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Die Erfindung betrifft eine Schibindung für einen Langlauf- oder Tourenschi, mit einem einen Verriegelungszapfen mit einer vorderseitigen Keilfläche tragenden Schwenkteil, der um eine schifeste Querachse hochschwenkbar ist, wobei in der Schliessstellung der Verriegelungszapfen eine durch einen vorderen Quersteg begrenzte Öffnung in einer Sohlenverlängerung der Schuhsohle von unten her durchsetzt, und wobei beim Auflaufen des Quersteges auf die Keilfläche eine schuhsohlenseitige Anpressfläche sich an eine bindungsseitige Gegenfläche anpresst, und mit einem lösbaren Riegel, der die Schliessstellung fixiert, und einen in die Schibindung einsetzbaren
Schischuh.
Eine derartige Schibindung ist beispielsweise der AT-PS Nr. 375270 in den Fig. 29 und 30 entnehmbar. Am federbeaufschlagten Schwenkteil ist ein keilförmiger Verriegelungszapfen vorge- sehen, der an seiner Basis dicker als die lichte Weite der Öffnung in der Sohlenverlängerung in Längsrichtung ist, so dass beim Einhaken des Schuhs einerseits der Quersteg der Sohlenverlänge- rung und anderseits eine Stützfläche der Schuhsohle am Verriegelungszapfen satt anliegt. Die
Fixierung des Schuhs erfolgt mittels des um einen federnden Bügel schwenkbaren Riegels, der mit einer Kante an der Oberseite des Quersteges zur Anlage gebracht werden kann, und dann an den Schuh herangezogen wird.
Hiebei wird eine Totpunktstellung überschritten, so dass nach
Art eines Kniehebels durch den Riegel der Quersteg weiter auf den Verriegelungszapfen aufgescho- ben wird, wodurch eine Anpressung der Sohlenverlängerung an die vordere und hintere Keilfläche des Verriegelungszapfens erfolgt.
Die Abstützbreite des Schuhs ist, da sie der Breite des Verriegelungszapfens entspricht, verhältnismässig gering, woraus sich eine Verdrehbeweglichkeit des Schischuhs ergeben kann, die nur durch eine hohe, bleibende Passgenauigkeit zwischen dem Verriegelungszapfen und der
Sohlenverlängerung vermieden werden könnte.
Aus der DE-OS 2906520 ist eine Schibindung bekannt, bei der es sich um eine sogenannte nordische Bindung handelt, bei denen das Gehen um eine virtuelle Achse im Fortsatz des Schuhs und nicht um eine Achse der Schibindung erfolgt, wie es in den Fig. 29, 30 der erwähnten AT-PS Nr. 375270 gezeigt ist.
Die Schibindung der DE-OS 2906520 weist eine Schale auf, die von einer Feder in der
Weise beaufschlagt ist, dass man beim Einsteigen mit der Schuhspitze bei aufgesetztem Absatz die Schale zur Oberseite des Schi hin schwenken muss. Diese Vorgangsweise ist unnatürlich und umständlich.
Weiters zeigt die DE-OS 2650678 eine Schale, welche ebenfalls um eine Achse verschwenkbar ist. Diese Schale dient jedoch sowohl zur Aufnahme als auch zur Halterung des Schuhs. In der Einstiegsposition liegt die Schale dabei in einer Ebene parallel zur Schioberseite, so dass der Schuh in diese von hinten her eingeschoben wird. Eine Verschwenkung zum Einsteigen ist nicht vorgesehen.
Die Erfindung hat es sich daher zur Aufgabe gestellt, eine Schibindung der eingangs genannten Art und einen hiezu verwendbaren Schischuh zu schaffen, der einen verbesserten Halt in der Bindung und einfacheres Einsteigen gewährleisten soll, wobei in bevorzugter Ausführung auch eine selbsttätige Verriegelung erfolgen soll.
