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Die Etosha-Pfanne (früher auch Etosa- oder Etoscha-Pfanne) ist der Boden eines periodisch zu geringen Teilen gefüllten Sees im Norden Namibias und Teil des Etosha-Nationalparks. Der Name Etosha hat seinen Ursprung in der Ovambo-Sprache und bedeutet so viel wie „großer weißer Platz“. Sie bildet zusammen mit dem Cuvelai-System und dem Oponono-See ein besonderes Feuchtgebiet gemäß der Ramsar-Konvention im Naturraum des nördlichen Landesgebietes.

Etosha-Pfanne auf einer Satellitenaufnahme von 2011 (helle Fläche oben)
Blick auf die Etosha-Pfanne
Ausgetrockneter Boden der Etosha-Pfanne
Etosha-Pfanne in der Trockenzeit
Elefanten vor der Etosha-Pfanne (2014)

Die Pfanne erstreckt sich über eine Fläche von 4760 Quadratkilometer[1] bei einer maximalen Länge von 120 Kilometer und einer maximalen Breite von 55 Kilometer. Die Pfanne liegt ungefähr auf 1000 m über dem Meer und gehört zur Kalahari-Senke, die sich über weite Teile Botswanas, Ost- und Nordnamibias erstreckt.

Die Etosha-Pfanne steht seit Ende Oktober 2016 auf der Tentativliste Namibias zur Ernennung als namibisches Welterbe.

Entdeckung durch Europäer

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Obwohl das Gebiet des heutigen Nationalparks den ansässigen Stämmen – Ovambo, Herero und HaiǁomKlicklaut – seit Jahrhunderten als Weide und Jagdgebiet bekannt war, waren erst 1851 der schwedische Forscher John Charles Andersson und der englische Wissenschaftler Francis Galton, ein Vetter Charles Darwins, die ersten Europäer in diesem Gebiet. In seinem Reise- und Forschungsbericht „Ngamisee“ schrieb Andersson: „Im Laufe des ersten Reisetages durchquerten wir eine riesige Senke, Etosha genannt, die eine Salzkruste bedeckte und deren baumbestandener Rand sich deutlich abzeichnete. In Afrika heißen solche vergleichbaren Stellen häufig „Salzpfannen“. Die Oberfläche besteht aus grünlichem Lehm mit verstreuten kleinen Sandsteinbrocken von purpurner Farbe. In manchen Regenzeiten, erklärten uns die Ovambo, sei das Gelände überflutet und sähe dann wie ein See aus; jetzt war es aber vollkommen trocken und der Boden stark vom Salz durchsetzt.“ Die beiden machten auch im Fort Namutoni Rast.

In den 1860er-Jahren zogen auch die Dorslandtrekker (Durstland-Trecker) von Transvaal, Südafrika, kommend hier durch auf ihrem Weg nach Angola.

1876 durchstreifte der amerikanische Handelsreisende Gerald McKiernan das Gebiet, kam nach Durchquerung der Namib zur Etosha-Pfanne und entdeckte die Quelle im heutigen Okaukuejo.

Geologie

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Die Etosha-Pfanne ist eine Salztonebene und besitzt eine charakteristische weiße und grünliche Oberfläche. Im Gegensatz zu den kleineren Nebenpfannen weist die Etosha-Pfanne nicht die Charakteristiken einer klassischen Salzpfanne auf.

Die Senke entstand durch tektonische Aktivitäten vor 2–4 Mio. Jahren. Vor 4–10 Mio. Jahren sammelte sich dort Wasser und bildete durch verschiedene Zuflüsse, die heute jedoch nicht mehr nachweisbar sind, einen Binnensee. Durch Änderung der Flussläufe – es wird vermutet, dass der Kunene früher ebenfalls den See speiste – trocknete der See aus und hinterließ die heutige Kalk- und Salzpfanne. Die ganzjährig spärliche Vegetation verleiht der Etosha-Pfanne ihre charakteristische oben beschriebene Färbung. Außerhalb der eigentlichen Pfanne gibt es zahlreiche natürliche Wasserstellen durch artesische Quellen (Wasser wird mit Druck an die Oberfläche gefördert), den Grundwasserspiegel oder Kontakt-Quellen (Formationen unterschiedlicher Durchlässigkeit treffen aufeinander).

In besonders reichen Regenjahren läuft die Etosha-Pfanne ca. 10 cm hoch voll und lockt dann tausende Flamingos, Wat- und andere Wasservögel an, die hier auch brüten. Das Wasser wird nach ergiebigen Regenjahren vor allem von den Nebenflüssen des Kunene, dem Ekuma, Nipele und dem Gwashigambo im Norden und dem Omuramba Owambo im Osten gespeist. Der durchschnittliche Niederschlag beträgt von Oktober bis April je nach Ort ca. 250–450 mm. Das Wasser hat dann einen doppelt so hohen Salzgehalt wie Meerwasser.

Zuletzt war die Pfanne 2008 komplett gefüllt.[2]

Das Etosha-Gebiet ist durch die monumentalen Aufnahmen im 1968 gedrehten Stanley-Kubrick-Film 2001: Odyssee im Weltraum bekannt geworden.

Literatur

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  • Helmut Hartl: NAMIBIA – Exkursion des NWV 25. August – 10. September 1994
  • Daryl und Sharna Balfour: Etosha – Naturparadies in Afrika. Franckh-Kosmos, Stuttgart 1992, ISBN 3-440-06499-9.
  • Martin HT Hipondoka: The Development and Evolution of Etosha Pan, Namibia. Würzburg 2005, Dissertation an der Bayerischen Julius-Maximilians-Universität Würzburg, online.
  • M. W. Buch: Känozoischer Klima- und Umweltwandel in Etoscha/Nord-Namibia – Untersuchungen zur Klimasensibilität und Geomorphodynamik eines semi-ariden Landschaftsraumes im südlichen Afrika. Habilitation, Regensburg 1993.
  • M. W. Buch, M. Lindeque, H. Beugler-Bell, W. du Plessis, Ch. Trippner: Environmental Change in the Etosha National Park, Northern Namibia. The Research-Cooperation-Project between the Etosha Ecological Institute, Okaukuejo/Republic of Namibia and the Department of Geography at the University of Regensburg/F.R. of Germany. Aims, Activities and First Results. Report submitted to the Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) and the Gesellschaft für Technische Zusammenarbeit (GTZ). 1993/1994, Regensburg/Okaukuejo, Selbstverlag. Vol. I–V.
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Commons: Etosha-Pfanne – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

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  1. Etosha National Park. BirdLife International. Abgerufen am 21. Oktober 2021.
  2. Etosha Pan has water for first time in decade. The Namibian, 23. April 2008.

Koordinaten: 18° 47′ S, 16° 16′ O