Hellmuth Heinze

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Hellmuth Heinze (* 22. April 1892 in Leipzig; † 1979) war ein deutscher Altphilologe und Pädagoge.

Heinze besuchte von 1903 bis 1912 die Thomasschule[1] und war Mitglied im Thomanerchor. Danach begann er ein Studium der Evangelischen Theologie an der Universität Leipzig.[1] Von 1914 bis 1918 diente er als Unteroffizier im Ersten Weltkrieg.[2] Im Anschluss studierte er Klassische Philologie und legte das Staatsexamen ab.

Im Jahr 1945 wurde er Rektor der reformpädagogischen Gaudigschule in Leipzig. Bereits im selben Jahr übernahm er das Rektorat der Thomasschule und gleichzeitig das Vorsteheramt des Thomanerchores.[2] Heinze unterrichtete Deutsch, Geschichte, Religion und Latein.[3] In seine Amtszeit fiel die Zurückholung des Thomanerchores aus den Landesschule Grimma nach Leipzig.[4] Er war Mitglied der CDU (Kultur- und Schulausschuss)[5] und des FDGB.[6] 1950 verließ der Oberstudiendirektor nach Differenzen zum Regime seine Heimatstadt und emigrierte nach Westdeutschland.[2] Sein Nachfolger wurde der Altphilologe Heinz Nöbert.

  • Rebecca Ziegs: Die Thomasschule im Wandel der Zeit. Versuch einer Chronik zwischen 1945 und 1972 (= Broschüren des Thomanerbund e.V, Band 3). Herausgegeben vom Thomanerbund e. V., Leipzig 2010.
  • Corinna Wörner: Zwischen Anpassung und Resistenz. Der Thomanerchor Leipzig in zwei politischen Systemen (= Studien und Materialien zur Musikwissenschaft, Bd. 123). Georg Olms Verlag, Hildesheim 2023, ISBN 978-3-487-16232-4. (Abstract)

Einzelnachweise

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  1. a b Richard Sachse, Karl Ramshorn, Reinhart Herz: Die Lehrer der Thomasschule zu Leipzig 1832–1912. Die Abiturienten der Thomasschule zu Leipzig 1845–1912. B. G. Teubner Verlag, Leipzig 1912, S. 132.
  2. a b c Rebecca Ziegs: Die Thomasschule im Wandel der Zeit. Versuch einer Chronik zwischen 1945 und 1972, S. 46.
  3. Rebecca Ziegs: Die Thomasschule im Wandel der Zeit. Versuch einer Chronik zwischen 1945 und 1972, S. 44.
  4. Manfred Mezger, Bernhard Knick (Hrsg.): St. Thomas zu Leipzig. Schule und Chor. Stätte des Wirkens von Johann Sebastian Bach. Bilder und Dokumente zur Geschichte der Thomasschule und des Thomanerchores mit ihren zeitgeschichtlichen Beziehungen. Breitkopf & Härtel, Wiesbaden 1963, S. 388.
  5. Rebecca Ziegs: Die Thomasschule im Wandel der Zeit. Versuch einer Chronik zwischen 1945 und 1972, S. 90.
  6. Rebecca Ziegs: Die Thomasschule im Wandel der Zeit. Versuch einer Chronik zwischen 1945 und 1972, S. 42.