<Desc/Clms Page number 1>
EMI1.1
Vorliegende Erfindung betrifft einen Verbundofen zum Brennen von Portlandzement u. gl.
Die Neuerung besteht darin, dass die nicht zur Warmhaltung des Rauchfangs nötige, in den Ab gasen eines brennenden Schachtes enthaltene Wärme unter Anwendung eines Aufnehmers (Wärme
EMI1.2
geschmauchten Schächten ausschliesslich mit reiner, erhitzter, nicht mit Rauchgasen vermischte) Luft gespeist werden kann.
Der Verbundofen ist durch Fig. 1 und 2 in einem Ausführungsbeispiel in senkrechtem und
EMI1.3
und ein Aufnehmer zu einer einzigen Betriebseinheit miteinander verbunden. Der Aufnehmer. 1 ist ein geschlossener gemauerter Raum, in welchem eine Anzahl durchbrochene und sich durch kreuzende Reihen feuerfester Ziegel mehrere Meter hoch zu einem weitmaschigen Netzwerk aufgestapelt sind, welches durchstreichenden Gasen sowohl Wärme entziehen, als auch mit teilen kann.
Bei jedem Schacht ist die Gichtöftnung durch einen abhebbaren Deckel, der zweckmässig aus feuerfester Masse mit Eiseneinbindung hergestellt wird, verschliessbar ; ebenso muss auch die Abzugsöffnung, die von aussen zum Rost, beziehentlich unter demselben führt, von aussen durch eiserne Türen oder durch Schamotteplatten oder dgl. geschlossen werden können. Han (lent es sich um Ofen, die durch Türen eingesetzt werden, so fällt sinngemäss der Deckel der Gicht öffnung fort.
Jeder Schacht des Verbundofens hat drei gesonderte Kanäle, die sich teilweise oder gänzlich schliessen lassen. Der Kanal 1 führt von der Schachtgicht unmittelbar nach dem Rauchabzug Der Kanal 2 führt von der Schachtgicht auf möglichst kurzem Wege in den oberen Teil des Auf nehmers 4. Der dritte Kanal 3 führt aus dem unteren Teil des Aufnehmers 4 heraus in den Abzugs raum unterhalb des Rostes. Wie ersichtlich, lässt sich durch den Verschluss aller drei Kanäle jeder Ofenschacht aus dem Betrieb gänzlich ausschalten.
Der Betrieb der, Verbundöfen gestaltet sich folgendermassen : Nachdem der Schacht a gt- füllt und zum Anzünden vorbereitet ist, werden die Türen seines Abzugraumes geöffnet, sem Deckel wird auf die Giehtöffnung aufgelegt und der zum Rauehabzug führende Kanal 1 geöffnet.
Das Anzünden selbst erfolgt mittels eines leichten Holzfeuers. das unter dem Rost an gebracht wird.
EMI1.4
durch Kanal 1 nach dem Rauchabzug in den Schornstein. Die Feuerzone steigt im Schacht all mählich in die Höhe und wenn sie ungefähr die halbe Schachthöhe erreicht hat, haben auch de Rauchgase eine so hohe Temperatur erreicht, dass es zweckdienlich ist, sie nicht mehr unausgenütx) dem Schornstein zuzuführen. Man leitet sie deshalb nun zum Aufnehmer 4, indem man Kanal öffnet und den Kanal 7 dagegen allmählich schliesst. Die Rauchgase gehen dann anfänglich tell weise, alsbald aber ganz in den Aufnehmer 4. Ihren Abzug finden sie durch den Kanäle eines anderen Schachtes, z. B. b, dessen Füllung inzwischen beendet ist.
Beim Schacht b werden die Türen des Abzugraumes sowie die Gichtöfmung durch ihren Deckel geschlossen, Kanäle 3 und- ? dagegen geöffnet, während Kanal 2 geschlossen bleibt. Die Rauchgase von a nehmen jetzt ihren Weg durch
EMI1.5
diesen, ehe sie durch dessen Kanal 1 in den Rauchabzug gelangen. Hiemit beginnt für Schacht 1' die Zeit des Vorschmauchens.
In dem Masse, als die Feuerzone im Schacht a höher steigt, steigt auch die Temperatur seiner abziehenden Rauchgase und erreicht, sobald die obersten Brennstofflagen in Brand stehen
EMI1.6
diese hocherhitzten Gase unmittelbar unter den Rost von Schacht b gelangen und dessen Einsatz in Brand setzen. Dies soll jedoch unbedingt vermieden werden, denn die sauerstoffarmen Abgase von a, mit denen der Brand in b dann vorlieb nehmen müsste, würde eine bedeutende Vor schlechterung der Klinker in b zur Folge haben.
