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Veitsdom

Kathedrale des Erzbistums Prag

Der Veitsdom (auch St.-Veits-Dom, tschechisch Katedrála sv. Víta auch Chrám sv. Víta,[1] voller Name Katedrála svatého Víta, Václava a Vojtěcha) auf der Prager Burg ist die Kathedrale des Erzbistums Prag und das größte Kirchengebäude Tschechiens. Sie wurde unter Kronprinz Karl, dem späteren Kaiser Karl IV., ab 1344 erst von dem französischen Architekten Matthias von Arras und dann vor allem durch den deutschen Baumeister Peter Parler nach Vorbild der französischen Königskathedralen errichtet. Die böhmischen Könige zogen in einer feierlichen Prozession über den Königsweg aus der Prager Altstadt in den Dom hinein, der als Krönungskirche diente. Der Dom enthält neben den Grablegen der böhmischen Herrscher auch die Krönungsinsignien, die in der „Kronkammer“ aufbewahrt werden. Der Dom ist Teil des Welterbes Historisches Zentrum von Prag.[2]

Der Veitsdom auf der Prager Burg
Goldene Pforte mit Mosaik des Jüngsten Gerichts (annotiert)

Geschichte

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Baugeschichte

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Grundriss des heutigen Veitsdoms mit Lage der romanischen Vorgängerbauten

Mit dem Bau des heutigen Gebäudes (nach der Rotunde und der Basilika schon des dritten Baues auf dieser Stelle, zugleich der ersten Kathedrale – der Zeit entsprechend einer gotischen) wurde am 21. November 1344 auf Anweisung Karls IV. begonnen, nachdem Prag durch die Bulle des Papstes Clemens VI. vom 30. April 1344 zum Erzbistum erhoben worden war. Der damalige Bau endete an der Stelle, wo sich heute das Transept befindet – der Rest des heutigen Baues, d. h. von dem Transept bis zum heutigen Haupteingang, wurde erst im 19. und 20. Jahrhundert gebaut. Die Geschichte des Baus reicht allerdings einerseits bis in das 10. Jahrhundert zurück, andererseits kam es zu einer mehrhundertjährigen Bauunterbrechung bis ins letzte Drittel des 19. Jahrhunderts. Der Bau erfolgte anstelle einer 925 unter dem hl. Wenzel errichteten Rotunde und der 1060 unter Spytihněv II. begonnenen dreischiffigen romanischen Basilika. Spytihnew starb bereits 1061; der eigentliche Bauherr der neuen Kirche war sein Bruder und Nachfolger Vratislav II. Die doppelchörige Basilika war wesentlich kleiner als der heutige Bau. Teile der Rotunde mit den Gräbern der Heiligen wurden in den Neubau integriert, so etwa die Südapsis mit dem Wenzelsgrab.

 
Ansicht auf Prag und den Dom aus der Schedelschen Weltchronik

Zu Beginn leitete der französische Baumeister Matthias von Arras den gotischen Neubau. Nach seinem Tod 1352 führten der aus Schwäbisch Gmünd stammende Peter Parler und im letzten Viertel des 14. Jahrhunderts dessen Söhne Wenzel Parler und Johann Parler der Jüngere die Arbeiten fort, später übernahm der 1418 erstmals erwähnte Meister Petrlík (Peterchen) den Weiterbau. Bis zum Beginn der Hussitenkriege 1420 waren der Chor und der Grundstock des Hauptturms fertiggestellt. Durch den immer langsameren Weiterbau wurden nur noch das zweite und dritte Geschoss im spätgotischen Stil errichtet. Der Stadtbrand von 1541 zerstörte den unvollendeten Westteil der gotischen Kirche.

Der Turmaufsatz wurde in den Jahren 1560 bis 1562 von Bonifaz Wohlmut und Hans Tirol geschaffen und im 18. Jahrhundert im Stil der Renaissance verändert, blieb jedoch unvollendet.

Im Zeitalter der Reformation war der Dom eine signifikante Schnittstelle der Konfessionen. Eine Zeit lang diente er den Calvinisten als Pfarrkirche. Ein Großteil der kostbaren, gotischen Ausstattung des Domes wie zahlreiche Heiligenskulpturen und geweihte Altarbilder, wurden von den protestantischen Ikonoklasten zerstört.

