Der Wandsbecker Bothe
Der Wandsbecker Bothe war die von Heinrich Carl von Schimmelmann in Wandsbeck (bis zum Jahre 1879 noch mit „ck“ geschrieben, heute: Wandsbek) herausgegebene Zeitung, die als Nachfolgerin des populären Wandsbecker Mercurius von 1770 bis 1775 von Matthias Claudius als einzigem Redakteur geschrieben wurde.
Seine Beiträge für den literarischen Teil stehen bis heute in hohem Ansehen. Auch gelang es Claudius, für diesen Teil bedeutende Beiträge zu gewinnen, so von Goethe, Herder, Lessing, Klopstock, Heinrich Wilhelm von Gerstenberg, Johann Wilhelm Ludwig Gleim, Ludwig Christoph Heinrich Hölty, Johann Martin Miller, Johann Heinrich Voß, Karl Wilhelm Ramler, Gottfried August Bürger, Stolberg und Eschenburg. Die Auflage blieb freilich gering (um 400), weil der – den größten Teil des Umfangs ausmachende – politische Teil wegen Vorzensur nicht die Brisanz der Vorgängerzeitung erreichen konnte. Daher wurde Claudius 1775 gekündigt, der Bothe wurde danach nur noch wenige Monate von einem Schüler (Bernhard Christoph d'Arien) weitergeführt.
Der Wandsbecker Bothe erschien vom 1. Januar 1771 bis zum 28. Oktober 1775. Der Titel wurde von späteren Periodika mehrfach aufgegriffen, unter anderem von Friedrich Puvogels von 1859 bis 1939 erscheinender gleichnamiger Tages- und Wochenzeitung, von 1954 bis 1970 als Untertitel einer Wandsbeker Lokalausgabe des Hamburger Abendblatts sowie als Untertitel diverser Anzeigenblätter.
Weblinks
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Volltext bei de.wikisource: ASMUS omnia sua SECUM portans oder sämmtliche Werke des Wandsbecker Bothen
- Claudius: Der Wandsbecker Bothe (Familien-Bibliothek der deutschen Classiker Band 31; Hildburghausen & Amsterdam: Bibliografisches Institut 1842)
- Texte von Matthias Claudius aus dem Wandsbecker Bothen im Projekt Gutenberg-DE
- Claudius und der Wandsbecker Bothe (PDF-Datei; 53 kB)
- Zeitungsgeschichte mit Bericht über den Wandsbecker Bothen