Kokillenoszilliereinrichtungß fixiert, die von einem Vier-Exzenteroszillierer 4 und einer Federbandführung 5 gebildet ist. Die Kokillenoszilliereinrichtung 3 ist im Detail in der AT-PS 384 970 dargestellt und beschrieben. Sie besteht im wesentlichen aus vier in den Eckbereichen des Stützrahmens 2 angeordneten Exzentern, die über einen gemeinsamen Drehantrieb angetrieben werden, wobei die so erzeugte Drehbewegung durch kurze Pleuel in eine vertikale Oszillierbewegung umgesetzt wird. Die Pleuel der Kokillenoszilliereinrichtung 3 sind mit einem rahmenförmigen Hubtisch 6 verbunden, der die Oszillierbewegung aufnimmt und auf die Kokille 8 überträgt. Wie aus Fig. 2 ersichtlich, ist zwischen dem Hubtisch 6 und dem Stützrahmen 2 eine Federbandführung 5 angeordnet, die im wesentlichen aus mehreren Federbändern 7 oder vergleichbaren elastischen Elementen gebildet ist, die mit ihren Enden am Stützrahmen 2 ortsfest eingespannt und in ihrem Mittenbereich mit dem Hubtisch 6 verbunden sind. Damit ist eine exakte Positionierung der oszillierenden Anlagenteile gegenüber den feststehenden Aniagenteilen, im besonderen das Fluchten der oszillierenden Kokille 9 zur nachgeordneten am Anlagentragwerk 1 gelagerten Strangführungseinrichtung 9 gegeben.
Die Kokille 8 besteht aus dem Kokillenelement 10 und einem portalartigen Kokillenrahmen 11, in den das Kokillenelement 10 eingesetzt ist. Das Kokillenelement 10 weist einen dem Format des zu gießenden Stranges entsprechenden Formhohlraum auf, der von einem Kupferrohr oder aus Kupferplatten gebildet ist und eine Hinterstützungskonstruktion mit den entsprechenden Einrichtungen für die Kokillenkühlung.
An die Kokille 8 schließt in Strangförderrichtung die den heißen Strang fördernde und stützende Strangführungseinrichtung 9 mit einem ersten Strangführungssegment 12 und einem zweiten Strangführungssegment 13 an. Das erste Strangführungssegment 12 ist als Rahmenkonstruktion aufgebaut, in der mehrere Reihen von einen geschlossenen Käfig bildenden Strangführungsrollen 14 drehbar gelagert sind und ist als Baueinheit lösbar im zweiten Strangführungssegment 13 fixiert. Das zweite Strangführungssegment 13 ist als zweiteiliger Rahmen ausgeführt, wobei der Außenbogenrahmen 15 und der Innenbogenrahmen 16 mit Strangführungsrollen 14 bestückt ist und der Innenbogenrahmen 16 zum Außenbogenrahmen 15 verspannt ist. Das zweite Strangführungsssegment 13 ist über den Außenbogenrahmen 15 mit dem Festlager 17 und dem Loslager 18 am Anlagentragwerk 1 abgestützt. Der Außenbogenrahmen 15 mit seinen Strangführungsrollen 14 stellt auch die Referenzseite für die Einstellung der Stranggießanlage dar.
Das zweite Strangführungssegment 13 weist eine Auflagefläche 19 auf, auf der der Kokillenrührer 20 aufliegt und in seiner Lage im Abstand zum Kokillenelement 10 positioniert ist. Das zweite Strangführungssegment 13 trägt im Bereich der Kokille 8 hochgezogene Stützen 21 mit Auflagen 22, die beim Ausbau des zweiten Strangführungssegmentes 13 mit der Kokille 8 bzw. dem Kokillenrahmen 11 in Eingriff gelangen und den einfachen Aus- und Einbau des als formatbezogenen Maschinenblock bezeichneten gemeinsamen Bauteil aus Kokille 8, Kokillenrührer 20, erstem Strangführungssegment 12 und zweitem Strangführungssegment 13 bei geringer Umrüstzeit ermöglichen. Nach einer nicht dargestellten Ausführungsform ist es auch möglich, daß die Auflagen 22 mit dem Hubtisch 6 beim Ein- oder Ausbau des Maschinenblocks in Eingriff bringbar sind. Weiters sind die hochgezogenen Stützen 21 mit Verbindungselementen 27, die als Haken oder Ösen ausgebildet sind, versehen, an denen ein Hebezeug zum Ein- und Ausbau anlenkbar ist.