Erfindungsgemäss wird dies nun dadurch erreicht, dass die Schibindung eine federbeaufschlagte Aufnahmeschale für die Sohlenverlängerung aufweist, die um eine vordere Schwenkachse aus einer schrägstehenden Einsteigstellung in die Schliessstellung niederschwenkbar ist, und die die bindungsseitige Gegenfläche sowie eine schiseitige Durchtrittsöffnung für den Verriegelungszapfen aufweist, und dass der Riegel in Schliessstellung an der Aufnahmeschale verrastet.
Durch die Ausbildung der eigenen Aufnahmeschale die einen zusätzlichen Bauteil darstellt, wird nicht nur das Einsetzen des Schischuhs in die Bindung erleichtert, indem bereits bei der Abschwenkbewegung, während der der Verriegelungszapfen in die Sohlenverlängerung eintritt, eine exakte Führung gegeben ist, sondern auch eine wesentlich breitere Abstützung des Schuhs dadurch erzielt, dass die Gegenflächen nicht am Verriegelungszapfen selbst ausgebildet sind.
Der Verriegelungszapfen und die Sohlenverlängerung können daher auch kleine fertigungsbedingte Ungenauigkeiten aufweisen, ohne dass der feste Halt des Schuhs verlorengeht. Der Riegel greift ebenfalls nicht direkt an der Sohlenverlängerung an, sondern blockiert die Relativbewegung
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der Aufnahmeschale gegenüber dem Verriegelungszapfen und damit dem Schwenkteil, so dass in der Schliessstellung die Verschwenkbarkeit um die schifeste Querachse gegen die Rückstelleinrich- tung des Schwenkteiles gegeben ist.
In einer bevorzugten Ausführung ist vorgesehen, dass die bindungsseitige Gegenfläche aus zwei nach vorne konvergierenden Abschnitten besteht, die an den zur Längsachse symmetri- schen Seitenwänden der Aufnahmeschale ausgebildet sind. Da für die Aufnahmeschale und die
Schuhsohle bevorzugt elastisch nachgiebige Materialien verwendet werden, bleibt der feste Sitz des Schuhs in der Bindung über einen langen Zeitraum erhalten. Die Aufnahmeschale kann am
Schwenkteil angelenkt sein, in bevorzugter Ausführung ist jedoch vorgesehen, dass als Schwenk- achse der federbeaufschlagten Aufnahmeschale die schifeste Querachse des Schwenkteiles dient, wobei die Feder für die Aufnahmeschale sich einerseits an dieser und anderseits am Schwenkteil abstützt.
Das stellt auch konstruktiv eine einfache Lösung dar, da die Aufnahmeschale auf
Grund der möglichst breiten Gegenfläche auch im vorderen Bereich den Schwenkteil beidseitig umfassen, und damit auf der Querachse gelagert werden kann.
Für eine Riegelverrastung in der Schliessstellung sieht eine weitere Ausführung vor, dass die Aufnahmeschale einen Quersteg aufweist, an dem eine Rastnut ausgebildet ist, in die der
Riegel in Schliessstellung eingreift. Hier sind konstruktiv keine besonderen Beschränkungen zu beachten, wodurch auch eine entsprechende Formgebung und Anordnung des Riegels die selbsttätige
Verriegelung nach dem Niederschwenken und eine leichte Lösung zum Aussteigen erreicht werden kann. Hiezu ist in einer weiteren Ausführung bevorzugt vorgesehen, dass der Riegel als federbela- steter zweiarmiger Hebel ausgebildet ist, der an einem nach oben vorstehenden Fortsatz des
Schwenkteiles gelagert ist.
Dabei kann die Sicherheit gegen eine selbsttätige Entriegelung während des Gehens durch Schläge oder Stösse noch erhöht werden, wenn die schuhseitige, hintere Wand der Rastnut so hoch ausgebildet ist, dass ein Öffnen des Riegels nur bei völlig niedergeschwenkter
Aufnahmeschale möglich wird.
