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Italienisch/ Aussprache

Aus Wikibooks

Das Italienische wird grundsätzlich so gesprochen, wie es geschrieben wird. Es gibt jedoch einige Punkte, die deutsche Muttersprachler besonders beachten müssen:

  • c, g, sc werden zu Zischlauten, wenn sie vor hellen Vokalen stehen
  • ch und sch sind, anders als im Deutschen, keine Zischlaute
  • die Vokale haben andere Lautwerte, das e wird z.B. häufig wie eine Mischung aus deutschem e und ä gesprochen.
  • auch einige Konsonanten und Konsonantengruppen werden anders gesprochen, z.B. c -> k/tsch, gn -> nj
  • das h wird nie gesprochen, das i ist manchmal stumm

Dieser Artikel gibt eine Übersicht über die Aussprache von Vokalen und Konsonanten bzw. Kombinationen aus beidem. Die Zeichen in eckigen Klammern entsprechen den IPA-Lauten.

Vokale

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Die Aussprache der Vokale ist entscheidend, um möglichst akzentfrei zu sprechen. Die Selbstlaute werden im Italienischen immer klar und deutlich gesprochen. Sie lassen sich in helle (e,i) und dunkle (a,o,u) Vokale unterteilen. Dies spielt bei der Aussprache der vorangestellen Konsonanten c, g, sc eine Rolle.

Es gibt offene und geschlossene Vokale und dazwischen Varianten in verschiedenen Abstufungen. Eine grundsätzliche Regel für die Verwendung offener oder geschlossener Vokale gibt es nicht. Für die richtige Aussprache muss man das Wort hören oder die Lautschrift nachschlagen. Bei Wörtern, deren Betonung auf der letzten Silbe liegt, wird ein offener Vokal durch ein ` (zum Beispiel caffè), ein geschlossener Vokal hingegen durch ein ´ (zum Beispiel perché) markiert.

Helle Vokale (e,i)

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Das 'e' gibt es im Italienischen in beiden Formen. Als Beispiel im Deutschen sollen hier die folgenden Wörter dienen:

  • Erde [e], geschlossen
  • Ende [ɛ], offen

Hier ist der Unterschied deutlicher als beim 'a'. Das geschlossene 'e' ist ein 'e', wie man es im Alphabet spricht. Das offene 'e' geht eher in Richtung deutschem 'ä'. Oft wird das 'e' wie eine Mischung aus deutschem e und ä gesprochen. Anmerkung: In einigen Regionen Italiens werden offene und geschlossene e's vertauscht.

Vor Konsonanten wird das 'i' immer geschlossen gesprochen (Liebe) und nie offen (wichtig), vor Vokalen in etwa wie 'w'.

Dunkle Vokale (a,o,u)

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Im Italienischen wird nur das offene 'a' verwendet. Das folgende Beispiel verdeutlicht den Unterschied zwischen offenem und geschlossenem Vokal.

  • Akzent [a], offen
  • Abend [ɑ], geschlossen

Die Abweichung wird klarer, wenn man die a's vertauscht. Die Wörter hören sich dann falsch an. Auch das 'o' gibt es im Italienischen in beiden Formen.

  • offen [ɔ], offen
  • oben [o], geschlossen

Beim 'o' ist der Unterschied zwischen offen/geschlossen wohl am deutlichsten zu hören.

Vor Konsonanten wird das 'u' immer geschlossen gesprochen (Ruhe) und nie offen (lustig).

Vokaltrennung und Diphthonge

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Gehören zwei aufeinander treffende Vokale zu verschiedenen Silben (z.B. au, ae, eu, ei, ie, uo), so werden beide Vokale einzeln für sich ausgesprochen (Vokaltrennung, Hiat). Beispiel: Europa, aero, siehe auch Silbenende auf 'i'.

Die Diphthonge ie (ieri) und uo (uomo) sind auf dem zweiten Vokal betont.