Um das Niveau der flüssigen Schmelze in der Kokille 8 laufend überprüfen zu können, ist im Bereich des Gießspiegels 23 eine nicht mitoszillierende Gießspiegelmeßeinrichtung 24, bestehend aus einem Strahlerelement 25 und eine Szintillationszähler 26 auf dem Kokillenrührer 20 angeordnet. Nach einer nicht dargesteliten Variante können das Strahlerelement 25 und der Szintillationszähler 26 an den hochgezogenen Stützen 21 befestigt sein.
Bei dieser Anordnung der Bauteile der Stranggießanlage kann in einfacher Art mit einem Meßschwert das Zentrieren des Formhohlraumes der Kokille 8 zu den Strangführungsrollen 14 der nachordneten Strangführungssegmente 12, 13 durchgeführt werden. Der solcherart voreingestellte formatbezogene Maschinenkopf kann ohne weitere Einstellarbeiten auf dem Hubtisch 6 aufgesetzt und befestigt werden.
Der Kühlmittelkreislauf für die Kokille erfolgt über nicht dargestellte Zu- und Ableitungen, die durch den Kokillenrahmen 11 und den Hubtisch 6 geführt werden und die beim Aufsetzen der Kokille 8 auf den Hubtisch 6 automatisch geschlossen werden. 3

Claims (4)

  1. AT 404 808 B Patentansprüche 1. Stranggießanlage, insbesondere Knüppel- oder Vorblockstranggießanlage, mit einer in einen rahmenför-migen Hubtisch ersetzbaren Kokille und einer an die Kokille anschließenden Strangführungseinrichtung, die aus mehreren, Strangführungsrollen tragenden Strangführungssegmenten gebildet ist, wobei ein erstes Strangführungssegment (12) mit einem zweiten Strangführungssegment (13) lösbar verbunden ist und mit einer den Hubtisch abstützenden und bewegenden Kokillenoszilliereinrichtung, dadurch gekennzeichnet, daß ein, vorzugsweise als Fußrollengerüst ausgebildetes, erstes Strangführungssegment (12) in einem nachgeordneten, vorzugsweise als Biegezone ausgebildeten, zweiten Strangführungssegment (13) lösbar integriert ist und ein Kokillenrührer (20) auf dem zweiten Strangführungssegment (13) abgestützt ist.
  2. 2. Stranggießanlage nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das zweite Strangführungssegment (13) im Bereich der Kokille (8) hochgezogene Stützen (21) trägt, welche Stützen (21) Auflagen (22) für die Kokille (8) bzw. den die Kokille (8) tragenden Hubtisch (6) und Verbindungselemente (27), vorzugsweise Haken oder Ösen, für den gemeinsamen Ein- und Ausbau von Kokille (8), Kokillenrührer (20) und zweitem Strangführungssegment (13) aufweisen.
  3. 3. Stranggießanlage nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß eine Gießspiegelmeßeinrichtung (24), bestehend aus einem Strahlerelement (25), vorzugsweise Kobaltstrahler, und einem Szintillationszähler (26) auf dem Kokillenrührer (20) oder auf den Stützen (21) des zweiten Strangführungssegments (13) angeordnet ist.
  4. 4. Stranggießanlage nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die Kokillenoszilliereinrichtung (3) als Vier-Exzenteroszillierer (4) mit Federbandführung (5) ausgebildet ist. Hiezu 2 Blatt Zeichnungen 4
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