Beschreibung
Getränkeflasche, insbesondere Wein- oder Sektflasche, und Verfahren zum Verschließen einer Getränkeflasche
Die Erfindung bezieht sich auf eine Getränkeflasche, insbesondere auf eine Wein- oder Sektflasche, mit einem Flaschenhals, der in eine Ausgießöffnung mündet. Sie betrifft weiter ein Verfahren zum Verschließen einer derartigen Getränkeflasche.
In jahrhundertelanger Tradition weist eine Weinflasche oder Sektflasche üblicherweise als Verschlußelement einen Korken oder Korkstopfen auf, der in die Ausgießöffnung des Flaschenhalses der Weinflasche eingebracht ist. Dieser Weg, Wein- und Sektflaschen zu verschließen, hat sich insbesondere deswegen bewährt, da Kork als Natur- stoff die für eine langfristige Lagerung des Weins in der Flasche gegebenen Voraussetzungen in besonders hohem Maße erfüllt. Insbesondere hinsichtlich Verarbeitbarkeit und Dichtigkeit ist Kork bei zumutbarem Herstellungsaufwand ein preisgünstiges Verschlußmaterial. Aufgrund der langen Tradition beim Einsatz von Kork zum Verschließen von Weinflaschen wird ein derartiger Korkstopfen im übrigen von den Verbrauchern mit großer Erfahrung bei der Weinherstellung assoziiert. Demzufolge genießt der in einer solchermaßen verschlossenen Weinflasche angebotene Wein in den Konsumentenkreisen üblicherweise auch eine vergleichsweise hohe Wertschätzung.
Alternativ zum Einsatz von Kork kann eine Weinflasche auch mit einem SchraubverSchluß ausgestattet sein. Dabei kommt üblicherweise ein metallischer Verschlußdeckel zum Einsatz, der über ein Schraubgewinde auf den Flaschenhals aufgeschraubt wird und somit die Ausgießöffnung der Weinflasche verschließt. Eine mit einem derartigen Schraubdeckel verschlossene Weinflasche ist bereits in ihrem äußeren Erscheinungsbild deutlich von einer mit einem Korkstopfen verschlossenen Weinflasche unter- scheidbar. Verschließsysteme mit Schraubverschluß werden allerdings überwiegend für vergleichsweise billigere und somit minderwertigere Weine eingesetzt. Aufgrund dessen genießt ein in einer Weinflasche mit Schraubverschluß angebotener Wein auch
eine nur geringere Wertschätzung bei den Verbrauchern als ein in einer mit einem Korkstopfen verschlossenen Weinflasche angebotener Wein.
Entgegen der hohen Wertschätzung bei den Verbrauchern kann ein Verschluß mit Korkstopfen jedoch auch nachteilige Auswirkungen auf den in der solchermaßen geschlossenen Weinflasche gelagerten Wein haben. Insbesondere kann ein Korkstopfen infolge von Berührung mit dem in der Weinflasche gelagerten Wein Geschmacksstoffe in diesen abgeben und so den Weingeschmack beeinträchtigen oder verfälschen. Derartige Beeinträchtigungen des Weins können bei 10% bis zu 16% des solchermaßen gelagerten Weins auftreten. Desweiteren muß der Korkstopfen für eine ausreichende Dichtwirkung vergleichsweise genau an das Innenmaß des Flaschenhalses oder der Ausgießöffnung angepaßt sein und zudem thermisch behandelt werden, was einen vergleichsweise hohen Herstellungsaufwand bedingt.
Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, eine Getränkeflasche, insbesondere eine Wein- oder Sektflasche, der oben genannten Art anzugeben, deren Verschlußsystem einerseits eine Vermeidung geschmacklicher Beeinträchtigung des darin gelagerten Getränks auch bei langer Lagerzeit ermöglicht und andererseits der Wertschätzung der Verbraucher in besonderem Maße entgegenkommt. Weiterhin soll ein zum Anbringen eines derartigen Verschlußsystems besonders geeignetes Verfahren zum Verschließen einer Getränkeflasche angegeben werden.
