den Heuzehenten bezieht das K. Cameralamt, den kleinen Zehenten und den Obstzehenten die Pfarrey Dußlingen.
Gefälle beziehen
1) der Staat aus 2 ehemaligen Erblehen und aus Zinsgütern.
Geld 5 fl. 48 kr. |
Landachten 7½ Scheffel Dinkel. |
2) die Spitalpflege Reutlingen aus 5 Lehen und andern Gütern.
Geld und zu Geld berechnete Küchengefälle 10 fl. 7 kr. |
Früchte im Durchschnitt 66 Scheffel. |
Die nach Reutlingen gült- und zinsbaren Lehen-Höfe sind schuldig, 6 Jauchert Ackers von dem Herrschaftsgut zu Gomaringen in der Frohn zu ackern und in der Ernte das Getreide zu binden, wogegen sie für 1 Jauchert 40 kr. und 16 lb. Brod erhalten. Gegenwärtig wird dieser Frohndienst nach einer Übereinkunft der Frohnpflichtigen mit den Pächtern zu Gomaringen in Geld bezahlt.
Der Ort hat weder Kirche noch Schule oder Rathhaus, wohl aber eine eigene Schulanstalt. S. o. Der Ort hat ziemlich Obstzucht.
Stockach gehörte zu dem Gebiete der Reichsstadt Reutlingen, welche es mit Gomaringen erkaufte. In früherer Zeit war es im Besitz des Klosters Bebenhausen; als Papst Gregor IX. dieses Kloster im Jahr 1229 in seinen Schutz nahm, waren unter den Klostergütern auch Besitzungen in Stokka[1] und im Jahr 1245 (nach Crusius im Jahr 1277) überträgt Graf Albert von Hohenberg, genannt von Rotenburg, sein Gut zu Stocha dem Gotteshaus Bebenhausen,[2] im Jahre 1323 verkaufen Abt und Convent ihren Weiler zu Stockach um 200 lb. an Friedrich von Gomeringen und 1365 saß Fritz von Gomeringen zu Stockach.
ein evangelisches Pfarrdorf mit Marktgerechtigkeit und 1218 Einwohnern, an einem Abhang an der Wiesatz, 2 starke Stunden
Johann Daniel Georg von Memminger: Beschreibung des Oberamts Reutlingen. Stuttgart und Tübingen: , 1824, Seite 111. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Oberamt_Reutlingen_111.jpg&oldid=- (Version vom 18.8.2016)