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Allschwil

Gemeinde im Kanton Basel-Landschaft in der Schweiz

Allschwil (in einheimischer Mundart [ˈalʒ̊ˌʋiːl])[5] ist eine politische Gemeinde und eine Kleinstadt im Bezirk Arlesheim des Schweizer Kantons Basel-Landschaft. Die Gemeinde grenzt an die Stadt Basel und ist Teil derselben Metropolregion.

Allschwil
Wappen von Allschwil
Staat: Schweiz Schweiz
Kanton: Kanton Basel-Landschaft Basel-Landschaft (BL)
Bezirk: Arlesheimw
BFS-Nr.: 2762i1f3f4
Postleitzahl: 4123
UN/LOCODE: CH ASW
Koordinaten: 607366 / 266701Koordinaten: 47° 33′ 4″ N, 7° 32′ 11″ O; CH1903: 607366 / 266701
Höhe: 285 m ü. M.
Höhenbereich: 264–389 m ü. M.[1]
Fläche: 8,89 km²[2]
Einwohner: i22'110 (31. Dezember 2023)[3]
Einwohnerdichte: 2487 Einw. pro km²
Ausländeranteil:
(Einwohner ohne
Schweizer Bürgerrecht)
30,4 %
(31. Dezember 2023)[4]
Website: www.allschwil.ch
Blick auf den Dorfplatz
Blick auf den Dorfplatz
Lage der Gemeinde
Karte von AllschwilDeutschlandDeutschlandFrankreichKanton AargauKanton Basel-StadtKanton SolothurnKanton SolothurnBezirk LaufenBezirk LiestalAesch BLAllschwilArlesheimBiel-BenkenBinningenBirsfeldenBottmingenEttingenMünchensteinMuttenzOberwil BLPfeffingen BLReinach BLSchönenbuchTherwil
Karte von Allschwil
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Geographie

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Luftbild von Walter Mittelholzer von 1925

Geografisch und kulturhistorisch gehört Allschwil zum Sundgau. Die Gemeinde liegt am südwestlichen Rand der Stadt Basel und ist auf zwei Seiten von Frankreich umgeben. Die Nachbarorte sind neben der Stadt Basel die drei basellandschaftlichen Gemeinden Schönenbuch, Oberwil und Binningen sowie die französischen Gemeinden Neuwiller, Buschwiller, Hégenheim und Saint-Louis. Allschwil ist die nördlichste Gemeinde des Kantons Basel-Landschaft. Die Fläche beträgt 8,92 km², davon sind 42 % Siedlungen, 31 % Landwirtschaftszonen und 27 % Wald.

Durch die Lage im Grünen und die Nähe zur Stadt Basel zählt Allschwil zu den beliebten Wohnorten im stadtnahen Baselbiet. Es liegt am Zusammenfluss zweier Bäche (Lützelbach und Mülibach), die sich beim Dorfplatz zum Dorfbach (Bachgraben) vereinen.

Auf blauem Untergrund der goldene Schlüssel gekreuzt mit dem silbernen Schwert als Symbol der beiden Heiligen Petrus und Paulus, der Patrone der Dorfkirche. Auf amtlichen Schreiben ist das Wappen vorübergehend weitgehend einem umstrittenen Logo gewichen.

Geschichte

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Funde aus der Stein-, Bronze- und Römerzeit zeugen von einer langen Siedlungsgeschichte auf dem Gemeindegebiet. Urkundlich wird die Ortschaft als Almswilre im Jahre 1033 erstmals erwähnt. Der Ortsname ist zusammengesetzt aus einem althochdeutschen Personennamen, möglicherweise Alaman oder Almar/Almer, und dem bei den Franken und Alamannen zur Bezeichnung neuer Hofsiedlungen häufigen Grundwort -wīlāri.[5] Die Einwohner von Allschwil werden scherzhaft Schwellemer genannt[6].

