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Verfahren zur Herstellung von Glasgegenständen mit hoher mechanischer Festigkeit
Die vorliegende Erfindung bezieht sich auf die Herstellung von Glasgegenständen hoher mechanischer Festigkeit, die in der Oberfläche und parallel dazu mit nahezu gleichmässiger Druckspannung beansprucht sind.
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lungsart härten, doch ist die erreichte Festigkeit eines solchen Gegenstandes nicht von Dauer und kann wieder verloren gehen, wenn man ihn zu lange auf erhöhte Temperaturen weit unter seinem Abkühlbereich erwärmt.
Im Vergleich zu einem angeschliffenen und spannungsfrei gekühlten Glasgegenstand, dessen Zugfestigkeit etwa'350-420 kg/cm2 entspricht, ist die höchste Zugfestigkeit eines angeschliffenen
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ge oder eines Stabes von bekanntem Querschnitt und wird in üblicher Weise dadurch gemessen, dass man die Stange oder den Stab auf zwei in bestimmtem Abstand voneinander befindliche Schneidkanten legt, sie bzw. ihn über ein zweites Paar Schneidkanten, die auf ihm in gleichmässigem Abstand zwischen den beiden ersten Schneidkanten ruhen, zum Bruch der Stange oder des Stabes belastet. und die zur Herbeiführung des Bruches erforderliche Belastung in kg/crn2 des Querschnitts errechnet.
Eine bleibende Obeglächen-Druckspannung, diebeim Erwärmen nicht verschwindet, kann man durch das als "casing" bekannte Verfahren erzeugen, gemäss welchem man bisher einen Innenteil aus einem Glas mit einer Schicht eines andern Glases mit niedrigerem Wärmeausdehnungskoeffizienten als das erste überzieht und anschliessend den Verbundkörper durch Blasen ausdehnt. Bei Wiederabkühlung des erweiterten Glasgegenstandes hat der innere Teil mit dem höheren Wärmeausdehnungskoeffizienten die Neigung, sich stärker zusammenzuziehen als die äussere Schicht, so dass eine dauernde Druckspannung an der Oberfläche sowie eine Zug-Gegenspannung im Inneren entsteht.
Dieses Verfahren ist zwar wirksam für die Herstellung geblasener Glasgegenstände und in geringerem Masse vielleicht auch für Gegenstände, die durch Walzen oder Ziehen hergestellt sind, es eignet sich jedoch nicht für Gegenstände, die unter Verwendung einer mechanischen Teilvorrichtung zur Zuführung von Anteilen des heissen Glases zur Verformungseinrichtung hergestellt wurden. Ein auf diese Weise hergestellter verstärkter Glasgegenstand hat eine ihm eigene schwache Zone an der Stelle, wo er von der beim Verformen verwendeten Blasvorrichtung oder einem daran haftenden Teil des Glases losgetrennt wurde ; seine Zugfestigkeit ist ungleichmässig und übersteigt im günstigsten Falle nicht die Festigkeit gehärteter Glasgegenstände.
Die scharfe Grenze an der Verbindungsstelle der beiden Gläser schränkt die zulässige Höchstspannung ein, die ohne Überschreitung der Bruchfestigkeit an der Verbindungsstelle eingehalten werden kann, und es ist eine genaue Überwachung der Wärmeausdehnungskoeffizienten der Gläser und der Unterschiede zwischen ihnen erforderlich.
Aus der USA-Patentschrift Nr. 2, 085, 251 ist ein Verfahren zur Herstellung von Gläsern bekannt, die gegen durch heisse Alkalimetalldämpfe verursachte Verfärbungen widerstandsfähig sind. Bei diesem Verfahren wird eine sehr kleine Menge eines Alkalisalze (das auch ein Lithiumsalz sein kann) aus einer verdünnten Lösung desselben auf der Oberfläche des Glases abgeschieden, worauf sie mit dem Glas durch Erhitzen desselben auf 6000 C oder auf eine Temperatur, bei der keine Deformation des Glases möglich ist,
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mit einer Oberflächenschicht von niedrigerem Wärmeausdehnungskoeffizienten als die Imenschicht,
wobei diese Schwierigkeiten nicht mehr vorhanden sind und man Glasgegenstände mit Zugfestigkeiten über 1000 und manchmal bis etwa 5000 kg/cm ? oder mehr herstellen kann. Ferner ist das neue Verfahren all-. gemein für die Herstellung von Glasgegenständen anwendbar, die durch Riesen, Pressen, Ziehen, Walzen und in anderer bekannter Weise hergestellt sind.