Bezüglich der Getränkeflasche wird diese Aufgabe erfindungsgemäß gelöst, indem die Ausgießöffnung mit einem Kronenkorken verschlossen ist, der von einer aus einer Formkappe und aus einer diese gemeinsam mit einem Teil des Flaschenhalses umschließenden Kapsel gebildeten Umverpackung umgeben ist.
Vorteilhafte Ausgestaltungen der Erfindung sind Gegenstand der Unteransprüche.
Die Erfindung geht von der Überlegung aus, daß eine geschmackliche Beeinträchtigung des in der Getränkeflasche gelagerten Getränks, insbesondere des darin gelagerten Weins, durch einen konsequenten Verzicht auf Kork als Verschlußmaterial vermieden werden kann. Zur Sicherstellung einer langen Lagerfähigkeit sollte vielmehr die Ver-
wendung eines mechanisch stabilen Verschlußeiements auf metallischer Basis vorgesehen sein. Für eine besonders einfache Verarbeitbarkeit ist ein Kronenkorken als Verschlußelement dabei besonders günstig. Ein Kronenkorken ermöglicht nämlich insbesondere ein Verschließen der Getränkeflasche mit herkömmlicher Ausrüstung. Um bei den somit erreichbaren guten Lagereigenschaften aber auch eine besondere Wertschätzung bei den Abnehmerkreisen sicherzustellen, sollte die Getränke- oder Weinflasche zusätzlich im Aussehen einer mit einem Korkstopfen verschlossenen Weinflasche nahekommen. Dazu ist das metallische Verschlußelement von einer Umverpackung umgeben, die im äußeren Erscheinungsbild eine mit einem Korkverschluß versehene Getränkeflasche nachbildet.
Zur Wahrung einer besonders hohen Formstabilität auch bei verschiedenen Handhabungsschritten umfaßt die Umverpackung dabei eine Formkappe. Diese ist gemeinsam mit einem Teil des Flaschenhalses von einer als Kapsel bezeichneteten Umhüllung umschlossen, wie sie auch bei einer konventionell mit Korkstopfen verschlossenen Wein- oder Sektflasche Anwendung finden könnte. Die Kapsel erstreckt sich dabei über die Formkappe hinaus und umschließt weiterhin auch einen oberen Teil des Flaschenhalses der Getränkeflasche. Gerade dadurch ist ein einem als minderwertig angesehenen Schraubverschluß nahekommendes Erscheinungsbild der Getränkeflasche in besonderem Maße vermieden.
Für eine besonders dauerhafte und beständige Lagerfähigkeit unter Bewahrung einer hohen Dichtigkeit ist der Kronenkorken, der insbesondere gemäß DIN 6099 ausgebildet sein kann, vorteilhafterweise auf Edelstahlbasis hergestellt. Dabei besteht der den so- genannten Spiegel und die Zacken des Kronenkorkens bildende Metallkörper zweckmäßigerweise aus dem Werkstoff ASI 316.
Zur Sicherstellung einer besonders hohen Dichtigkeit ist der Kronenkorken in weiterer vorteilhafter Ausgestaltung in einem Innenbereich oder im Bereich seines Spiegels auf seiner dem Flascheninneren zugewandten Seite mit einer Dichtung aus Kunststoff versehen. Als Dichtmaterial ist dabei vorzugsweise auch als LD-PE bezeichnetes Polye- thylen niedriger Dichte vorgesehen.
Für einen Einsatz in großen Stückzahlen und einen besonders geringen Herstellungsaufwand ist die Formkappe vorzugsweise ebenfalls aus Kunststoff, insbesondere aus auch als HD-PE bezeichnetem Polyethylen hoher Dichte, hergestellt.
In unterschiedlichen Situationen, beispielsweise bei der Lagerung oder beim Transport oder insbesondere während des Öffnens der Getränkeflasche, kann die Formkappe Torsions- oder Drehmomenten in Bezug auf den eigentlichen Flaschenkörper ausgesetzt sein. Um dabei ein an sich unerwünschtes Verdrehen der Formkappe gegenüber dem Flaschenhals sicher auszuschließen, weist die Formkappe vorteilhafterweise eine Verdrehsicherung auf. Dazu sind in vorteilhafter Ausgestaltung an einer umlaufenden Innenseite der Formkappe eine Anzahl von beispielsweise in der Art eines gestreckten Zylinderkörpers ausgestalteten Rastelementen angeformt. Diese sind derart angeordnet, daß sie bei über den Kronenkorken gestülpter Formkappe jeweils in einen Zwischenraum zwischen zwei benachbarten Zähnen des Kronenkorkens eingreifen. Ein an der Formkappe möglicherweise angreifendes Drehmoment wird dabei über die Rastelemente und die entsprechenden Zähne des Kronenkorkens abgefangen oder abgestützt, so daß keine Verdrehung der Formkappe gegenüber dem Flaschenkörper erfolgen kann.
