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Verfahren zur Herstellung von Fahrbahndecken von Strassen,
Flugplatzrollbahnen u. dgl.
Bekanntlich werden Fahrbahndecken für Strassen und Flugstart-und-landebahnen zum überwiegenden Teil aus Beton unter Verwendung von Zement als hydraulischem Bindemittel hergestellt. Daneben ist die Verwendung anderer Mittel zum Binden kleinstückiger Strassenbaustoffe bekannt. Granitsplitt, Mischungen aus Kies und Sand u. dgl. werden mit Hilfe von Goudron, Teer oder Bitumen zu einer festen Stra- ssendecke verarbeitet. Auch flockige, aus einer wässerigen Dispersion ausgefällte Kautschukniederschläge werden zum Binden feinstückigem Strassenbaumaterials benutzt.
Weiterhin ist vorgeschlagen worden, Kunststoffdispersionen oder mit Weichmachern versetzte Polymerisate oder auch vorkondensierte Kunstharze als Bindemittel für den genannten Zweck zu verwenden, ohne dass die zuletzt angeführten Verfahren bisher grössere praktische Bedeutung gewonnen haben.
Versuche, körnige Gesteinsmassen mit Hilfe polymerisierenden Methacrylsäuremethylesters zu einer betonähnlichen Masse zu verfestigen, waren von vornherein aussichtslos, da dieses Monomere liquid wie Wasser ist, so dass eine rasche Entmischung des aus Methacrylsäuremethylester und Feststoff bestehenden Gemenges eintrat. Auch die naheliegende Abwandlung dieses Vorgehens, dass nämlich in dem monomeren Ester ein Polymerisat, z. B. Polymethylmethacrylat, aufgelöst und mit'der hochviskosen Flüssigkeit die Gesteins". exile vermischt wurden, führte zu keinen brauchbaren Erfolgen : Die Polymerisatlösung stellt einen Kleber dar, dessen Handhabung für den vorgesehenen Zweck, zumal bei der. maschinellen Verarbeitung eines solchen "Kunstharzmörtels", mit unüberwindlichen Schwierigkeiten verbunden ist.
Gegenstand der Erfindung ist ein Verfahren, das sowohl der raschen Ausbesserung beschädigter Strassendecken dient als auch zurHerstellungvon Fahr- und Rollbahnen, von Böden in z. B. Fabrikhallen u. dgl. geeignet ist. Es besteht darin, körnige Gesteinsmengen, z. B. Splitt, Kies und Sand, mit einem in feiner Verteilung, z. B. in Perlform vorliegenden Polymerisat, das in dem weiterhin zur Anwendung kommenden polymerisierbaren Monomeren, z. B.
Methylmethacrylat, löslich ist, gegebenenfalls mit pulverförmigen, wasserunlöslichen, mineralischen Füllstoffen zu vermischen, dieses Gemisch mit dem bereits erwähnten Monomeren, vornehmlich Methacrylsäuremethylester, anzuteigen und den so entstandenen "Mörtel", der weiterhin einen Polymerisationsbeschleuniger enthält, auf den zu überziehenden Untergrund aufzutragen, bevor die Polymerisatteilchen vom Monomeren homogen durchgequollen oder in diesem gelöst sind. Der Vorteil dieses Vorgehens besteht darin, dass sich die Masse leichter als der vorstehend erwähnte, eine Polymerisatlösung darstellende "Kleber" verarbeiten lässt und dass weiterhin insgesamt ein geringerer Kunststoffanteil zur Ausbildung einer stabilen Fahrbahndecke bzw. Ausbesserungsstelle erforderlich ist.
Wenn auch grundsätzlich alle in Methacrylsäuremethylester quellbaren oder löslichen Polymerisate, z. B. Polystyrol, Polyvinylchlorid, Polyvinylacetat u. dgl., für die Durchführung des neuen Verfahrens brauchbar sind, hat sich die Verwendung von Polymethylmethacrylat oder von zum überwiegenden Teil aus Methylmethacrylat aufgebauten Mischpolymerisaten als vorteilhaft erwiesen. Das Verhältnis, in dem Methylmethacrylat und Polymerisat zur Anwendung kommen, wird im allgemeinen zwischen 5 : 1-1 : 1 betragen.
