Passo San Giovanni
Der Passo San Giovanni ist ein 287 m s.l.m. hoher Gebirgspass in der italienischen Provinz Trient.
Passo San Giovanni | |||
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Passhöhe in Fahrtrichtung Nago | |||
Himmelsrichtung | Südost | Nordwest | |
Passhöhe | 287 m s.l.m. | ||
Provinz | Trient (Region Trentino-Südtirol) | ||
Talorte | Loppio | Nago | |
Ausbau | |||
Gebirge | Gardaseeberge | ||
Karte | |||
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Koordinaten | 45° 52′ 25″ N, 10° 54′ 24″ O |
Lage und Umgebung
BearbeitenDer Pass grenzt die Monte Bondone – Monte Stivo Gruppe im Norden vom Monte Baldo im Süden ab. Er bildet den niedrigsten Übergang vom Etschtal oder Vallagarina, wie der untere Abschnitt des Etschtales auch genannt wird, in das untere Sarcatal und dem Nordufer des Gardasees. Der Übergang liegt inmitten der Überreste eines Bergsturzes, der sogenannten Marocca di Passo San Giovanni, der nach dem Rückzug eines Seitenastes des Etschgletschers entstand, als der nachlassende Druck auf die Berghänge diese zum Abrutschen brachte. Als Folge davon staute sich östlich des Passes der seit den 1950er Jahren infolge des Baus des Etsch-Gardasee-Tunnels trockengefallene Lago di Loppio auf.[1][2]
Etwas unterhalb der Passhöhe steht am südlichen Straßenrand auf einem Felsbrocken, einem Überbleibsel des eiszeitlichen Bergrutsches, eine Ädikula mit der Statue des Heiligen Johannes Nepomuk, nach dem der Pass benannt ist. Die 1738 errichtete Ädikula trägt an ihrer Basis eine lateinische Inschrift mit dem Jahr ihrer Aufstellung. Auf der Rückseite ist das Wappen der aus Nago stammenden Spenderfamilie angebracht, die das Bauwerk im Gedenken eines Verstorbenen errichten ließ. Im Ersten Weltkrieg wurde die Statue schwer beschädigt, so dass sie in den 1920er Jahren teilweise rekonstruiert werden musste. Sie wird dem Barockbildhauer Teodoro, Sohn des Cristoforo Benedetti, zugesprochen.[3][4]
Geschichte
BearbeitenDer Pass stellte seit alters her einen wichtigen Übergang vom Etschtal zum Gardasee und der westlichen Landeshälfte des Trentino dar. 1439 transportierte Venedig im Krieg mit den Viscontis seine Flotte in der militärischen Unternehmung Galeas per montes über den Pass.
Aber auch friedliebendere Reisende wie Johann Wolfgang von Goethe 1776, beschrieben in seinem Reisebericht Italienische Reise, oder vor ihm Michel de Montaigne zogen über den Pass. 1861 wurde die Schmalspurbahn Mori–Arco–Riva über den Pass geführt. Für die bis 1936 betriebene Bahn war der Passo San Giovanni der höchste Streckenpunkt. Während des Ersten Weltkrieges verliefen die österreichisch-ungarischen Linien über den Pass und schlossen südlich an die des Segrom an. Einige ausbetonierte Stellungsreste sind am südlichen Straßenrand noch erhalten.
In den 1930er Jahren wurde die Strada Rivana, mittlerweile Teil der Strada Statale 240 di Loppio e Val di Ledro, über den Pass geführt, woran ein Gedenkstein erinnert.
Literatur
Bearbeiten- Fabien Benuzzi: La statua di San Giovanni Nepomuceno a Passo San Giovanni (con note sulla famiglia Barcelli e Teodoro Benedetti). In: La Giurisdizione di Pénede. Quaderno periodico di ricerca storica Quaderno Anno XXIII N. 43 Dicembre 2015, Grafica 5, Arco 2015.
- Gruppo culturale Nago - Torbole (a.c.): I capitelli nella vita della comunità di Nago, Torbole e Linfano 1213–2001. In: La Giurisdizione di Pénede. Quaderno periodico di ricerca storica Quaderno N. 16/17 2001, Grafica 5, Arco 2001.
- Provincia Autonoma di Trento. Servizio parchi e foreste demaniali (Hrsg.): Progetto per la tutela e la valorizzazione del biotopo di interesse provinciale “Lago di Loppio”, Trient 1994.
Weblinks
BearbeitenEinzelnachweise
Bearbeiten- ↑ Provincia Autonoma di Trento. Servizio parchi e foreste demaniali (Hrsg.): Progetto per la tutela e la valorizzazione del biotopo di interesse provinciale "Lago di Loppio" S. 15–16
- ↑ Agenzia per la protezione dell’ambiente e per i servizi tecnici – APAT (Hrsg.): Note illustrative della Carta geologica d’Italia – 1:50.000: Foglio 080 Riva del Garda. S.EL.CA., Rom 2005, S. 82
- ↑ Gruppo culturale Nago - Torbole (Hrsg.): I capitelli nella vita della comunità di Nago, Torbole e Linfano 1213 - 2001 S. 54–56
- ↑ Fabien Benuzzi: La statua di San Giovanni Nepomuceno a Passo San Giovanni (con note sulla famiglia Barcelli e Teodoro Benedetti) S. 64–66