Zur sicheren Anbringung des Kronenkorkens weist der Flaschenhals der Getränkeflasche in unmittelbarer Nähe der Ausgießöffnung vorzugsweise einen ersten umlaufenden Lippenwulst oder eine Lippe auf. Diesen Lippenwulst umgreift der Kronenkork im montierten Zustand mit seinen an seinem Außenrand angeordneten, durch seine sogenannten Zähne getrennten Biegelippen. Um eine mechanische Beeinträchtigung des montierten Kronenkorkens und insbesondere ein Verhaken sicher auszuschließen, weist der Flaschenhals zudem vorteilhafterweise in einem im Vergleich zum ersten Lippenwulst etwas größeren Abstand zur Ausgießöffnung einen zweiten umlaufenden Lippenwulst auf. Dieser ist vorzugsweise derart dimensioniert, daß er den montierten Kronenkorken vor mechanischen Einwirkungen weitgehend schützt. Dazu weist der zweite umlaufende Lippenwulst zweckmäßigerweise einen im Vergleich zum ersten umlaufenden Lippenwulst um etwa einen Millimeter größeren Außendurchmesser auf. Zusätzlich kommt eine solchermaßen mit einem zweiten Lippenwulst versehene Flasche in ihrem Erscheinungsbild in geöffnetem Zustand auch einer Sekt- oder Champagnerflasche
nahe, so daß auch im geöffneten Zustand eine besondere Wertschätzung bei den Abnehmern erreichbar ist.
Eine noch weitergehende Vermeidung mechanischer Beeinträchtigungen des Kronen- korkens ist erreichbar, indem zweckmäßigerweise die Formkappe derart dimensioniert ist, daß sie gemeinsam mit dem zweiten umlaufenden Lippenwulst eine Hülle bildet, die den Kronenkorken vollständig umgibt. In einer derartigen Ausgestaltung ist der Kronenkorken nicht mehr direkt von außen angreifbar, so daß die Gefahr von Beeinträchtigungen oder Beschädigungen und somit von einem daraus resultierenden Dichtigkeitsver- lust deutlich herabgesetzt ist. Dazu kann die Formkappe in einer zweckmäßigen Ausgestaltung derart dimensioniert sein, daß sie an ihrer Umlaufkante bündig mit dem zweiten umlaufenden Lippenwulst abschließt. In alternativer, besonders vorteilhafter Ausgestaltung weist die Formkappe aber einen im wesentlichen zylindrisch ausgebildeten Mantel auf, der mit einer umlaufenden Ausnehmung zur Aufnahme des zweiten umlaufenden Lippenwulstes versehen ist. Die Ausnehmung kann dabei in der Art einer Nut oder Rille ausgebildet sein, deren Profil derart an das Außenprofil des zweiten Lippenwulstes angepaßt ist, daß sich bei angebrachter Formkappe eine zumindest teilweise formschlüssige Verbindung ergibt. Dadurch ist die Formkappe in ihrer Position mechanisch fixiert und weist somit eine besonders hohe Stabilität auf. Zudem ist die Formkappe gegenüber von außen einwirkenden Kräften besonders gut am Flaschenhals abgestützt, so daß sich beispielsweise beim mechanischen Anbringen der äußeren Kapsel eine besonders hohe Stabilität und Widerstandsfähigkeit ergibt.