Es hat sich als vorteilhaft erwiesen, ein hinsichtlich seiner Teilchengrösse und seines Polymerisationsgrades, d. h. seiner Viskosität nach, uneinheitliches Polymerisat zu verwenden : Ein Polymerisat,
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das in unterschiedlicher Korngrösse (0, 03-3 mm) vorliegt und zum kleineren Teil ein Molekulargewicht von z. B. 1000000 bis 5000000 und zum grosseren Teil ein Molekulargewicht von z. B. 100000 bis 200 000 aufweist, lässt sich einerseits gut verarbeiten und führt anderseits zur Ausbildung einer besonders festen Bindung der Gesteinsteile.
Eine weitere, eine erhebliche Verbesserung des neuen Verfahrens bedingende Massnahme besteht darin, in die zu erhärtende Masse ein in Wasser schwer- bis unlösliches, pulverförmiges, mineralisches Produkt, wie Kreide, Gips oder Kaolin, einzubringen. Dieses Vorgehen bewirkt einmal eine verbesserte Haftfestigkeit zwischen dem Kunstharzbinder und dem Gesteinsmaterial und damit eine erhöhte Haltbarkeit der erfindungsgemäss hergestellten Fahrbahndecken. Zum andern hat sich gezeigt, dass diese im Betonstrassenbau bisher nicht üblichen Zusätze an der Oberfläche die Ausbildung einer hutartigen Schicht bewirken, die den Zutritt des Luftsauerstoff zu der in Polymerisation befindlichen Kunstharzkomponente verhindert.
Sauerstoff wirkt bekanntlich polymerisationshemmend, so dass die Abbindezeit bei Verwendung solcher"hautbildender"Zuschläge abgekürzt wird. - Die Fliessfähigkeit und damit die Verarbeitbarkeit des erfindungsgemässen Gemisches wird weiterhin verbessert, wenn an Stelle von z. B. gewöhnlicher Kreide eine sogenannte"hydrophobierte"Kreide verwendet wird. Für die Ausbildung eines festen Verbands zwischen den Gesteinsteilchen ist deren Benetzung mit Methylmethacrylat ebenso bedeutungsvoll wie die Benetzung des pulverförmigen Zuschlags mit dem Monomeren. Durch Aufbringung einer dünnen Schicht von z. B.
Zinkstearat auf das mineralische Pulver wird die Grenzflächenspannung zwischen diesem und dem Monomeren erniedrigt, so dass eine vollständige Benetzung des pulverförmigen "Füllstoffs" eintritt. - Pulverförmige Zusatzstoffe der genannten Art können in unterschiedlicher Menge mitverwendet werden. Bereits bei Zusätzen von z. B. 10/0 einer"hydrophobierten"Kreide wird eine feststellbare Änderung im Fliessverhalten der Masse beobachtet. Der Verwendung grosser Mengen von z. B. über 20go ist aus Kostengründen eine Grenze gesetzt.
Aus der Technik der Verklebung mit Hilfe von in Polymerisation befindlichen Kunststoffmassen ist die Erhöhung der Haftfestigkeit solcher Kleber durch den Einbau polarer Gruppen bekannt. Die Mitverwendung von z. B. Acryl- oder Methacrylsäure oder einem Amid dieser ungesättigten Säuren gehört deshalb auf dem Klebegebiet zum Stand der Technik. Die gleiche Massnahme hat sich auch bei der Durchführung des erfindungsgemässen Verfahrens bewährt, wobei ausser den eben genannten Comonomeren die Mitverwendung von Glykolmonoacrylat oder-methacrylat vorteilhaft ist. Mit der Erhöhung der Haftfä, higkeit ist jedoch beim Einbringen solcher hydrophiler Substanzen eine Zunahme der Wasserempfindlich M keit verbunden, so dass sich der Zusatz solcher Stoffe nur in geringen Mengen von z.
B. unter 30/0 empfiehlt.
Von den aus der Polymerisationstechnik bekannten Massnahmen, die Eigenschaften der herzustellenden Kunststoffe zu variieren, können bei dem Verfahren zwei, u. zw. einzeln oder auch gleichzeitig, angewendet werden : Durch die Mitverwendung solcher monomerer Verbindungen, die mindestens zwei Kohlenstoffdoppelbindungen im Molekül aufweisen, entstehen vernetzte Polymerisate, die sich gegen- über den nicht vernetzten Produkten durch grössere Härte, aber auch durch erhöhte Sprödigkeit auszeichnen. Als Monomere dieser Art, die ebenso wie die hydrophilen Stoffe in geringer Menge von z. B. 0,01 bis 0, 50/0 mitverwendet werden, seien Divinylbenzol, Triallylcyanurat, Glykoldimethacrylat und Methacrylsäurevinylester beispielhaft genannt. - Die in gewisser Hinsicht gegenteilig Wirkung ist mit dem Zusatz sogenannter Weichmacher verbunden.
