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Seite:Oberamt Reutlingen 014.jpg

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a. die vordere Höhle A B C D. Noch auf der Treppe erweitert sich die Höhle in einem hohen Gewölbe, das schornsteinartig über 50 Fuß in die Höhe steigt, und oben eine kleine Öffnung hat, durch welche ein schwacher Schimmer des Tageslichts hereinfällt. Die Wirkung davon verliert sich aber bald, und mit stillem Staunen langt man in der Tiefe der finstern und geheimnißvollen Unterwelt an, und sieht sich hier von einer großen, an 40 Fuß hohen Halle umfangen. Links von hier breitet sich eine weite Kammer von mehr als 100 Fuß Tiefe aus, an deren Ende eine lebhafte Einbildungskraft einen aus Tropfsteinen gebildeten Wasserfall wahrnimmt, der aus einem Loche in der Wand hervorzukommen scheint. An der Seitenwand befindet sich eine kleine Öffnung, welche zu einer besondern Nebenhöhle c A führt, die eine Breite von 8 bis 10 Fuß, eine Höhe von 7 bis 15 Fuß und eine Länge von 60 bis 65 Fuß hat und wenig bekannt ist. Die Haupt-Ausdehnung der Höhle geht rechts gegen Nordwest. Der Weg führt über Felsen und Klüfte hin, in deren finstern Tiefen an verschiedenen Stellen, vornehmlich bey i. o. u. Wasser steht, das zum Theil von der Höhe und an den Seiten herabträufelt und durch Absetzung seiner mineralischen Theile zugleich die schönen und wunderbaren Tropfstein-Gestalten bildet. Ehedem will man weit mehr Wasser in der Höhle beobachtet haben. Das Vorrücken auf diesem Wege über Felsen und Tiefen hin war sehr beschwerlich, bis endlich aus Veranlassung des oben genannten königlichen Besuchs dasselbe durch Brücken erleichtert wurde. Die erste und längste davon ist die Brücke d. e.; gleich zu Anfang derselben erblickt man vor einer Vertiefung in die linke Wand neben einem hohen, mit Tropfstein überzogenen Hügel eine gleichfalls aus Tropfstein gebildete Gestalt, welche die Einbildungskraft zu einem Bären gemacht hat; etwas mehr vorwärts, neben dem Querbalken, befindet sich in der Tiefe eine schüsselförmige, gemeiniglich mit Wasser angefüllte Warze, welche der Handscherben genannt wird. Hat man die Brücke verlassen und ist man auf dem Boden der Höhle ungefähr 50 Fuß weiter vorgerückt, so steht man bey f. vor einer

Empfohlene Zitierweise:
Johann Daniel Georg von Memminger: Beschreibung des Oberamts Reutlingen. Stuttgart und Tübingen: , 1824, Seite 014. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Oberamt_Reutlingen_014.jpg&oldid=- (Version vom 18.8.2016)