Bärnkopf
Bärnkopf
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Wappen | Österreichkarte | |
Basisdaten | ||
Staat: | Österreich | |
Bundesland: | Niederösterreich | |
Politischer Bezirk: | Zwettl | |
Kfz-Kennzeichen: | ZT | |
Fläche: | 47,62 km² | |
Koordinaten: | 48° 23′ N, 15° 0′ O | |
Höhe: | 968 m ü. A. | |
Einwohner: | 344 (1. Jän. 2024) | |
Bevölkerungsdichte: | 7,2 Einw. pro km² | |
Postleitzahlen: | 3633, 3665 | |
Vorwahl: | 02874 | |
Gemeindekennziffer: | 3 25 03 | |
NUTS-Region | AT124 | |
Adresse der Gemeindeverwaltung: |
Bärnkopf 103 3665 Bärnkopf | |
Website: | ||
Politik | ||
Bürgermeister: | Arnold Bauernfried (SPÖ) | |
Gemeinderat: (Wahljahr: 2020) (13 Mitglieder) |
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Lage von Bärnkopf im Bezirk Zwettl | ||
Quelle: Gemeindedaten bei Statistik Austria |
Bärnkopf ist eine Gemeinde mit 344 Einwohnern (Stand 1. Jänner 2024) im Bezirk Zwettl in Niederösterreich. Bärnkopf liegt im Zentrum des größten geschlossenen Waldgebietes Österreichs. Mit bis zu 1000 Meter Seehöhe ist der Ort die höchstgelegene Gemeinde des Waldviertels. Bärnkopf wurde vom Amt der NÖ-Landesregierung das Prädikat „Luftkurort“ verliehen.
Geografie
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Bärnkopf liegt im Weinsberger Wald am westlichen Rand des niederösterreichischen Waldviertels und in der unmittelbaren Nähe des 1041 m hohen Weinsberges. Die Fläche der Gemeinde umfasst rund 48 Quadratkilometer, fast 95 Prozent der Fläche sind bewaldet.[1]
Gemeindegliederung
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Die Gemeinde umfasst nachstehende Ortsteile:
- Bärnkopf mit Sitz der Gemeindeverwaltung
- Mitter-Bärnkopf – 0,5 km westlich von Bärnkopf gelegen
- Unter-Bärnkopf – 1 km westlich von Bärnkopf gelegen
- Zilleck – Rotte mit drei Forsthäusern des Habsburg-Lothringenschen Gutes Persenbeug – 1,5 km westlich von Bärnkopf an der Landesstraße 82 gelegen.
- Saggraben – Ortsteil rund 5 km nördlich von Bärnkopf gelegen
- Lichteck – Ortsteil 1 km nördlich von Saggraben gelegen.
- Weinsbergwiese – drei ehemalige Forsthäuser östlich von Bärnkopf an der Landesstraße Nr. 82 Richtung Gutenbrunn gelegen.
- Dürnberg/Schöngrund/Dorfstadt – Einzelhäuser in Privatbesitz (Dürnberg und Dorfstadt) bzw. Forsthaus des Habsburg-Lothringenschen Gutes Persenbeug (Schöngrund).
Nachbargemeinden
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Altmelon | Schönbach | Bad Traunstein |
St. Georgen am Walde | Gutenbrunn | |
Dorfstetten | Yspertal |
Geschichte
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Bärnkopf (der Name leitet sich von „Bergengupf“ ab) wurde um 1760 besiedelt, als der damalige Grundbesitzer Joseph Weber Edler von Fürnberg den bis dahin eher brach liegenden Weinsberger Wald intensiv zu nutzen begann. Er errichtete unter anderem auch mehrere Schwemmteiche, mit deren Hilfe das geschlägerte Holz über die kleine und große Ysper sowie den Weitenbach an die Donau bei Persenbeug und Weitenegg geschwemmt wurde.
Fürnberg nahm zur Abholzung der Wälder viele Holzknechte mit ihren Familien auf. Sie kamen aus der näheren Umgebung, aus Schlesien, der Steiermark, aus Oberösterreich, Tirol und von der böhmischen Grenze. Fürnberg schenkte seinen Arbeitern Grund und Boden, damit sie sich Häuser bauen und eine kleine Landwirtschaft betreiben konnten.
Ende des 18. Jahrhunderts verkaufte Fürnberg seine Besitzungen an Kaiser Franz I. aus Österreich. Und dessen Nachkommen (die Familie Habsburg-Lothringen) sind bis heute Eigentümer dieser Forstbestände im Weinsberger Wald.