Als Beispielesolcher Stoffe seien Phthalsäure- und Phosphorsäureester genannt. Weichmacher können in Mengen von z. B. 0, 5 bis 2, 5%, bezogen auf die Gesamtmenge der durch Polymerisation zu verfestigenden Masse, zugesetzt werden.
Eine weitere Verbesserung hinsichtlich Verarbeitbarkeit und Festigkeit der Verbindung der Gesteinsteile untereinander wird mit dem Auflösen geringer, z. B. 0, 1-2, 50/0 (bezogen auf die Gesamtmasse) ausmachender Mengen eines chlorhaltigen Wachses erzielt.
Als besonders nützlich hat sich bei dem neuen Verfahren das beim Bau von Teerstrassen übliche Vorgehen, nämlich das Aufbringen von Splitt u. dgl. auf die noch nicht erhärtete Oberfläche, bewährt.
Der Nutzen dieser Massnahme kann darin gesehen werden, dass durch eine solche Beschichtung durch die in die noch weiche Masse einsinkenden Splitteilchen die sich ausbildende harte Oberfläche an sehr vielen Stellen unterbrochen wird und bei der Aushärtung auftretende Spannungen ausgeglichen werden.
Ebenso wie bei der Herstellung von Beton das gute Durchmischen der Gesteinsmengen mit Zement und Wasser als selbstverständlich gilt, ist die Beachtung der gleichen Sorgfalt bei der Durchführung des neuen Verfahrens erforderlich, - Dass das neue Verfahren nicht nur im Tief-, sondern auch im Hochbau angewendet werden kann, sei der Vollständigkeit halber erwähnt.
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u. dgl. hat sich folgendes Vorgehen als besonders einfach erwiesen
Alle pulverförmigen Bestandteile der herzustellenden Baustoffmischung, wie Sand, pulver-bzw. per1förmiges Polymerisat, Peroxyd und hydrophobierte Kreide, werden in einen Sack aus nassfestem Papier oder aus einer Kunststoffolie eingewogen.
Dieses Gemisch ist in dem verschlossenen Sack unbegrenzt haltbar und kann verschickt und gelagert werden. Am Orte der Verarbeitung wird zu dem Gemisch die berechnete Methylmethacrylatmenge, in der die reduzierende Komponente des Beschleunigersystems und gegebenenfalls, mitzuverwendende andere monomere, z. B. vernetzend wirkende Verbindungen oder Weichmacher gelöst sind, gegeben. Durch einfaches Bewegen des Sackes wird die vollkommene Durchmischung des Gutes bewirkt, und es entsteht eine gut fliessfähige Masse, die aus dem aufgeschlitzten Sack unmittelbar auf die zu reparierende Stelle der Strassendecke aufgetragen wird. - Der Sack ist im. gleichen Sinne wie ein Zementsack nur zum einmaligen Gebrauch bestimmt.
Als besonders vorteilhaft hat sich die Verwendung von z. B. 30 kg Material fassenden Säcken aus einer durchsichtigen Kunststoffolie, z. B. aus Polyäthylen, erwiesen. Diese Säcke lassen leicht erkennen, ob das Gemisch die erforderliche Homogenität aufweist.
Der auf die auszubessernde Stelle der Strasse, Rollbahn od. dgl. entleerte Sackinhalt wird, wie dies von der bisherigen Strassenbautechnik her bekannt ist, glattgestrichen, mit Splitt bestreut und gegebenenfalls mit einer Profilwalze bearbeitet,
Für die Herstellung grossflächiger Strassentiberzüge u. dgl. z. B. für den Bau von Autobahnen oder Rollfeldern, bei dem die maschinelle Bearbeitung der erfindungsgemässen Baustoffmischung unerlässlich ist, haben sich zwei Verfahren bewährt :
Durch getrenntes Aufbringen der festen und der flüssigen Komponente bzw. Komponenten des Kunstharzmörtels wird der zu der Strassendecke erhärtende Mörtel erst auf dem in an sich üblicher Weise, z.
