Hutch

Aus gegebenem Anlass mal eine grundsätzliche Betrachtung: Leider ist Fantasy (besonders im deutschsprachigen Raum) eher negativ behaftet und das völlig zu Unrecht. Es ist eine sehr unterhaltsame literarische Form. Der gängigen Interpretation nach gibt es eine Literaturgattung Phantastik, die unter anderem die Subgenres Fantasy, SF und Horror beeinhaltet, diese wiederum eine Menge Subgenres. Jetzt habe ich festgestellt, dass er Umgang mit Kategorien IMHO zweifelhaft ist (jedenfalls im Bereich Kunst). Nur weil ein Autor einen Krimi geschrieben hat und ein Jugendbuch, wird ja nicht nur die Kategorie beibehalten, in der er den größten Erfolg hatte. Wenn man Kunst behandelt, kann man nicht hingehen und in engen algorithmischen Bahnen denken. Viele Autoren haben Werke genreübergreifend geschrieben und bedienen mehrere Kategorien partallel, die sollten dann auch aus seinen Kategorien ersichtlich sein, ich will ja als "Suchender" in Wiki den Autor in beiden Genres (Kategorien) finden. Immer die "übergeordnete" Kategorie zu favorisieren ist genau aus dem Grunde hier dann falsch. Eine Band, die Raggae, Hard Rock und Country im Repertoire hat, sollte ja auch nicht nur als "Musikanten" zu finden sein, sondern in allen drei Kategorien.

Hier gilt im deutschsprachigen Raum etwas ähnliches, wie oben bei Fantasy. Die deutschsprachigen Autoren waren Eingangs des 20. Jahrhunderts erfolgreiche Vorreiter. Damals noch unter dem Begriff utopisch-technischer Roman. Die Pulp Magazine aus den USA kamen hierzulande als "Schmutz- und Schundliteratur" an und wurden so gewertet. Das hier mitunter wahre Genies am Werk waren ist auf den Schirmen der Leserschaft irgendwie nicht durchgekommen. Mein Buchhändler hat sich mal eine Zeit eher abfällig und abschätzend wegen meiner Bestellliste geäußert. Bis er dann das erste mal in seinem Leben die Autoren sah, die SF veröffentlicht haben. Zitat: "Der schreibt Science-Fiction???". Den allermeisten Menschen ist überhaupt nicht bewußt, das sie SF gelesen haben. Ein weiteres Beispiel sind Filme, die auf SF Büchern beruhen. Hier herrscht der Glaube vor, das SF gleichbedeutent mit Space Opeas sei (Star Trek, Star Wars und Perry Rhodan, z. B.). So sind (u. A.) Frank Herberts, Frank Schätzings und Philip K. Dicks Filmvorlagen zwar gern gesehen und mit Preisen überhäuft, aber das Bewußtsein das es sich um SF handelt ist nicht da. Sehr bedauerliche Entwicklung...

Schönen Tag euch allen noch

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