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Die Sefuwa, manchmal auch Sayfuwa, Sayfawa oder Saifawa geschrieben, sind eine Dynastie, die seit 1068 zunächst über Kanem, dann über Kanem-Bornu und schließlich über Bornu bis 1846 im Gebiet des Tschadsees herrschte.

Geschichte

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Name und Ursprung

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Die Königschronik von Kanem-Bornu, der Dīwān hat die Reihung: Sef, Abraham (arabisch: Ibrāhīm), Dugu. Der Namensgeber war nach neueren Forschungen wahrscheinlich Sargon von Akkad (2334-2279). Dieser wurde scheinbar unter seinem sumerischen Königstitel sipa „Hirte“ erinnert.[1] Deshalb ist der richtige Name der Dynastie auch Sefuwa und nicht Sayfuwa oder Sayfawa (nach Sayf ibn Dhī Yazan).[2]

Staatengründung durch die Duguwa

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Nach dem Zerfall des assyrischen Reiches 612 v. Chr. gelangten Fluchtgruppen aus Syrien-Palästina in das Gebiet östlich des Tschadsees und gründeten dort den Staat Kanem. Aus der nachstehenden Herrscherliste des Dīwān lassen sich einige Schlussfolgerungen über die ethnische Zusammensetzung der Duguwa ziehen (eigentlich: Sefuwa-Duguwa). Der Name Dugu gibt zu erkennen, dass die Duguwa unter Führung von ehemaligen deportierten Babyloniern standen.[3]

Machtantritt der Sefuwa

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Im Verlauf der Islamisierung verdrängten die eigentlichen Sefuwa unter Hume ab 1068 die Duguwa und errichteten ihre dynastische Herrschaft über das große Tschadreich. Aufgrund des Namens des Dynastiegründers lautet der vollständige Name der Dynastie Sefuwa-Humewa. Seit spätestens dem 13. Jahrhundert wurde Sef aufgrund der Namensähnlichkeit mit dem vorislamischen jemenitischen Helden Sayf ibn Dhī Yazan identifiziert.[4] Aufgrund dieser irrtümlichen Gleichsetzung wird der Dynastiename häufig auch als Sayfuwa oder Sayfawa wiedergegeben.

Herrschaft der Sefuwa

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Die Sefuwa herrschten in der ersten Periode über Kanem, dann über Kanem und Bornu und nach ihrer Vertreibung aus Kanem durch die Bulala nur noch über Bornu und weitere Vasallenstaaten westlich und südlich des Tschadsees. Die Geschichte der Sefuwa-Humewa ist insofern weitgehend identisch mit der des Reiches von Kanem-Bornu.

Sturz der Sefuwa

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Der Sturz der Sefuwa wurde zu Beginn des 19. Jahrhunderts durch den Fulani-Dschihad eingeleitet. Nach dem Fall ihrer Hauptstadt Birni Gazargamo riefen die Sefuwa 1808 den wehrhaften Gelehrten al-Amīn al-Kānemī zu Hilfe. Diesem gelang es zwar der Fulani Herr zu werden, aber gleichzeitig hielt er an der neu gewonnenen Macht fest. Damit wurden die Sefuwa mehr und mehr marginalisiert. In einem letzten verzweifelten Akt verbündete sich Ibrahim ibn Ahmad 1846 mit dem Sultan von Wadday. Doch das Komplott flog auf und alle Mitglieder der Sefuwa, die den al-Kanemi in die Hände fielen, wurden hingerichtet. Es ist unbekannt, ob es noch heute Nachkommen der Sefuwa gibt.