Konsonanten

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c, g, sc

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Die Konsonanten c, g und sc werden vor hellen Vokalen (e, i) weich gesprochen, ansonsten jedoch hart. Für die weiche Aussprache gilt:

  • c {tsch}: das vorangestellte 't' ist stimmlos
  • g {dsch}: das vorangestellte 'd' ist stimmhaft

Im Sprachgebrauch kann man stimmhaft/stimmlos ganz einfach dadurch erkennen, dass bei stimmhafter Aussprache die Stimmbänder vibrieren. Bei stimmloser Aussprache ist das nicht der Fall.

Um eine weiche Aussprache vor einem dunklen Vokal zu erreichen - und umgekehrt eine harte vor einem hellen - , werden innerhalb einer Silbe stumme Buchstaben eingefügt.

  • h (stumm): h wird vor hellem Vokal für harte Aussprache eingefügt und nicht gesprochen
  • i (stumm): i wird vor dunklem Vokal für weiche Aussprache eingefügt und nicht gesprochen

Kurz: Zum Erhalt der weichen Aussprache wird ein stummes 'i' eingefügt, zum Erhalt der harten Aussprache ein stummes 'h'.

Konsonant Aussprache Vor Beispiele (mit Links auf die italienische Wikipedia)
c k
hart
a, o, u casa
Konsonant Cremona, crema
h (stumm) C(h)ianti [ˈkianti], c(h)e cosa

Pinocc(h)io [pi'nɔk:jo], amic(h)e

tsch
weich
stimmlos

e, i

certo [ˈtʃɛrto], cinema, aceto [aˈtʃe:to]

i (stumm)

c(i)abatta [tʃaˈbatːa], c(i)ao, c(i)occolato

g

g
hart

a, o, u

gusto

Konsonant

greca [ˈgrɛ:ka]

h (stumm)

g(h)etto
spag(h)etti, Lamborg(h)ini

dsch
weich
stimmhaft

e, i

giro

i (stumm)

G(i)ovanni, g(i)ocattolo
magg(i)ore [madˈdʒo:re], regio [ˈrɛ:dʒo]

sc

sk
hart
wie in "Skonto"

a, o, u

scuola [ˈskuɔ:la]

Konsonant

scrivere [ˈskri:vere]

h (stumm)

Sc(h)iavoni {skiavoni}
brusc(h)etta {brusketta}

sch
weich
wie in "schön"

e, i

uscire [uʃˈʃi:re]

i (stumm)

lasc(i)are [laʃˈʃa:re]

  • sc {sch]: weich
  • sc+h [ˈsk]: hart, darf nicht mit dem deutschen 'sch' [ʃ] verwechselt werden. Ein dem deutschen 'ch' entsprechenden Laut gibt es im Italienischen nicht.

Silbenende auf i

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Wenn eine Silbe auf 'i' endet und die nächste Silbe mit einem Vokal beginnt (Hiat), dann ist dieses 'i' nicht stumm.

  • Beispiele: Lu-ci-a [luˈʧiːa], ge-o-lo-gi-a [dʒeoloˈdʒi:a], ge-ne-a-lo-gi-a [dʒenealoˈdʒi:a], sci-a-re [ʃiˈa:re]
  • Kein Hiat: Bo-cca-cc(i)o [bokˈkːatt͡ʃo], Bor-g(i)a [luˈkrɛtːsi̯a ˈbɔrdʒa], Bre-sc(i)a [ˈbɾɛʃːa]

Das 'i' bleibt jedoch in den meisten Wörtern mit den Buchstabenfolgen cia, cio, ciu und gia, gio, giu stumm.

gli, gn, qu

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  • gli: wird als [ʎ] ausgesprochen, ähnlich wie [lj] (aber nicht gleich) Zwischen Vokalen wird es ähnlich wie das deutsche Wort "Million" ausgesprochen. Beispiele: la famiglia, degli
  • gn: wird als [ɲ] ausgesprochen, ähnlich wie [nj] (aber nicht gleich) ungefähr so wie es in "Kognak" wird. Beispiele: Bologna, gnocchi ( (info) ).
  • qu: wird im Gegensatz zum Deutschen nicht 'kw' sondern 'ku' gesprochen. So wird das Wort 'quasi' im Italienischen {kuasi} gesprochen und nicht {kwasi} wie im Deutschen. Beispiele: quando [ˈkuando], quale [ˈkua:le], quota [ˈkuɔ:ta], quiz [kuidz].

