[go: up one dir, main page]
More Web Proxy on the site http://driver.im/

Christophe Tinseau

französischer Autorennfahrer

Christophe Tinseau (* 18. Dezember 1969 in Orléans) ist ein ehemaliger französischer Autorennfahrer.

Christophe Tinseau 2011 in Le Castellet …
… und im Pescarolo 01 beim 1000-km-Rennen von Silverstone 2008

Karriere im Motorsport

Bearbeiten

Monopostorennen

Bearbeiten

Christophe Tinseau begann seine Karriere in der französischen Formel-Renault-Meisterschaft. 1990 fuhr er einen Martini MK59 und beendete die Meisterschaft als Gesamtelfter[1]. In der folgenden Saison musste er sich nur Olivier Couvreur geschlagen geben und wurde Vizemeister[2]. 1992 machte er den für viele Fahrer logischen Schritt in die nationale Formel-3-Meisterschaft. Seine zweite volle Saison endete 1993 hinter Didier Cottaz, Guillaume Gomez und Elton Julian mit dem vierten Endrang[3].

Tinseau war in dieser Phase seiner Karriere auch für einige Rennen in der deutschen Formel-3-Meisterschaft gemeldet und war auch mehrmals beim Formel-3-Rennen des Macau Grand Prix engagiert. 1994 war sein letztes Jahr in der Formel 3. Die französische Meisterschaft war geprägt vom Zweikampf zwischen Tinseau und Jean-Philippe Belloc. Nach drei Rennsiegen und insgesamt acht Podiumsplatzierungen musste er sich im Endklassement Belloc um sieben Punkte geschlagen geben[4].

Der nächste Karriereschritt führte in die Formel 3000. Die Formel-3000-Saison 1996 war seine erste und einzige in dieser Rennserie; Rang sechs im Gesamtklassement. 1997 wechselte er nach Nordamerika. Eine komplette Saison in der Indy Lights, die damals im Rahmen der Champ-Car-Serie gefahren wurde, brachte nicht den gewünschten Erfolg und Tinseau kehrte nach nur einem Jahr in den Vereinigten Staaten nach Europa zurück.

Sportwagenrennen

Bearbeiten

1998 wandte sich der Franzose dem Sportwagensport zu und erhielt einen Vertrag bei DAMS. DAMS setzte in diesem Jahr einen Panoz Esperante GTR-1 in der FIA-GT-Meisterschaft ein. Tinseau gab sein Sportwagendebüt beim 24-Stunden-Rennen von Le Mans. Teampartner waren der ehemalige Formel-1-Pilot Éric Bernard und der US-Amerikaner Johnny O’Connell. Ein Getriebeschaden stoppte die Ambitionen des Trios nach 236 gefahrenen Runden vorzeitig. Die erste Zielankunft hatte er beim 1000-km-Rennen von Suzuka, wo er Gesamtfünfter wurde; Partner diesmal O’Connell und Franck Lagorce[5].

Seinen ersten von insgesamt fünf Gesamtsiegen feierte er 1999, als er gemeinsam mit Jean-Marc Gounon das 2,30-Stunden-Rennen von Brünn gewann[6]. 2000 wurde DAMS eines der Einsatzteams für den neu entwickelten Cadillac Northstar LMP. In den Renneinsatz wurde großer Erwartungen gesetzt, die der LMP1-Prototyp allerdings nie wirklich erfüllen konnte. In den drei Jahren seines Einsatzes konnte Tinseau mit dem Rennwagenmodell nur einmal das Podium der ersten Drei erreichen. Das 2,45-Stunden-Rennen von Mosport 2001 beendete er mit Partner Emmanuel Collard als Dritter[7]. Die beste Platzierung in Le Mans war der neunte Endrang 2002.

