Kreishauptmannschaft Dresden

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Basisdaten
Verwaltungssitz Dresden
Fläche 4.336,86 km² (1910)
Einwohner 1.350.287 (1910)
Bevölkerungsdichte 311 Einw./km² (1910)
Gemeindeanzahl 930 (1910)
Kfz-Kennzeichen II
Gründung 21. April 1873
Hervorgegangen aus: Kreisdirektion Dresden
Auflösung 1943
Aufgegangen in: später: Bezirk Dresden
Kreishauptmann Wilhelm Schepmann (1936–1943)
Königreich Sachsen 1895

Die Kreishauptmannschaft Dresden war eine staatliche Oberbehörde im Königreich bzw. im Freistaat Sachsen. Die sächsischen Kreishauptmannschaften waren hinsichtlich ihrer Funktion und Größe vergleichbar mit einem Regierungsbezirk.

Siegelmarke Königliche Kreishauptmannschaft Dresden als Landessiedlungsstelle

Entstehung als Kreisdirektion

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Der Bezirk der Kreisdirektion Dresden setzte sich 1835 aus fünf Amtshauptmannschaften zusammen:

Vom 1. Oktober 1838 an gliederte sich die Kreisdirektion Dresden in vier Amtshauptmannschaften mit den Ämtern Altenberg, Dippoldiswalde, Dresden, Frauenstein, Freiberg, Grillenburg mit Tharandt, Hain, Hohnstein mit Lohmen, Meißen, Moritzburg, Pirna und Radeberg mit Laußnitz. Zugleich erstreckten sich Kompetenzen einzelner Amtshauptmannschaften auch auf Gerichtsbezirke, Ortschaften, Teile von Ortschaften und einzelne Häuser angrenzender Amtshauptmannschaften. Ab 1856 war die Kreisdirektion Dresden in vier amtshauptmannschaftliche Bezirke gegliedert.

Verwaltungsreform 1873/74

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1874 wurden die Kreisdirektionen, (alten) Amtshauptmannschaften und Gerichtsämter (Teil innere Verwaltung) aufgelöst. An Stelle der Kreisdirektion Dresden trat die Kreishauptmannschaft Dresden. Ihr nachgeordnet waren die neu gebildeten Amtshauptmannschaften (ab 1939 Kreise):

Der erste amtshauptmannschaftliche Bezirk Dresden umfasste die Gerichtsamtsbezirke Dippoldiswalde, Döhlen, Dresden, Moritzburg, Radeburg, Schönfeld und Wilsdruff. Der zweite amtshauptmannschaftliche Bezirk in Meißen setzte sich aus den Gerichtsämtern Großenhain, Lommatzsch, Meißen, Nossen und Riesa zusammen. Die Gerichtsämter Gottleuba, Hohnstein, Königstein, Lauenstein, Neustadt, Pirna, Schandau, Sebnitz und Stolpen bildeten den dritten amtshauptmannschaftlichen Bezirk Pirna. Der vierte amtshauptmannschaftliche Bezirk Freiberg setzte sich aus den Gerichtsamtsbezirken Altenberg, Brand, Frauenstein, Freiberg, Sayda und Tharandt zusammen.

Es bestanden die kreisfreien Städte Dresden, Freiberg (ab 1915), Freital (ab 1924), Meißen (ab 1915), Pirna (ab 1924), Radebeul (ab 1935) und Riesa (ab 1924).

Verwaltungsreform 1932

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Am 1. Juli 1932 wurden die Kreishauptmannschaft Dresden und die Kreishauptmannschaft Bautzen zu einer Kreishauptmannschaft vereinigt. Dadurch vergrößerte sich die Kreishauptmannschaft Dresden-Bautzen um die Amtshauptmannschaften Bautzen, Kamenz, Löbau, Zittau und die kreisfreien Städte Bautzen und Zittau.

Regierungsbezirk

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1939 wurden die reichseinheitliche Bezeichnung Regierungsbezirk eingeführt und die Kreishauptmannschaft in Regierungsbezirk Dresden-Bautzen umbenannt. Zum 1. Juli 1943 stellte der Regierungsbezirk seine Tätigkeit auf Kriegsdauer ein,[1] bestand jedoch formell weiter.