Allschwil gehörte in fränkischer Zeit zum Herzogtum Elsass und kam als Teil der Herrschaft Birseck 1004 zum Fürstbistum Basel. 1525 schloss die Stadt Basel mit Allschwil vorübergehend einen Schirmvertrag, der bis 1595 die Reformation einführte.[7] Das Dorf wurde 1634 im Dreissigjährigen Krieg von schwedischen Truppen geplündert und war ab 1792 eine Zeitlang Teil der französischen Departemente Mont-Terrible und Haut-Rhin. Nach der Zerschlagung des Fürstbistums Basel wurde Allschwil 1815 am Wiener Kongress dem Kanton Basel zugeschlagen. Bis zur Kantonstrennung in die Kantone Basel-Stadt und Basel-Landschaft 1832 gehörte Allschwil zum Kanton Basel.

 
Actelion
 
Innovationszentrum Nordwestschweiz
 
Modernes Gemeindezentrum der Gemeinde Allschwil
 
Historischer Dorfkern mit Riegelbauten
 
Die Bauten erinnern noch immer an das alte Sundgauerdorf

Wirtschaft

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In Allschwil sind zahlreiche kleinere Unternehmen ansässig, da die Lage der Gemeinde sehr günstig und die steuerliche Belastung relativ tief ist. Allschwil liegt in Grenznähe (Nähe zur EU) und profitiert auch vom Zentrum der Stadt Basel. Darunter befinden sich viele sogenannte «Startup-Unternehmen» in der Chemie-, Pharma- und Biologiebranche. Diese haben sich in Allschwil zum sogenannten Innovationszentrum Nordwestschweiz zusammengeschlossen. Darunter befinden sich Unternehmen wie Actelion, Abbott, Spexis,[8] MDL Information Systems, Idorsia Pharmaceuticals und zahlreiche mehr. Allschwil ist Hauptsitz des grössten Schweizer Solartechnikunternehmens Tritec, das mit Tochterfirmen auch auf dem internationalen Markt auftritt.

Die Einwohnergemeinde ist folgendermassen organisiert:

Die Exekutive besteht aus den sieben Departementen Zentrale Dienste – Präsidiales (Gemeindepräsidium), Steuern und Finanzen, Soziale Dienste und Gesundheit, Hochbau und Raumplanung, Bildung, Erziehung und Kultur, Tiefbau und Umwelt und Einwohnerdienste und Sicherheit. Die Mitglieder werden alle vier Jahre nach dem Majorzverfahren durch die Einwohner gewählt. Gemeindepräsidentin war von 2013 bis 2024 Nicole Nüssli-Kaiser. Seit 2024 ist Franz Vogt (Mitte) Gemeindepräsident.

Die Legislative wird durch die Einwohner nach dem Proporzverfahren für vier Jahre gewählt. Die Grafik zeigt die Sitzverteilung nach der Wahl vom 9. Februar 2020.[9]

Partei 2012 2016 2020 Aktuelle Sitzverteilung
SP 11 12 11
6
11
1
2
6
6
2
6
11 


FDP 6 8 6
Grüne 3 2 6
CVP 8 6 6
SVP 6 9 6
glp 2 2 2
Allschwiler Volkspartei 2
EVP 2 1 1
BDP 1 0
SD 1

Neben der Einwohnergemeinde hat Allschwil eine Bürgergemeinde, in der alle Ortsbürger organisiert sind. Ihr steht ein von den Ortsbürgern in Majorzwahl gewählter fünfköpfiger Bürgerrat vor. In der Regel finden zweimal jährlich Bürgergemeindeversammlungen statt, an der auch die Einbürgerungen vorgenommen werden. An der Bürgergemeindeversammlung sind alle stimmberechtigten Ortsbürger antragsberechtigt.