Im Italienischen wird der Buchstabe 'h' nie ausgesprochen. Er wird vor allem verwendet, um die Konsonanten c, g, sc vor e, i hart darstellen zu können.

Es beginnen nur wenige Wörter mit 'h'. So einige gebeugten Formen von avere=haben, nämlich ho, hai, ha und hanno. Diese Wörter beginnen mit 'h' um sie orthografischen von anderen Wörtern unterscheiden zu können, nämlich o = oder, ai (eine Verbindung aus der Präposition a und dem Maskulin-Plural-Artikel i), a = in, auf, zu, etc. und anno = Jahr. Dazu kommen noch einige Lehnwörter aus anderen Sprachen z.B. hobby = Hobby oder hostess (neben assistente di volo) = Stewardess.

Wird im Gegensatz zu dem Deutschen 'r' nicht im Rachenraum gebildet.

Gebildet wird das italienische 'r', indem man die Zungenspitze leicht an den vordersten Gaumen legt und versucht, durch den Zwischenraum von Zungenspitze und vorderstem Gaumen Luft zu pusten. Dies ist jedoch leichter gesagt als getan und erfordert viel Übung. Dieses mit der Zunge gerollte "r" ist einer der schwierigsten, wenn nicht sogar der schwierigste Laut für einen (Bundes-)deutschen Muttersprachler. (Anmerkung: Einige Dialekte des Süddeutschen Raumes machen selbst Gebrauch von dieser allophonischen Variante von "r".)

  • stimmloses s wie in Hast. Beispiel: santo
  • stimmhaftes s wie in Sonne. Beispiel: rosa

Wird wie 'w' ausgesprochen.

  • wie 'z' in Zahn. Beispiel: senza
  • wie 'd' zusammen mit stimmhaftem 's'. Beispiel: zero

Doppelkonsonanten

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Aufeinander folgende gleiche Konsonanten wie z.B. 'bb', 'll' werden im Italienischen als ein Buchstabe, jedoch stärker und länger ausgesprochen, ähnlich wie im deutschen Wort "Annahme". Beispiele: sorella [soˈrɛlla], Gucci

Für 'cc' oder 'gg' gilt das unter c, g, sc Gesagte entsprechend für beide Konsonanten. Beispiele: salsicc(i)a [salˈsittʃa], latte macc(h)iato.

Betonung

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Die Betonung liegt, mit zahlreichen Ausnahmen, auf der vorletzten Silbe. Zweisilbige Wörter werden daher, wie im Deutschen, meist auf der ersten Silbe betont.

Auch dreisilbige Wörter werden manchmal auf der ersten Silbe betont. Bei

  • vedere [we-'de:-re] sehen, liegt die Betonung auf der zweiten Silbe,
  • vendere ['wen-de-re] verkaufen, liegt sie jedoch auf der ersten Silbe.

Erfolgt die Betonung auf der letzten Silbe, kann der Vokal dieser Silbe durch einen Akzent (` oder ´) gekennzeichnet werden, wie in così [ko-'si]. Für den Vokal e gibt es die offene Variante è und die geschlossene é, bei den Vokalen a, i, o, u gibt es nur `. In jedem Falle gilt, dass eine Silbe mit Akzent auf dem Vokal betont wird. Von dieser Möglichkeit der italienischen Rechtschreibung, eine abweichende Betonung zu kennzeichnen, wird normalerweise kein Gebrauch gemacht.

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