Zusammenfassung
Wenn Schule als Instanz von Wissensvermittlung, vor allem aber auch als soziales Erfahrungsfeld für Kinder und Jugendliche untersucht wird, dann stehen Kommunikations- und Interaktionsprozesse im Zentrum der Analyse (vgl. Ulich, 1991, S. 385f.). Hierbei spielt in doppelter Weise die Kategorie Geschlecht eine Rolle: In diesem Feld handeln Lehrerinnen und Lehrer, sie kommunizieren und interagieren mit Schülerinnen und Schülern. Diese wiederum bringen sich als Mädchen und Jungen in das Unterrichtsgeschehen und die sozialen Beziehungen ein. Welche Bedeutung hat für Lehrende wie Lernende die Geschlechtszugehörigkeit in diesem komplexen Prozess? Ist sie — auf der Seite der Lehrkräfte — folgenreich für die Ausgestaltung der Berufsrolle? Beeinflusst sie — aus der Perspektive der Lernenden betrachtet — den Prozess des Wissenserwerbs und der Persönlichkeitsentwicklung? Oder schaltet das Gleichheitsprinzip, dem Schule normativ verpflichtet ist, die Wirksamkeit geschlechtstypischer Orientierungen und Erfahrungen weitgehend aus?
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Horstkemper, M. (2000). Geschlechtsrollenidentität und unterrichtliches Handeln. In: Schweer, M.K.W. (eds) Lehrer-Schüler-Interaktion. Reihe Schule und Gesellschaft, vol 24. VS Verlag für Sozialwissenschaften, Wiesbaden. https://doi.org/10.1007/978-3-322-97477-8_7
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