Bei den Schweizer Parlamentswahlen 2023 betrugen die Wähleranteile in Allschwil: SP 29,2 %, SVP 23,8 %, FDP 13,3 %, Die Mitte 12,5 %, Grüne 9,4 %, glp 7,6 %, EVP 2,8 %, EDU 0,4 %.[10]

Bevölkerung

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Evangelisch-reformierte Christuskirche

Allschwil ist mit über 21'000 Einwohnern die bevölkerungsreichste Gemeinde im Kanton Basel-Landschaft. Der Ausländeranteil beträgt 23,8 %. 27,7 % der Bevölkerung sind römisch-katholisch und 24,7 % reformiert.[11]

Freizeit und Kultur

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Sicht auf das Feuerwehrmagazin Allschwil, vom Baselmattweg her

Wie in der ganzen Region Basel ist auch in Allschwil die Fasnacht stark in der Bevölkerung verankert. Die Allschwiler Fasnacht zählt neben der Basler Fasnacht zu den grösseren und bekannteren Fasnachtsfeiern in der Region. Eine weitere kulturelle Einrichtung ist das Heimatmuseum Allschwil.

 
Fasnacht in Allschwil 2024

In Allschwil gibt es zahlreiche Vereine, welche die Freizeit mitgestalten. Neben dem Freibad Bachgraben gibt es auch ein Hallenbad. Durch die Nähe zum angrenzenden Frankreich kann man Ausflüge in das nahe Elsass unternehmen. Die Nachbargemeinde Basel kann man ebenfalls rasch erreichen und dadurch die Angebote der Stadt nutzen.

Für Kinder und Jugendliche gibt es hier nebst dem Jugendfreizeithaus und dem Robi-Spielplatz auch das Jugendland.

Nahe der Kantonsgrenze befindet sich zudem ein Velogarten, wo Kinder das Velofahren bei realistischen Bedingungen wie Ampeln, Fussgängerstreifen, Kreiseln, Vortrittsrecht usw. lernen.

Allschwil verfügt über eine Tramlinie sowie fünf Buslinien. Mit der Tramlinie 6 nach Riehen der BVB erreicht man innert 15 Minuten die Stadt Basel. Die Tram-Haltestelle «Morgartenring» ist auf dieser Tramlinie die erste Haltestelle im Kanton Basel-Stadt. Daneben existieren folgende Buslinien:

  • Linie 33 der BVB von Schönenbuch via Allschwil nach Basel/Schifflände
  • Linie 48 der BVB an den Bahnhof Basel SBB fährt tagsüber von Montag bis Samstag
  • Linie 38 BVB/RVL nach Wyhlen Siedlung in Deutschland
  • Linie 61 der BLT nach Basel/Neuweilerstrasse-Binningen-Oberwil
  • Linie 64 der BLT nach Arlesheim

Mit dem Auto ist Allschwil ebenfalls sehr gut erreichbar. Mit der Eröffnung der Nordtangente Basel 2008 ist Allschwil auch an das Autobahnnetz angeschlossen. Durch den Pendelverkehr in die Stadt Basel, aber auch nach Frankreich, herrscht zu bestimmten Zeiten relativ dichter Verkehr; dazu trägt bei, dass von Frankreich nach Allschwil kaum öffentlicher Verkehr angeboten wird. Die Gemeinde verfügt zudem über eine grosse Anzahl Fahrradstreifen. Allschwil liegt in der Nähe des Flughafens Basel-Mülhausen, den man sehr rasch erreichen kann. Durch den Flughafen leidet die Gemeinde jedoch immer stärker unter Fluglärm.

Allschwil hat seit Dezember 2014 tagsüber von Montag bis Samstag durch die Linie 48 einen direkten Anschluss zum Bahnhof Basel SBB, jedoch führt die Linie nicht zum Dorfkern, sondern ins Industriequartier Bachgraben.

Zudem gibt es Pläne für eine S-Bahn-Station Allschwil/Morgartenring.

