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Ganzlin

Gemeinde im Landkreis Ludwigslust-Parchim in Mecklenburg-Vorpommern
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Ganzlin ist eine Gemeinde im Osten des Landkreises Ludwigslust-Parchim in Mecklenburg-Vorpommern (Deutschland). Sie wird vom Amt Plau am See verwaltet.

Wappen Deutschlandkarte
?
Ganzlin
Deutschlandkarte, Position der Gemeinde Ganzlin hervorgehoben
Basisdaten
Koordinaten: 53° 23′ N, 12° 15′ OKoordinaten: 53° 23′ N, 12° 15′ O
Bundesland: Mecklenburg-Vorpommern
Landkreis: Ludwigslust-Parchim
Amt: Plau am See
Höhe: 86 m ü. NHN
Fläche: 87,94 km2
Einwohner: 1402 (31. Dez. 2023)[1]
Bevölkerungsdichte: 16 Einwohner je km2
Postleitzahl: 19395
Vorwahl: 038737
Kfz-Kennzeichen: LUP, HGN, LBZ, LWL, PCH, STB
Gemeindeschlüssel: 13 0 76 166
Gemeindegliederung: 11 Ortsteile
Adresse der Amtsverwaltung: Am Markt 2
19395 Plau am See
Website: www.ganzlin.de
Bürgermeister: Jens Tiemer
Lage der Gemeinde Ganzlin im Landkreis Ludwigslust-Parchim
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Karte

Geografie

Die Gemeinde liegt zirka 25 Kilometer nördlich von Pritzwalk und zirka 7,5 Kilometer südlich von Plau am See. Am nordöstlichen Rand des Gemeindegebietes liegt der Plauer See. Große Teile der Gemarkung sind bewaldet, so existiert im Osten das Ganzliner Holz, dessen Anhöhen den tiefsten Punkt der Gemeinde am Plauer See deutlich überragen. Der Buchberg mit 118,3 m ü. NHN ist der höchste Punkt innerhalb des Gemeindegebietes. Westlich des Ortes Ganzlin liegt ein Feuchtgebiet mit ehemaligen Torfstichen, in dem der Gehlsbach entspringt.

Ortsteile der alten Gemeinde Ganzlin waren Dresenow, Dresenower Mühle, Ganzlin und Twietfort.[2] Seit der Neugründung der Gemeinde zum 25. Mai 2014 sind außerdem Gnevsdorf, Hof Retzow, Klein Dammerow, Retzow, Tönchow, Wangelin und Wendisch Priborn Ortsteile von Ganzlin.

Geschichte

Ganzlin wurde erstmals 1346 in einer Verkaufsurkunde urkundlich erwähnt. Der Name ist slawischen Ursprung und bezieht sich vermutlich auf den Personennamen Gasla, so dass Gaselin, das Dorf des Gasla bedeutet. Der Adlige Iwan von Below verkaufte das Dorf Ganzlin an das Kloster Stepenitz.[3]

Die Kirche brannte Anfang des 20. Jahrhunderts ab, wurde aber bereits 1903 wieder aufgebaut.

Zwischen Retzow und Wangelin lag das mittelalterliche Dorf Gorgelin. Seine Kirche hatte Filialkirchen in Retzow und Gnevsdorf. Durch die Pest fiel Gorgelin im 15. Jahrhundert wüst.[4] Der Kirchenschlüssel wird im Staatlichen Museum Schwerin verwahrt.

Dammerow wurde 1700 als landesherrliche Domäne aufgeführt.

Beim Kriegsende in Südmecklenburg (1945) zog ein Regiment der Roten Armee durch Ganzlin. Ein (noch erhaltenes) Bauernhaus diente dem Kommandeur als Quartier.

Zum 25. Mai 2014 fusionierte Ganzlin mit Buchberg (Mecklenburg) und Wendisch Priborn zur neuen Gemeinde Ganzlin.

Glasfaser-Internet

Mir Wirkung vom 06.11.2017 hat die WEMACOM Breitband GmbH die Fördermittel zum Aufbau eines Glasfasernetzes in der gesamten Gemeinde Ganzlin erhalten. Geplant ist der vollständige Ausbau bis Mitte 2019y Der Vertrieb erfolgt hierzu über die Muttergesellschaft Wemag AG in Schwerin. Damit sind Bandbreiten zwischen 50 MBit/s und 1.000 MBit/s möglich.[5]

Kultur

Seit 2006 gibt es das Gartenkino Wangelin des Landesverbandes Filmkommunikation Mecklenburg-Vorpommern, im Sommer auch als Freiluftkino.

Sehenswürdigkeiten

Wirtschaft, Verkehr und Sport

Die Ganzlin Beschichtungspulver GmbH, Hersteller umweltfreundlicher Trockenlacke, hat in Ganzlin ihren Sitz.

Durch die Gemeinde führen die Bundesstraße 103 und die B 198. Die Bundesautobahn 24 (zirka 15 km) ist über die Anschlussstelle Meyenburg und die A 19 (17 km) über die Anschlussstelle Röbel erreichbar. Bei Ganzlin mündet die stillgelegte Bahnstrecke von Röbel in die Bahnstrecke Güstrow–Meyenburg.

Alljährlich findet in Ganzlin das Bürgermeister-Jochen-Koch-Turnier mit internationaler Beteiligung von über hundert Volley- und Beachvolleyballteams statt.

 
Russisches Quartier in Ganzlin (1945)
Commons: Ganzlin – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Statistisches Amt M-V – Bevölkerungsstand der Kreise, Ämter und Gemeinden 2023 (XLS-Datei) (Amtliche Einwohnerzahlen in Fortschreibung des Zensus 2011) (Hilfe dazu).
  2. § 8 der Hauptsatzung (PDF; 22 kB) der Gemeinde
  3. Paul Kühnel: Die slavischen Ortsnamen in Meklenburg. In: Jahrbücher des Vereins für meklenburgische Geschichte und Alterthumskunde. Jahrbücher für Geschichte. Band 46, 1881, ISSN 0259-7772, S. 47 (online [abgerufen am 27. Juni 2016]).
  4. Jahrbücher des Vereins für Mecklenburgische Geschichte und Altertumskunde, Bd. 13 (1848), S. 408–409
  5. WEMACOM Telekommunikation GmbH  » Amt Plau am See. Abgerufen am 26. November 2017 (deutsch).