In weiterer zweckmäßiger Ausgestaltung ist die Formkappe derart dimensioniert, daß unter Berücksichtigung der Dimensionierung des Flaschenhalses und des zweiten umlaufenden Lippenwulstes der Eindruck einer sogenannten Oberbandmündung für die Getränkeflasche entsteht. Bei einer Oberbandmündung weist die Flasche am Flaschenhals einen breiten umlaufenden Wulst auf, der bündig mit der Ausgießöffnung abschließt. Durch die entsprechende Dimensionierung ist auf besonders günstige Wei- se sichergestellt, daß für eine derartig verschlossene Getränkeflasche, insbesondere Weinflasche, bei den Abnehmern die gleiche Wertschätzung wie bei einer traditionell mit Korkenstopfen verschlossenen Weinflasche erreichbar ist.
Die Kapsel kann aus beidseitig mit Aluminium kaschierter Polyethylenfolie oder aus Polyvenylchlorid - (PVC) - Folie hergestellt sein, ist aber vorzugsweise aus Zinn gebildet.
Bezüglich des Verfahrens zum Verschließen einer Getränkeflasche wird die genannte Aufgabe gelöst, indem zunächst die Formkappe mit einem zur Bildung der Kapsel vorgesehenen Ausgangskörper, insbesondere aus Zinn, in Verbindung gebracht und sodann über die mit dem Kronenkorken versehene Ausgießöffnung gesetzt wird, wobei anschließend der Ausgangskörper zur Bildung der Kapsel an der Formkappe sowie am jeweiligen Teil des Flaschenhalses angerollt oder angeschrumpft wird.
Durch eine derartige Abfolge ist ein besonders zeitsparender und effektiver Herstellungsprozeß erreichbar. Insbesondere kann die Formkappe in der Art einer Vormontage in dem Ausgangskörper für die Kapsel angeordnet werden. Das derartig vorbereitete Zwischenprodukt kann dann in einfacher Weise über den die Ausgießöffnung bereits verschließenden Kronenkorken gestülpt und auf den zweiten Lippenwulst des Flaschenhalses gesetzt oder mit diesem in Kontakt gebracht werden. Anschließend erfolgt dann bei einer aus Zinn gebildeten Kapsel ein gleichmäßiges Anrollen und bei einer auf PVC-Basis gebildeten Kapsel ein Anschrumpfen der Kapsel an die Formkappe und an den oberen Teil des Flaschenhalses, wodurch ein besonders gleichmäßiger und somit hochwertiger Eindruck des Verschlußsystems entsteht. Bei dieser Abfolge ist die Getränkeflasche als solche den Verschlußmaßnahmen nur für eine vergleichsweise kurze Zeitspanne ausgesetzt, so daß vergleichsweise hohe Durchsatzraten erreichbar sind.
Die mit der Erfindung erzielten Vorteile bestehen insbesondere darin, daß durch die Kombination eines metallischen Verschlußelements mit einer dieses umgebenden Formkappe einerseits ein qualitativ hochwertiger Verschluß mit hoher Dichtwirkung und andererseits ein Schutz des eigentlichen Verschlußelements vor mechanischer Einwirkung erreichbar sind. Zudem ist durch diese Anordnung auch in optischer Hinsicht ein vergleichsweise traditionelles Design erreichbar. Gerade durch die Umhüllung der Formkappe und des oberen Teils des Flaschenhalses mit einer gemeinsamen Kapsel ist zudem sichergestellt, daß der Eindruck einer Getränke- oder Weinflasche mit Ober-
bandmündung vermittelbar ist, so daß bei den Abnehmern eine vergleichsweise hohe Wertschätzung mit dem solchermaßen dargebotenen Getränk assoziiert wird.
Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung wird anhand einer Zeichnung näher erläutert. Darin zeigen:
Figur 1 die Ansicht einer Weinflasche mit einem Verschlußsystem,
Figur 2 im Schnitt das Verschlußsystem der Weinflasche nach Figur 1 ,
Figur 3 eine Explosionszeichnung des Verschlußsystems nach Figur 2, und
Figur 4 im Schnitt eine Formkappe.
Gleiche Teile sind in allen Figuren mit den selben Bezugszeichen versehen.