Nach dem Ende des Cadillac-Programms fuhr Tinseau zwei Jahre für Noël del Bello und erhielt 2007 einen Vertrag im Team von Henri Pescarolo. Mit ihm kehrte er 2007 auch nach Le Mans zurück. Die Le Mans Series 2009 schloss er als Gesamtzweiter ab, nachdem er im Frühjahr des Jahres für Sora Racing die Asian Le Mans Series für sich entschieden hatte[8] und dabei das Eröffnunsgrennen der Serie, das 1000-km-Rennen von Okayama, gewonnen hatte.

Bis zum Ende der Saison 2012 war Tinseau vor allem in Le Mans engagiert, dann trat er vom professionellen Rennsport zurück. Als Partner des schwerstbehinderten Frédéric Sausset kehrte er 2015 an die Rennstrecken zurück.

Statistik

Bearbeiten

Le-Mans-Ergebnisse

Bearbeiten
Jahr Team Fahrzeug Teamkollege Teamkollege Platzierung Ausfallgrund
1998 Vereinigte StaatenVereinigte Staaten  Panoz Motorsports Inc. Panoz Esperante GTR-1 FrankreichFrankreich  Éric Bernard Vereinigte StaatenVereinigte Staaten  Johnny O’Connell Ausfall Getriebeschaden
1999 Frankreich  Team DAMS Lola B98/10 Frankreich  David Terrien Frankreich  Franck Montagny Ausfall Motorschaden
2000 FrankreichFrankreich  Team DAMS Cadillac Northstar LMP Danemark  Kristian Kolby Belgien  Marc Goossens Ausfall Motorbrand
2001 FrankreichFrankreich  DAMS Cadillac Northstar LMP01 Sudafrika  Wayne Taylor ItalienItalien  Max Angelelli Rang 15
2002 Vereinigte StaatenVereinigte Staaten  Team Cadillac Cadillac Northstar LMP01 Sudafrika  Wayne Taylor ItalienItalien  Max Angelelli Rang 9
2003 Vereinigte StaatenVereinigte Staaten  Riley & Scott Racing Riley & Scott Mk IIIC Vereinigte StaatenVereinigte Staaten  Jim Matthews Belgien  Marc Goossens Ausfall Motorschaden
2007 FrankreichFrankreich  Pescarolo Sport Pescarolo 01 Schweiz  Harold Primat FrankreichFrankreich  Benoît Tréluyer Rang 13
2008 FrankreichFrankreich  Pescarolo Sport Pescarolo 01 Schweiz  Harold Primat FrankreichFrankreich  Benoît Tréluyer Rang 7
2009 FrankreichFrankreich  Pescarolo Sport Pescarolo 01 Portugal  João Barbosa FrankreichFrankreich  Bruce Jouanny Rang 8
2011 FrankreichFrankreich  Pescarolo Team Pescarolo 01 FrankreichFrankreich  Emmanuel Collard FrankreichFrankreich  Julien Jousse Ausfall Unfall
2012 FrankreichFrankreich  Thiriet by TDS Racing Oreca 03 Schweiz  Mathias Beche FrankreichFrankreich  Pierre Thiriet Rang 8
2016 FrankreichFrankreich  SRT41 BY OAK Racing Morgan LMP2 FrankreichFrankreich  Frédéric Sausset FrankreichFrankreich  Jean-Bernard Bouvet Rang 38

Sebring-Ergebnisse

Bearbeiten
Jahr Team Fahrzeug Teamkollege Teamkollege Platzierung Ausfallgrund
2002 Vereinigte StaatenVereinigte Staaten  Team Cadillac Cadillac Northstar LMP02 Sudafrika  Wayne Taylor ItalienItalien  Max Angelelli Rang 29
Bearbeiten
Commons: Christophe Tinseau – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

Bearbeiten
  1. Französische Formel-Renault-Meisterschaft 1990
  2. Französische Renault-Meisterschaft 1991
  3. Französische Formel-3-Meisterschaft 1993
  4. Französische Formel-3-Meisterschaft 1994
  5. 1000-km-Rennen von Suzuka 1998
  6. 2,30-Stunden-Rennen von Brünn 1999
  7. 2,45-Stunden-Rennen von Le Mans 2001
  8. Asian Le Mans Series 2009