Das Verfahren nach der Erfindung besteht darin, dass man mindestens einen Teil eines Gegenstandes
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einer Temperatur über seinem Spannungspunkt, jedoch unter seinem Erweidmngspunht in ein geschmolzenes, auf eine solche Temperatur erhitztes Lithiumsalz, das sich jedoch bei dieser Temperatur nicht in störender Weise zersetzt, solange eintaucht, dass Lithiumionen in die Oberfläche des Glases eindiffundieren und Natrium-und bzw. oder Kaliumionen des Glases aus der Oberfläche des Glases ausgetauscht werden.
Entsprechend der Definition der n American Society for Testing Materials" bedeutet der Ausdruck "Spannungspunkt"diejenige Temperatur, bei der ein Glas eine Viskosität von 1014,5 Peise hat, und "Er-
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diejenige Temparatur, br-ithiumsalz, indem man ihn z. B. bei einer Temperatur unterhalb des Spannungspunktes des Glases in ge- schmolzenes.
Lithiumnitrat (Schmelzpunkt 2550 C) eintaucht, so komm : es ansehen dem Glas und dem geschmolzenen Salz zu einem Austausch an Alkalimetallionen und Lithiumienen wandern im Austausch 'gegen Natrium- oder Kaliumionen in das Glas oder verteilen sich darin. Da. der Radius des Lithiumions
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oderche des Glasgegenstandes eine Zugspannung, die winzige Sprünge oder Risse in der Oberfläche zu : Folge hat und schliesslich deren Bruch verursacht.
Die vorliegende Erfindung beruht auf der Erkenntnis, dass sich derartige Spanmmgen und ein Bruch vermeiden lassen, wenn man den Gegenstand während des Ionenaustausches auf einer Temperatur oberhalb seines Spannungspunktes hält; ferner wurde erkannt, dass die Menge des ausgetauschten Lichiums dem molaren Äquivalent der dadurch verdrängten Menge Natrium und Kalium entspricht. (Zur Vermeidung von
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Weise in das Glas eingeführten Lithiums, berechnet als Li2O3 beträgt etwa die Häifte desjenigen des verdrängten Na, 0 plus ein Drittel des Gewichts des verdrängten Kg 0.
Es wurde gefanden, dass infolge dieses Austausches und der Verminderung des Gewichtsanteile von Alkalioxyd im Glas der Wärmeausdehnungskoeffizient desjenigen Teils des Glases, in dem dieser Austausch erfolgte, niedriger als der ursprüngliche
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ist, in denen dieser Austausch nicht erfolgt ist.
Da ferner gefunden wurde, dass der Ionenaustausch von der Oberfläche aus nach innen allmählich abnimmt, so enthält der Glasgegenstand eine Oberflächenschicht mit einem niedrigeren Wärmeausdehnungskoeffizienten als sein Inneres.
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NaGewichtsanteil Na2O und/oder KO und einen höheren Gewichtsanteil Li2O als das Innere aufweis@, dass jedoch die molare Gesamt-Alkalimenge in dem ganzen Glasgegenstand inaesäalb der Fehlergrenzen bei der Analyse überall dieselbe ist.
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cabon im gewissem Massemikroskopisch feinen Sprünge umfasst, die normalerweise in der Oberfläche eines Glasgegeastamdes attftte- ten.
Das Eindringen des Lithiums in eine Tiefe, die ausreicht, um diese @sse zu erfassen, ergibt die grösstmögliche Festigkeitszunahme für eine gegebene Zusammensetzung. Eine etwas tiefere Durchdrin-
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gung schadet jedoch nicht, vorausgesetzt, dass ein weit grösserer Raumanteil des Kerns des Glaskörpers von den Lithiumionen nicht durchdrungen wird, und dass sich die entstandene innere Zug-Gegenspannung nicht auf einen unerwünscht kleinen Raumanteil des Glasinneren konzentriert.
Die günstigste Durchdringung durch das Lithium oder die grösste Steigerung der Zugfestigkeit in einem nach dem neuen Verfahren behandelten Glasgegenstand hängt von der Dauer der Behandlung und der Temperatur des Glases während dieser Behandlung ab. Zwar führen kürzere Zeiten zu höheren Zugfestigkeiten als das Härten oder die Herstellung zweier Schichten, doch wurde gefunden, dass sich die höchste Zugfestigkeit bei einer Behandlungsdauer zwischen etwa 5 Minuten und einer Temperatur gerade unterhalb des Erweichungspunktes des Glases, oder von mehr als 100 Stunden bei einer Temperatur gerade oberhalb seines Spannungspunktes erreichen lässt.
