Brugnato

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Zur Navigation springen Zur Suche springen
Brugnato
Brugnato (Italien)
Brugnato (Italien)
Staat Italien
Region Ligurien
Provinz La Spezia (SP)
Koordinaten 44° 14′ N, 9° 44′ OKoordinaten: 44° 14′ 12″ N, 9° 43′ 31″ O
Höhe 150 m s.l.m.
Fläche 11,96 km²
Einwohner 1.284 (31. Dez. 2022)[1]
Postleitzahl 19020
Vorwahl 0187
ISTAT-Nummer 011007
Bezeichnung der Bewohner Brugnatesi
Schutzpatron San Pasquale (17. Mai)
Website www.comune.brugnato.sp.it

Panorama von Brugnato

Brugnato (im Ligurischen: Brignê) ist eine italienische Gemeinde mit 1284 Einwohnern (Stand 31. Dezember 2022) in der Region Ligurien. Sie gehört zur Provinz La Spezia.

Der Ort liegt ungefähr 20 km nordwestlich der Provinzhauptstadt La Spezia, etwa 65 km südöstlich der Regionalhauptstadt Genua und rund 344 km nordwestlich der italienischen Hauptstadt Rom in der klimatischen Einordnung italienischer Gemeinden in der Zone D, 1 663 GG.[2]

Brugnato liegt am Fluss Vara im Val di Vara in einer weitläufigen Schwemmlandebene zu Fuße des Ligurischen Apennins. In der Nähe zur Gemeinde befinden sich die Mündungen der beiden Bäche Gravegnola und Chicciola in den Vara. Brugnato bildet einen Teil der Comunità Montana della Media e Bassa Val di Vara und gehört zudem zum Naturpark Montemarcello-Magra.

Einziger Ortsteil (Frazione) der Gemeinde ist Bozzolo (276 m, ca. 30 Einwohner, liegt ca. 1 km nordwestlich).[3] Er kam 1956 unter die Gemeindeverwaltung von Brugnato, vorher gehörte er zu Zignago.[4]

Die Nachbargemeinden sind Borghetto di Vara, Rocchetta di Vara, Sesta Godano und Zignago.

Cattedrale dei Ss. Pietro, Lorenzo e Colombano

Der Ort entstand im 7. Jahrhundert als Abtei der Mönche von San Colombano. Ab dem 8. Jahrhundert wird der Ort in mehreren Diplomen erwähnt, unter anderem von Karl III., Otto III. und Heinrich II. Innozenz II. erhob den Ort zur Diözese,[5] die bis 1820 bestand hielt.[6] Seit 999 durfte der Ort sich Stadt nennen.[7] Der unter dem Schutz der Republik Genua stehende Ort wurde von dieser 1215 gegen die Übernahmeversuche der Malaspina bewahrt und installierte die Familie der Fieschi als Statthalter.[5] Nach der Übernahme der Ghibellinen als Machthaber von Genua 1313 flüchteten die Stadtherren von Brugnato nach Pontremoli.[7] Danach übernahmen bis ins 16. Jahrhundert die Malaspina den Ort, die diesen als Lehnswesen an die Fregoso vergaben.[5] Mit dem Volksaufstand von 1530 kehrte der Ort zu Genua zurück. 1820 wurde die Diözese in die von Luni-Sarzana eingegliedert, die ab 1929 in dem Bistum La Spezia-Sarzana-Brugnato aufging.[7]

2007[8] wurde Brugnato vom Touring Club Italiano die Bandiera Arancione überreicht, die eine herausragende Qualität in den Bereichen Natur und Tourismus auszeichnet.[9] Außerdem wurde die Gemeinde, als dreizehntes ligurisches Dorf, in die I borghi più belli d’Italia[7] (Die schönsten Orte Italiens) aufgenommen.

