Gianrico Carofiglio

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Gianrico Carofiglio (2010)

Gianrico Carofiglio (* 30. Mai 1961 in Bari) ist ein italienischer Schriftsteller, Jurist und Senator.

Carofiglio arbeitete in seiner Heimatstadt Bari jahrelang als Richter und Antimafia-Staatsanwalt. Dabei trat er als Autor von Fachbüchern über Aussagepsychologie und Verhörtechniken in Erscheinung.[1] Von 2007 bis April 2008 war er als Berater der Antimafia-Kommission des italienischen Parlaments tätig.[2]

Im Jahr 2000 realisierte er einen Jugendtraum und schrieb seinen ersten Kriminalroman, der 2002, ein Jahr nach seiner Fertigstellung, erschien und gleich sehr erfolgreich war.[1] Inzwischen wurden in Italien zahlreiche weitere Romane Carofiglios veröffentlicht. Sechs davon sind Kriminalromane um den Protagonisten Guido Guerrieri, einen als Strafverteidiger tätigen Rechtsanwalt. Die Romane zeichnen sich vor allem durch die lebhafte Schilderung spannungsvoller Gerichtsszenen aus. Die Bücher von Carofiglio wurden in Italien mit zahlreichen literarischen Preisen geehrt, u. a. mit dem renommierten Premio Bancarella, in Deutschland 2008 mit dem Radio-Bremen-Krimipreis.[3] Die Auslandslizenzen seiner Romane wurden in bislang 16 Länder verkauft, einige wurden für das italienische Fernsehen verfilmt.

Bei den Wahlen am 13. und 14. April 2008 wurde er für den Partito Democratico in den Senat, die zweite Kammer des Parlaments, gewählt. Er war Senator bis 2013.

Die Reihe Avvocato Guido Guerrieri

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  • Testimone inconsapevole, 2002 (Roman)
  • Ad occhi chiusi, 2003 (Roman)
  • Ragionevoli dubbi, 2006 (Roman)
  • Le perfezioni provvisorie, 2010 (Roman)
  • La regola dell'equilibrio, 2014 (Roman)
  • La misura del tempo, 2019 (Roman)
  • Il passato è una terra straniera, 2004 (Roman)
    • Die Vergangenheit ist ein gefährliches Land, dt. von Julia Eisele; München: Goldmann 2009. ISBN 978-3-442-31183-5
  • L'arte del dubbio, 2007 (Essay)
  • Cacciatori nelle tenebre, 2007 (Graphic Novel, zusammen mit Francesco Carofiglio)
  • Né qui né altrove. Una notte a Bari, 2008 (Roman)
  • La doppia vita di Natalia Blum, 2008 (Drehbuchvorlage)
  • Il paradosso del poliziotto, 2009 (Erzählungen)
  • Non esiste saggezza, 2010 (Erzählungen)
  • La manomissione delle parole, 2010 (Essays)
  • Il silenzio dell'onda, 2011 (Roman)
  • Cocaina, 2013 (Crime Stories, zusammen mit Massimo Carlotto und Giancarlo De Cataldo)
  • Il bordo vertiginoso delle cose, 2013. (Roman)
  • Una mutevole verità, 2014 (Roman, erschienen anlässlich des 200. Jahrestages der Gründung der Polizeitruppe der Carabinieri.[4])
  • L'estate fredda. Einaudi, Turin 2016. ISBN 978-88-06-22774-6.
  • Le tre del mattino. Einaudi, Turin 2017.
    • Drei Uhr morgens. Roman, aus dem Italienischen von Verena von Koskull. Folio, Bozen 2019, ISBN 978-3-85256-769-3.
  • mit Jacopo Rosatelli: Die Kraft der Worte. Gespräche über Politik und Wahrheit. Dt. von Karin Fleischanderl, Scoventa Verlag, Bad Vilbel 2019, ISBN 978-3-942073-44-8.
  • mit Giorgia Carofiglio: L’ora del caffè. Manuale di conversazione per generazioni incompatibili. Einaudi, Turin 2022, ISBN 978-8-80625-321-9.
  • Rancore. Einaudi, Turin 2022.

Im Rahmen von Autorenlesungen in Deutschland arbeitete Carofiglio im Jahr 2006 mit Tatort-Darsteller Jan Josef Liefers zusammen.[1]

Commons: Gianrico Carofiglio – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

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  1. a b c Michaela Pelz: Exklusivinterview mit Gianrico Carofiglio. Bei krimiforum.de,. März 2006, archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar) am 21. Oktober 2007; abgerufen am 12. Juli 2013.
  2. Dirk Schümer: In Apulien haben wir die Gangster im Griff. In: Frankfurter Allgemeine Zeitung. 26. Februar 2008, abgerufen am 12. Juli 2013.
  3. Antimafia-Anwalt als Krimiautor gewürdigt. Internetartikel bei Radio Bremen. 2. Oktober 2008, archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar) am 2. Februar 2011; abgerufen am 25. Februar 2009.
  4. Una mutevole verità. Rezension (in deutscher Sprache) bei BücherRezensionen. 12. Juli 2014, abgerufen am 12. Mai 2022.
  5. Krimi-Roman „Kalter Frieden“ : Alles im grauen Bereich, FAZ vom 13. Juli 2018, abgerufen am 14. Juli 2018.