Ferner wurde gefunden, dass die Lithiumionen bei ihrem Eindringen in tonerdehaltige Silikatgläser
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bei. Auch führt dies zu einer weiteren deutlichen Verringerung des Wärmeausdehnungskoeffizienten desjenig3n Teils des Glases, in dem eine derartige'Reaktion vor sich gegangen ist, denn das ss-Spodumen selbst hat einen negativen Wärmeausdehnungskoeffizienten und die Reaktion ergibt ferner in diesem Bereich des Glases einen niedrigeren Alkaligehalt und dadurch einen niedrigeren Wärmeausdehnungskoeffizienten, als es ohne die Reaktion und die Kristallisation der Fall wäre.
Glasarten, in denen sich auf diese Weise ss-Spodumen bilden kann, und die sich für die Herstellung von Gegenständen mit hohen Zugfestigkeiten nach dem neuen Verfahren eignen, bestehen vorzugsweise
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wähnten weiteren Bereich können auch noch andere Oxyde vorhanden sein, die man gewöhnlich zur Verbesserung der Stabilität und Verleihung anderer erwünschter Eigenschaften zufügt ; die für jede der gewünschten besonderen Eigenschaften der Glasversätze erforderlichen Mengen sind an sich bekannt. Zu diesen Oxyden gehören Oxyde von Metallen der 2. Gruppe des Periodischen Systems, wie PbO, ferner BO, TiOz, ZrO2 , Bi2O3, As2O3, Sb2O3 und die verschiedenen glasfärbenden Oxyde von V, Cr. Mn, Fe, Co und Ni, Auch Fluor kann vorhanden sein.
Die Anwesenheit von L 0 in dem Ausgangsgemisch des Glases in einer solchen Menge, die in dem unbehandelten Kern des Gegenstandes noch nicht zur Bildung des ssSpodumens ausreicht, z. B. nicht mehr als 2%, ist nicht unerwünscht und bietet den Vorteil, dass das Glas leichter schmilzt.
Versätze, die sich für die Herstellung von Glasgegenständen grösster chemischer Beständigkeit und
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SiOz,TiO,. 2-5 Gew.-% ZrC und etwa 2 Gew.-% B2O3.
Während sich das ss-Spodumen in Glasarten mit genügendem Al2 O-Gehalt von selbst an der Oberfläche des Glases bildet, hängt seine Bildung innerhalb der Oberflächenschicht von der Anwesenheit eines
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neralisierungsmittel dient ; wenn es im Glas in einer Menge von 3-15 Gew.-" vorhanden ist, hat es die Neigung, bei Abkühlung des Glases Kristallkeime zu bilden, auf denen sich die ss-Spodumenkristalle bilden und wachsen, wenn das Glas abkühlt, vorausgesetzt, dass Lithiumionen aus dem geschmolzenen Salz
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tigen Keime in Gläsern mit höheren Alkalikonzentrationen löslich sind und bei zu hohem Alkaligehalt nicht entstehen können. Ist das Gewichtsprozentverhältnis des Alkalis zu dem TiO, im Glase zu hoch, so bleibt deshalb das Innere des Glases klar und durchsichtig, und nur an seiner Oberfläche bilden sich Kristalle von ss-Spodumen.
Die für das neue Verfahren verwendeten Glasarten. bei denen das Mengenverhältnis von Alkali zu Tri02 nicht so hoch ist, dass keine TiO2-Kristallkeime entstehen können,haben manchmal die Eigenschaften von Gläsern, die sich durch Wärmeeinwirkung undurchsichtig machen lassen, und die durch ausgefälltes TiO, im Innern durchscheinend werden, wenn man sie vor oder nach der Behandlung mit dem Lithiumsalz erneut erwärmt. Gegenstände aus solchem Glas, die zur Kristallisation von ss-Spodumen ausreichende Mengen Trio2 und A] 03 enthalten, sind darum durchscheinend und je nach der Menge des entstandenen Spodumens mindestens in dem Teil undurchsichtig, in dem das ss-Spodumen kristallisiert ist.