 
Der Bauzustand von 1887

Václav Michal Pešina (1782–1859), Kanoniker am Dom, wirkte als Initiator des Weiterbaus im 19. Jahrhundert. Im Jahr 1859 wurde der Prager Dombauverein gegründet und 1861 begannen die Arbeiten.[3] Erster Dombaumeister dieser zweiten Bauphase war Joseph Kranner, ein Vertreter der Neogotik. 1873 wurde Josef Mocker mit der Fertigstellung des Veitsdoms beauftragt. Auf seinen Entwurf hin wurde umstrittenerweise die neogotische Westfassade mit zwei Türmen errichtet, die die ursprüngliche Süd-Ausrichtung des Baus etwas relativiert. Der südliche, zur Stadt zugewandte Hauptturm wurde deswegen auch nicht mehr in seiner ursprünglich geplanten Form weitergeführt. Die endgültige Fertigstellung der Kirche nach einer Bauunterbrechung im 15. Jahrhundert dauerte bis zur Vollendung des Baus im Jahr 1929 durch Mockers Nachfolger Kamil Hilbert. Am 29. September dieses Jahres wurde der Dom zum tausendjährigen Todestag des Hl. Wenzel eingeweiht.[3]

Aufsicht

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Ein vierzehn Jahre dauernder Rechtsstreit zwischen dem tschechischen Staat und der katholischen Kirche in Tschechien um das Eigentumsrecht an der 1954[4] enteigneten Kathedrale wurde im Januar 2007 vom Obersten Gericht zugunsten des Staates entschieden, nachdem ein untergeordnetes Gericht sie zunächst der Kirche zugesprochen hatte. Die Erzdiözese Prag legte gegen das Urteil Einspruch ein. Der tschechische Staat, vertreten durch den Staatspräsidenten Václav Klaus, und die katholische Kirche, vertreten durch den Prager Erzbischof Dominik Duka, konnten sich einigen. Die Aufsicht über den Veitsdom wird an einen Rat von sieben Persönlichkeiten (u. a. den Staatspräsidenten, den Erzbischof, den Prager Oberbürgermeister und die Vorsitzenden der beiden Kammern des tschechischen Parlaments) delegiert, die auch als Einzige jeweils einen Schlüssel zur Kammer mit den böhmischen Krönungsinsignien besitzen, wobei sich die Kammer nur öffnen lässt, wenn alle sieben Schlüssel benutzt werden.[5]

Architektur

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Grundriss (Osten ist oben)

Der mächtige dreischiffige Dom wurde im Stil der Gotik erbaut. Er ist die größte Kathedrale Tschechiens.

  • Länge Hauptschiff: 124 Meter
  • Breite Querschiff: 60 Meter
  • Höhe innen: 33 Meter
  • Höhe Hauptturm: 99 Meter
 
Panorama des Querschiffs

Der Veitsdom ist architektonisch und stilistisch wegweisend für die weitere Entwicklung der Spätgotik. Zahlreiche Maßwerkmotive finden sich hier zum ersten Mal und verbreiteten sich ausgehend von der Bauhütte des Veitsdoms über ganz Europa.[6] Darüber hinaus ist der Chor des Doms einer der ersten Bauten mit dem Parallelrippengewölbe,[7] das in zahlreichen Bauwerken der Spätgotik angewandt wurde. Die Vorhalle vor dem Südquerhausportal besitzt ein besonders kunstvolles Gewölbe mit frei hängenden Rippen. In der Sakristei des Veitsdoms findet sich ein Gewölbe mit hängendem Schlussstein. Als weitere architektonische Besonderheiten sind die Triforiengalerie mit porträthaften Büsten der Baumeister und Auftraggeber sowie die erkerartigen, schräggestellten Fensterteile im Obergaden des Chors zu erwähnen.[7]

Ausstattung

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Im Inneren des Doms findet sich eine überaus reiche Ausstattung. Die bedeutendsten, noch von Parler stammenden Arbeiten befinden sich in der mit Halbedelsteinen und vergoldetem Stuck ausgekleideten Wenzelskapelle im südlichen Seitenschiff. Aus dem 16. Jahrhundert stammt das von Alexander Colin in der Mitte des Chores errichtete Grabmal der Habsburger. Von der barocken Ausstattung ist am bedeutendsten das 1733–36 nach Entwürfen Joseph Emanuel Fischer von Erlachs und dem Modell des Bildhauers Antonio Corradini vom Silberschmied Johann Joseph Würth ausgeführte Hochgrab des heiligen Johannes von Nepomuk. Die frühbarocke Kanzel stammt aus dem Jahre 1618.[8] Unter der Leitung von Kamil Hilbert, der 1899 Nachfolger des Dombaumeisters Joseph Mocker wurde, entstand der neugotische Hochaltar, viele zeitgenössische tschechische Künstler wirkten an der Innenausstattung mit. Das sogenannte Fenster der Landespatrone in der Neuen Erzbischöflichen Kapelle (westlich des Nordeingangs) vollendete 1931 der Glaskünstler Jan Veselý nach einem Entwurf von Alfons Mucha; die beiden großen Glasfenster „Ausgießung des Hl. Geistes“ und „Das Jüngste Gericht“ entwarf Max Švabinský (1934).

