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Angelica Domröse

deutsche Schauspielerin

Angelica Domröse (* 4. April 1941 in Berlin) ist eine deutsche Schauspielerin, die vor allem durch ihre Rolle als alleinstehende junge Mutter „Paula“ in Heiner Carows Kultfilm Die Legende von Paul und Paula von 1973 zu einer der bekanntesten Schauspielerinnen der DDR wurde.

Angelica Domröse, 2010

Herkunft und Ausbildung

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Angelica Domröse wuchs bei ihrer Mutter und ihrem Stiefvater in der Nähe des Nordbahnhofs in Berlin auf. Ihren leiblichen Vater, einen jüdischen Zwangsarbeiter aus Frankreich, lernte sie nie kennen.[1] Nach einer Ausbildung zur Stenotypistin arbeitete sie zunächst in einem staatlichen Außenhandelsunternehmen der DDR.

Privates

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Angelica Domröse war zwischen 1966 und 1975 mit dem Schauspieler Jiří Vršťala und von 1976 bis zu seinem Tod 2016 mit dem Schauspieler Hilmar Thate verheiratet.

2003 erschien unter dem Titel Ich fang mich selbst ein im Verlag Bastei Lübbe eine Autobiografie Domröses. 2006 musste sie nach einem Zusammenbruch in einer Klinik behandelt werden; ihr Ehemann hatte sie bewusstlos im Badezimmer aufgefunden. Im September 2009 ließ sie sich nach einer psychischen Erkrankung in ein Sanatorium einweisen.[2]

Domröse lebt in Berlin-Charlottenburg.

Werdegang

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1958 wurde Domröse von Regisseur Slatan Dudow während eines Castings für den Film Verwirrung der Liebe entdeckt. Sie besuchte bis 1961 die Hochschule für Film und Fernsehen Potsdam und gehörte anschließend bis 1966 dem Berliner Ensemble an, wo sie unter anderem in Bertolt Brechts Dreigroschenoper, Schweyk im Zweiten Weltkrieg und Die Tage der Commune sowie Helmut Baierls Frau Flinz zu sehen war. Nach ihrem Engagement am BE war sie bis 1979 an der Volksbühne Berlin. Hier spielte sie in Stücken von George Bernard Shaw, Henrik Ibsen, William Shakespeare und Peter Hacks.

Parallel arbeitete sie für die DEFA und den Deutschen Fernsehfunk. 1973 hatte sie durch ihre Rolle als alleinstehende junge Mutter „Paula“ in Heiner Carows Kultfilm Die Legende von Paul und Paula an der Seite von Winfried Glatzeder ihren Durchbruch als Filmschauspielerin.

Nach der Unterzeichnung der Protestresolution gegen die Ausbürgerung von Wolf Biermann aus der DDR im November 1976 wurde sie zunehmend in ihrer Arbeit behindert. 1979 gastierte sie als Helena in einer Inszenierung von Faust II am Thalia-Theater in Hamburg. 1980 übersiedelte sie schließlich mit ihrem Ehemann Hilmar Thate in die Bundesrepublik, wo sie sich ebenfalls mit anspruchsvollen Rollen durchsetzen konnte. Neben Gastspielen in Stuttgart, Hamburg, Bochum und Wien arbeitete sie überwiegend beim Schillertheater in Berlin.

Neben ihrer Arbeit auf der Bühne stand Domröse in Film- und Fernsehproduktionen vor der Kamera, wie in Helmut Dietls Kir Royal und Der Alte. Sie drehte mit Frank Beyer, Egon Günther und Michael Haneke. 1988 wurde sie mit der Josef-Kainz-Medaille ausgezeichnet. Anfang der 1990er Jahre stand sie in Die Verfehlung nochmals für Heiner Carow vor der Kamera. Als Kommissarin Vera Bilewski ermittelte sie ab 1994 für den SDR in der Krimireihe Polizeiruf 110, darunter in der umstrittenen Folge Samstags, wenn Krieg ist. Die Zusammenarbeit endete jedoch nach zwei weiteren Folgen, da der Südwestrundfunk (SWR) nach dem Zusammengehen des Süddeutschen Rundfunks mit dem Südwestfunk am 1. Oktober 1998 keinen Polizeiruf mehr für die ARD produziert hat.

Nach 1992 war sie zeitweise auch als Dozentin an der Berliner Hochschule für Schauspielkunst Ernst Busch tätig. Im selben Jahr führte sie Regie am Studiotheater Berlin und am Meininger Theater.

2012 war Domröse an der Seite von Otto Sander in Bernd Böhlichs Bis zum Horizont, dann links! als betagte Seniorin Annegret Simon auf der Kinoleinwand zu sehen.

Darstellung Angelika Domröses in der bildenden Kunst

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Filmografie

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Fernsehen

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Hörspiele

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Auszeichnungen

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Stern von Angelica Domröse auf dem Boulevard der Stars in Berlin

Literatur

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Commons: Angelica Domröse – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

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  1. Kerstin Decker: Angelica Domröse zum 80.: Alles wie zum ersten Mal. In: Der Tagesspiegel, 4. April 2021.
  2. Dietrich Nixdorf: Kostbare Verletzlichkeit. Die Schauspielerin Angelica Domröse kämpft in einem Sanatorium mit ihrer Tablettensucht. In: Sächsische Zeitung, 5. November 2009.
  3. Kretzschmar, Harald: Porträtkarikatur einem jungen Künstler der DDR: Angelika Domrose. Abgerufen am 11. Juli 2022.
  4. Überblicksinformation in Online-Lexikon fernsehehenderddr.de