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Die höchste Zugfestigkeit, die ein derartiger Gegenstand erreichen kann, übersteigt-bei Messung nach dem Anschleifen - 4220 kg/cmZ. Die Erreichung solcher ungewöhnlich hohen Zugfestigkeiten Lei diesen Gegenständen ist zum Teil auf das allmähliche Eindringen der Lithiumionen in das Glas und das sich daraus ergebende Fehlen einer scharfen Grenze für das am weitesten eingedrungene Lithium und das entstehende ss-Spodumen zurückzuführen. Die stärkste Verdrängung von Na2 0 und bzw. oder KO durch
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von ss-Spadumenund deshalb besteht zwischen dem niedrigsten Wärmeausdehnungskoeffizienten an der Oberfläche und dem höchsten Wärmeausdehnungskoeffizienten im Innern ein allmählicher Übergang.
Bei einem Glas, das Al2 03'jedoch kein Ti02 enthält, kristallisiert das ss-Spodumen nur an der Oberfläche des Gegenstandes und die Grenze zwischen der Zone geringer Ausdehnung und dem Innern des Glases mit hoher Ausdehnung ist verhältnismässig scharf, so dass die Oberfläche des Gegenstandes springen
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übersteigt.ist jedoch ziemlich beträchtlich, da die höchste Zugfestigkeit derartiger Gegenstände mehr als 3160 kg/cm2 beträgt.
Den nach vorliegender Erfindung hergestellten Gegenständen kann man noch eine zusätzliche Festigkeit bis zu etwa 420 kg/cm dadurch verleihen, dass man sie nach der Behandlung mit dem Lithiumsalz in bekannter Weise härtet.
Für das Verfahren nach vorliegender Erfindung kann man jedes Lithiumsalz oder Gemisch solcher Salze benutzen, dessen Schmelzpunkt tiefer als der Erweichungspunkt des Glases liegt, und das sich bei der 'Behandlungstemperatur nicht so sehr zersetzt, dass seine Schmelze derart alkalisch wird, dass sie das Glas in nachteiliger Weise ätzt. Nur wenige organische Lithiumsalze entsprechen diesen. Anforderungen. Zu den anorganischen Lithiumsalzen, die für sich allein oder im Gemisch mit andern Stoffen genügend nied- rig schmelzen und bei der Behandlungstemperatur genügend beständig sind, gehören das Nitrat, das neutrale und saure Sulfat, sowie das Chlorid, Bromid und Jodid.
Lithiumnitrat und sames Lithiumsulfat haben besonders niedrige Schmelzpunkte und eignen sich zur Behandlung von Glasalen mit ungewöhnlich nied- rigen Spannungspunkten. Neutrales Lithiumsulfat, dessen Schmelzpunkt über den Erweichungspunkten verschiedener Glasarten liegt, vermischt man zweckmässig mit andern lithiumsalzen, wie Lithiumchlorid, um entweder ein eutektisches Gemisch oder ein Gemisch mit einem mittleren Schmelzpunkt zu erhalten.
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gasförmigen Zersetzungsprodukte während der Behandlung des Glasgegenstandes auf einer Atmosphäre oder höher hält.
Vorteilhaft verdünnt man das Lithiumsalz noch mit einem ändern Salz, das weder nachteilig mit dem Lithiumsalz reagiert, noch das Glas angreift, also z. B. mit Kalzium-und Magnesiumsulfat,-chlorid und bzw. oder-nitrat. Eine derartige Verdünnung verringert die Verluste an den teuren Lithiumsalzen ; es wurde gefunden, dass bereits 1 Genii.-% Lithiumsalz in einem derartigen Gemisch tu die Glasbehandlung wirksam ist. In Gegenwart so ldeiner Mengen Lithiumsalz wird jedoch die Reaktion ziemlich langsam, weil dann in der Reaktionszone an der Oberfläche des Glases weniger Lithiumionen verfügbar sind.
Bei Durchführung des erfindungsgemässen Verfahrens schmilzt man das Lithiumsalz vorzugsweise in einem entsprechenden Behälter, z. B. einer aus nichtrostendem Stahl bestehenden Pfanne und hält das geschmolzene Salz auf einer Temperatur zwischen dem Spannungspunkt unddemEn-feichuagspunktdes zu behandelnden Glasgegenstandes.
