[go: up one dir, main page]
More Web Proxy on the site http://driver.im/Zum Inhalt springen

Bacillenfreies Trinkwasser

aus Wikisource, der freien Quellensammlung
Textdaten
<<< >>>
Autor: –i.
Illustrator: {{{ILLUSTRATOR}}}
Titel: Bacillenfreies Trinkwasser
Untertitel:
aus: Die Gartenlaube, Heft 7, S. 123
Herausgeber: Ernst Ziel
Auflage:
Entstehungsdatum:
Erscheinungsdatum: 1885
Verlag: Ernst Keil’s Nachfolger in Leipzig
Drucker: {{{DRUCKER}}}
Erscheinungsort: Leipzig
Übersetzer:
Originaltitel:
Originalsubtitel:
Originalherkunft:
Quelle: Scans bei Commons
Kurzbeschreibung:
Eintrag in der GND: {{{GND}}}
Bild
[[Bild:|250px]]
Bearbeitungsstand
korrigiert
Dieser Text wurde anhand der angegebenen Quelle einmal Korrektur gelesen. Die Schreibweise sollte dem Originaltext folgen. Es ist noch ein weiterer Korrekturdurchgang nötig.
Um eine Seite zu bearbeiten, brauchst du nur auf die entsprechende [Seitenzahl] zu klicken. Weitere Informationen findest du hier: Hilfe
Indexseite

[123] Bacillenfreies Trinkwasser. Die Furcht vor den winzigen Trägern und Verbreitern der ansteckenden Krankheiten hat unter Anderem auch das Entstehen einer neuen Industrie gefördert. Um die Menschheit vor aller Ansteckung durch verunreinigtes Wasser zu sichern, fabricirt man seit Kurzem bacillenfreies Trinkwasser. Bis jetzt rieth man, das Wasser zur Zeit der Epidemien zu kochen und so die Bakterien durch Hitze zu tödten oder unschädlich zu machen. Aber gekochtes Wasser ist bekanntlich kein besonders labender Trank.

In dem Pariser Laboratorium von L. Pasteur, in dem so viel Großes und manchmal auch Unbedeutendes über die winzigen mikroskopischen Pilze entdeckt, was dann mit gehörigem Pomp der Welt verkündet wurde, hat nun Dr. Chamberland eine Entdeckung gemacht, die der Menschheit den Genuß frischen und doch bacillenfreien Wassers sichert. Er hat Filter

konstruirt, die alle Mikro-Organismen zurückhalten, aus Cylindern von porösem Porcellan bestehen und darum auch Bougies Chamberland genannt werden. Diese Erfindnng ist bereits praktisch verwerthet worden, denn wie der in Genf erscheinende „Fortschritt“ berichtet, hat dort ein Herr Joly mit Beihilfe von Professor Monnier ein Etablissement eingerichtet, in welchem durchaus bacillenfreies Trinkwasser fabricirt oder filtrirt wird. Bis jetzt ist dieses „reinste“ Trinkwasser nicht besonders billig, da ein Liter acht Centimes, also etwa sechs Pfennig kostet. Für die großen von Epidemien bedrohten Volksmassen dürfte somit dieses gesundheitliche Fabrikat noch lange ein unerschwingliches Luxusgetränk bilden. –i.