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Der Wieselativ – ein Kofferwort aus Wieselwort und Superlativ – ist die Feigheitsform des Superlativ. Mit diesem rhetorischen Stilmittel soll die Wirkung des Superlativs erzielt werden, obwohl für dessen Einsatz die faktische Grundlage fehlt. Für eine bewusste Falschbehauptung fehlt hingegen der Mut. Der Wieselativ ist besonders dort anzutreffen, wo der Drang nach lobender Herausstellung auf die Schranken von gutem Stil, Richtlinien und Gebräuchen, sowie auf Gesetze trifft. Dies ist der Fall in:

Typische Satzfragmente bei Anwendung des Wieselativ sind:

  • „…gilt als einer der besten…“
  • „…einer der bedeutendsten…“
  • „…wird als einer der größten betrachtet…“

Das Subjekt, dessen Ansicht mit der Aussage transportiert wird, verharrt im Ungewissen. Der doppelte Wieselativ schwächt den Wieselativ sicherheitshalber noch mit einem Ausdruck der Unsicherheit ab: „…wahrscheinlich als eines der besten angesehen…“ oder „…möglicherweise eines der bedeutendsten…“. Wenn der Wieselativ mit einer besonders kleinen Bezugsgruppe gebildet wird, verliert er den werbenden Charakter und wird komisch bis herabsetzend: „Der in Wien lebende Musiker Jatinder Thakur gilt als einer der besten indischen Tabla-Spieler in Europa.“[2] Wieviele professionelle Tabla-Spieler aus Indien mag es in Europa geben?

Siehe auch

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Einzelnachweise

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  1. Eintrag Broadbent, Jim. In: Das Wikipedia Lexikon in einem Band. wissenmedia, Gütersloh 2008, ISBN 978-3-577-09102-2, S. 122.
  2. Andreas Gebesmair: Randzonen der Kreativwirtschaft : Türkische, chinesische und südasiatische Kulturunternehmungen in Wien. LIT Verlag, Münster 2009, ISBN 9783643500731, S. 88.

Kategorie:Rhetorischer Begriff Kategorie:Laster