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Gegenstand der Erfindung ist eine heb- und senkbare Formlingsbeschickungs- und Pressunterlagen-Ent- leerungsvorrichtung für eine Mehretagenpresse einer Einstranganlage zum Herstellen von Platten, mit einer der Anzahl der Pressetagen entsprechenden Anzahl von Beschickungsetagen für das simultane Beschicken aller Pressetagen mit auf Pressunterlagen ruhenden Formlingen und einer gleichen Anzahl von Entleerungsetagen für das simultane Herausführen der Pressunterlagen aus der Presse. üblicherweise handelt es sich beim Herausführen der Pressunterlagen aus der Presse um solche, die von den gepressten Platten bereits befreit worden sind. Die Platten werden in diesen Fällen in der Presse von den Pressunterlagen getrennt und auf der andern Seite der Presse entnommen.
Anlagen, bei welchen die Pressunterlagen nicht durch die Presse geführt werden, bezeichnet man im allgemeinen als Einstranganlagen, weil die Förderwege für den Transport der Formlinge zu Beschickungsvorrichtung und den Rücktransport derselben zu der Formlingsbildungsstation übereinander liegen oder unter Umständen zusammenfallen.
Die Vorrichtung nach der Erfindung eignet sich beispielsweise in Verbindung mit Einstranganlagen zur
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oderHolzspanplatte befreiten Pressunterlagen seit längerer Zeit verwendet worden.
Im Falle der bis zum heutigen Tage bekanntgewordenen, in Verbindung mit Mehretagenpressen benutzten Pressbeschickungs- und Entleervorrichtungen befindet sich jeweils ein Satz Beschickungsetagen über einem Satz Entleeretagen, wobei die Etagenzahl jedes Satzes der Anzahl der Etagen der normalerweise beheizten Presse entspricht.
Ein grundlegender Nachteil solcher Vorrichtungen liegt in der grossen Bauhöhe und im entsprechenden vertikalen Platzbedarf. Derartige Beschick-und Entleerungsgestelle erfordern für das Absenken eine tiefe Grube und benötigen ausserdem sehr viel freien Raum nach oben, damit sich das Gestell auf die gewünschte Tiefe senken bzw. auf die erforderliche Höhe anheben lässt. In der Praxis weisen aus diesem Grunde Pressen für Einstranganlagen nicht mehr als acht bis neun Etagen auf. Bei Anordnung von übereinanderliegenden Pressblechtransportwagen liegen dann die beiden Förderwege sehr weit auseinander, denn es ergibt sich
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Presse. Ungünstig ist ausserdem die dadurch bedingte hohe Lage des oberen Förderweges und schliesslich das langsame Arbeiten der Anlage.
Diese Zeitverzögerungen sind einerseits auf die langen Hubwege der Beschickungsund Entleerungsvorrichtungen bzw. des Etagenkorbes der Vorrichtung und anderseits auf die Tatsache
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und EntleerzyklusFormling beladene Pressunterlage zuzuführen und gleichzeitig eine Unterlage von der Vorrichtung wegzuführen.
Spezifische Mängel zeigen auch Kleinanlagen mit einer z. B. zwei oder drei Etagen aufweisenden Presse und auf gleichem Niveau liegenden Zufuhr- und Wegführtransportwegen. Insbesondere stören die grossen Hubbewegungen und der hiefür erforderliche Raum. So ist man bei derartigen Kleinanlagen gezwungen, die Formlingsbildungsstation in einem verhältnismässig grossen Abstand von der Vorrichtung anzuordnen, damit eine gegenseitige Beeinträchtigung nicht eintreten kann.
Man erkennt, dass sowohl Gross- als auch Kleinanlagen mit bisher üblichen Beschickungs- und Entleerungsvorrichtungen sperrig sind und infolge der erforderlichen langen Vertikalbewegungen trotz einem vergleichsweise grossen Energieaufwand langsam arbeiten.