Reliquienkult

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Seit 1355 wird das Haupt des Heiligen Veit im Veitsdom als Reliquie aufbewahrt, außerdem die Hunde des Heiligen Adalbert, die Hunde des Heiligen Wenzel, das Schwert des Heiligen Stefan, ein Zahn der Heiligen Margarete, ein Teil des Schienbeins des Heiligen Vitale, eine Rippe der Heiligen Sophie, die Kinnlade des Heiligen Eoban, ein Splitter aus dem Kreuz Jesu, das Tischtuch des Heiligen Abendmahls, ein Kleid der Jungfrau Maria sowie der Stab des Mose.[9]

Krönungskirche

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Die Krönung von König Ferdinand V. im Veitsdom 1836

Schon vor dem Neubau des Doms unter Kaiser Karl IV. war der Veitsdom Krönungskirche und Grablege der böhmischen Herrscher. So werden in der Kronkammer des Doms, im Geschoss über der Wenzelskapelle gelegen und nur durch diese zugänglich, die Krönungsinsignien, darunter die Wenzelskrone, aufbewahrt. Seit 1867 ist die Kronkammer durch sieben Schlösser versperrt, deren Schlüssel bei sieben verschiedenen Prager Honoratioren hinterlegt sind.

Kaiser- und Königsgräber

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Neben dem heiligen Johannes Nepomuk sind im Veitsdom folgende Monarchen sowie ihre Familienmitglieder bestattet:

  1. Bořivoj II., Herzog von Böhmen (um 1064 – 2. Februar 1124)
  2. Ottokar I. Přemysl, König von Böhmen (1155 – 15. Dezember 1230)
  3. Ottokar II. Přemysl, König von Böhmen (1232 – 26. August 1278)
  4. Rudolf II., Herzog von Österreich (1270 – 10. Mai 1290), Bruder von Jutta von Habsburg
  5. Jutta von Habsburg (13. März 1271 – 18. Juni 1296), Gemahlin von König Wenzel II.
  6. Wenzel II., König von Böhmen (17. September 1271 – 21. Juni 1305)
  7. Rudolf I., König von Böhmen (1282 – 4. Juli 1307)
  8. Blanca Margarete von Valois (1317 – 1. August 1348), Gemahlin von Kaiser Karl IV.
  9. Kaiser Karl IV. (14. Mai 1316 – 29. November 1378)
  10. Wenzel IV., römisch-deutscher König, König von Böhmen (26. Februar 1361 – 16. August 1419)
  11. Georg Podiebrad, König von Böhmen (6. April 1420 – 22. März 1471)
  12. Anna von Böhmen und Ungarn (23. Juli 1503 – 27. Januar 1547), Erbtochter von König Vladislav II.
  13. Ladislaus Postumus, König von Böhmen (22. Februar 1440 – 23. November 1457), Sohn der Elisabeth von Luxemburg
  14. Kaiser Ferdinand I. (10. März 1503 – 25. Juli 1564), Gemahl von Anna von Böhmen und Ungarn
  15. Kaiser Maximilian II. (31. Juli 1527 – 12. Oktober 1576)
  16. Erzherzogin Eleonore (4. November 1568 – 12. März 1580), Tochter von Kaiser Maximilian II.
  17. Kaiser Rudolf II. (18. Juli 1552 – 20. Januar 1612)
  18. Maria Amalia von Österreich (26. Februar 1746 – 18. Juni 1804), Tochter von Maria Theresia I.

Seitenschiff

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Blick auf die beiden Orgelprospekte

Im nördlichen Seitenschiff befinden sich auf den Emporen zwei Orgelgehäuse. Das Gehäuse auf der oberen Empore gehörte zu einer Barockorgel, die 1765 von Anton Gartner erbaut wurde. Das Instrument hatte 40 Register auf 3 Manualen und Pedal. 1909 wurde das Orgelwerk abtransportiert und ging verloren. Das Gehäuse ist heute leer und dient als reiner Dekor.