B. mittels Sandstrahlgebläse oder einer scharfen Bürstenwalze, gereinigten Untergrund gebildet, wobei die peroxydische Beschleunigerkomponente zusammen mit dem festen und die reduzierende Beschleunigerkomponente zusammen mit dem flüssigen Anteil, d. h. im Monomeren gelöst, zur Anwendung kommen.
Es ist zweckmässig, den Untergrund vor Aufbringen der Feststoffschicht mit Monomerem, in dem sich, ein Teil der reduzierenden Komponente des Beschleunigersystems gelöst befindet, anzufeuchten. Diese Massnahme bewirkt gleichermassen ein festes Haften der Strassendecke auf dem Untergrund und ein rasches Abbinden des Kunstharzmörtels.
Für die Ausbildung einer hinsichtlich Zusammensetzung und mechanischer Festigkeit optimalen Stra- ssendecke ist die gleichmässige Durchfeuchtung der Feststoffschicht mit der monomeren Flüssigkeit uner- lässliche Dies wird in einfacher Weise derart erreicht, dass die Oberfläche des locker geschütteten oder durch eine Walze verdichteten Feststoffgemisches vor dem Aufsprühen des Monomeren weitgehend gleichmässig profiliert wird.
Dies kann entweder mit Hilfe einer entsprechend ausgestalteten Walze, einer rechenartigen Vorrichtung oder in anderer Weise erfolgen. - Die Vorrichtung, mit der eine oberflächli- che Profilierung der Feststoffschicht bewirkt wird, soll so konstruiert sein, dass die ausgebildeten Erhebungen nicht steiler sind, als dem Böschungswinkel der Trockensubstanz entspricht, da die Erhebungen andernfalls zusammenrutschen. Die Vertiefungen der Feststoffschicht können je nach der Art des verwendeten Materials und nach der Dicke des aufzubringenden Belags verschieden tief sein. Man kann z.
B. so vorgehen, dass die Vertiefungen etwa die halbe Dicke der Feststoffschicht ausmachen. - Während beim Bau von Strassen u. dgl. in ebenem Gelände Furchen in Längsrichtung angebracht werden können, verbietet sich diese Art der Oberflächenprofilierung bei Gefällstrecken. In solchen Fällen kann eine quer zum Strassenzug verlaufende Riffelung oder auch eine waffeleisenförmige Profilierung vorgenommen werden.
Als besonders vorteilhaft hat es sich erwiesen, das Monomere durch zweimaliges Aufsprühen auf das Feststoffgemisch aufzubringen, wobei die Zeitspanne zwischen erstem und zweitem Aufsprühen so zu bemessen ist, dass der zuerst aufgetragene Anteil unter weitgehender Verdrängung der in der Feststoffschüttung vorhandenen Luft eingesickert, jedoch noch nicht in nennenswertem Umfang polymerisiert ist, wenn der zweite Anteil des Monomeren zugegeben wird.
Das aufgesprühte Monomere bewirkt eine teilweise oberflächliche Entmischung des Feststoffgemenges unter teilweiser Auflösung des in diesem Gemenge enthaltenen peroxydischen Katalysators und unter Abschwemmen eines Polymerisatanteils. Es hat sich deshalb als vorteilhaft erwiesen, vor dem Aufbringen des zweiten Monomerenanteils eine Durchmischung der oberen Feststoffschicht auf die bereits beschriebene Art, d. h. mit Hilfe einer Profilwalze, eines Rechens od. dgl., vorzunehmen und gegebenenfalls die gleiche Prozedur nach der zweiten Besprühung durchzuführen.
Auf die in der genannten Art hergestellte Schicht aus Kunststoffmörtel wird mit Vorteil zur Erhöhung
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der Griffigkeit und zur Beschleunigung des Abbinden eine dünne Schicht aus dem beschriebenen Feststoff gemisch aufgestreut. Vor der Erhärtung des Kunststoffmortels, die in Abhängigkeit von seiner Zusammensetzung und der jeweils herrschenden Aussentemperatur innerhalb von 15 min bis zu etwa 1 h erfolgt, kann die Strassendecke mit einer die Griffigkeit weiterhin verbessernden Betreuung durch Sand oder Splitt und einer Oberflächenprägung versehen werden.
