Linares
Linares | ||
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Wappen | Karte von Spanien | |
Basisdaten | ||
Land: | Spanien | |
Autonome Gemeinschaft: | Andalusien | |
Provinz: | Jaén | |
Comarca: | Sierra Morena | |
Gerichtsbezirk: | Linares | |
Koordinaten: | 38° 5′ N, 3° 38′ W | |
Höhe: | 419 msnm | |
Fläche: | 196,70 km² | |
Einwohner: | 55.729 (1. Jan. 2022)[1] | |
Bevölkerungsdichte: | 283 Einw./km² | |
Postleitzahl(en): | 23700 | |
Gemeindenummer (INE): | 23055 | |
Verwaltung | ||
Bürgermeister: | Raúl Caro-Accino Menéndez (Ciudadanos) | |
Website: | Linares | |
Lage der Stadt | ||
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Linares ist eine spanische Industrie- und Handelsstadt im Nordwesten der Provinz Jaén in der Autonomen Region Andalusien. Die Zahl der Einwohner beträgt 55.729 (Stand 1. Januar 2022), die Stadtfläche umfasst 197,92 km².
Geschichte
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Schon in vorrömischer Zeit war die Gegend um Linares besiedelt, allerdings sind die Informationen über Linares vor der Reconquista spärlich. Ein architektonisches Zeugnis ist die römische Puente de Vadollano. Erwähnt wird nur die Burg von Linares, die nach der Befreiung von den Arabern durch die Christen als Ausgangspunkt für die weitere Rückeroberung Andalusiens diente. 1227 erobert Fernando III. die Burg von Linares während der Reconquista. Während der Regierungszeit Philipps II. wird es zur Villa ernannt. Der Bau der zentralen Kirche Santa María la Mayor dauerte vom 13. bis zum 16. Jahrhundert.
Die Stadt wurde geprägt durch die Bleiminen in der Umgebung, deren verstärkte Ausbeutung im 19. Jahrhundert ein enormes Bevölkerungs- und Wirtschaftswachstum auslösten, von zunächst von 6.000 im Jahre 1849 auf 36.000 im Jahre 1877. Daher erfolgte auch 1875 die Erhebung zur Stadt. Heute sind die Minen geschlossen, jedoch sind metallverarbeitende Unternehmen in und um Linares angesiedelt, wie z. B. Santana Motor, ein Lizenzhersteller von Suzukis und Land Rovers. 1887 wurde die Brücke Viaducto de Vadollano erbaut.
Sport
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Schachturnier
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]International bekannt ist Linares durch das 1978 ins Leben gerufene Internationale Großmeister-Turnier im Schach, das als eines der am stärksten besetzten der Welt galt.[2] Das Turnier wurde 27 Mal ausgetragen. Ab 1988 fand es jährlich statt, Ausnahme war 1996. Seit 2011 gibt es keine Austragung mehr[3]. Begründer und Finanzier war der Hotelier Luis Rentero (1932–2015), der sich nach einem Unfall zurückzog. Danach organisierte die Stadt das Turnier, das in den Jahren 2006, 2007 und 2008 räumlich zweigeteilt war, die erste Hälfte fand jeweils im mexikanischen Morelia statt.
Am 18. März 2005 erklärte der ehemalige Schachweltmeister Garri Kasparow nach seinem geteilten Turniersieg in Linares seinen Rücktritt vom professionellen Schach.
Sieger von Linares
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- 1978 – Jaan Eslon
- 1979 – Larry Christiansen
- 1981 – Anatoli Karpow und Larry Christiansen
- 1983 – Boris Spasski
- 1985 – Ljubomir Ljubojević und Robert Hübner
- 1988 – Jan Timman
- 1989 – Wasyl Iwantschuk
- 1990 – Garri Kasparow
- 1991 – Wasyl Iwantschuk
- 1992 – Garri Kasparow
- 1993 – Garri Kasparow
- 1994 – Anatoli Karpow
- 1995 – Wasyl Iwantschuk
- 1997 – Garri Kasparow
- 1998 – Viswanathan Anand
- 1999 – Garri Kasparow
- 2000 – Garri Kasparow und Wladimir Kramnik
- 2001 – Garri Kasparow
- 2002 – Garri Kasparow
- 2003 – Wladimir Kramnik und Péter Lékó
- 2004 – Wladimir Kramnik
- 2005 – Wesselin Topalow und Garri Kasparow
- 2006 – Lewon Aronjan
- 2007 – Viswanathan Anand
- 2008 – Viswanathan Anand
- 2009 – Wasyl Iwantschuk und Alexander Grischtschuk
- 2010 – Wesselin Topalow
Fußball
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Die Fußballvereine C. D. Linares und Linares Deportivo tragen ihre Heimspiele im 12.000 Zuschauer fassenden Estadio Municipal de Linarejos aus.
Stierkampf
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Linares verfügt eine Stierkampfarena, welche im Jahre 1866 erbaut und ein Jahr später eingeweiht wurde. Sie hat einen Durchmesser von 58,15 Metern und bietet 8.368 Sitzplätze. Das vielleicht bekannteste und wichtigste Ereignis, das in dieser Stierkampfarena stattfand, ist der Tod des Stierkämpfers Manuel "Manolete" Rodríguez Sánchez. Zu seiner Ehre wurde vor der Arena eine Gedenktafel aus Keramik und Marmor errichtet.[4]
Verkehr
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Linares ist über die Autovía A-32 und die rund zehn Kilometer von der Stadt entfernte Autovía A-4 in das spanische Fernstraßennetz eingebunden.
Der Bahnhof Linares-Baeza liegt südöstlich von Linares an der ADIF-Strecke 400 (Sevilla–) Alcázar de San Juan–Cádiz und ist Abzweigbahnhof für die Strecke 410 nach Almería. Bis 1966 bestand ferner die Tranvía de la Loma nach Úbeda. Im Gemeindegebiet von Linares liegt ferner der Güterbahnhof von Vadollano.
Der Aeródromo de Linares steht dem Luftverkehr zur Verfügung.
Literatur
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Dirk Jan ten Geuzendam: Linares! Linares! A journey into the heart of chess. New in Chess, Alkmaar 2001, ISBN 90-5691-077-9.
Weblinks
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- LinaresVirtual. Abgerufen am 7. September 2018 (spanisch).
- LinaWiki. Archiviert vom ; abgerufen am 7. September 2018 (spanisch).
Einzelnachweise
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- ↑ Cifras oficiales de población de los municipios españoles en aplicación de la Ley de Bases del Régimen Local (Art. 17). Instituto Nacional de Estadística (Bevölkerungsstatistiken des Instituto Nacional de Estadística, Stand 1. Januar 2022).
- ↑ http://en.chessbase.com/post/linares-2005-begins-an-historical-review
- ↑ schachchronik.de ( vom 23. April 2012 im Internet Archive)
- ↑ Plaza de Toros. In: Linares Turismo. Abgerufen am 17. Mai 2023 (spanisch).