Julius Kohte

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Julius Eduard Alexander Kohte (* 13. November 1861 in Berlin; † 14. November 1945 in Mitwitz) war Provinzialkonservator für Kunstdenkmäler der preußischen Provinzen Posen und Brandenburg sowie Privatdozent an der Technischen Hochschule zu Berlin.

Nach dem Studium konnte Kohte mit einem einjährigen Forschungsstipendium der Boissonet-Stiftung der heutigen Technischen Universität Berlin 1888/89 die damals umstrittene Baugeschichte der Kirche San Lorenzo Maggiore in Mailand klären. Er arbeitete anschließend als Regierungsbauführer und -baumeister[1] in Berlin, Koblenz und Magdeburg. Im Jahr 1891 erhielt er den Auftrag die Kunstdenkmäler der Provinz Posen aufzunehmen. Aus dieser Aufgabe resultierte das vierbändige Verzeichnis über die Kunstdenkmäler der Provinz Posen, das 1896 bis 1898 erschien. Nach Beteiligung an Ausgrabungen in Magnesia in Kleinasien – er erstellte Grabungsbericht und Veröffentlichung – habilitierte sich Kohte 1903 an der Technischen Hochschule Charlottenburg. Zwischen 1904 und 1924 gehörte er der staatlichen Bau- und Finanzdirektion an.[2]

Kohte setzte sich dafür ein, dass zum Beginn des 20. Jahrhunderts vom Abbruch bedrohte Häuser in Berlin fotografiert wurden. Auf seinen Antrag hin wurden am 11. Februar 1907 vom Berliner Architektenverein 1.000 Mark aus den Mitteln der Springerstiftung hierfür zur Verfügung gestellt.[3] Zwischen 1907 und 1914 wurden daraufhin viele Gebäude fotografiert, 186 Aufnahmen befinden sich heute im Architekturmuseum der Technischen Universität Berlin.

Anfang 1921 wurde in Groß-Berlin ein Dezernat für Denkmalpflege eingerichtet, dessen Leitung Julius Kohte übertragen wurde.[4] Das Dezernat umfasste sowohl die Denkmalpflege und den Heimatschutz im Allgemeinen als auch die Verwaltung der Bau- und Kunstwerke in staatlichem Besitz, die als Kunstdenkmäler im engeren Sinne zu verstehen waren.[4] 1924–1935 wurde ihm das Amt des Provinzialkonservators für die Kunstdenkmäler der Provinz Pommern übertragen.[2]

Von 1903 bis 1927 war Kohte Privatdozent an der Technischen Universität Berlin bzw. ihrer Vorgängerin der Königlich Technischen Hochschule in Charlottenburg und unterrichtete dort in Geschichte der Baukunst.[5]

Familiengrab auf dem Luisenfriedhof II (Zustand 2007)

Julius Kohte starb einen Tag nach seinem 84. Geburtstag. Sein Grab befindet sich auf dem Luisenfriedhof II in Berlin-Westend.

  • 1914 erhielt Kohte die Denkmünze in Bronze für verdienstvolle Leistungen im Bauwesen.[6]
  • Im Herbst 1918 wurde Kohte vom Preußischen König das Verdienstkreuz für Kriegshilfe verliehen.[7]
  • Verzeichnis der Kunstdenkmäler der Provinz Posen. 4 Bände. Verlag von Julius Springer, Berlin 1896–1898
  • mit Carl Humann und Carl Watzinger: Magnesia am Maeander, Bericht über die Ergebnisse der Ausgrabungen der Jahre 1891–1893. hrsg. v. Königliche Museen zu Berlin. Georg Reimer, Berlin 1904. Digitalisat
  • Die Baukunst des klassischen Altertums und ihre Entwicklung in der mittleren und neueren Zeit. Friedr. Vieweg & Sohn, Braunschweig 1915.
  • Die Baudenkmäler der Provinz Pommern
  • Das Hohe Haus in Berlin. Ein Beitrag zur Baugeschichte Berlins im Mittelalter. Sonderabdruck der Forschungen zur Brandenburgischen und Preußischen Geschichte. Verein für Geschichte der Mark Brandenburg, Berlin 1936.
  • Das mittelalterliche Rathaus der Stadt Berlin. Sonderabdruck der Forschungen zur Brandenburgischen und Preußischen Geschichte. Verein für Geschichte der Mark Brandenburg, Berlin 1937.
  • In Memoriam Julius Meier-Graefe. Zum 70. Geburtstag am 10. Juni '37. Privatdruck, Berlin 1937.
  • Alt-Berlin, Bauwerke in Berlin und Charlottenburg, aufgenommen 1907–1914

Buchrezensionen

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Einzelnachweise

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  1. Personal-Nachrichten. In: Centralblatt der Bauverwaltung. Nr. 13, 1889, S. 115 (zlb.de).
  2. a b Regierungs- und Baurat Julius Kohte. In: Ostland, Wochenschrift für die gesamte Ostmark, 12. Jahrgang, Nr. 47 (20. November 1931), S. 562.
  3. Zeichnerische oder photographische Aufnahme älterer Wohnhäuser in Berlin und Charlottenburg. In: Die Denkmalpflege, 9. Jahrgang, Nr. 3 (20. Februar 1907), S. 23f.
  4. a b Neuordnung der Ministerial-Baukommission in Berlin. In: Die Denkmalpflege, 23. Jahrgang, Nr. 3 (23. Februar 1921), S. 23.
  5. Julius Kohte. In: Catalogus Professorum / Professorinnen und Professoren der TU Berlin und ihrer Vorgänger.
  6. Personalia. In: Berliner Architekturwelt. Nr. 12, März 1914, S. 520 (zlb.de).
  7. (Mitteilungen). In: Zentralblatt der Bauverwaltung. Nr. 81, 1918, S. 397 (zlb.de).