Gambit (Film)
GAMBIT (Versalienschreibweise im Vorspann) ist ein zweiteiliger deutscher Fernsehfilm, der 1985 von Bavaria Atelier für den WDR produziert und im Februar 1987 im Ersten erstausgestrahlt wurde; im Abspann beider Teile wird als Copyright-Jahr 1986 angegeben. Der Titel bezieht sich auf eine Strategie beim Schach, bei der durch ein Bauernopfer ein Vorteil erlangt wird.
Film | |
Titel | Gambit |
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Produktionsland | Deutschland |
Originalsprache | Deutsch |
Erscheinungsjahr | 1987 |
Länge | 96 Minuten (Teil 1) 110 (Teil 2) Minuten |
Altersfreigabe |
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Stab | |
Regie | Peter F. Bringmann |
Drehbuch | Matthias Seelig |
Produktion | Wolfgang Hesse |
Musik | Paul Vincent Gunia |
Kamera | Helge Weindler |
Schnitt | Annette Dorn |
Besetzung | |
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Handlung
BearbeitenDer erste Teil beginnt mit dem vermeintlichen Tod des Atomphysikers Professor Ott in einem Bordell in Marokko. Der Kleinkriminelle Steinbrenner, der ebenfalls dort ist, wird vom Besitzer genötigt, die Leiche zu entsorgen. Dabei eignet sich Steinbrenner den Reisepass, die Wohnungsschlüssel und andere Unterlagen des Toten an und fliegt anschließend nach Deutschland.
Die Reporterin Sybille Seeger von der fiktiven Bochumer Zeitschrift Rundschlag wird vom steckbrieflich gesuchten rechtsradikalen Terroristen Stromberg kontaktiert. Er bittet um ein Treffen, weil er eine Erklärung veröffentlicht haben will. Seeger hingegen ist nur bereit, ein Interview zu führen. Um die Reporterin zum Abdruck seiner Erklärung zu bewegen, berichtet Stromberg über eine finale Aktion, die kurz bevorstünde. Das korrespondiert mit einer Serie von Faxen, die im Bundeskanzleramt eingehen, und in denen eine Gruppe namens O.D.I.N eine Milliarde D-Mark in Gold fordert, ansonsten würde es einen Anschlag mit dem Namen Aktion Feuerkeil und einer großen Anzahl an zivilen Opfern geben.
Eine deutsche Sicherheitsbehörde (es bleibt offen, um welche es sich handelt) hat das Treffen Seegers mit Stromberg abgehört, fängt sie ab und fliegt sie in ein Hauptquartier nach Bonn zum Verhör. Zugleich herrscht in der Redaktion mehrheitlich ein Desinteresse am Fall Stromberg. Nur der permanent betrunkene Redakteur Dreibrodt unterstützt Sybille, die auf eigene Faust weiter recherchiert. Auf dem Weg zu einem erneuten Treffen mit Stromberg stirbt dieser bei einem Autounfall, was geheim gehalten wird.
Steinbrenner kontaktiert Seeger und bietet ihr gegen 12.000 D-Mark als geheim gekennzeichnete Unterlagen zu einem Szenario eines Angriffs auf ein Kernkraftwerk an, die aus dem Besitz Otts stammen und den Titel Gambit tragen. Darin befindet sich eine Zeichnung, in der der Impakt in eine Kuppel eines Kernkraftwerks gezeigt wird. Nachdem vermeintlich die O.D.I.N-Gruppe eine rote Farbbombe auf die Kuppel des Kernkraftwerks in Meersbusch abwerfen und einen alten Wehrmachtsbunker in der Eifel sprengen konnte, stimmt Bundeskanzler Helmut Kohl zu, das Gold zu übergeben.
Es stellt sich heraus, dass Ott noch lebt und hinter O.D.I.N. steckt, durch seine Aktion wollte er auf die Gefährlichkeit der Kernenergie hinweisen. Das Gold, das in drei Stahlcontainern aus einer Transall auf Anweisung Otts über einem See abgeworfen wurde, will er nicht bergen, sondern als Beweis im See belassen.
Die Neonazi-Gruppe, zu der Stromberg gehörte, gelang es unterdessen, die Gambit-Unterlagen in ihren Besitz zu bringen. Sie erkennen das Potenzial und der Zweiteiler endet mit dem Eingang eines neuen, identischen Faxes im Bundeskanzleramt, dieses Mal von der Neonazi-Gruppe abgeschickt.
Hintergrund
BearbeitenDie Dreharbeiten waren laut einem Artikel im Magazin Der Spiegel bereits 1985 abgeschlossen, doch die Erstausstrahlung des Thrillers wurde mehrfach bis direkt nach der Bundestagswahl 1987 auf den 15. und 18. Februar 1987 verschoben. Zusätzlich wird im Artikel ein Zusammenhang mit der Nuklearkatastrophe von Tschernobyl hergestellt.[1]
Weblinks
Bearbeiten- Gambit bei IMDb
- Gambit bei filmportal.de
- Gambit in der Online-Filmdatenbank
- GAMBIT Teil 1 auf YouTube, abgerufen am 13. Juni 2024.
- GAMBIT Teil 2 auf YouTube, abgerufen am 13. Juni 2024.
Einzelnachweise
Bearbeiten- ↑ Klaus Umbach: Der GAU und das Mädchen von. In: Der Spiegel. Nr. 7, 1987 (online).