Die der Erfindung zugrundeliegende Aufgabe liegt in der Schaffung einer Vorrichtung der eingangs
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die verkürzten Hubwege bei. Im Prinzip ist eine totale Verschachtelung der Beschickungs- und Entleerungsetagen der Vorrichtung möglich, falls der Förderweg der beladenen Unterlagen zu der Vorrichtung auf dem gleichen Niveau liegt wie der Förderweg für das Wegführen der Unterlagen von der Vorrichtung. Eine derartige technische Ausgestaltung ist vor allem bei Kleinanlagen möglich und sinnvoll. Es lassen sich auf diese Art sehr gedrungene Anlagen bauen, bei denen ein Teil der für das Streuen der Formlinge benötigten Maschinenteile oberhalb der Entleer- und Beschickungsvorrichtung angeordnet ist.
Dagegen ist bei einer Vorrichtung in Verbindung mit einer grösseren Anlage mit übereinanderliegenden, also getrennten Fördersträngen, der Grad der Verschachtelung einerseits durch den Etagenabstand der geöffneten Presse und anderseits durch den Mindestabstand bzw. die vertikale Platzbeanspruchung zwischen den beiden zu der Vorrichtung bzw. von dieser wegführenden Förderstränge gegeben.
Zweckmässigerweise sind in einer Vorrichtung, die dazu bestimmt ist, eine Mehretagenpresse zu beschicken
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In der aus Fig. l erkennbaren Pressunterlagenentladestellung des Gestells bzw. Korbes --13-- sind die untersten Etagen jedes Etagensatzes auf der einen Seite leicht nach unten gekippt, damit die rechte Kante der untersten Beschickungsetage auf das Niveau des Förderbandes --18-- und die rechte Kante der untersten
Entleeretage auf das Niveau des Förderbandes --20-- zu liegen kommt. Dieses leichte Verschwenken lässt sich etwa mit einem elektromotorisch angetriebenen Exzenter oder einen durch ein Fluid beaufschlagten Zylinder bewerkstelligen.
Nach Vollendung der beschriebenen Phase wird die ganze Vorrichtung--13--in die in Fig. 2 dargestellte
Beschickungsposition abgesenkt. Es handelt sich hiebei um eine vertikale Verschiebung, die der Distanz zwischen den oberen Trumen der Förderbänder --18 und 20--entspricht. Die oberen Flächen der Beschickungsetagen --25-- sind nun auf gleicher Höhe wie die oberen Pressflächen der beheizten Pressplatte. In dem in Fig. 2 festgehaltenen Moment werden die mit Formlingen --15-- beladenen Pressbleche --14-- in die Presse eingeschoben (Pfeil G). Gleichzeitig wird die erste beladene Unterlage der neu zu bildenden Beschickungscharge in die sechste Beschickungsetage (von oben) eingeführt (Pfeil H).
Während dieser Phase wird ferner das erste unbeladene Pressblech--14-der vorangegangenen Entleerungscharge aus der Vorrichtung --13-- geführt und mittels des Förderbandes --20-- zurücktransportiert (Pfeil I).
In dem in Fig. 3 ersichtlichen Arbeitszeitpunkt ist die Presse--1--schon weitgehend geschlossen. Das Gestell --13-- ist gegenüber der Lage nach Fig. 2 um zwei Etagen abgesenkt. Ein beladenes Pressblech --14-- wird nun auf diejenige Beschickungsetage geführt, deren Niveau mit dem Niveau der oberen Förderbandfläche --18-- übereinstimmt (Pfeil K). Zudem wird ein leeres Pressblech --14-- aus einer Entleerungsetage herausgeführt und durch das Förderband --20-- zur Formlingsbildungsstation zurückgeführt (Pfeil L).
Nach Ende der Arbeitsphase gemäss Fig. 3 wird ein beladenes Blech nach entsprechendem Senken des Gestells--13--auf die zweitoberste Beschickungsetage aufgelegt und gleichzeitig das leere Pressblech aus der zweitobersten Entleerungsetage herausgeführt. Hernach wird das Gestell in die unterste Lage gemäss Fig. 4 abgesenkt, so dass es nun möglich ist, eine beladene Pressunterlage --14-- auf die oberste Etage--25--zu führen (Pfeil M) und die oberste Entleerungsetage --26-- vom daraufliegenden Pressblech --14-- zu befreien (Pfeil N).
Nach Beendigung der soeben beschriebenen Phase wird das Gestell --13-- schrittweise angehoben.
