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Ofen zum Glühen von Gussstücken, insbesondere Tempergussstücken Öfen zum Glühen von Gussstücken sind in verschiedenen Ausführungsformen bekannt. Insbesondere sind solche bekannt, die dem Glühen von Temperguss in entkohlender Atmosphäre dienen. Das Glühen von Gussstücken, insbesondere solchen aus weissem Temperguss, geschieht nämlich in zunehmendem
Masse in einer kontrollierten Atmosphäre, die eine stark entkohlende Wirkung hat, aber trotzdem eine
Verzunderung verhindert. Diese Atmosphäre wird z. B. dadurch erzeugt, dass in den durch Strahlrohre oder elektrische Heizelemente beheizten Ofenraum mit Wasserdampf angereicherte Luft geblasen wird.
Der darin enthaltene Sauerstoff verbindet sich mit dem aus den Gussstücken austretenden Kohlenstoff und ergibt Reaktionsgase, die beachtliche Anteile an Kohlenmonoxyd und Wasserstoff enthalten und eine chemisch gebundene Wärme von. etwa 1250 kcal/Nm3 besitzen. Das entkohlende Glühen von weissem
Temperguss ist ein Verfahren, welches viel Heizenergie erfordert, weil das Glühgut über lange Zeiten von 50 bis häufig über 100 h bei fast 11000 C erhitzt werden muss. Zur Verbesserung der Wirtschaftlich- keit sind daher verschiedene Versuche gemacht worden, die bei einem Tempern in einer kontrollierten
Atmosphäre das sich bildende Reaktionsgas auszunutzen versuchen. Insofern sind Öfen zum Glühen von
Gussstücken und insbesondere Tempergussstücken mit Einrichtungen zur Verwertung der Wärme des ent- stehenden Reaktionsgases bekannt.
Insbesondere ist es beispielsweise bekannt, einen Teil des Reaktions- gases in Strahlrohren zu verbrennen, die einen Injektor besitzen, mit dessen Hilfe das Reaktionsgas in den Brenner gesaugt wird. Die Reaktionsgase werden dabei durch Vorverbrennung von Leuchtgas erzeugt.
Diese Massnahmen sind jedoch nicht frei von Nachteilen. Man erkennt unmittelbar, dass die Kopplung verschiedener Prozesse - hier Heizung und Entkohlung - sehr grosse technische Schwierigkeiten verur- sacht. Darüber hinaus müssen Massnahmen ergriffen werden, um es zu verhindern, dass bei abgestelltem
Brenner die Reaktionsgase entweichen können. Wegen dieser Schwierigkeiten haben sich die letztbe- schriebenen Massnahmen zur Verwertung der Wärme von derartigen Reaktionsgasen in die Praxis nicht eingeführt. Nach einem andern Vorschlag versucht man, die Wirtschaftlichkeit beim Glühen von Guss- stücken und insbesondere Tempergussstücken dadurch zu verbessern, dass ein Teil der Reaktionsgase zur
Erzeugung von Reaktionsgas verwendet wird.
Um dabei mit maximalem Wirkungsgrad zu arbeiten, kann nur ein kleiner Teil der in den Reaktionsgasen verfügbaren chemischen und fühlbaren Wärme ausgenutzt werden.
Die Erfindung hat sich die Aufgabe gestellt, einen Ofen zum Glühen von Gussstücken, insbesondere
Tempergussstücken, zu schaffen, bei dem auf einfache Weise eine vollständige Verwertung der Wärme der beim Glühen entstehenden Reaktionsgase möglich ist.
Die Erfindung betrifft einen Ofen zum Glühen von Gussstücken, insbesondere Tempergussstücken. in entkohlender Atmosphäre mit durch Strahlrohre und/oder elektrische Heizelemente beheiztem Glüh- raum und diesem zugeordneten Vorrichtungen zur Einführung von Behandlungsgas und Einrichtungen zur
Verwertung der Wärme der entsprechenden Reaktionsgase. Die Erfindung besteht darin, dass die Einrich- I tungen zur Verwertung der Wärme des Reaktionsgases aus einer oder aus mehreren der Glühgutvor- wärmllng oder-nachbehandlung dienenden besonderen, durch Türen vom Glühraum abgetrennten Ofen-
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oder nachgeschaltetenEinrichtungen für die Verbrennungsluftbeigabe angeordnet sind, in denen die Reaktionsgase unter Zumischung von Luft verbrannt werden.
Ferner können Glühraum und vor-bzw. nachgeschaltete Ofenkammern durch Glühschienen mit darauf geführten Kästen für die Aufnahme des Glühgutes verbunden sein, während es sich empfiehlt, die vor-oder nachgeschalteten Ofenkammern mit einer Explosionsklappe zu versehen. Nach einem besonderen Vorschlag der Erfindung sind zur Zündung des Gas-Luft-Gemisches in den Vorkammern elektrische Zündspulen oder Pilotbrenner angeordnet.