Ein für die Bindung verwendbarer Schischuh, der eine Sohlenverlängerung mit einer durch einen vorderen Quersteg begrenzten Öffnung und eine Anpressfläche an der Schuhsohle aufweist, die mit der bindungsseitigen Gegenfläche zusammenwirkt, ist in der Weise ausgestaltet, dass die Sohlenverlängerung einen an sich bekannten Einschubteil in die Aufnahmeschale bildet, der aussenseitige Führungsflächen aufweist, wobei die lichte Weite der Öffnung in der Sohlenverlän- gerung, in Schilängsrichtung gesehen, grösser als die grösste Dicke des Verriegelungszapfens ist. Ist die bindungsseitige Gegenfläche in zwei Abschnitte an den Seitenwänden der Aufnahmeschale unterteilt, genügt zu beiden Seiten der Sohlenverlängerung je ein Abschnitt der Anpressfläche.
Sowohl die Abschnitte der Gegenfläche als auch jene der Anpressfläche sind dabei bevorzugt in einem Winkel von 450 zur Längsachse des Schi angeordnet.
Beim Schischuh nach der eingangs erwähnten AT-PS Nr. 375270 wird die Sohlenverlängerung durch einen U-förmigen Bügel mit rundem Querschnitt gebildet, dessen Enden in die Schuhsohle eingesetzt sind. Diese günstige Ausbildung der Sohlenverlängerung kann auch beim erfindungsgemässen Schischuh gewählt werden, wobei der feste Halt in der Aufnahmeschale vor allem dann nicht verschlechtert wird, wenn die Seitenschenkel des Bügels von Fortsätzen der Schuhsohle umhüllt sind, wobei jeder Fortsatz an drei Seiten Führungsflächen aufweist, die mit der Aufnahmeschale zusammenwirken.
Die Dimensionierung von Schuh und Bindung ist so gewählt, dass der Schuh im in die Bindung eingesetzten Zustand unter Vorspannung steht. Dabei ist eine Ausführung günstig, bei der an die Keilflächen des Verriegelungszapfens ein zylindrischer Abschnitt anschliesst, dessen Achse in der Querachse liegt.
Weitere Merkmale, Vorteile und Einzelheiten der Erfindung werden nun an Hand der Zeichnungen näher beschrieben, ohne darauf beschränkt zu sein. Fig. 1 zeigt eine erfindungsgemässe Schibindung in Einsteigposition im Längsschnitt nach der Linie I-I von Fig. 4, Fig. 2 die Schibindung in Fahrstellung im Längsschnitt, Fig. 3 die Schibindung in Gehstellung im Längsschnitt, Fig. 4 die Schibindung in Fahrstellung in Draufsicht, Fig. 5 die Aufnahmeschale der Schibindung mit eingesetztem Schischuh in Draufsicht, und Fig. 6 einen vorderen Bereich des Schischuhs in Seitenansicht.
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Die Zeichnungen zeigen eine Schibundung für einen Langlauf- oder Tourenschi --1-- und dazugehörigem Schischuh --100--. Auf der Oberseite eines Schi --1-- ist mittels angedeuteter
Schrauben --2-- ein Lagerbock --10-- montiert. Er besteht aus einer Grundplatte --11-- mit zwei Wänden --12--, die am vorderen, der Schispitze zugewendeten Ende der Grundplatte-11- beginnen und etwa bis zur Mitte der Grundplatte --11-- führen und im letzteren Bereich eine
Schwenkachse --20-- tragen. Die Grundplatte --11-- trägt an ihrem vorderen Ende eine Rip- pe --13-- und an ihrem hinteren Ende eine Auflagefläche --14--, in der die Schrauben --2-- versenkt sind.
Auf der Schwenkachse --20-- ist ein Schwenkteil --30-- angebracht, der mit seinem Bo- den --31-- an der Auflagefläche --14-- des Lagerbocks --10-- aufliegt. Der Boden --31-- besitzt an seiner dem Schi --1-- abgewendeten Seite von der Längsachse der Bindung schräg nach aussen abfallende Flächen --31a--. Am von der Schwenkachse --20-- abgelegenen Ende trägt der Boden --31-- einen Verriegelungszapfen --32-- oder -balken. An der Schwenkachse --20-- ist auch eine Aufnahmeschale --40-- angebracht, deren Bodenfläche --41-- eine Durchbre- chung --41b-- für den Verriegelungszapfen --32-- aufweist.
