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Verfahren zur Erzeugung von mechanischem Holzschliff.
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schleifverfahren.
Das Verfahren kennzeichnet sich dadurch, dass das zerkleinerte Ausgangsmaterial in naturfeuchtem Zustande der Troekenraffination und daraufhin einer weiteren Raffination unter Zusatz bemessener Wassermengen (Nassraffination) unterworfen wird.
Der technische Fortschritt, welcher durch diese Erfindung erzielt wird, besteht darin, dass man aus
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Schabstoff in Handel bringen oder weiterverarbeiten lässt und die charakteristischen Merkmale des Heisssehliffes besitzt.
Zur Erzeugung dieses Endeffektes ist es erforderlich, das Ausgangsmaterial in einer möglichst vollkommenen Weise in Faserform überzuführen bzw. zu erreichen. dass die Faserbündel in einer möglichst vollkommenen Form in ihre einzelne Fasern zerlegt werden und wobei auch die kleinsten Faserbündel weiter noch in einzelne Fasern zerlegt, d. h. fibriliert sind.
Zur Erreichung dieses Zweckes der möglichst vollständigen Faserbildung, wird das Verfahren in drei Hauptarbeitsstufen durchgeführt : Die erste Arbeitsstufe besteht darin, dass das Ausgangsmaterial im natürlichen Feuchtigkeitszustand. zerschnitten bzw. sonstwie zerkleinert wird. Die zweite Arbeits- stufe besteht darin, dass das Zll verarbeitende, vorher zerkleinerte Holz oder die Holzabfälle, ebenfalls im natÜrlichen Feuehtigkeitszustand des Materials, in einem Raffinenr auf trockenem Wege verarbeitet bzw. zerfasert werden (Troekenraffination).
Die dritte Arbeitsstufe besteht darin, dass zum Zwecke der Faserbildung, das den beiden Vorstufen unterworfene Material, in einem anderen Raffineur in dickflüssigem Zustande weiter verarbeitet bzw. zerfasert wird (Nassraffination).
Die Erfindung beruht ferner auf dem Prinzip, dass sie entweder Stammholz oder stückiges Ausgangsmaterial verarbeitet, wie z. B. Bretter, Bohlen. Hobelspäne. Die Zerkleinerung dieses Materiales erfolgt gemäss der Erfindung dadurch, dass man das Ausgangsmaterial. u. zw. Stammholz, Bretter, Bohlen, Hobelspäne in Scheiben schneidet, die Scheiben in der Längsrichtung der Faser zerkleinert und die hiebei notwendigerweise entstehenden totgemahlenen Fasern und Sägemehl entfernt. Dieses Zerkleinern
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maschinen von feinen Holzteilen. Sand und sonstigen Verunreinigungen befreit wird.
Das so vorbehandelte Material wird nun. wie erwähnt, der Zerfaserung ebenfalls im natürlichen Feuehtigkeitszustand des Materials, im Raffineur (also ebenfalls auf sogenanntem trockenem Wege)
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arbeitungsstufe nach dem Nassraffineur.
Das Material, welches der ersten Bearbeitung unterworfen wurde, kann. nachdem es die Siehtmaschine verlassen hat, eventuell auch noch einer Befeuchtungsanlage zugeführt werden. Der Zweck hievon besteht darin, in dem Holzmaterial bzw. in der Holzmasse, die für die Verarbeitung in der zweiten Stufe, d. i. im Trockenraffineur erforderliche natürliche Feuchtigkeit für jeden Fall wieder herzustellen,
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Bearbeitung im Troekenraffineur, ein Abreissen der Faser in der Querrichtung - so weit als möglich- zu verhüten.
Die Vorschaltung des Trockenraffinierverfahrens vor dem Nassraffiniervorgang hat den Zweck, eine möglichst gleichmässige Grösse der Faserbündel hervorzurufen.