Über 200 Jahre lang lebten die Bewohner der 1.000 Meter hoch gelegenen Gemeinde Bärnkopf fast ausschließlich von der Forstwirtschaft.
Zwischen 1920 und 1933 wurde die Waldbahn Weinsbergerwald zwischen Gutenbrunn und Bärnkopf betrieben, diese war in 760 mm Spurweite ausführt und wurde für den Holztransport aus dem Weinsberger Wald zum Sägewerk in Gutenbrunn genutzt. Laut Adressbuch von Österreich waren im Jahr 1938 in der Ortsgemeinde Bärnkopf ein Bäcker, drei Gastwirte, ein Gemischtwarenhändler, eine Schneiderin, zwei Schuster und eine Stickerei ansässig.[2]
Anfang 1970 wurden dann unter dem damaligen Bürgermeister Karl Grudl erste Schritte in Sachen Tourismus unternommen. Durch viel Engagement der Bevölkerung aber auch der Gemeinde konnte in den folgenden 30 Jahren die Basis für eine erfolgreiche Tourismusgemeinde geschaffen werden, was im März 2007 mit der offiziellen Verleihung des Prädikates „Luftkurort“ durch die NÖ Landesregierung Anerkennung fand.
In der 2. Hälfte der 1980er Jahre wurden der Kreuzteich nördlich von Dürnberg sowie der Hubertusteich südlich von Bärnkopf angelegt, 1996 kam noch der 9 Hektar große Dürnbergteich südlich von Dürnberg dazu. Am 15. Oktober 1997 kam es zum Dammbruch beim Schlesingerteich.[3]
Einwohnerentwicklung
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Nach dem Ergebnis der Volkszählung 2001 gab es 378 Einwohner. 1991 hatte die Gemeinde 384 Einwohner, 1981 414 und im Jahr 1971 465 Einwohner.
Kultur und Sehenswürdigkeiten
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Bauwerke
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Katholische Pfarrkirche Bärnkopf hl. Anna
Museen
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Holzhacker Museum Holz, Wasser, Arbeit[4]
- Puppenstube der Familie Schiefer
Sport
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Es gibt einen Tennisclub, einen Stockschützenverein, einen Nordischen Skiclub, einen Frauenturnverein und einen Wanderverein.
Wirtschaft und Infrastruktur
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Von den 55 Arbeitsplätzen des Jahres 2011 entfielen rund zwanzig Prozent auf die Landwirtschaft, zehn Prozent auf den Produktionssektor und siebzig Prozent auf Dienstleistungen.[5] Im gleichen Jahr wohnten 178 Erwerbstätige in Bärnkopf, fast achtzig Prozent pendelten zur Arbeit aus.[6]
Tourismus
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Bärnkopf liegt im Zentrum des größten geschlossenen Waldgebietes Österreichs. Mit bis zu 1000 Meter Seehöhe ist der Ort die höchstgelegene Gemeinde des Waldviertels und hat Sommer und Winter Saison. Absolut ruhig, wenig Verkehr und mit einer ausgezeichneten Luft – im wahrsten Sinne des Wortes – wurde doch Bärnkopf vom Amt der NÖ Landesregierung das Prädikat „Luftkurort“ verliehen.[7]
Öffentliche Einrichtungen
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]In Bärnkopf befindet sich eine Volksschule.[8]
Politik
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Gemeinderat
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Der Gemeinderat hat 13 Mitglieder.
- Mit den Gemeinderatswahlen in Niederösterreich 1990 hatte der Gemeinderat folgende Verteilung: 10 SPÖ und 3 ÖVP.
- Mit den Gemeinderatswahlen in Niederösterreich 1995 hatte der Gemeinderat folgende Verteilung: 9 SPÖ und 4 ÖVP.[9]
- Mit den Gemeinderatswahlen in Niederösterreich 2000 hatte der Gemeinderat folgende Verteilung: 10 SPÖ und 3 ÖVP.[10]
- Mit den Gemeinderatswahlen in Niederösterreich 2005 hatte der Gemeinderat folgende Verteilung: 10 SPÖ und 3 ÖVP.[11]
- Mit den Gemeinderatswahlen in Niederösterreich 2010 hatte der Gemeinderat folgende Verteilung: 10 SPÖ und 3 ÖVP.[12]
- Mit den Gemeinderatswahlen in Niederösterreich 2015 hat der Gemeinderat folgende Verteilung: 10 SPÖ und 3 ÖVP.[13]
- Mit den Gemeinderatswahlen in Niederösterreich 2020 hat der Gemeinderat folgende Verteilung: 9 SPÖ und 4 ÖVP.[14]
Bürgermeister
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- 1998–2012 Ernst Hauschild (SPÖ)
- seit 2012 Arnold Bauernfried (SPÖ)[15]
Wappen
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Der Gemeinde wurde 1979 folgendes Wappen verliehen:[16] In einem goldenen Schild im Schildesfuß zwei gekreuzte blaue Hacken mit naturfarbenen Stielen, aus deren Kreuzung eine grüne Tanne emporwächst.