Zwischen zwei Schritten, die jeweils entweder zwei Etagenhöhen oder einer Etagenhöhe entsprechen, wird jeweils ein beladenes Blech auf eine Beschickungsetage geschoben und gleichzeitig ein befreites Blech aus dem Gestell herausgenommen. Diese Vorgänge wiederholen sich, bis der Zustand nach Fig. l wieder erreicht und ein voller Zyklus beendet ist.
Der Grad der Verschachtelung beim ersten Ausführungsbeispiel der Vorrichtung ist aus den Zeichnungen leicht erkennbar. Tatsächlich sind im mittleren Teil des Gestells jeweils eine Beschickungsetage und eine Entleerungsetage zu einem Etagenpaar zusammengefasst. Es ist einleuchtend, dass die Bauhöhe des Gestells
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ohneFormlinge in die Presse--1--nicht behindert wird, ist dafür Sorge getragen, dass der jeweilige Abstand zwischen der oberen Beschickungsetagenfläche und der unteren Fläche der direkt darunter angeordneten Entleeretage nicht grösser ist als die Dicke einer Platte --7-- der Presse.
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bei entsprechender Ausbildung der Antriebs- und Führungsmittel des Gestells --13-- ein Absenken auf ein derartiges Niveau zu vollführen, auf welchem sich ein auf irgendeiner Beschickungsetage--25--liegender, fehlerhafter Formling durch das Förderband --20-- entfernen lässt, ohne mit der Notwendigkeit konfrontiert zu werden, die Grube--9--bedeutend tiefer zu gestalten. Es genügt im diskutierten Beispiel eine zusätzliche Grubentiefe, die der Distanz der wirksamen Trume der beiden Förderbänder--18 und 20-entspricht.
Die Anlage nach den Fig. 5 bis 10 ist eine ausgesprochene Kleinanlage. Sie besteht im wesentlichen aus einer zwei Streustellen--27 und 28-- umfassenden Formlingsbildungsstation, einer 2-Etagenpresse--29--, einem heb- und senkbaren Beschickungs-und Entleerungsgestell--30--, einem nicht eingezeichneten Plattenentnahmegestell, nicht ersichtlichen Fördermitteln und den Pressblechen-14--. Die Verschachtelung der Beschickungs- und Entleerungsetagen ist hier hundertprozentig, d. h. es befindet sich direkt unter jeder
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wovon die erstere feines Aussenschichtmaterial und die letztere gröberes Kernschichtmaterial streut, und das Zurückführen der mit Formlingen beladenen Bleche vollzieht sich auf der gleichen Ebene.
Dies ergibt den besonderen Vorteil der Möglichkeit der Herstellung einer dreischichtigen Platte unter Verwendung von bloss zwei Streustellen.
Während eines vollen Arbeitszyklus spielen sich folgende Vorgänge ab :
Gemäss Fig. 5 werden von den beiden Beschickungsetagen --31-- die mit Formlingen --15-- beladenen Unterlagen --14-- in die offene Presse --29-- eingeführt (Pfeil 0) und im selben Moment der erste Formling der nachfolgenden Charge auf die untere Beschickungsetage geschoben (Pfeil P).
Das Gestell wird nun ganz angehoben (Fig. 6). Die Presse ist praktisch geschlossen, und es wird aus der
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unteren Entleerungsetage das freie Pressblech heraus-und zu den Streustationen--27 und 28-- geführt (Pfeil Q).
Während des Streuvorganges wird das Gestell --30-- in die Lage nach Fig. 7 abgesenkt, so dass sich das Blech mit dem soeben gebildeten Formling auf die obere Beschickungsetage führen lässt (Pfeil R).
Nun wird das Gestell so weit angehoben, bis sich die obere Entleerungsetage auf dem Förderniveau befindet, so dass das dort liegende freie Blech --14-- herausgezogen werden kann (Fig. 8, Pfeil S).
Im Verlaufe der Phase nach Fig. 9 werden die von den gepressten Spanplatten --16-- befreiten Bleche auf die Entleerungsetagen geschoben (Pfeil T). Ferner wird unter der Streustelle ein Formling gebildet und zum Gestell --30-- geführt (Fig. 10, pfeil U). Damit ist der volle Arbeitszyklus, der in der Phase gemäss Fig. 5 seinen Anfang genommen hat, im wesentlichen vollendet.