Während des Trockenraffiniervorganges soll gemäss der Absicht der Erfindung, eine Steigerung der Reibungswärme künstlich erzeugt werden. Dies geschieht z. B. dadurch, dass man die aufeinander wirkenden Teile (Reibungsfläehen) des Raffineurs, künstlich gegeneinander andrückt, z. B. durch Federn,
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gerufene Dampfbildung wird ein Aufreissen der Holzzellen bewirkt. Werden dann die Holzzellen in diesem aufgerissenen bzw. gelockerten Zustand dem Nassraffineur zugefÜhrt, wodurch der Charakter von Heissschliff entsteht, so wird bei der Verwendung des nach diesem Verfahren erzeugten Holzschliffes zur Papiererzeugung, ein vollständiges Verfilzen und Decken der das Papier bildenden Schichten miteinander erzielt.
Es bildet ferner eines der Zwecke der Erfindung, das Material in dem Nassraffineur einer derartigen Bearbeitung zu unterwerfen, dass auch die kleinsten Holzteilchen beim Verlassen des Nassraffineurs vollständig fibriliert, d. h. auch die kleinsten Holzteilchen in jenen Zustand übergeführt seien, in welchem sie ihren feinfaserige Charakter erhalten, und wodurch dem gebildeten Stoff der Charakter von Heissschliff erteilt wird.
Zu diesem Zwecke muss das dem Troekenraffinierverfahren unterworfene Material auf seinem Wege zum Nassraffineur, derart eingedickt werden, dass in dem letzteren eine künstliche Temperatursteigerung durch Reibungswärme erzeugt werden kann. Diese Verdickung wird in geeigneten Apparaten, z. B. in einer Grobstoffbütte erzeugt, welche zwischen dem Trockenraffineur und dem Nassraffineur eingeschaltet ist. Das in der Grobstoffbütte eingedickte Material, wird durch eine geeignete Förderanlage dem Nassraffineur zugeführt.
Das Material, das nunmein.'den Nassraffineur in dickflüssigem Zustande verlässt, wird unter Zufügung von überschüssigen Wassermengen nach dem Sortierapparat übergeleitet. Die nicht vollständig zerfaserten Faserbündel werden abgeschieden, eingedickt und nach der Grobstoffbütte zurückgeleitet, wo sie mit den aus dem Trockenraffineur kommenden neuen Stoffmengen gemischt und dann neuerdings dem Nassraffineur zugeführt werden.
Der technische Fortschritt, der hiemit erzielt wird, besteht darin, dass die Bildung von Abfällen, sogenannter Sauerkrautbildung, vermieden wird. Hiebei kann man die Eindickung derart regeln. dass nach Vermischung des nach der Grobstoffbütte zurüekgeleiteten Materials, mit dem aus dem Trockenraffineur kommenden Stoff, die zur Bearbeitung im Nassraffilleur erfördelliche Konsistenz erzeugt wird.
Es wird also gemäss der vorliegenden Erfindung das aus dem Sortierer kommende und nach der Biitte zurückgeführte grobstoffhaltige Abwasser, zur Regelung der Konsistenz für die Verarbeitung im Nassraffineur wieder verwendet. Der aus dem Sortierer kommende fertige Holzschliff wird dann in üblicher Weise geeigneten Eindickmaschinen, z. B. der Einzylinder-Rundsiebpappel1maschine und endlich der Presse zugeführt.
Der etwa 50-55%ige nasse Stoff, wird hiebei je nach Wunsch, gebleicht oder unge-
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In der Zeichnung ist eine zur Durchführung des Verfahrens dienende Maschinenanlage schematisch in einem Ausführungsbeispiel veranschaulicht. 1 bezeichnet die zur Zerkleinerung des Stammholzes dienende Hack-oder Schneidemaschine,
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Von hier werden die Holzseheiben und sonstige Holzstücke nach Maschinen 2 ÜbergefÜhrt (wie z. B.
Mileudermaschinen, Desintegratoren usw.), welche das in Scheiben geschnittene Material weiter xerldeinern.
Aus der Zerkleinerungsmaschine 2 gelangt das Holzmaterial nach der Sichtmasehine. 3, wo totgeschlagenes Material, Sägemehl, Sand und sonstige Abfälle und Verunreinigungen abgeschieden und entfernt werden.