Das erfindungsgemässe Vorgehen kann in mannigfaltiger Weise abgewandelt werden. So kann es z. B. vorteilhaft sein, bei einem zweistufigen Befeuchten des Feststoffgemisches dem in erster Stufe aufzubringenden Monomeren keine reduzierende Beschleunigerkomponente einzuverleiben, um-zumal bei hei- ssem Wetter - eine zu rasche Polymerisation bzw. Gelierung nicht eintreten zu lassen, und erst dem in der zweiten Stufe aufzugebenden Monomeren diese Komponente, z. B. ein tertiäres Amin, zuzusetzen.Beispiel 2 soll das neue Verfahren erläutern, ohne den nachgesuchten Schutz auf eben diese Ausfuhrungs- form zu beschränken.
Die für die Durchführung des neuen Verfahrens unerlässlichen Massnahmen, nämlich sowohl das maschinell erfolgende getrennte Aufbringen der Feststoffe und des Monomeren bzw. eines mischpolymerisierenden Monomerengemisches als auch die besonders vorteilhaften Massnahmen, wie Anfeuchten des Untergrundes mit Katalysator enthaltendem Monomerem, ein-oder mehrmaliges Profileren der Feststoffschicht und Aufbringen einer Schlussstreuung, können mit Hilfe getrennter Vorrichtungen durchgeführt werden. Es ist ebenso möglich, alle vorgesehenen Arbeitsgänge von einer einzigen Maschine durchführen zu lassen.
Das erfindungsgemässe Verfahren ist sowohl zur Herstellung von Strassendecken aus einem Kunstharzmörtel der beschriebener. Art, als auch zum Überziehen von neuen Strassendecken, Start- und Landebahnen u. dgl. aus Beton geeignet. Bei der zuletzt genannten Anwendung des beschriebenen Verfahrens genügt eine Schichtdicke von wenigen Millimetern, z.
B. von 3 bis 5 mm, um eine Oberfläche mit ausreichendem Abnutzwiderstand, ausgezeichneter Wetterbeständigkeit, guter Griffigkeit und einer hervorragenden Korrosionsbeständigkeit, vornehmlich gegen Tausalz, entstehen zu lassen. - Die als Dehnungausgleich erforderlichen Trennfuge zwischen den mit Hilfe des beschriebenen Verfahrens hergestellten Platten werden in einfacher Weise derart ausgespart dass eine Schnur entsprechender Dicke in die lockere Schüttung des Feststoffgemisches oder in den noch weichen Kunstharzmörtel eingelegt und nach dem Anpolymerisieren, jedoch vor Erhärtung der Masse, wieder herausgezogen wird.
Eine weitere maschinelle Durchführung des erfindungsgemässen Vorgehens besteht in folgendem :
Das Gemisch der Feststoffe, also der körnigen Gesteinsmassen, des Polymerisats, der pulverförmi- gen, mineralischen Zusatzstoffe (Kaolin, Kreide, Gips u. dgl.) und der peroxydischen Komponente des Beschleunigersystems, wird mit Hilfe eines Förderbandes aus dem Vorratsbehälter der Strassenbaumaschine ausgetragen. Von diesem ersten Förderband fällt das Feststoffgemisch auf ein zweites Förderband, das aus einem gegen das Monomere inerten Material, z. B. aus Polyäthylen oder Polytetrafluoräthylen, be- steht, und wird hier mit der berechneten Menge an Monomerem, in dem sich die reduzierende Komponente des Beschleunigersystems und gegebenenfalls weitere Comonomere befinden, befeuchtet.
Der entstandene Kunstharzmörtel fällt von dem zweiten Förderband unmittelbar auf den zu beschichtenden Stra- ssenuntergrund. Soweit die Länge des zweiten Förderbandes so bemessen ist, dass das pulverförmige Gemisch am Ende des Bandes noch nicht vollkommen durchgefeuchtet ist, erfährt die Masse beim Herun- terfallen vom Band eine zusätzliche Durehmischung. Diese kann durch eine maschinelle Vorrichtung, z. B. mit Hilfe eines Rechens, weiterhin verbessert werden.
Wie bereits bei der im vorstehenden beschriebenen mÅaschinellen Ausführungsform des neuen Verfahrens beschrieben, kann es auch bei dem eben geschilderten Vorgehen zweckmässig sein, den Strassenuntergrund vor Aufbringen des Kunstharzmörtels mit Monomerem, in dem sich ein Teil. der reduzierenden Komponente des Beschleunigersystems befindet, anzufeuchten.
