Kürnberg (Schopfheim)

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Kürnberg
Wappen von Kürnberg
Koordinaten: 47° 40′ N, 7° 52′ OKoordinaten: 47° 39′ 54″ N, 7° 52′ 12″ O
Höhe: 507 m ü. NN
Fläche: 1,84 km²
Einwohner: 221 (Format invalid)
Bevölkerungsdichte: 120 Einwohner/km²
Eingemeindung: 1971
Postleitzahl: 79650
Vorwahl: 07622
Karte
Lage von Kürnberg in der Stadt Schopfheim

Kürnberg ist ein Stadtteil von Schopfheim im Landkreis Lörrach der nordöstlich der Kernstadt Schopfheim liegt. Die Straßen im mit Abstand kleinsten Teilort tragen keine Namen; alle Häuser sind einheitlich nummeriert.

Kürnberg liegt etwa 3 Kilometer östlich von Fahrnau auf dem Dinkelberg. Es grenzt im Westen an den Schopfheimer Stadtteil Fahrnau, im Norden an den Schopfheimer Stadtteil Raitbach und im Süden an die Gemarkung Schopfheim. Im Osten liegt die Gemeinde Hasel mit der der Ort durch die Kreisstraße K6338 verbunden ist. Nördlich des Ortes verläuft der Schlierbach.

Nachbarorte und -gemeinden:
Raitbach 
(Stadtteil von Schopfheim)
Fahrnau
(Stadtteil von Schopfheim)
Kompassrose, die auf Nachbargemeinden zeigt Hasel
Schopfheim
(Ausläufer der Gemarkung der Kernstadt)
Panorama von Kürnberg (vom Norden aus gesehen, 2011)

Die erste urkundliche Erwähnung von Kürnberg findet sich im Jahr 1344 als "Kurnberg"[2] in den Kirchenbüchern des ehemaligen Klosters Sankt Blasien. Das sanktblasische Lehen der Herren von Schönau wurde es 1400 mit anderen Orten und der Burg Neuenstein an Markgraf Rudolf III. von Hachberg-Sausenberg verkauft.

Spätestens seit Beginn des 16. Jahrhunderts gehörte das Dorf zusammen mit Schlechtbach und den Sattelhöfen zur Vogtei Raitbach des Oberamts Rötteln und teilte in den folgenden Jahrhunderten das Schicksal des Oberamts.

1804 wurde das Dorf bis auf wenige Häuser durch eine Feuersbrunst zerstört und später wieder aufgebaut. 1840 wurde das Schulhaus gebaut und ab 1902 verfügte Kürnberg über eine eigene Wasserleitung, die von den Bürgern selbst finanziert wurde.

Eine Poststelle mit öffentlichem Telefon erhielt das Dorf 1904 im damaligen „Gasthof Sternen“, ab 1925 bediente der Postbus den Ort.

Am 1. Oktober 1934 wurde Kürnberg von der Gemeinde Raitbach in die Gemeinde Fahrnau umgegliedert, der Ort hat zwar eine eigene Gemarkung, war aber nie eine eigene Gemeinde.

Zum 1. Juli 1971 erfolgte im Hinblick auf die bereits eingeleitete Gemeindereform die freiwillige Eingemeindung von Fahrnau und dessen damaligem Ortsteil Kürnberg in die Stadt Schopfheim, wobei Kürnberg ein eigenständiger Stadtteil wurde.[3]

Altes Schulhaus (1840–1970) in Schopfheim-Kürnberg. Heute von der Ortsverwaltung genutzt.

Ortschaftsverfassung

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Es gibt eine Ortsverwaltung mit einem Ortsvorsteher und vier weiteren Ortschaftsräten.[4][5]

Blasonierung: In Gold auf grünem Dreiberg ein schwarzes Mühlrad.[6] Im Jahr 1930 hatte die Gemeinde Kürnberg ein eigenes Wappen und Siegel beantragt und daraufhin 1931 einen Vorschlag des Generallandesarchivs angenommen. Es handelt sich um ein redendes Wappen. Mühle heißt auf mittelhochdeutsch Kürn und ergibt in Verbindung mit dem Berg den Ortsnamen Kürnberg. Die Namensdeutung "Mühle" und damit das Mühlrad ist allerdings zweifelhaft. Kürnberg bedeutet in keltischer Ableitung „oben auf dem Berg“.[7]

Dorfpartnerschaft

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Kürnberg ist eine Dorfpartnerschaft mit der Ortschaft Kürnberg in der Gemeinde St. Peter in der Au im Bezirk Amstetten eingegangen. Dieser Ort liegt im niederösterreichischen Mostviertel.

Wirtschaft und Infrastruktur

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In Kürnberg gibt es eine Abteilung der Feuerwehr der Stadt Schopfheim mit einem Feuerwehrhaus. Das Dorf hat einen Dorfladen mit Café das vom Markus-Pflüger-Zentrum betrieben wird.[8]

Durch den Ort führt die Kreisstraße K 6352 die den Kernort Schopfheim mit dem Stadtteil Gersbach verbindet. Auf dieser Straße fährt auch die Buslinie 7308 der SBG Südbadenbus GmbH, die auch eine Haltestelle im Ort anfährt.

  • Kürnberg. In: Abteilung Landesbeschreibung des Staatsarchivs Freiburg im Breisgau (Bearbeiter): Kreisbeschreibungen des Landes Baden-Württemberg. Der Landkreis Lörrach. Band II. B. Gemeindebeschreibungen Kandern bis Zell im Wiesental. Herausgegeben von der Landesarchivdirektion Baden-Württemberg in Verbindung mit dem Landkreis Lörrach. Jan Thorbecke Verlag, Sigmaringen 1994, ISBN 3-7995-1354-X, S. 490; 526–527.
Commons: Kürnberg – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
Wikisource: Kürnberg – Quellen und Volltexte

Einzelnachweise

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  1. Statistischer Jahresbericht 2023 der Stadt Schopfheim
  2. Kürnberg – Archivmaterial. In: LEO-BW, Landesarchiv Baden-Württemberg.
  3. Eingemeindungsvereinbarungen zwischen der Gemeinde Fahrnau inkl. Kürnberg und der Stadt Schopfheim vom 1. Juli 1971. PDF auf der Homepage der Stadt Schopfheim.
  4. Hauptsatzung der Stadt Schopfheim in der Version vom 17. April 2023.
  5. Mitgliederliste des Ortschaftsrates im öffentlichen Ratsinformationssystem.
  6. Kürnberger Wappen auf der Homepage der Stadt Schopfheim.
  7. Erklärung des Ortsnamens auf der Homepage der Stadt Schopfheim.
  8. Edgar Steinfelder: Die Freude über die Dorfladen-Wiedereröffnung in Schopfheim-Kürnberg ist groß. Badische Zeitung 9. Juni 2024.