Sehenswürdigkeiten

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Convento dei Padri Passionisti (Ex-Chiesa di San Francesco)
Ponte Romano, auch Ponte Romanico genannt, am Fluss Vara
  • Cattedrale dei Ss. Pietro, Lorenzo e Colombano, Kathedrale bzw. Konkathedrale aus dem 11. oder 12. Jahrhundert, die aus einer Basilika aus dem 8. Jahrhundert entstand.[6]
  • Chiesa dell’Accola, Kirche aus der Zeit der Langobarden nahe Borghetto di Vara, erhielt im 15. Jahrhundert bauliche Veränderungen und enthält Fresken aus dem 17./18. Jahrhundert (Madonna col Bambino, Sant’Antonio Abate e San Giovanni Battista und Madonna addolorata e Santi)[10]
  • Convento dei Padri Passionisti, 1635 beendeter Bau eines Konventes der Franziskaner. Enthält Gemälde aus dem 17./18. Jahrhundert und wurde 1843 von dem Orden der Passionisten übernommen.[11]
  • Museo Diocesano im Palazzo Vescovile (Bischofspalast aus dem 14. Jahrhundert), enthält ein Altarretabel (Madonna del Rosario, San Pietro e San Domenico) von Cesare Corte von Giuseppe Vermiglio das Werk Orazione di Gesù nell’orto sowie das Lactatio di San Bernardo von Gian Lorenzo Bertolotto.[12]
  • Oratorio di San Bernardo, Oratorium im Ortskern, das früher der Santa Maria Annunziata gewidmet war und um 1610 den heutigen Namen erhielt.[13]
  • Oratorio dei Santi Rocco e Caterina, Oratorium nahe der Porta Sottana, heute nur noch Teile der Fassade vorhanden.[7]
  • Ponte Romano, auch Ponte Romanico genannt, antike Brücke bei Brugnato an der mittelalterlichen Verbindungsstraße von Pontremoli nach Sestri Levante. Die Brücke ist wahrscheinlich römischen Ursprungs, das älteste Dokument über die Brücke entstammt dem Jahr 1660, als die Brücken nach einem Hochwasser repariert werden musste.[14]
  • Santuario di Nostra Signora dell’Ulivo, Sanktuarium wenige Kilometer außerhalb des Orts. Wurde um 1600 auf einer älteren Konstruktion errichtet.[15]
  • Stadttore Porta Soprana und Porta Sottana, heute noch existierende (und einzigen) Stadttore der mittelalterlichen Stadtmauer.[16]
  • Chiesa di Sant’Antonio, Parochialkirche im Ortsteil Bozzolo. Wurde im 18. Jahrhundert über einer aus dem Jahr 1350 stammenden Kirche errichtet.[17]

Der Ort besitzt die Anschlussstelle Brugnato-Borghetto di Vara an der Autobahn Autostrada A12 und das Gemeindegebiet wird von der Strada Provinciale 7 (SP7) durchquert.

Commons: Brugnato – Album mit Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
  1. Bilancio demografico e popolazione residente per sesso al 31 dicembre 2022. ISTAT. (Bevölkerungsstatistiken des Istituto Nazionale di Statistica, Stand 31. Dezember 2022).
  2. Webseite der Agenzia nazionale per le nuove tecnologie, l’energia e lo sviluppo economico sostenibile (ENEA), abgerufen am 11. Mai 2013 (italienisch) (PDF; 330 kB)
  3. Offizielle Website des ISTAT (Memento des Originals vom 27. Februar 2014 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/dawinci.istat.it (Istituto Nazionale di Statistica) zu den Einwohnerzahlen 2001 in der Provinz La Spezia, abgerufen am 18. Mai 2013 (italienisch)
  4. Terre di Lunigiana zum Ortsteil Bozzolo, abgerufen am 20. Mai 2012 (italienisch)
  5. a b c Brugnato e la sua storia. In: comune.brugnato.sp.it. Abgerufen am 27. Januar 2023 (italienisch).
  6. a b Touring Club Italiano: Liguria
  7. a b c d e I borghi più belli d’Italia
  8. Guide turistiche in provincia di La Spezia (italienisch)
  9. auf der Webseite des Touring Club Italiano (bandierearancioni.it), abgerufen am 29. September 2016 (italienisch)
  10. Chiesa dell’Accola. In: comune.brugnato.sp.it. Abgerufen am 27. Januar 2023 (italienisch).
  11. Convento dei Padri Passionisti. In: comune.brugnato.sp.it. Abgerufen am 27. Januar 2023 (italienisch).
  12. diocesilaspezia.it: Museo Diocesano di Brugnato (Memento vom 4. März 2016 im Internet Archive) (italienisch)
  13. Oratorio di San Bernardo. In: comune.brugnato.sp.it. Abgerufen am 27. Januar 2023 (italienisch).
  14. Il ponte. In: comune.brugnato.sp.it. Abgerufen am 27. Januar 2023 (italienisch).
  15. Santuario di Nostra Signora dell’Ulivo. In: comune.brugnato.sp.it. Abgerufen am 27. Januar 2023 (italienisch).
  16. Terre di Lunigiana zur Stadtbefestigung Brugnatos, abgerufen am 20. Mai 2012 (italienisch)
  17. Frazione di Bozzolo. In: comune.brugnato.sp.it. Abgerufen am 27. Januar 2023 (italienisch).