Auf der darunter liegenden Empore befindet sich ein neoklassizistisches Orgelgehäuse, in dem die derzeitige Domorgel untergebracht ist. Das Instrument wurde in den Jahren 1929–31 von dem Orgelbauer Josef Melzel gebaut; 1999–2001 wurde das Instrument durch die Orgelbaufirma Brachtl a Kánský generalüberholt.[10] Das im Verhältnis zum großen Kirchenraum eher bescheidene Instrument hat 58 Register (4.475 Pfeifen) auf 3 Manualen und Pedal. Das Orgelwerk hat eine große Anzahl von Grundstimmen (Flöten und Prinzipale) und vergleichsweise wenige Zungenstimmen (insgesamt 8); mit dieser Disposition hat das Instrument einen eher sanften Ton – eine typische Eigenschaft postromantischer Orgeln. Die Spiel- und Register-Trakturen sind rein pneumatisch.[11]

I Hauptwerk C–g3
01. Bourdon 16′
02. Principál 08′
03. Oktáva 08′
04. Viola 08′
05. Dolce 08′
06. Hohlflöte 08′
07. Zartflöte 08′
08. Grobgedackt 08′
09. Préstant 04′
10. Rohrflöte 04′
11. Rauschpfeife 0 0223
12. Mixtura 0223
13. Tromba 08′
14. Horn 08′
15. Clairon 04′
II. Manualwerk C–g3
16. Principál 16′
17. Salicet 16′
18. Diapason 08′
19. Violon 08′
20. Doppelflöte 0 08′
21. Portunál 08′
22. Amabilis 08′
23. Tibia 08′
24. Salicional 0 08′
25. Dulciana 08′
26. Aeolus 08′
27. Copula 04′
28. Fugara 04′
29. Quinte 0423
30. Quinte 0223
31. Picola 02′
32. Terz 0135
33. Mixtura 0223
34. Frenchhorn 08′
Tremulant
III Schwellwerk C–g3
35. Quintatön 16′
36. Principál 08′
37. Principalflöte 08′
38. Gamba 08′
39. Aeolina 08′
40. Voix celest 08′
41. Zartgedackt 08′
42. Soloflöte 08′
43. Violino 04′
44. Traversflöte 0 04′
45. Oktáva 04′
46. Quinte 0223
47. Flageolet 02′
48. Terz 0135
49. Klarinet 08′
50. Hoboe 08′
51. Waldhorn 08′
Tremulant
Pedalwerk C–g1
52. Violon bas 16′
53. Subbas 16′
54. Stillgedackt 0 16′
55. Bassflöte 08′
56. Oktavbass 08′
57. Čello 08′
58. Bombard 16′
  • Koppeln:
    • Normalkoppeln: II/I, III/I, III/II, I/P, II/P, III/P
    • Suboktavkoppeln: I/I, II/I, II/II, III/I, III/II, III/III,
    • Superoktavkoppeln: I/I, II/I, II/II, III/I, III/II, III/III, P/P
    • Sonstige Koppeln: P/III, Generalkoppel
  • Spielhilfen: Diverse freie Kombinationen, feste Kombinationen (f, ff, pleno, tutti, als Fußtritte); Pedalpiano; Absteller; Registercrescendo

Westwerk

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Im Jahr 2017 wurde der deutsche Orgelbauer Gerhard Grenzing mit dem Bau einer neuen großen Domorgel beauftragt.[12] Ende 2019 war das neue Instrument in der Werkstatt in El Papiol (Spanien) fertig gestellt, es ist aber noch nicht eingebaut.[13]

Die neue Orgel mit einem Gewicht von über 30 Tonnen wird auf dem Chor über dem westlichen Eingang des Doms aufgestellt und wird den Blick auf die große Fensterrosette frei lassen. Das moderne Design des Instruments stammt von dem Designer Peter Olaf. Es wird 110 Register (6500 Pfeifen) auf vier Manualwerken und Pedal haben.[14]