Sehenswürdigkeiten

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  • Dorfkern mit typischen Sundgauer Fachwerkhäusern.
  • Pfarrkirche St. Peter und Paul (christkatholisch) von 1698/99. Biedermeierliche Innenausstattung von 1841[12].
  • Mühle (Mühlebachweg 41), heute Restaurant, im Besitz der Gemeinde Allschwil.
  • Heimatmuseum (Baslerstrasse 48)[13]
  • Wasserturm Allschwil: Lange Ägerten mit einer Aussichtsterrasse.
  • Evangelisch-reformierte Christuskirche, erbaut 1931/1932.
  • Allschwiler Wald: Beliebtes Naherholungsgebiet, das unter Naturschutz steht.

Partnerstädte

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Persönlichkeiten

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Literatur

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  • Hans-Rudolf Heyer: Die Kunstdenkmäler des Kantons Basel-Landschaft. Band I: Der Bezirk Arlesheim. (= Die Kunstdenkmäler der Schweiz. Band 57). Hrsg. von der Gesellschaft für Schweizerische Kunstgeschichte GSK. Bern 1969, DNB 457321989.
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Commons: Allschwil – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

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  1. Generalisierte Grenzen 2024. Bei späteren Gemeindefusionen Flächen aufgrund Stand 1. Januar 2024 zusammengefasst. Abruf am 22. August 2024.
  2. Generalisierte Grenzen 2024. Bei späteren Gemeindefusionen Flächen aufgrund Stand 1. Januar 2020 zusammengefasst. Abruf am 22. August 2024.
  3. Ständige Wohnbevölkerung nach Staatsangehörigkeitskategorie, Geschlecht und Gemeinde, definitive Jahresergebnisse, 2023. Bei späteren Gemeindefusionen Einwohnerzahlen aufgrund Stand 2024 zusammengefasst. Abruf am 22. August 2024
  4. Ständige Wohnbevölkerung nach Staatsangehörigkeitskategorie, Geschlecht und Gemeinde, definitive Jahresergebnisse, 2023. Bei späteren Gemeindefusionen Einwohnerzahlen aufgrund Stand 2024 zusammengefasst. Abruf am 22. August 2024
  5. a b Philipp Obrist: Allschwil BL (Arlesheim). In: Dictionnaire toponymique des communes suisses – Lexikon der schweizerischen Gemeindenamen – Dizionario toponomastico dei comuni svizzeri (DTS|LSG). Centre de dialectologie, Université de Neuchâtel, Verlag Huber, Frauenfeld/Stuttgart/Wien 2005, ISBN 3-7193-1308-5 und Éditions Payot, Lausanne 2005, ISBN 2-601-03336-3, S. 83. Angegebene Lautschrift: [ˈalʃˌʋiːl]
  6. Leo Zehnder, Heimatkunde Allschwil, 1981 S. 188.
  7. Charles Knapp, Maurice Borel, Victor Attinger, Heinrich Brunner, Société neuchâteloise de géographie (Hrsg.): Geographisches Lexikon der Schweiz. Band 1: Aa – Emmengruppe. Verlag Gebrüder Attinger, Neuenburg 1902, S. 37, Stichwort Allschwil  (Scan der Lexikon-Seite).
  8. Polyphor heisst neu Spexis. In: Punkt4. 30. Dezember 2021, abgerufen am 29. Dezember 2022.
  9. Protokoll. (PDF) Gemeinde Allschwil, 9. Februar 2020, abgerufen am 9. Februar 2020.
  10. Bundesamt für Statistik: Bundesamt für Statistik - Eidgenössische Wahlen 2023. In: Eidgenössische Wahlen 2023 | opendata.swiss. Abgerufen am 6. Dezember 2023.
  11. Statistik Baselland. (Memento des Originals vom 6. Juli 2011 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.statistik.bl.ch statistik.bl.ch; abgerufen am 30. August 2013.
  12. Hans–Rudolf Heyer, Die Kunstdenkmäler des Kantons Basel–Landschaft Bd. 1. 1969 S. 32ff
  13. Heimatmuseum Allschwil, abgerufen am 15. April 2010.