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Seite:Oberamt Reutlingen 049.jpg

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Achalmberg verbundenen, Scheibengipfel auf Erz gegraben und ein Schacht von 80 Fuß tief eingesenkt, aber außer Spathadern und Schwefelkies nichts gefunden. Wahrscheinlich gab das Leztere wie an andern Orten Veranlassung zu dem Unternehmen, man hoffte ohne Zweifel Gold zu finden, und noch jetzt heißt der Schacht das Goldloch. Das Unternehmen wurde aufgegeben, weil sich die Luft in dem Schachte alle Augenblicke entzündete und die Arbeiter am ganzen Körper verbrannten. Nähere Nachricht davon findet sich in der Schrift: Gesammelte Nachrichten von dem vortrefflichen Gesundbrunnen nahe bey des Heil. R. R. Stadt Reutlingen. 1761.

Zu Pfullingen wurden Versuche auf Schwefelkies gemacht, und unter Herzog Friedrich, dem eifrigen Bergbauer, 2 Stollen eingetrieben. Im Jahr 1597 mußte eine Lieferung zur Probe nach Christophsthal gemacht werden. Das Ergebniß der Untersuchung fiel aber dahin aus, daß der Kies arm an Schwefel sey, dagegen der Schwefelmacher sich getraue, aus 100 Centner Kies 10 Centner Vitriol herauszubringen.

Steine. Steinbrüche hat das Oberamt wenig, weil es an eigentlichen Bau- und Werksteinen fehlt; in dem Pfullingerthal werden die Tuffsteine fleißig benützt, und sie sind für die Einwohner von den beyden Hausen und von Honau ein nicht unbedeutender Erwerbszweig.

Die Steine werden ganz weich aus der Erde gebrochen, verhärten aber an der Luft und geben sehr gute Bausteine, die weit herum gebraucht werden. Reutlingen und Betzingen haben Kalksteinbrüche.

Erden. Hier ist nur die oben S. 33 erwähnte Hauerde zu bemerken. Sie wird von den Hafnern zur Glasur für weißes Geschirr gebraucht, und wurde ehedem weit geholt. Die Töpfererde ist von geringer Art.

Aus den Höhlen vom Höllenstein, der jedoch nicht mehr auf Würtembergischen Boden, sondern auf Hohenzollerischem bey Stetten, am Lauchartthal liegt, wird viele Mondmilch geholt, gebrannt und als Magnesia für das Vieh gebraucht.

Empfohlene Zitierweise:
Johann Daniel Georg von Memminger: Beschreibung des Oberamts Reutlingen. Stuttgart und Tübingen: , 1824, Seite 049. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Oberamt_Reutlingen_049.jpg&oldid=- (Version vom 18.8.2016)