Hiemit ist die erste Arbeitsstufe beendet.
Das Material wird nun der zweiten Bearbeitungsstufe unterworfen. Zu diesem Zwecke wird das in der Sichtmaschine befindliehe gereinigte Material nach dem Trockenraffineur 6 übergeleitet, wo unter der Einwirkung künstlich erzeugter Reibungswärme, die Holzmasse durch Zerfasern in der Längsrichtung der Faser, in grobe Faserbündel umgesetzt wird. Gelangt ein Holzmaterial zur Verarbeitung, das sich schon in einem zu trockenen Zustande befindet, dann wird dasselbe, um ihm die natürliche Feuchtigkeit wieder zu erteilen, zunächst aus der Sichtmaschine nach dem Raum 5 transportiert, wo es, mit aus dem
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werden. Die sodann wieder auf Naturfeuchtigkeit gebrachte Holzmasse, wird aus dem Behälter 5 nach dem Trockenraffineur 6 gebracht. Hiemit ist die zweite Arbeitsstufe beendet.
Zum Zwecke der Bearbeitung in der dritten Stufe, wird die in dem Trockenraffineur 6 in Faserbündel umgesetzte Holzmasse nach der Grobstoffbütte 7 geleitet, wo die Masse auf die zur Verarbeitung im Nassraffineur erforderliche Konsistenz gebracht wird. Von hier wird diese auf Konsistenz gebrachte Holzmasse mittels geeigneter Förderanlagen 8 (Pumpen u. dgl.) dem Nassraffineur 9 zugeführt, wo das
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Material ebenfalls unter Erzeugung künstlicher Reibungswärme - soweit dies praktisch erreichbar istzerfasert und in Holzschliff übergeführt wird.
Dieser im Nassraffineur 9 erzeugte Holzsehliff, wird dann unter Zusatz geeigneter Wassermengen, in den Sortierer 10 geleitet, wo der fertige Holzschliff von dem noch vorhandenen Grobstoff getrennt wird. Der fertige Holzschliff gelangt nach der Entwässerungsmaschine 11, während das grobstoffhaltige Wasser nach der Bütte 7 zurückgeführt und zum Mischen von aus dem Troekenraffineur 6 kommenden Holzmassen verwendet wird.
Als Entwässerungsmaschinen können für den vorhin angegebenen Zweck Einzylinder-Rundsieb- pappenmasehinen oder andere geeignete Vorrichtungen Verwendung finden. In der Entwässerungsmaschine 11 wird der fertige Holzschliff eingedickt, teilweise entwässert und in Schichten (Holzsehliff-
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in diesen Maschinen das Material in Rollen-oder Schabstoff formen.
Das so erzeugte Material kann durch Pressen, Zentrifugen oder ähnlichen Maschinen noch weiter entwässert und in Paketform gebracht werden. Eine solche Presse, welche entweder an die Entwässerungsmaschine 11 angeschlossen oder von derselben unabhängig sein kann, ist in der Zeichnung mit 12 bezeichnet.
Nachdem das Material die Presse 12 verlassen hat, ist es versandfähig und weist einen Feuchtigkeitsgehalt von nur 50-55% Wasser auf. Das Verfahren ist damit beendet.
Das letztere kann auch in der Weise abgeändert werden, dass man das aus dem Sortierer 10 kommende fertige Material unmittelbar auf Holländerkonsistenz eindickt und dem Holländer zuführt,
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und in der Presse 12.
PATENT-ANSPRÜCHE : ]. Verfahren zur Erzeugung von mechanischem Holzschliff, das den Charakter von Heissschliff trägt, unter Verwendung des Nichtschleifverfahrens, dadurch gekennzeichnet, dass das Holz und bzw. oder die Holzabfälle in näturfeuehtem Zustande zerkleinert werden und nach der Zerkleinerung im gleichbleibenden naturfeuchten Zustand der Trockenraffination und daraufhin unter Zusatz bemessener Wassermengen einer Nassraffination unterworfen werden.