Die Gemeindefarben sind Gelb-Grün.
Gemeindepartnerschaften
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- seit 1973 Wiener Neudorf
Persönlichkeiten
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Othmar Matzke (1914–1999), Major der Wehrmacht und Ritterkreuzträger
Weblinks
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Bärnkopf in der Datenbank Gedächtnis des Landes zur Geschichte des Landes Niederösterreich (Museum Niederösterreich)
- 32503 – Bärnkopf. Gemeindedaten der Statistik Austria
- Offizielle Website der Gemeinde Bärnkopf
- Burgruine Weinsberg. In: NÖ-Burgen online. Institut für Realienkunde des Mittelalters und der frühen Neuzeit, Universität Salzburg
Einzelnachweise
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- ↑ Ein Blick auf die Gemeinde Bärnkopf, Fläche und Flächennutzung. (PDF) Statistik Austria, abgerufen am 13. Januar 2021.
- ↑ Adressbuch von Österreich für Industrie, Handel, Gewerbe und Landwirtschaft, Herold Vereinigte Anzeigen-Gesellschaft, 12. Ausgabe, Wien 1938 PDF, Seite 209
- ↑ Heimatbuch der Gemeinde Bärnkopf – Vom Leben und Arbeiten im Weinsberger Wald, Bärnkopf 1998
- ↑ Museen – Tourismus Bärnkopf – Atem holen, zur Ruhe kommen & Kraft schöpfen. Archiviert vom (nicht mehr online verfügbar) am 1. Oktober 2018; abgerufen am 1. Oktober 2018 (deutsch). Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.
- ↑ Ein Blick auf die Gemeinde Bärnkopf, Erwerbstätige am Arbeitsort. (PDF) Statistik Austria, abgerufen am 13. Januar 2021.
- ↑ Ein Blick auf die Gemeinde Bärnkopf, Berufspendler. (PDF) Statistik Austria, abgerufen am 13. Januar 2021.
- ↑ Offizielle Gemeindewebseite Bärnkopf: Gemeinde Bärnkopf – Home. Abgerufen am 1. Oktober 2018.
- ↑ Schulensuche. In: Schulen online. Abgerufen am 3. Oktober 2020.
- ↑ Wahlergebnis Gemeinderatswahl 1995 in Bärnkopf. Amt der NÖ Landesregierung, 30. März 2000, abgerufen am 11. Januar 2020.
- ↑ Wahlergebnis Gemeinderatswahl 2000 in Bärnkopf. Amt der NÖ Landesregierung, 4. Februar 2005, abgerufen am 11. Januar 2020.
- ↑ Wahlergebnis Gemeinderatswahl 2005 in Bärnkopf. Amt der NÖ Landesregierung, 4. März 2005, abgerufen am 11. Dezember 2020.
- ↑ Wahlergebnis Gemeinderatswahl 2010 in Bärnkopf. Amt der NÖ Landesregierung, 8. Oktober 2010, abgerufen am 11. Januar 2020.
- ↑ Wahlergebnis Gemeinderatswahl 2015 in Bärnkopf. Amt der NÖ Landesregierung, 1. Dezember 2015, abgerufen am 11. Januar 2020.
- ↑ Wahlergebnis Gemeinderatswahl 2020 in Bärnkopf. Amt der NÖ Landesregierung, 26. Januar 2020, abgerufen am 31. Januar 2020.
- ↑ Eine Ära ging zu Ende. NEUER BÜRGERMEISTER. Arnold Bauernfried folgte Ernst Hauschild, der seit 1998 in Bärnkopf regierte, als Gemeinde-Chef. noen.at, 21. März 2012.
- ↑ Gedächtnis des Landes – Orte: Bärnkopf. Niederösterreichische Museum BetriebsgesmbH, abgerufen am 11. November 2022.