Für die apparative Ausgestaltung von Strassenbaumaschinen, mit deren Hilfe das neue Verfahren bei der Herstellung grossflächiger Strassendecken u. dgl. durchgeführt werden kann, bietet sich eine Anzahl konstruktiver Lösungen an. Auch die Arbeitsgänge der zuletzt genannten Ausführungsform des erfindungsgemässen Vorgehens können von einer einzigen Maschine durchgeführt werden, so dass es möglich ist, die Fahrbahndecke von z. B. Autobahnen nach entsprechender Vorbereitung des Untergrundes mit Hilfe einer einzigen sich z. B. auf Schienen oder auf Gleisketten bewegenden Maschine kontinuierlich aus dem er.findungsgemässen Kunstharzmörtel herzustellen und nach kurzer Zeit, z. B. nach einer Stunde, bereits zu befahren.
Beispiel l : Ein Feststoffgemisch, bestehend aus
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5, 25 kg Polymethylmethacrylat in Pulverform, enthaltend 4% Benzoylperoxyd,
8,80 kg hydrophobierter Kreide, 71, 00 kg Flusssand mit einem Korndurchmesser bis zu 3 mm, wird mit einem Flüssigkeitsgemisch, bestehend aus
8,60 kg Methylmethacrylat, enthaltend 3% Dimethyl-p-toluidin, 0, 20 kg Glykoldimethacrylat,
1, 75 kg chloriertem Naphthalin, 0, 90 kg Trichloräthylphosphat, vermischt. Der, hiebei erhaltene leicht fliessende Kunststoffmörtel wird auf eine Betonfläche von 7, 50 m2 gegossen, mit einem Holzbrett ausgezogen und mit" 3, 50 kg Flusssand (Korndurchmesser 2-3 mm) überstreut.
Der auf diese Weise hergestellte Bezug härtet bei +250 C nach etwa 30 min und bei-150 C in etwa 60 min.
Beispiel 2 : Auf eine durch Abkehren gereinigte, trockene Betonbahn von zirka 4 m Breite wird ein Flüssigkeitsgemisch folgender Zusammensetzung fein aufgesprüht :
80 Gew.-Teile Methacrylsäuremethylester
15 Gew.-Teile Trikresylphosphat
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Anschliessend wird ein Feststoffgemisch folgender Zusammensetzung verwendet :
42 Gew.-Teile Quarzsand der Körnung bis zu 1 mm
40 Gew.-Teile Quarzsand der Körnung von 0,6 bis 3 mm
11 Gew.-Teile Leichtspat hydrophobiert
4 Gew.-Teile Polymethylmethacrylat in Perlform 17-Wert : +) 0,06-0, 1 2, 5 Gew.-Teile Polymethylmethacrylat in Form von gemahlenem Blockpolymerisat
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: +) 0, 8-1,Schüttelrinne usw. aufgetragen und mit Hilfe einer Riffelwalze profiliert.
Auf diese Pulverschicht wird das oben angeführte Flüssigkeitsgemisch durch Flachstrahldüsen aufgesprüht. Das so angefeuchtete Gemisch wird durch eine Auflockerungsvorrichtung, z. B. mit Hilfe der bereits genannten Riffelwalze, gelockert und mit dem Rest der Flüssigkeitsmenge übersprüht.
DieMengedesinsgesamtaufgesprühtenflüssigkeitsgemischesbeträgt15Gew. -Teileauf100Gew.-Teile Feststoffgemisch. Pro m2 einer Fahrbahn mit geschlossener Betondecke werden z. B. 10 kg Masse (Feststoffgemisch + Flüssigkeitsgemisch) aufgebracht. Für das erwähnte Vorsprühen wird etwa 1/10 der Flüssigkeitsmenge verwendet und der Hauptteil in etwa gleichen Mengen durch zweimaliges Aufsprühen zu dem Feststoffgemisch gegeben.
Nach erneutem Auflockern des so erhaltenen Mörtels wird eine dünne Schicht des oben beschriebenen Feststoffgemisches aufgestreut und das Ganze mittels einer Walze geglättet. Zur Erzielung einer guten Griffigkeit des gehärteten Überzugs wird die noch weiche Masse mit grobem Sand oder Splitt überstreut. Die auf diese Weise hergestellte Decke erhärtet bei einer Lufttemperatur von zirka 200 C nach 25-30 min und kann dann befahren werden.
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