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Vasoaktives intestinales Peptid

Protein

Vasoaktives intestinales Peptid (VIP) bezeichnet ein gastrointestinales (im Verdauungstrakt gefundenes) Peptidhormon, das aus 28 Aminosäuren besteht.

Vasoaktives intestinales Peptid
Eigenschaften des menschlichen Proteins
Masse/Länge Primärstruktur 28 Aminosäuren
Präkursor (170 aa)
Isoformen 2
Bezeichner
Gen-Namen
Externe IDs
Vorkommen
Übergeordnetes Taxon Euteleostomi
Orthologe
Mensch Maus
Entrez 7432 22353
Ensembl ENSG00000146469 ENSMUSG00000019772
UniProt P01282 P32648
Refseq (mRNA) NM_003381 NM_011702
Refseq (Protein) NP_003372 NP_035832
Genlocus Chr 6: 153.11 – 153.12 Mb Chr 10: 4.7 – 4.71 Mb
PubMed-Suche 7432 22353

VIP wird im Duodenum (Zwölffingerdarm) gebildet, wenn dort Fette auftreten. Es weist Ähnlichkeit zu Glucagon und Sekretin in seiner chemischen Struktur und Wirkung auf. VIP wirkt als Neurotransmitter und Neuromodulator in den Neuronen des zentralen Nervensystems und in parasympathischen Nervenfasern. Seine Halbwertszeit im Blut beträgt etwa zwei Minuten.

Die biologischen Funktionen von VIP werden über zwei Rezeptoren vom Typ 1 (VPAC1R) und Typ 2 (VPAC2R) vermittelt.

VIP bewirkt eine Erschlaffung der glatten Muskulatur in Magen, Darm, Trachea und Bronchien sowie der Blutgefäße und ist damit auch ein systemischer wie pulmonalarterieller Vasodilatator. VIP steigert auch die Sekretion von HCO3 in Darm, Pankreas und Leber und hemmt die Magensäure-Sekretion. Ebenso greift VIP in die Regulation der Schleimproduktion in den Atemwegen ein und hemmt zusätzlich die Blutgerinnung.

Eine Überproduktion des Hormons kann durch das VIPom (Verner-Morrison-Syndrom) entstehen und führt hierbei zu Wässrigen Diarrhoen, Hypokaliämie und Achlorhydrie, weshalb es auch als WDHA-Syndrom bezeichnet wird.

Derzeit werden Studien an Patienten durchgeführt, die an schwerer pulmonalarterieller Hypertension leiden. Die viermal tägliche Inhalation von VIP in einer Gesamtdosis von 200 µg/Tag führt dabei zu einer signifikanten Verbesserung von Leistungsfähigkeit und hämodynamischen Parametern, ohne wesentliche Nebenwirkungen zu zeigen.

Da VIP neben den Lungengefäßen auch die Atemwege erweitert sowie entzündungshemmende und immunomodulatorische Eigenschaften besitzt, wird es in klinischen Studien zwischenzeitlich auch zur Behandlung schwerer Formen der Chronisch obstruktiven Lungenerkrankung und des Asthma bronchiale eingesetzt.

Weitere Arbeiten zielen darauf ab, synthetische Analoga mit verbesserten Eigenschaften wie einer Verlängerung der Halbwertszeit zu synthetisieren.

Forschungsgeschichte

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VIP wurde 1966 erstmals von Gardner und Cerda aus einem Insulinom[1] gewonnen und 1972 von Said und Mutt aus dem Dünndarm von Schweinen isoliert.[2]

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Einzelnachweise

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  1. J. D. Gardner, J. J. Cerda: In vitro inhibition of intestinal fluid and electrolyte transfer by a non-beta islet cell tumor. In: Proceedings of the Society for Experimental Biology and Medicine. Society for Experimental Biology and Medicine. Band 123, Nummer 2, November 1966, S. 361–364, ISSN 0037-9727. PMID 4288632.
  2. Said SI, Mutt V. Isolation from porcine-intestinal wall of a vasoactive octacosapeptide related to secretin and to glucagon. In: Eur J Biochem. 1972 Jul 13;28(2):199–204.