I Hauptwerk C–c4
01. Bourdon 32′
02. Montre 16′
03. Bourdon 16′
04. Montre 08′
05. Montre II 08′
06. Suavial 08′
07. Gambe 08′
08. Flûte harmonique 08′
09. Bourdon à chéminée 0 08′
10. Grosse Quinte 0513
11. Prestant 04′
12. Flûte ouverte 04′
13. Grosse Tierce 0315
14. Quinte 0223
15. Doublette 02′
16. Fourniture V-VI
17. Cymbale III-IV
18. Cornet II-V
19. Trompete 16′
20. Trompette 08′
II Positiv C–c4
21. Quintaton 16′
22. Principal 08′
23. Gemshorn 08′
24. Salicional 08′
25. Unda maris 08′
26. Bourdon 08′
27. Prestant 04′
28. Viole 04′
29. Flûte douce 00 04′
30. Nasard 0223
31. Doublette 02′
32. Tierce 0135
33. Larigot 0113
34. Septième 0117
35. Piccolo 01′
36. Mixture IV
37. Basson 16′
38. Trompette 08′
39. Clarinette 08′
Tremulant
III Schwellwerk C–c4
40. Bourdon 16′
41. Salicional 16′
42. Diapason 08′
43. Gambe 08′
44. Voix céleste 08′
45. Aeoline 08′
46. Cor de nuit 08′
47. Flûte traversière 08′
48. Octave 04′
49. Flute octaviante 04′
50. Nasard 0223
51. Octavin 02′
52. Plein jeu IV
53. Bombarde 16′
54. Hautbois 08′
55. Trompette harmonique 08′
56. Voix humaine 08′
57. Clairon 04′
Tremulant
IV Solo Grand Cornet C–c4
58. Subbass 16′
59. Quinte Majeure 1023
60. Basse 08′
61. Flûte 08′
62. Flûte Celeste 08′
63. Tierce impériale 0625
64. Grosse Quinte 0513
65. Septime majeure 0447
66. Flûte 04′
67. Flûte Double 04′
68. Grosse Tierce 0315
69. Nasard 0223
70. Grosse Septime 0227
71. Quarte de nasard 0 02′
72. Tierce 0135
73. Mixture VI
74. Fourniture en tierce II0

IV Solo Chamades C–c4
75. Chamade 0000000000 16′
76. Chamade 08′
77. Chamade 04′

IV Solo Fanfaren[A 1][A 2] C–c4
78. Stentorprincipal 00000 08′
79. Stentoroctave 04′
80. Stentorpifano 02′
81. Tuba major 16′
82. Tuba pontificalis 08′
83. Tuba minor 04′
Pedal C–g1
84. Fundament 64′
85. Bourdon 32′
86. Prestant 32′
87. Principal 16′
88. Soubbasse 16′
89. Contrebasse 16′
90. Montre 16′
91. Bourdon 16′
92. Salicet 16′
93. Quinte Majeure 1023
94. Principal 08′
95. Bourdon 08′
96. Violoncelle 08′
97. Octave 08′
98. Tierce impériale 0625
99. Grosse Quinte 0513
100. Septime majeure 0447
101. Octave 04′
102. Grosse Tierce 0315
103. Grosse Septime 0 0227
104. Kontraposaune 0 32′
105. Bombarde 16′
106. Posaune 16′
107. Fagott 16′
108. Fagott 08′
109. Trompete 08′
110. Clairon 04′
  • Koppeln:
  • Anmerkungen:
  1. Hochdruckwerk.
  2. Schwellwerk.

Organisten

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František Xaver Brixi (1732–71) wurde 1750 Organist am Veitsdom in Prag. Wegen seiner außergewöhnlichen musikalischen Begabung wurde er am 1. Januar 1759 zum Regens chori am Veitsdom berufen. Dieses bedeutendste Amt im Prager Musikleben bekleidete er bis zu seinem Tod.[15]

Robert Führer (1807–1861) wurde am 11. Januar 1831 erster Organist am Veitsdom. Josef Foerster (1833–1907) war ab 1887 Chorleiter am Veitsdom.

 
Sigismundglocke von 1549

Das Geläut des Veitsdoms umfasst sieben Kirchenglocken. Die Sigismundglocke ist die größte Glocke des Domes und darüber hinaus die größte Glocke Tschechiens. Bis heute wird diese Glocke durch vier Personen von Hand geläutet. Die zweitgrößte wird von zwei und die übrigen fünf Glocken werden von je einer Person geläutet.[16][17] Im Jahr 2012 wurden die drei fehlenden Glocken ergänzt.[18]

