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Die Erfindung betrifft Schaufenster, Schaukästen od. dgl., bei welchen gekrümmte Auslagenscheiben aus Glas oder sonstigem durchsichtigen Material im Verein mit Licht absorbierenden Flächen verwendet werden, um unerwünschte Reflexionen abzuschwächen oder aufzuheben. Derartige Schaufenster sind in den deutschen Patentschriften Nr. 551291 und Nr. 564368 beschrieben. Die deutsche Patentschrift Nr. 551291 beschreibt ein Schaufenster mit zwei gekrümmten Auslagenscheiben aus Glas, die in der normalen Augenhöhe eines Beschauers angenähert in einer Spitze zusammenlaufen und so angeordnet sind, dass sie das reflektierte Lichtfeld von äusseren Gegenständen auf Licht absorbierende Flächen ablenken. Diese Licht absorbierenden Flächen sind im Fenster und oben und unten vor den Scheiben angeordnet.
Nach der deutschen Patentschrift Nr. 564368 weist das Schaufenster nur eine einzige ununterbrochene gekrümmte Scheibe aus Glas auf, welche aber ebenfalls so angeordnet ist, dass sie das reflektierte Lichtfeld von äusseren Gegenständen weg auf eine Licht absorbierende Fläche ablenkt, die in der Nähe des unteren Endes des Schaufensters und in angenähert einer lotrechten Ebene liegt.
Die Erfindung liegt in einer weiteren Verbesserung derartiger Einrichtungen zur Verringerung der Reflexion bei Schaufenstern, Schaukästen od. dgl. Erfindungsgemäss bestehen eine oder beide Seitenwände des Schaufensters oder Schaukastens aus spiegelnden Flächen im Gegensatz zu den Licht absorbierenden Seitenflächen bei den bekannten Einrichtungen. Die spiegelnde Fläche an den Seitenwänden wird in vorteilhafter Weise in lotrechter Ebene und senkrecht zu der Ebene angeordnet, die durch die Ränder der gekrümmten Auslagescheibe aus Glas gelegt ist. Die spiegelnde Fläche wird durch einen Glas-oder Metallspiegel hergestellt.
Die Zeichnungen veranschaulichen die Erfindung.
Fig. 1 ist ein senkrechter Schnitt eines Schaufensters nach der deutschen Patentschrift Nr. 551291 mit ebenen spiegelnden Seitenwänden gemäss der Erfindung. Fig. 2 ist eine schematische Vorderansicht von Fig. 1. Fig. 3 ist eine schematische Draufsicht von Fig. 1. Fig. 4 veranschaulicht eine der in Fig. 1 dargestellten ähnliche Ansicht, bei der jedoch das reflexionsfreie Fenster nach Art der in der deutschen Patentschrift Nr. 564368 dargestellten Ausführung ist. Fig. 5 ist eine der Fig. 4 ähnliche Ansicht, die jedoch die Anwendung der Erfindung auf einen Schaukasten zum Unterschied von einem Schaufenster darstellt.
Bei der Ausführungsform nach Fig. 1 bis 3 ist die Auslagescheibe aus zwei gekrümmten Glastafeln 1, 2 gebildet, die angenähert in der normalen Augenhöhe des Beobachters in eine Spitze 3 auslaufen und dem Beobachter ihre konkaven Seiten zukehren. Am oberen und am unteren Ende der Glastafeln 1, 2 ist je eine Licht absorbierende Fläche 4 so angeordnet, dass das reflektierte Lichtfeld von den Glastafeln 1, 2 auf die Licht absorbierenden Flächen 4 geworfen wird. Gemäss der Erfindung sind die Seitenwände 5 mit einer spiegelnden, im wesentlichen ebenen Oberfläche, etwa aus Spiegelglas, versehen.
Die Seitenwände sind zueinander parallel und liegen in lotrechten Ebenen, die senkrecht auf der allgemeinen Ebene der Vorderseite des Auslagefensters stehen. 6 bezeichnet den Beschauer, der durch das Auslagefenster sehen will, und 7 bezeichnet die Sehstrahlen. Der obere Sehstrahl 7 trifft auf die gekrümmte Tafel 1 bei A und wird gegen den Punkt B auf den Glasspiegel der Seitenwand reflektiert, von wo er gegen den Punkt C auf der oberen Licht absorbierenden Fläche 4 reflektiert wird. Der untere
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Sehstrahl 7 trifft auf die gekrümmte Fläche 2 bei A', wird zum Punkt B'des Spiegels 5 reflektiert und von da zum Punkt C'der unteren Licht absorbierenden Fläche.