1952 wurde der Bezirk Dresden als ähnliche Territorialeinheit erneut etabliert (plus das Gebiet der Stadt Görlitz und der neuen Kreise Niesky und Görlitz als Teil der zuvor zur preußischen Provinz Schlesien bzw. Niederschlesien gehörenden preußischen Oberlausitz; ohne Freiberg), die 1990 in den Regierungsbezirk Dresden (plus der Kreise Weißwasser und Hoyerswerda) überführt wurde.

Am 1. Dezember 1910 bestand die Kreishauptmannschaft aus folgenden Verwaltungseinheiten:[2]

Verwaltungseinheit Kommunen Fläche (in km²) Einwohner zur Gemeindeauflistung
Stadt Dresden* 001 067,50 548.308 keine
Amtshauptmannschaft Dippoldiswalde 094 652,12 058.310 siehe: Gemeindeverzeichnis Amtshauptmannschaft Dippoldiswalde 1910
Amtshauptmannschaft Dresden-Altstadt 088 235,30 114.834 siehe: Gemeindeverzeichnis Amtshauptmannschaft Dresden-Altstadt 1910
Amtshauptmannschaft Dresden-Neustadt 067 343,02 123.784 siehe: Gemeindeverzeichnis Amtshauptmannschaft Dresden-Neustadt 1910
Amtshauptmannschaft Freiberg 080 653,98 117.493 siehe: Gemeindeverzeichnis Amtshauptmannschaft Freiberg 1910
Amtshauptmannschaft Großenhain 158 795,71 090.904 siehe: Gemeindeverzeichnis Amtshauptmannschaft Großenhain 1910
Amtshauptmannschaft Meißen 272 683,17 131.175 siehe: Gemeindeverzeichnis Amtshauptmannschaft Meißen 1910
Amtshauptmannschaft Pirna 170 906,06 165.479 siehe: Gemeindeverzeichnis Amtshauptmannschaft Pirna 1910
KREISHAUPTMANNSCHAFT 930 4.336,860. 1.350.2870.
(*) inklusive des selbständigen Gutsbezirks Dresden-Albertstadt (1. Dez. 1900: 11.064 Einwohner)
15 größte Städte und weitere Gemeinden 1910 (kursiv: keine Stadt) und 10 einwohnerstärkste Gutsbezirke
Platz Kommune Amtshauptmannschaft Einwohner Platz selbständiger Gutsbezirk Amtshauptmannschaft Einwohner
0 Dresden 0 548.308 1 Festung Königstein Pirna 718
01 Freiberg Freiberg 036.237 2 Landesanstalt Bräunsdorf Freiberg 416
02 Meißen Meißen 033.884 3 Landeskorrektionsanstalt Hohenstein Pirna 305
03 Pirna Pirna 019.525 4 Truppenübungsplatz Zeithain Großenhain 217
04 Riesa Großenhain 015.287 5 Rittergut Kleinstruppen Pirna 201
05 Radeberg Dresden-Neustadt 013.413 6 Kammergut Pillnitz Dresden-Neustadt 172
06 Großenhain Großenhain 012.217 7 Rittergut Schönfeld bei Großenhain Großenhain 139
07 Sebnitz Pirna 011.406 8 Rittergut Skassa Großenhain 135
08 Radebeul Dresden-Neustadt 011.402 9 Rittergut Gauernitz Meißen 127
09 Deuben Dresden-Altstadt 011.009 Vorwerk Jessen Prina
10 Potschappel Dresden-Altstadt 008.992
11 Blasewitz Dresden-Neustadt 007.659
12 Mügeln Pirna 007.072
13 Loschwitz Dresden-Neustadt 006.793
14 Kötzschenbroda Dresden-Neustadt 006.444
15 Weinböhla Meißen 006.284
Summe (ohne Dresden): 207.624

Die Behörde wurde vom Kreishauptmann geleitet:

  • Thomas Klein (Hrsg.): Grundriß zur deutschen Verwaltungsgeschichte 1815–1945. Reihe B: Mitteldeutschland. Band 14: Sachsen. Johann-Gottfried-Herder-Institut, Marburg/Lahn 1982, ISBN 3-87969-129-0, S. 311–313.
  1. territorial.de, abgerufen am 23. Dezember 2023.
  2. Willkommen bei Gemeindeverzeichnis.de. Abgerufen am 19. September 2023.