Tabellen

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Ahnen der Sefuwa-Duguwa Könige in Kanem
Name des Königs Historischer Name und Datierung[5] Identität
(1) Sef Sargon von Akkad (2334–2279) Gründer des Akkadischen Weltreiches
(2) Ibrahim Abraham Legendärer Stammvater Israels
(3) Dugu Hammurabi (1792–1750) Gründer des Babylonischem Reiches
(4) Fune Pûl/Tiglat-Pilesar III. (744–727) Gründer des Neuassyrischen Weltreiches
(5) Arsu Rusâ/Ursâ I (730–713) 6. König von Urartu
(6) Katur Kutir-Nahhunte (1185–1155) 85. König von Elam
(7) Buyuma Bunuma-Addu (ca. 1770) 1. König von Nairi
(8) Bulu Nabopolassar (626–605) Gründer des Neubabylonischen Weltreiches
(9) Arku Assur-uballit II. (612–609) Letzter König Assyriens
(10) Shu Sammuramat/Semiramis (810–807) Regentin während der Jugend Adad-niraris III. (810–783)
Unbekannt ? ?
Kak.r.ah Lokaler König ca. 870 CE[6]
Unbekannt ? ?
(11) Abd al-Jalil/Selma Erster Duguwa König (1064–1068) Erster muslimischer König Kanems

Sefuwa-Humewa Könige in Kanem

Hume oder Hummay 1068–1080[7]
Dunama I. 1080–1133
Bir I. oder Biri I. 1133–1160
Abdullah I. oder Bikorom 1160–1176
Abd al-Jalil II. oder Salmama II. 1176–1203
Dunama II. Dibbalemi 1203–1242
Kaday I. 1242–1270
Biri I. oder Kashim Biri 1270–1290
Ibrahim I. 1290–1310
Abdallah II. 1310–1328
Salmama II. 1328–1332
Kuri I. oder Kuri Ghana 1332–1333
Kuri II. oder Kuri Kura 1334–1335
Muhammed I. 1334–1335
Idris I. Nikale 1335–1359
Dawud I. Nikale 1359–1369
Uthman I. 1369–1373
Uthman II. 1373–1375
Abu Bakr Liyatu 1375–1376
Umar I. 1376–1381

Sefuwa Könige in Bornu

Said 1381–1382[8]
Kaday II. 1382–1383
Bir III. 1383–1415
Uthman III. Kaliwama 1415–1415
Dunama III. 1415–1417
Abdallah III. Dakumuni 1417–1425
Ibrahim II. 1425–1433
Kaday III. 1433–1434
Ahmad Dunama IV. 1434–1438
Muhammad II. 1438
Amr 1438–1439
Muhammad III. 1439
Ghaji 1439–1444
Uthman IV. 1444–1449
Umar II. 1449–1450
Muhammad IV. 1450–1455
Ali Ghajideni 1455–1487
Idris Katarkamabi 1487–1509
Muhammad V. Aminami 1509–1538
Ali II. 1538–1539
Dunama V. Ngumarsmma 1539–1557
Abd Allah 1557–1564
Aissa Kili (legendär)
Idris Alauma 1564–1596[9]
Muhammad VI. Bukalmarami 1596–1612
Ibrahim III. 1612–1619
Umar (Hadj) 1619–1639
Ali II. 1639–1677
Idris IV. 1677–1696
Dunama VII. 1696–1715
Hamdan (Hadj) 1715–1729
Muhammad VII. 1729–1744
Dunama VIII. Gana 1744–1447
Ali IV. 1747–1792
Ahmad 1792–1808
Dunama IX. Lefiami 1808–1816
Muhammad VIII. 1816–1820
Ibrahim IV. 1820–1846
Ali V. Dalatumi 1846

Bibliographie

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Einzelnachweise

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  1. Lange: Founding (PDF; 1,6 MB), S. 13–14.
  2. Smith: Early states. S. 164–165.
  3. Lange, Founding (PDF; 1,6 MB), S. 27–31.
  4. Levtzion/Hopkins: Corpus 188 (Ibn Sa'id).
  5. Lange: Founding (PDF; 1,6 MB), S. 13–16.
  6. Levtzion/Hopkins: Corpus , 21.
  7. Daten nach Lange, Diwan S. 65–77, und id., Kingdoms S. 552.
  8. Daten nach Lange, Diwan S. 77–94, und id., Kingdoms S. 552.
  9. From now on dates follow Lange, Diwan, 80–94.