Die durch die Erfindung erreichten Vorteile sind vor allem darin zu sehen, dass bei dem erfindungsgemässen Ofen zum Glühen von Gussstücken, insbesondere Tempergussstücken, auf einfachste Weise eine beliebig vollständige Ausnutzung der Wärme der im Glühraum gebildeten Reaktionsgase möglich ist, wobei sowohl die chemische Wärme als auch die fühlbare Wärme zur Vorwärmung des Glühgutes, zur Einstellung einer bestimmten Endtemperatur zum Zwecke der Wärmebehandlung des Glühgutes, zur Deckung von Wandverlusten usw. herangezogen werden kann.
Im folgenden wird die Erfindung, auch bezüglich weiterer Merkmale, an Hand von lediglich ein Ausführungsbeispiel darstellenden Zeichnungen ausführlicher erläutert ; es zeigen : Fig. 1 einen Längs - schnitt durch einen erfindungsgemässen Ofen, Fig. 2 einen Schnitt in Richtung A-A durch den Gegenstand nach Fig. 1, Fig. 3 einen Schnitt in Richtung B-B durch den Gegenstand nach Fig. 1.
Der in den Figuren dargestellte Ofen 1 dient zum Glühen von Gussstücken und insbesondere zum Glühen von Temperguss. Dieses Glühen erfolgt im Glühraum 2 des Ofens in entkohlender Atmosphäre.
Dazu sind im Glühraum 2 des Ofens Strahlrohre 3 und/oder elektrische Heizelemente vorgesehen.
Ausserdem sind Vorrichtungen 4 zur Einführung von Behandlungsgas im Glühraum 2 angebracht.
Als Behandlungsgas wird beispielsweise mit Wasserdampf angereicherte Luft eingeführt.
Zur Verwertung der Wärme der in dem Glühraum 2 entstehenden Reaktionsgase, die aus der Reaktion der erwähnten Gasatmosphäre mit dem aus den Gussstücken austretenden Kohlenstoff entstehen und beachtliche Anteile an Kohlenmonoxyd und Wasserstoff aufweisen, sind im Ausführungsbeispiel zwei, einerseits der Glühgutvorwärmung und anderseits der Glühgutnachbehandlung dienende Ofenkammern 5,6 vorgesehen, in denen die Reaktionsgase unter Zumischung von Luft verbrannt werden.
Zwischen dem Glühraum 2 und den erwähnten Ofenkammern 5, 6 befinden sich Türen 7, die beispielsweise als Zugtüren den Guttransport zulassen. Im Bereich der Türen 7 zwischen Glühraum 2 und vor-oder nachgeschalteten Ofenkammern 6,5 befinden sich Austritts-und Über- trittsöffnungen für die Reaktionsgase. Diese können düsenartig gestaltet sein, wobei unter Umständen auch Fördermittel für die Reaktionsgase in Form von Gebläsen od. dgl. angeordnet sein können. Im übrigen sind im Bereich dieser Austritts- oder Übertrittsöffnungen 8 für die Reaktionsgase Enrichtungen 9 für die Verbrennungsluftzufuhr angebracht. Endlich sind der Glühraum 2 und die vorbzw, nachgeschalteten Ofenkammern 5, 6 durch Gleitschienen 10 miteinander verbunden.
Das Gut befindet sich in Glühkästen 11, die auf diesen Gleitschienen 10 bewegt werden können. Endlich sind Explosionsklappen 12 an den Ofenkammern 5,6 vorgesehen.
Die Verbrennung der Reaktionsgase in den erwähnten Ofenkammern 5,6 kann grundsätzlich auf verschiedene Weise erfolgen. Beispielsweise besteht die Möglichkeit, in der beschriebenen Weise dem
Gas durch mehrere in oder in der Nähe der erwähnten Türen 7 angebrachte Öffnungen 8 die Möglichkeit des Austrittes aus dem Glühraum 2 in die Vorkammer 5, 6 zu geben. In unmittelbarer
Nähe dieser Öffnungen 8 wird die Luft wie erwähnt zugeführt. Das kann z. B. durch Rohre \1 geschehen, die mit kleinen Löchern versehen sind, aus denen die Luft mit hoher Geschwindigkeit austritt.
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mehrere Vorkammern vorhanden, dann können diesen verschiedene Mengen an Reaktionsgasen zugeführt werden, indem das entstandene Rauchgas, z.
B. mit Hilfe einer Messblende, gemessen und durch ein Stellglied die Reaktionsgaszuführung individuell eingestellt wird. Im übrigen wird man selbstverstÅand- lich durch geeignete Kontrollorgane sicherstellen, dass die den Verbrennungseinrichtungen ! s, 9 füt das Reaktionsgas zugeordneten Zünder 13 immer in Funktion sind, um zu verhindern, dass sich ein explosives Gas-Luft-Gemisch bildet.
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