Nr. Name Gussjahr Gießer Durchmesser
(mm, ca.)
Masse
(kg, ca.)
Schlagton
1 Sigismund 1549 Thomas Jarosch (Brünn) 2.560 13.500 ges0
2 Wenzel 1542 Meister Andreas und Matthias von Prag 1.760 4.500 c1
3 Johannes Baptist 1546 Meister Stanislav von Prag 1.580 3.500 es1
4 Dominik(al) 2012 Leticie Vránová-Dytrychová, Brodek u Přerova g1
5 Josef 1602 Martin Hilger 820 300 h1
6 Maria 2012 Leticie Vránová-Dytrychová, Brodek es2
7 Jesus 2012 Leticie Vránová-Dytrychová, Brodek g2

Siehe auch

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Literatur

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  • Thomas Bauer, Jörg Lauterbach, Norbert Nußbaum: Arnold von Westfalen und Benedikt Ried. Innovativer Gewölbebau im Dienst frühneuzeitlicher Fürstenhöfe. Mit Seitenblicken auf Parallelentwicklungen im oberdeutschen Sakralbau. Wernersche Verlagsgesellschaft, Worms 2021, ISBN 978-3-88462-405-0, S. 32–44 (zum Wladislaw-Oratorium).
  • Barbara Baumüller: Der Chor des Veitsdomes in Prag. Die Krönungskirche Karls IV. Strukturanalyse mit Untersuchung der baukünstlerischen und historischen Zusammenhänge. Gebrüder Mann Verlag, Berlin 1994.
  • Jiří Burian: Der Veitsdom auf der Prager Burg. Gondrom, Bayreuth 1979, ISBN 3-8112-0115-8.
  • Ivo Hlobil: Der Prager Veitsdom. Geschichte in Bildern, Krönungskleinodien, Domschatz, Farbige Glasfenster. Aus dem Tschechischen von Sonja Schürmann. Opus Publishing, London 2006, technisch verbesserter Neudruck 2016, ISBN 978-3-7845-5350-4.
  • Jakub Pavel: Der Veitsdom zu Prag (= Das christliche Jahrhundert. Band 39–40). Union-Verlag, Berlin 1962.
  • Katja Schröck: Der Veitsdom in Prag und seine Vollendung: Architektur, Institution, Gesellschaft. Schnell & Steiner GmbH, 2024, ISBN 978-3-7954-3917-0.
  • Marc C. Schurr: Die Baukunst Peter Parlers. Der Prager Veitsdom, das Heiligkreuzmünster in Schwäbisch Gmünd und die Bartholomäuskirche zu Kolin im Spannungsfeld von Kunst und Geschichte. Thorbecke, Stuttgart 2003, ISBN 3-7995-0127-4.
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Commons: Veitsdom – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

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  1. prirucka.ujc.cas.cz 24. März 2016 (seit 1993 großgeschrieben).
  2. Historic Centre of Prague auf unesco.org (englisch).
  3. a b Der Veitsdom in Prag – Baugeschichte und Baubeschreibung. 2012, S. 12 f.
  4. Gerichtsurteil: Prager St.-Veits-Dom gehört dem Staat. In: Radio Prag. Abgerufen am 8. November 2023.
  5. Radio Vatikan: Tschechien: Kirche zieht Klage zurück. 9. Juni 2010.
  6. Uwe A. Oster: Die großen Kathedralen. Primus, Darmstadt 2003, ISBN 3-89678-240-1, S. 113.
  7. a b Norbert Nußbaum: Deutsche Kirchenbaukunst der Gotik. DuMont, Köln 1985, ISBN 3-7701-1415-9, S. 178–179.
  8. Veitsdom aus kirchbau.de, abgerufen am 27. Dezember 2021
  9. Umberto Eco: Die unendliche Liste. dtv, München 2011, S. 173.
  10. Praha – Katedrála sv. Víta, Václava a Vojtěcha. In: kansky-brachtl.cz. Abgerufen am 8. November 2023.
  11. Informationen zur Hauptorgel
  12. Svatovítské varhany Informationen zur neuen Orgel auf der Unterstützungswebsite.
  13. Neue Orgel für Veitsdom erklang in Barcelona. In: Radio Prag. 25. Oktober 2019, abgerufen am 8. November 2023.
  14. Informationen zur Orgel und zur Disposition
  15. Webseite Stifts-Chor Bonn: Franz Xaver Brixi Komponistenportrait.
  16. Video aus der oberen Glockenstube
  17. Video von der Sigismundglocke
  18. Die Glocken des Veitsdoms – nach 100 Jahren sind sie wieder komplett. In: Radio Prag. 1. Juni 2012, abgerufen am 8. November 2023.

Koordinaten: 50° 5′ 28″ N, 14° 24′ 2″ O