Der Aufnehmer : 1 beziehentlich dessen feuerfestes Ziegelmagazin ist deshalb in seinen A h. messungen so gross gehalten, dass in keinem Fall die Temperatur in seinem unteren Teil sotie du Temperatur der aus diesem nach Schacht b strömenden Rauchgase eine in dieser Beziehung gefahrdrohende Höhe annehmen können.
Es sei an dieser Stelle hervorgehoben, dass die Rauch gase selbst zum Vorschmauchen des frischen 8ehachteinsatzes, d. h. zum Austreiben der darin enthaltenen Feuchtigkeit und zum Vorwärmen benutzt werden.
<Desc/Clms Page number 2>
EMI2.1
bloss Luft die Schächte a und b sowie den Aufnehmer 4 durchströmt, so dient diese hier doch bloss als Abkühlungsmittel, hat aber mit dem Brand in b selbst nichts zu tun. Denn dieser beginnt erst, nachdem der Schacht b vom Aufnehmer 4 abgesperrt ist, mit frischer nicht erhitzter Aussenluft.
Wird jetzt beim Schacht a nach seiner Auskühlung der einzig offengebliebene Kanal 2, der zum Aufnehmer führt, geschlossen, so ist er vom Betrieb gänzlich ausgeschaltet. Seine Klinker werden gezogen und abgekarrt, er selbst sodann sofort wieder mit frischem Einsatz gefüllt.
Bei dem ausgeschmauchten Schacht b werden die Türen des Abzugsraumes wieder geöffnet und sein Kanal 3 geschlossen und dadurch seine Verbindung mit dem Aufnehmer aufgehoben, so dass bei ihm bloss noch durch den offenen Kanal J die unmittelbare Verbindung mit dem Schornstein besteht, alsdann wird er auf dieselbe Weise angezündet und betrieben wie zuvor der Schacht a, bis er heiss genug geht, um Schmauchgase abgeben zu können. Mit Eintritt dieses Zeitpunktes ist auch ein dritter Schacht c fertig eingesetzt und zum Ausschmauchen bereit gestellt, Zwischen den beiden Schächten b und c wiederholt sich nun derselbe Vorgang wie zuvor zwischen a und b.
Von der Anzahl der Schächte, die im Verbundofen zu einem regelmässigen Umbrand nötig sind, hängt es nun ab, ob später der Schacht c wieder mit dem inzwischen frisch gefüllten Schacht a in Verbindung gesetzt werden kann, oder, ob auf Schacht c erst noch ein oder mehrere Schächte d, e, i usw. folgen müssen. Für die Anzahl der Schächte ist die Forderung massgebend, dass jeder brennende Schacht rechtzeitig einen anderen Schacht mit frischem Einsatz schmauchbereit vorfindet.
Aus dieser Forderung leitet sich eine einfache, daher hier nicht näher ausgeführte Regel zur Bestimmung der Schachtanzahl ab, bei welcher die Zeitdauer des Füllens, Schmauchens, Brennens, einschliesslich Kühlung der Klinker und endlich des Auskarrens der Klinker für einen einzehleu Schacht in Betracht kommen.
Die Zahl der mit einem Aufnehmer verbundenen Schächte kann niemals kleiner sein als drei, wohl aber bedeutend grösser. Ist letzteres der Fall, wie z. B. für acht Ofen, dann sind die Betriebsphasen der einzelnen Schächte staffelförmig gegeneinander verschoben, derart, dass der letzte Schacht wieder mit dem ersten Schacht hinsichtlich obiger Forderung in Einklang steht.
Da die Grösse der Schächte und die Arbeitsdauer, die man für ihren Einsatz sowie für das Abkarren der Klinker verwenden will, in weiten Grenzen frei wählbar sind, so lässt sich der Verbundofen dem kleinsten wie dem grössten Fabrikbetrieb anpassen.
In baulicher Hinsicht ist es zweckmässig, die zu einem Verbundofen gehörigen Schächte in zwei Reihen nebeneinander anzuordnen, zwischen denen der Aufnehmer seinen Platz findet. Besondern praktischen Nutzen für einen gesicherten Fabrikationsbetrieb gewährt der Verbundofen dadurch, dass man nach Befinden einen oder mehrere Reserveschächte hinzufügen kann ; denn, da jeder Schacht mit Leichtigkeit vom Betriebe ganz aus-und wieder eingeschaltet werden kann, lässt sich an Stelle eines schadhaft gewordenen Betriebsschachtes ohne Betriebsstörung ein Reserveschacht einschalten. Ja, es können auf diese Weise sogar der Reihe nach alle schadhaften Betriebs- schächte ausgebessert und alsdann wieder eingeschaltet werden, ohne dass der VcHbetrieb iraend- welche Unterbrechung erleidet.