Diesen Gegenstand wärmt man zweckmässig vor und taucht den zu be-
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möglich, durch allseitiges Eintauchen in die Salzschmelze einen vorgeformten Glasgegenstand jeder beliebigen Form derart zu behandeln, dass er ringsum von einer Oberflächenschicht mit Dmckspannung umgeben ist, sondern man kann auch die Druckspannung nach Belieben auf eines besidEmitsn Teil der Oberfläche des Gegenstandes beschränken, indem man nur diesen Teil in BstlhfBBg mit der Salzschmelze bringt. Da die Lithiumionen parallel zur Oberfläche nur in geringem Umfang ebensosehr wie rechtwinklig dazu. eindringen, ist die Grenze zwischen den behandelten und unbehandelten Teilen nicht so scharf,
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eines Tee- oder Wasserglases, verstärken will.
Die folgenden Versätze, in denen die Hauptbestandteile ihrer Grundmischtmges auf Oxyde umgerech- net und in Gew.-Teilen angegeben sind, dienen zur Erläuterung von Glasarten, die für die Ausführung des neuen Verfahrens geeignet sind.
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1 <SEP> 2 <SEP> 3 <SEP> 4 <SEP> 5 <SEP> 6 <SEP> 7 <SEP> 8 <SEP> 9 <SEP> 10 <SEP> 11
<tb> SiO2 <SEP> 52, <SEP> 5 <SEP> 73 <SEP> 60 <SEP> 66 <SEP> 60, <SEP> 5 <SEP> 62 <SEP> 59, <SEP> 3 <SEP> 56, <SEP> 5 <SEP> 62 <SEP> 48 <SEP> 68, <SEP> 4 <SEP>
<tb> Alz <SEP> Os <SEP> 20 <SEP> 1 <SEP> 20 <SEP> 8 <SEP> 20 <SEP> 15 <SEP> 16 <SEP> 16 <SEP> 10 <SEP> 20 <SEP> 3
<tb> Na2O <SEP> 13 <SEP> 17 <SEP> 20 <SEP> 11 <SEP> 13 <SEP> 13,5 <SEP> 10,2 <SEP> 13 <SEP> 9 <SEP> 10 <SEP> 13
<tb> K2O <SEP> - <SEP> - <SEP> - <SEP> 3 <SEP> - <SEP> 3,
5 <SEP> 3 <SEP> - <SEP> - <SEP> 3 <SEP> Li2O <SEP> 1 <SEP> - <SEP> - <SEP> 1 <SEP> 1 <SEP> 1 <SEP> 1 <SEP> 1 <SEP> 1 <SEP> 1 <SEP> TiO <SEP> 10 <SEP> - <SEP> - <SEP> - <SEP> 2 <SEP> - <SEP> 3 <SEP> 10 <SEP> 13 <SEP> 15 <SEP> - <SEP>
<tb> BOg <SEP> 2---2-2 <SEP> 2- <SEP> 2 <SEP> 15
<tb> MgO <SEP> - <SEP> 4 <SEP> 0 <SEP> 0 <SEP> 0 <SEP> 4 <SEP> 4 <SEP> - <SEP> CaO <SEP> - <SEP> 5 <SEP> - <SEP> - <SEP> - <SEP> - <SEP> - <SEP> - <SEP> BaO <SEP> - <SEP> - <SEP> - <SEP> 9 <SEP> - <SEP> - <SEP> - <SEP> - <SEP> ZiO--------5
<tb> F <SEP> 0, <SEP> 5--2 <SEP> 0, <SEP> 5-0, <SEP> 5 <SEP> 0, <SEP> 5 <SEP>
<tb> AOg <SEP> l---1 <SEP> 1 <SEP> 1 <SEP> 1-1 <SEP> 0, <SEP> 3 <SEP>
<tb> Sb2O3 <SEP> - <SEP> - <SEP> - <SEP> - <SEP> - <SEP> - <SEP> - <SEP> - <SEP> - <SEP> - <SEP> 0,3
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erkennbare Grenze etwa 0,6 mm von der Oberfläche entfernt lag.
Im allgemeinen beträgt die durchschnittliche Eindringtiefe des Lithiums in die in den folgenden Beispielen beschnebenen Glasstäbe zwi- schen 0, 1 und 1 mm.
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halt zu gering, um eine Bildung von ss-Spodumen zu ermöglichen. Die Stäbe blieben deshalb ganz durchsichtig und ihre durchschnittliche Zugfestigkeit nach dem Abschleifen betmg 1550 kg/cm2, was eine Steigerung um etwa 260% bedeutet.
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sie frei an der Luft abkühlen. Infolge der Ausscheidung von ss-Spodumen waren die Stäbe im Bereich der Oberflächen durchscheinend, ihre Kerne blieben dagegen durchsichtig. Ihre durchschnittliche Zugfestigkeit nach dem Abschleifen betrug 1690 kg/cm2, was eine Steigerung um 300% bedeutet.
