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Gevgelija

Stadt in Nordmazedonien

Gevgelija (kyrillisch Гевгелија; albanisch indefinit Gjevgjeli, definit Gjevgjelia; griechisch Γευγελή Gevgelí; türkisch Gevgili/Gevgelü; serbisch Ђевђелија Đevđelija) ist eine Stadt in der Region Bojmija im Südosten Nordmazedoniens und Hauptort der gleichnamigen Opština.

Gevgelija
Гевгелија
Gjevgjeli/Gjevgjelia

In der Innenstadt von Gevgelija (2012)
Wappen von Gevgelija
Wappen von Gevgelija
Gevgelija (Nordmazedonien)
Gevgelija (Nordmazedonien)
Basisdaten
Staat: Nordmazedonien Nordmazedonien
Region: Südosten
Gemeinde: Gevgelija
Koordinaten: 41° 8′ N, 22° 30′ OKoordinaten: 41° 8′ 21″ N, 22° 30′ 9″ O
Höhe: 65 m. i. J.
Fläche (Gemeinde): 483,43 km²
Einwohner: 15.685 (2002)
Einwohner (Gemeinde): 22.988 (2002)
Bevölkerungsdichte: 48 Einwohner je km²
Telefonvorwahl: (+389) 034
Postleitzahl: 2320
Kfz-Kennzeichen: GE
Struktur und Verwaltung (Stand: 2021)
Bürgermeister: Andon Saramandov (VMRO-DPMNE)
Postanschrift: Ulica Dimitar Vlahov 4
2320 Gevgelija
Website:

Geographie

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Die Stadt Gevgelija liegt etwa zwei km nördlich der griechisch-nordmazedonischen Grenze, westlich der Autobahn A 1 (Teil der Europastraße 75) und der Eisenbahnlinie Athen-Belgrad, am rechten Ufer des Flusses Vardar (gr. Axios). In der Nähe liegen die Berge Koruf und Pajak. Gevgelija liegt rund 70 km nordwestlich von Thessaloniki, rund 165 km südöstlich der nordmazedonischen Hauptstadt Skopje und 6 km nordwestlich des griechischen Grenzortes Evzoni.[1]

Das Gebiet der Opština umfasst 483,43 km² mit 17 Ortschaften.[2]

Bevölkerung

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Die Opština Gevgelija hatte 2002 22.988 Einwohner[2], von denen 15.685 in der Stadt Gevgelija lebten.[3]

Ethnisch zählen sich über 96 % der Einwohner der Stadt zu den Mazedoniern.[4]

Zu erwähnen ist auch, dass in Gevgelija und den umliegenden Dörfern eine kleine serbische Minderheit lebt.

Geschichte

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Im Zuge des Ersten Balkankrieges eroberten serbische Truppen unter dem Kommando von Aleksandar Đorđević die Stadt. Laut einem Memorandum des britischen Konsuls Harry Lamb an seinen Vorgesetzten in Thessaloniki vom 11. Dezember 1912 berichtet davon, wie sich diese in den ersten vier Tagen verhielten. Demnach plünderten diese die Häuser von „Türken“ (Muslimen) und vergewaltigten und griffen deren Frauen an. Laut einem Informanten Lambs töteten sie in der gesamten Gegend von Gevgelija über 120 Muslime, 65 von ihnen wurden in Bogdanci ermordet.[5]

Eisenbahn

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Seit 1873 besitzt Gevgelija Anschluss an das Eisenbahnnetz. In diesem Jahr eröffnete die Chemins de fer Orientaux ihre Strecke von Thessaloniki nach Üsküb, dem heutigen Skopje. Seit den Grenzziehungen infolge der Balkankriege 1912/13 ist der Bahnhof von Gevgelija Grenzbahnhof zu Griechenland. Pendant auf griechischer Seite ist der Bahnhof von Idomeni.

Heute ist die Bahnstrecke Tabanovci–Gevgelija die Magistrale der nordmazedonischen Eisenbahn und Teil des Paneuropäischen Verkehrskorridors X. Der Verkehr ist allerdings eher schwach. Grenzüberschreitend sieht der Fahrplan 2019 nur einen Zug vor – und der ist saisonal auf die Sommermonate beschränkt. Darüber hinaus wurden zwei Verbindungen mit Skopje angeboten.[6]

Östlich der Stadt verläuft die Avtopat A1, die am südöstlich von Gevgelija liegenden Grenzübergang Bogorodica/Evzoni an die griechische Aftokinitodromos 1 anschließt. Beide Autobahnen stellen einen Teil der zentralen Nord-Süd-Verbindung der Balkanhalbinsel dar.

Flüchtlingskrise

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Im Zuge der Flüchtlingskrise in Europa seit 2015 ließ die Regierung Mazedoniens (damals unter Nikola Gruevski) im November 2015 links und rechts des Grenzübergangs zu Griechenland einen Grenzzaun errichten. (Karte) [7] Am 8. Februar 2016[8] wurde der Bau eines zweiten Grenzzaunes begonnen.[9]

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Commons: Gevgelija – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

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  1. luftlinie.org
  2. a b Datenbank des Ministeriums für lokale Selbstverwaltung Mazedoniens@1@2Vorlage:Toter Link/www.edusoft.com.mk (Seite nicht mehr abrufbar, festgestellt im April 2018. Suche in Webarchiven)  Info: Der Link wurde automatisch als defekt markiert. Bitte prüfe den Link gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.
  3. Општина Гевгелија: Општи Информации: Население (Memento des Originals vom 20. Mai 2009 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.gevgelija.gov.mk
  4. Quelle: Datenbank des Staatlichen Statistikamtes der Republik Mazedonien - Попис на население, 2002 (Volkszählung 2002) (Memento des Originals vom 20. Mai 2009 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.stat.gov.mk. Auf der Website der Gemeinde (Memento des Originals vom 20. Mai 2009 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.gevgelija.gov.mk werden leicht abweichende Zahlen genannt, die jedoch in der Summe mehr als die Gesamteinwohnerzahl ergeben.
  5. Robert Elsie, Bejtullah Destani (Hrsg.): Luftërat e Ballkanit. raporte Konsullore Britanike nga Maqedonia në vitet e fundit të Perandorisë Osmane. Artini, Prishtina 2018, ISBN 978-9951-690-74-4, S. 38–39.
  6. Tobias Heinze: Kursbuch der Mazedonischen Eisenbahn. Fahrplanjahr 2019. In: ec-tobias.de, abgerufen am 31. Mai 2020.
  7. Bahnübergang am Grenzzaun (Position)
  8. rp-online.de
  9. Das ist kein Provisorium. tagesschau.de, 12. Februar 2016