Spiegeleisen
Spiegeleisen ist eine Ferromangan-Legierung, die etwa 6 bis 40 % Mangan, 4 bis 5 % Kohlenstoff, bis 1 % Silicium sowie geringe Mengen an Phosphor und Schwefel enthält.[1] Spiegeleisen wird manchmal auch als Spiegelgusseisen bezeichnet.
Verwendung
BearbeitenHistorisch gesehen war Spiegeleisen die Standardform, in der Mangan gehandelt und in der Stahlherstellung verwendet wurde. Mangan ist in der Stahlherstellung nützlich, da es sich mit Phosphor, Schwefel und Siliciumdioxid verbindet und diese (bis zu einem gewissen Grad) aus dem Eisen entfernt. Es wurde häufig in Verbindung mit dem Bessemer-Verfahren verwendet, um sowohl Kohlenstoff und Mangan in den Stahl einzuführen als auch Verunreinigungen desselbigen zu reduzieren.[2]
Herstellung
BearbeitenIm 19. Jahrhundert wurde Spiegeleisen entweder durch Vermischen von Eisenerzen mit geeigneten Mangangehalten und direktem Schmelzen oder durch Zugabe von Pyrolusit oder Manganit in vorher geschmolzenes Eisen in einem Kupellationsofen hergestellt.[2][3]
Heute wird Mangan meist nur noch in konzentrierterer Form gehandelt und verwendet, wobei ein Mangangehalt von 80 % typisch ist.
Literatur
Bearbeiten- Wilhelm Domke: Werkstoffkunde und Werkstoffprüfung. 10., verbesserte Auflage. Cornelsen, Düsseldorf 1987, ISBN 3-7736-1220-6, S. 249.
- Spiegeleisen. In: Luegers Lexikon der gesamten Technik. 2. Auflage. Band 8. Deutsche Verlags-Anstalt, Leipzig / Stuttgart 1910, S. 182 (zeno.org).
Weblinks
Bearbeiten- Spiegeleisen. In: Mineralienatlas Lexikon. Geolitho Stiftung, abgerufen am 13. März 2023.
Einzelnachweise
Bearbeiten- ↑ Lexikon der Chemie: Spiegeleisen. Spektrum.de, abgerufen am 13. März 2023.
- ↑ a b Hugh Hartmann: Spiegeleisen Manufacturing. In: Fifth Annual Report of the Geological Survey of Indiana. Sentinel Company, Printers, Indianapolis 1874, S. 71–101 (scholarworks.iu.edu [PDF; 10,8 MB; abgerufen am 13. März 2023]).
- ↑ George J. Snelus: On the Manufacture and Use of Spiegeleisen. In: Charles Frederick Chandler, William Henry Chandler (Hrsg.): The American Chemist. Band 6–7. C. F. Chandler, Columbia Juni 1876, S. 16–20 (eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche).