DKW RT 250

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DKW

DKW RT 250 H, Baujahr 1952,
im museum mobile in Ingolstadt
RT 250
Hersteller Auto Union GmbH
Produktionszeitraum 1951 bis 1957
Klasse Motorrad
Motordaten
Nachfolgemodell
DKW RT 250/2, Baujahr 1955

Die DKW RT 250 ist ein Motorrad der Auto Union GmbH. Neben anderen Motorrädern der Marke DKW baute das Unternehmen in Ingolstadt fünf sich geringfügig unterscheidende RT-Modelle mit 250-cm³-Motoren. Die Abkürzung RT in Verbindung mit dem Markennamen DKW steht für Reichstyp, verweist auf die erfolgreichen Vorkriegsmodelle RT 100 und RT 125 und zeigt gleichzeitig die Verwandtschaft zur restlichen Motorrad-Modellpalette der Auto Union.

Modellentwicklung

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Die Auto Union stellte die Neuentwicklung RT 250 erstmals im Herbst 1951 auf der Internationalen Fahrrad- und Motorrad-Ausstellung (IFMA) in Frankfurt am Main vor. Das Motorrad hatte zunächst den Rahmen des Schwestermodells RT 200 mit ungefederter Hinterradaufhängung. Mit diesem Rahmen wurden lediglich 23 Vorserienmodelle produziert.

Eine Besonderheit der Motoren ist die Zylinder-Desachsierung (a), die ein leicht unsymmetrisches Steuerdiagramm zur Folge hat.[1]

RT 250 H und RT 250/1

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Mit Beginn der Serienproduktion wurde ein neu entwickelter Rahmen mit Hinterradfederung eingesetzt, den auch das Nachfolgemodell erhielt. Die Modellbezeichnung änderte sich dadurch in DKW RT 250 H (H = Hinterradfederung).[2] Laut dem Katalog 100 Motorräder in Wort und Bild des Verlags Handel und Wirtschaft, München, von 1952 leistete der Motor, ein Einzylinder-Zweitakter mit einem Hubraum von 244 cm³, in der ersten Ausführung 11 PS bei 4000/min. Das Motorrad hatte ein Dreiganggetriebe mit Fußschaltung, die Höchstgeschwindigkeit war mit 100 km/h, der Kraftstoffnormverbrauch mit 2,8 l/100 angegeben.[3]

Im Sommer 1953 kam die RT 250/1 mit Vierganggetriebe auf den Markt. Obwohl nur wenige Monate später das völlig neu entwickelte Nachfolgemodell RT 250/2 vorgestellt wurde, war dieses Modell wenige Monate lang erhältlich.[4]

Die im Herbst 1953 vorgestellte DKW RT 250/2 verfügt über einen neu konstruierten Motor, der mit anderem Bohrung-Hub-Verhältnis auch im Schwestermodell RT 175 eingebaut wurde. Der Zylinder war neu gestaltet und hatte mit Rücksicht auf etwaige Beiwageninsassen den Auslass beziehungsweise Auspuff auf der linken Seite.[5] Neu war außerdem die Verkleidung des Vergasers. Die Motorleistung betrug zu Beginn der Bauzeit laut Verkaufsprospekt 13,5 PS (9,9 kW) bei 5000/min. Die Kraft wurde wie bei den anderen DKW-Motorrädern von der Kurbelwelle zum Getriebe (Primärantrieb) mit einer Hülsenkette und vom Getriebe zum Hinterrad mit einer Rollenkette übertragen.

Das Fahrwerk bestand weiterhin aus einem geschlossenen, verschweißten Stahlrohrrahmen, Teleskopgabel und hinterer Geradeweg-Teleskopfederung. Die RT 250 hatte Vollnabenbremsen, Durchmesser vorn 180 mm, hinten 160 mm.

RT 250 S und RT 250 VS

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Stachelrippenzylinder

Ab Februar 1956 war im Zuge der Modellpflege die RT 250 S (S = Schwinge) mit durch Federbeine abgestützter hinterer Langarmschwinge erhältlich. Die Ausrüstung mit dieser Hinterradaufhängung war eine Folge der positiven Erfahrungen bei den bereits vorher damit ausgerüsteten DKW-Motorrädern RT 175 S, 200 S und 350 S.[6]

Neu war auch bei allen RT-Modellen der Stachelrippenzylinder, weshalb die Motorräder spöttisch auch „Stachelschwein“ genannt wurden. Die Kühlrippen waren unterbrochen und gegeneinander versetzt, um die keineswegs bemängelten thermischen Verhältnisse des Motors noch zu verbessern.[7]

Im Herbst 1956 stellte die Auto Union auf der IFMA die Modellvariante RT 250 VS (VS = Vorderschwinge, bzw. Vollschwinge) vor. Das Modell ist bis auf die Vorderradaufhängung mit geschobener Langarmschwinge baugleich mit dem Modell 250 S. Der Frontscheinwerfer erhielt eine Verkleidung, die gleichzeitig bis über die Cockpitarmaturen reicht[8] und eine Leuchtweitenverstellung mit Drehknopf.

Technische Daten im Vergleich

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RT 250 H RT 250/1 RT 250/2 RT 250 S RT 250 VS
Baujahre Herbst 1951 bis Nov. 1953 Aug. bis Dez. 1953 Dez. 1953 bis Nov. 1955 Feb. bis Okt. 1956 Okt. 1956 bis Okt. 1957
Motor fahrtwindgekühlter Einzylinder-Zweitaktmotor, Kickstarter
Steuerung Schlitzsteuerung
Ladungswechsel Umkehrspülung
Bohrung × Hub 70 × 64 mm
Hubraum 244 cm³
Verdichtung 6,3 : 1 6,1–6,3 : 1 6,3–6,5 : 1
Nennleistung 11,5 PS (8,5 kW) bei 4500/min
Ende 1953:
12,5 PS (9,2 kW) bei 4500/min
14,1 PS (10,4 kW) bei 4700/min 15,1 PS (11,1 kW) bei 5000/min
max. Drehmoment kpm (19,6 Nm) 3200/min 2,17 kpm (21,3 Nm) bei 4150/min n. b.
Gemischaufbereitung Bing-Schrägdüsen-Vergaser
Schmierung Zweitaktgemisch 1 : 25
Zündung Batteriezündung, kontaktgesteuert
Lichtmaschine 6 V – 45/60 W 6 V – 50/70 W
Bordspannung 6 V
Kupplung Mehrscheibenkupplung im Ölbad, mechanisch betätigt
Getriebe 3-Gang-Getriebe 4-Gang-Getriebe
Sekundärübersetzung 19/48
17/40 als Gespann
19/48
15/48 als Gespann
19/46
16/46 als Gespann
Endantrieb Rollenkette
Rahmen geschlossener Stahlrohrrahmen
Maße (L × B × H) 2080 × 935 × 680 mm 2133 × 970 × 660 mm 2077 × 963 × 660 mm 2078 × 963 × 660 mm
Radstand 1350 mm
Sitzhöhe 690 mm 750 mm 743 mm
Radaufhängung vorn Teleskopgabel, pneumatisch gedämpft, 140 mm Federweg geschobene Langarmschwinge
Radaufhängung hinten Geradeweg-Teleskopfederung mit 40 mm Federweg Langarmschwinge mit 95 mm Federweg
Felgengröße vorn 1,85 B–19 2,15 B–18
Felgengröße hinten 2,15 B–19 2,15 B–18
Bereifung vorn 3,25–19 3,25–18
Bereifung hinten 3,50–19 3,25–18
Bremse vorn Vollnabenbremse, Ø 160 mm Vollnabenbremse, Ø 180 mm
Bremse hinten Vollnabenbremse, Ø 160 mm Vollnabenbremse, Ø 180 mm
Leergewicht 135 kg 143 kg 155 kg
zul. Gesamtgewicht 310 kg 314 kg 295 kg 320 kg
Tankinhalt 13,5 l (Reserve: 1,5 l) 13 l (Reserve: 1,5 l) 13 l (Reserve: 2,5 l) 15 l (Reserve: 2,6 l)
Höchstgeschwindigkeit 100 km/h 108 km/h 104 km/h 105 km/h
(a) 
Die Kurbelwelle eines Motors mit desachsiertem Zylinder sitzt nicht mittig unter dem Zylinder, sondern etwas versetzt. Ein desachsierter Kolbenbolzen hingegen sitzt außermittig im Kolben (bei normaler Zylinderposition). Beide Methoden führen dazu, dass das Kolbenweg-Kurbelwinkel-Diagramm unsymmetrisch zu den Totpunkten ist.[1]
Commons: DKW RT 250 – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
  • DKW RT 250. Modellbeschreibungen und Geschichte der unterschiedlichen Varianten. In: dkw-motorraeder.de.
  • Der Motor-Test: Die großen DKWs: RT 175 bis RT 250/2. Der ausführliche Motorrad-Test aus dem Jahr 1954 über die DKW-Motorräder RT 175 und RT 250/2 sowie die DKW RT 200 H, die DKW RT 250 Dreigang und die DKW RT 250/1. In: dkw-motorraeder.de.
  • DKW RT 250. Technische Datenblätter und Bedienungsanleitung. In: zweitaktfreunde-mainz.de.

Einzelnachweise

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  1. a b Helmut Hütten: Schnelle Motoren - seziert und frisiert. 4. Auflage. Richard Carl Schmidt Verlag Braunschweig 1963. S. 283, 285.
  2. Modellbeschreibung DKW RT 250 H. In: dkw-motorraeder.de. Abgerufen am 22. Januar 2023.
  3. Katalog 100 Motorräder in Wort und Bild. Verlag für Handel und Wirtschaft, Müller & Co., Abt. Auto und Kraftrad, München 1952, S. 84.
  4. Modellbeschreibung DKW RT 250/1. In: dkw-motorraeder.de. Abgerufen am 22. Januar 2023.
  5. Modellbeschreibung DKW RT 250/2. In: dkw-motorraeder.de. Abgerufen am 22. Januar 2023.
  6. Modellbeschreibung DKW RT 250 S. In: dkw-motorraeder.de. Abgerufen am 22. Januar 2023.
  7. Frank Rönicke: Typenkompass DKW – Motorräder 1920–1979. Motorbuch Verlag, Stuttgart 2007, ISBN 978-3-613-02633-9.
  8. Modellbeschreibung DKW RT 250 VS. In: dkw-motorraeder.de. Abgerufen am 22. Januar 2023.