Man sieht sonach, dass bei einer solchen Konstruktion das reflektierte Lichtfeld des Betrachters auf die Licht absorbierenden Flächen 4 fällt, so dass keine nachteilige Reflexion zu sehen ist. Es ist daher bei dieser Konstruktion möglich, dass ein Betrachter geradeaus durch das Auslagefenster schauen kann und bloss die hinter dem Auslagefenster ausgelegten Waren sieht, ohne durch Reflexion belästigt zu werden. Man sieht, dass infolge der Anordnung der Glasspiegel jeder unmittelbar auf die Fläche 5 fallende Lichtstrahl gegen die Licht absorbierende Fläche 4 reflektiert wird, u. zw. entweder unmittelbar oder unter Vermittlung der Hauptflächen 1, 2.
Infolge der parallelen Anordnung der Glasspiegel 5 erhält der Beschauer den Eindruck, dass das Auslagefenster und die Menge der darin ausgelegten Waren beträchtlich grösser sind. Auch erhält der Beschauer einen angenehmen Eindruck dadurch, dass er auch hinter dem Auslagefenster befindliche Waren in den Spiegeln reflektiert sehen kann, so dass der Laden grösser und reichhaltiger erscheint, ohne dass der Beschauer durch Reflexion gestört würde.
Bei der Einrichtung nach Fig. 4 gleicht das Auslagefenster dem in der deutschen Patentschrift Nr. 564368. Gemäss der Erfindung sind ebenfalls die Seitenwände 5 mit einer im wesentlichen ebenen Oberfläche vorgesehen, welche eine grosse reflektierende Fläche aufweisen.
Fig. 5 veranschaulicht einen erfindungsgemässen Schaukasten, dessen Vorderseite aus einer einzigen, ohne Unterbrechung gekrümmten Glastafel 8 besteht, an deren unterem Ende eine Licht absorbierende Fläche 4 in einer angenähert radialen Ebene angeordnet ist und einen Teil des Schaukastens bildet. An jedem Ende des Schaukastens ist gemäss der Erfindung vor der Glastafel 8 eine Seitenwand 5 mit im wesentlichen ebener spiegelnder Oberfläche vorgesehen ; beispielsweise kann diese Oberfläche von Glasspiegeln gebildet werden. Das Innere des Schaukastens ist mit Regalen 9 versehen, auf welchen
Gegenstände zur Schau gestellt werden ; eine Tür 10 an der Rückseite gibt Zutritt zum Inneren des Schaukastens. Die auf die gekrümmte Tafel 8 treffenden Lichtstrahlen werden auf die Licht absorbierende Fläche 4 reflektiert, wie hinsichtlich Fig. 1-3 beschrieben wurde.
Die gekrümmte Tafel 8 kann auch vor der Licht absorbierenden Fläche 4 endigen, z. B. an der Stelle, wo die Tafel 8 das unterste Regal 9 erreicht, das in diesem Falle so weit unter gleicher Krümmung wie die Tafel 8 bis zur Licht absorbierenden Fläche 9 fortgesetzt werden muss. Die Oberfläche des gekrümmten Teiles des untersten Regals 9, der der Licht absorbierenden Fläche 4 gegenüberliegt, ist dann hoch poliert, so dass er eine reflektierende Fläche darstellt.
Die Spiegelflächen der Seitenwände können auch gefärbt sein.
PATENT-ANSPRÜCHE :
1. Schaufenster, Schaukästen od. dgl. mit einer Einrichtung zur Verringerung der Reflexion, bestehend aus einer oder mehreren gekrümmten Scheiben aus Glas, die so angeordnet sind, dass sie das reflektierte Lichtfeld von äusseren Gegenständen auf Licht absorbierende Flächen ablenken, dadurch gekennzeichnet, dass eine oder mehrere der Seitenwände (5) mit einer spiegelnden Oberfläche, z. B. mit einer Spiegelglasoberfläche, hergestellt sind.