Im Gegensatz zum ersten Ausführungsbeispiel befindet sich bei der in den Fig. 5 bis 10 illustrierten, ausgesprochen kompakten Konstruktion jeweils nie mehr als ein einziges Blech ausserhalb des die Presse --29-- und die Vorrichtung --30-- umfassenden Press- und Beschickungsabschnittes. Die Gesamtzahl der Bleche--14--richtet sich nach der Anzahl der Pressetagen und ist bei n Etagen gleich 2n + 1. Im Beispiel ergeben sich fünf Pressunterlagen.
Es ist weiter oben dargetan worden, dass die Fortschrittlichkeit der neuen Vorrichtung unter anderem im Umstand zu sehen ist, dass simultan Beschickungsetagen gefüllt und Entleerungsetagen von den Pressunterlagen befreit werden können. Es ist somit nicht möglich, das Beschicken der Presse und das Herausführen der Unterlagen aus derselben mit einem konventionellen Einstoss- respektive Auszugarm vorzunehmen. Dieses Problem ist jedoch sekundärer Natur und bereitet keine besonderen Schwierigkeiten. So ist es z.
B. möglich, zwischen der Presse und der Vorrichtung nach der Erfindung einen innerhalb enger Grenzen parallel zur Beschickrichtung verschiebbaren Rahmen anzuordnen, dessen Hauptebene zur Beschickrichtung senkrecht liegt, und dessen vertikale Teile antreibbare Rollen tragen, mit denen die in der Presse liegenden Bleche an beiden Seitenrändern erfasst und in das Gestell transportiert werden, wogegen in einer zweiten Stellung des Rahmens und nach entsprechender Umkehr der Rollendrehrichtung die beladenen Pressbleche vom Gestell in die offene Presse befördert werden.
Eine andere Variante der Verschiebemittel ist in den Fig. ll bis 14 erkennbar. Im Falle dieser Konstruktion
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gemeinsame Antriebsmittel Verwendung finden.
Ausserdem sind jeder Etage des Gestells --12-- zwei horizontal verschiebbare, durch nicht zeichnerisch dargestellte Antriebe bewegte Greifarme--38--zugeordnet. An den freien Enden dieser Greifarme sitzen U-förmige Klauen--39--, die dazu bestimmt sind, entsprechende Haken --40-- der Pressbleche --14-- zu umfassen und dermassen bei einem entsprechenden Antrieb der Arme--38--ein Einziehen der beladenen Bleche in die Presse bzw. ein Ausstossen der freien Bleche aus der Presse zu ermöglichen. Die Gestaltung und örtliche Anordnung der Klauen--39--ist derart gewählt, dass jeweils beim Schliessen und öffnen der Presse das Ineinandergreifen von Haken und Klauen im richtigen Zeitpunkt stattfindet.
In der Stellung nach Fig. ll ist gerade ein mit einem Formling --15-- belegtes, auf einer Beschickungsetage--25--liegendes Blech--14--mit den zwei Armen --38-- kraftschlüssig verbunden.
In der nächsten Phase nach Fig. 12 ist dieses Blech mit dem Formling in die offene Presse eingeführt. Nach Beendigung des Pressvorganges werden die Arme-38-um ein weiteres Stück zurückgezogen, so dass die nun angetriebenen Reibrollen-37-die verpresste Platte-16-erfassen und in das Gestell --12-- fördern können (Fig. 13, Pfeil V). Die Fig. 14 zeigt schliesslich, wie das leere Blech --14-- aus der Presse auf eine Entleerungsetage-26-des Gestells-13-geschoben wird (Pfeil W).
PATENTANSPRÜCHE :
1. Heb- und senkbare Formlingsbeschickungs- und Pressunterlagen-Entleerungsvorrichtung für eine Mehretagenpresse einer Einstranganlage zum Herstellen von Platten, mit einer der Anzahl der Pressetagen entsprechenden Anzahl von Beschickungsetagen für das simultane Beschicken aller Pressetagen mit auf Pressunterlagen ruhenden Formlingen und einer gleichen Anzahl von Entleerungsetagen für das simultane
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Entleerungsetagen (25,31 bzw. 26,32) derart übereinander verschachtelt angeordnet sind, dass sich mindestens eine Entleerungsetage (26,32) zwischen zwei Beschickungsetagen (25,31) befindet.