Beispiel 4 : Aus dem Versatz 4 hergestellte Glasstäbe wurden fünfzehn Stunden lang in eine Salzschmelze von 550 C eingetaucht, die aus 63 Gew.-Teilen Li2SO4, 14 Gew.-Teilen K2SO4 und 23 Gew.-Teilen Na2SO4 bestand, worauf man sie frei an der Luft abkühlen liess. Wie in Beispiel 2blieben dieStäbevölligdurchsichtiglihredurchschnittlicheZugfestigkeitnachdemAbschleifenbetrug1410kg/cm2, was einer Steigerung um 230% entspricht.
Beispiel 5 : Aus dem Versatz 5 hergestellte Glasstäbe wurden zehn Minuten-lang in eine Salzschmelze von 825 C mit derselben Zusammensetzung wie bei Beispiel 1 eingetaucht ;, worauf man die Stäbe frei an der Luft abkühlen liess. Ihre unter Druckspannung stehenden Oberflächen waren durch Ausscheidung von ss-Spodumen undurchsichtig, ihre Kerne dagegen durchsichtig,da die menge TiO2 im Ver-
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war,schnittliche Zugfestigkeit nach dem Abschleifen betrug 1620 kg/cn was eine Zunahme um etwa 280% darstellt.
Beispiel 6 : Aus dem Versatz 6 hergestellte Glasstäbe wurden fünfzehn Minuten in eine Salzschmelze von 725 C eingetaucht, die aus-Lithiumchlorid bestand, worauf man die Stäbe frei an der Luft abkühlen liess. Wie bei Beispiel 2 und 4 blieben sie ganz durchsichtig, und ihre durchschnittliche Zugfestigkeit nach dem Abschleifen betrug 1830 kg/cm2, was eine Steigerung um etwa 330% bedeutet.
Beispiel 7 : Glasstäbe aus dem Versatz 7 tauchte man dreissig Minuten lang in eine Lithiumchloridschmelze von 725 C ein und liess sie dann frei an der Luft abkühlen. Durch ss-Spodumen-Bildung wa-
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was eine Steigerung um etwa 860% bedeutet.
Beispiel 10 : Stäbe aus dem Glasversatz 10 wurden dreissig Minuten in eine Salzschmelze von 7300 C mit derselben Zusammensetzung wie bei Beispiel 9 eingetaucht, anschliessend liess man sie frei an der Luft abkühlen. Wie bei Beispiel 9 waren die unter Druck stehenden Oberflächenschichten un-
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niedriger als bei Beispiel 9, aber die durchschnittliche Zugfestigkeit nach dem Abschleifen war höher, nämlich 4710 kg/cm2, was eine Steigerung um 1000% darstellt.
Beispiel 11 ; Aus dem Versatz 11, einem Borsilikat, hergestellte Glassillbe wurden zwei Standen
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in eine Salzschmelze von 5900 C eingetaucht, die aus 72 Gew.-% Li2SO4 und 28 Gew.-% K2SO4 bestand.
Anschliessend liess man die Stäbe frei an der Luft abkühlen. Da sie kein TiO2 und auch keine zur Bildung von ss-Spodumen an der Oberfläche des Glases ausreichende Menge Al2O3 enthielten, blieben die Stäbe völlig klar. Ihre durchschnittliche Zugfestigkeit nach dem Abschleifen betrug 1320 kg/cm2, entsprechend einer Steigerung um etwa 2100/0.
PATENTANSPRÜCHE :
1. Verfahren zur Herstellung von Glasgegenständen mit hoher mechanischer Festigkeit, dadurch ge- kennzeichnet, dass man mindestens einen Teil eines Gegenstandes aus einem Grundglas,das 45-80 Gew.-% SiO2 und 7-25 Gew.-% Na2O und bzw. oder K, 0 enthält, bei einer Temperatur über seinem Spannungspunkt, jedoch unter seinem Erweichungspunkt in ein geschmolzenes, auf eine solche Temperatur erhitztes Lithiumsalz, das sich jedoch bei dieser Temperatur nicht in störender Weise zersetzt, solange eintaucht, dass Lithiumionen in die Oberfläche des Glases eindiffundieren und Natrium- und bzw. oder Kaliumionen des Glases aus der Oberfläche des Glases ausgetauscht werden.
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