An die Seitenwände --42-- der
Aufnahmeschale --40--, die in ihrem vorderen Teil mit einem Quersteg --43--, der eine Rast- nut --43a-- trägt, verbunden sind und in ihrem hinteren, von der Schwenkachse --20-- abgelege- nen Bereich zwei Abschnitte einer bindungsseitigen Gegenfläche --44-- aufweisen, schliessen oben Führungsleisten --45-- an.
Ein von der Schwenkachse --20-- nach oben ragender Fortsatz --33-- des Schwenktei- les --30-- trägt an seinem oberen Ende eine Achse --50--, an der ein als zweiarmiger Hebel ausgebildeter Riegel --60-- angelenkt ist, der an seinem der Aufnahmeschale --40-- zugewendeten
Arm eine Rastnase --61-- und an der dem Schi --1-- abgewendeten Seite seines zweiten Armes eine Vertiefung --62-- trägt.
Für eine Feder --70-- um die Schwenkachse --20--, die die Aufnahmeschale --40-- und den Schwenkteil --30-- im Sinne eines Auseinanderspreizens belastet, sind im Boden --31-des Schwenkteiles --30-- entsprechende Hohlräume --31b-- vorgesehen. Eine Riegelfeder --80-um die Achse --50-- beaufschlagt den Riegel --60-- in Schliessrichtung zur Aufnahmeschale --40--.
Im vorderen Teil des Lagerbocks --10-- wird ein elastisches Element --90-- derart eingesetzt, dass es mit seiner Ausnehmung --91-- über der Rippe --13-- der Grundplatte --11-zu liegen kommt und stützt sich dabei mit seinem der Rippe --3-- abgewendeten Teil am Schwenkteil --30-- ab. Das elastische Element --90-- weist eine Bohrung --92-- auf, um die Schraube --2-- bei der Montage der Bindung am Schi --1-- ungehindert einsetzen zu können.
Der in die Bindung einzusetzende Schischuh --100-- nach Fig.6 weist in seinem vorderen Bereich eine Sohlenverlängerung --101-- auf, die einen Einschubteil in die Aufnahmeschale --40-- bildet und aus Fortsätzen --101a-- und einem darin mit seinen Schenkeln --102a-- eingegossenen U-förmigen Bügel --102-- besteht. Zwischen dem Bügel --102-- und der Stirnseite --103-- der Sohle wird eine Öffnung --104-- gebildet. Von der Seite betrachtet weist der vordere Bereich der Sohle keilförmig zulaufende Führungsflächen --105a, 105b, 105c-- auf, wobei die untere Führungsfläche --105b-- dazu bestimmt ist, auf der Bodenfläche --41-- der Aufnahmeschale --40-- aufzuliegen.
Der Winkel zwischen der oberen und unteren Führungsfläche --105a, 105b-- ist der gleiche wie der Winkel zwischen der Bodenfläche --41-- und den Führungsleisten --45-- der Aufnahmeschale --40--, da bei in die Bindung eingesetztem Schischuh --100-die obere Führungsfläche --105a-- von unten an den Führungsleisten --45-- der Aufnahmeschale --40-- anliegen soll. Der Abstand der oberen und unteren Führungsfläche --105a, 105b-ist so ausgelegt, dass die Öffnung --104-- des in die Aufnahmeschale --40-- eingesetzten Schischuhs --100-- über dem Verriegelungszapfen --32-- zu liegen kommt. Die Führungsflächen --105c-- werden durch die Aussenseiten der Fortsätze --101a-- gebildet.
Der mit den Führungsflächen --105a, 105b, 105c-- versehene Sohlenbereich weist zwei Abschnitte einer Anpressfläche --106-- auf, die parallel zu denen der Gegenfläche --44-- der Aufnahmeschale --40-- liegen.
Beim Einsteigen in die Bindung nach Fig. l wird der Schischuh --100-- mit seinen Führungs- flächen --105a, 105b, 105c-- in die Aufnahmeschale --40-- schräg von oben eingeführt, bis
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