Die Weinflasche 1 gemäß Figur 1 umfaßt einen Flaschenkörper 2, an dem ein Flaschenhals 4 angeformt ist. Anstelle der Weinflasche 1 könnte es sich dabei auch um eine Sektflasche handeln. Der Flaschenhals 4 mündet in einer in Figur 1 nicht sichtba- ren Ausgießöffnung 6, die mit einem Verschlußsystem 8 verschlossen ist. Das Verschlußsystem 8 ist dabei hinsichtlich seines optischen Eindrucks, also insbesondere hinsichtlich seiner Dimensionierung unter Berücksichtigung der Dimensionierung des Flaschenhalses 4, derart ausgestaltet, daß für einen Abnehmer oder Verbraucher der Eindruck einer sogenannten Oberbandmündung entsteht. Dabei macht das Verschluß- System 8 nach außen den Eindruck eines am Flaschenhals 4 angeordneten, umlaufenden Wulstes 9, der bündig mit der Ausgießöffnung 6 abschließt.
Das Verschlußsystem 8 ist derart ausgebildet, daß auch bei langer Lagerzeit eine Beeinträchtigung des eingelagerten Getränks, insbesondere des in der Weinflasche 1 ge- lagerten Weins, in geschmacklicher Hinsicht ausgeschlossen ist. Dazu ist das Verschlußsystem 8 unter konsequentem Verzicht auf einen Korkstopfen ausgelegt. Stattdessen umfaßt das Verschlußsystem 8, wie in Figur 2 im Querschnitt und in Figur 3 als Explosionszeichnung gezeigt, einen Kronenkorken 10, der die Ausgießöffnung 6 der
Weinflasche 1 verschließt. Dabei umgreifen eine Anzahl von am Außenrand des Kronenkorkens 10 angeordneten Biegelippen 12, die durch die sogenannten Zähne 13 des Kronenkorkens 10 voneinander getrennt sind, einen ersten Lippenwulst 14, der am Flaschenhals 4 in unmittelbarer Nähe der Ausgießöffnung 6 angeformt ist.
Der Kronenkorken 10 ist gemäß DIN 6099 ausgeführt und weist, angepaßt an die Dimensionierung des Flaschenhalses 4, einen freien Durchmesser von 26.75 mm und eine Höhe von 6.8 mm auf. Es können aber auch andere Durchmesser, beispielsweise etwa 24,75 mm, 29,75 mm, 32,75 mm oder 36,75 mm, abhängig vom Nennwertdurch- messer des Flaschenhalses 4, gewählt sein. Der Kronenkorken 10 ist in einem Innenbereich 16 auf seiner dem Flascheninneren zugewandten Seite mit einem Dichtelement 18 versehen. Das Dichtelement 18 ist im Ausführungsbeispiel aus Kunststoff, nämlich aus Polyethylen niedriger Dichte (LD-PE), hergestellt und in seinen Abmessungen derart bemessen, daß es die Ausgießöffnung 6 vollständig abdeckt. Bei montiertem Kro- nenkorken 10 wird das Dichtelement 18 in Folge der Klammerwirkung der den ersten Lippenwulst 14 umgreifenden Biegelippen 12 vollständig an den umlaufenden Rand der Ausgießöffnung 6 angedrückt, so daß diese vollständig dicht verschlossen wird. Dabei kann das in der Weinflasche 1 gelagerte Getränk, insbesondere der darin gelagerte Wein, lediglich mit dem Material des Dichtelements 18 in Kontakt treten. Somit ist eine Beeinträchtigung des eingelagerten Weins, insbesondere in geschmacklicher Hinsicht, durch Eintrag beispielsweise von Korkmaterial sicher ausgeschlossen.
Der Kronenkork 10 ist auf Edelstahlbasis hergestellt. Dabei ist sein Metallkörper aus dem Werkstoff ASI 316 gefertigt. Eine derartige Materialwahl bedingt zwar einen ge- ringfügig höheren Verarbeitungsaufwand im Vergleich beispielsweise zu einem Kronenkorken aus Weißblech oder Aluminiumblech, ermöglicht aber auch bei ungünstigen Bedingungen eine lange Lagerzeit ohne Beeinträchtigung der Verschlußwirkung durch Korrosion. Das Verschlußsystem 8 ist somit auch besonders für eine dauerhafte Lagerung von Wein auch bei ungünstiger, beispielsweise salzhaltiger oder schwefelhaltiger, Außenatmosphäre geeignet.
In einem im Vergleich zum ersten umlaufenden Lippenwulst 14 etwas größeren Abstand zur Ausgießöffnung 6 weist der Flaschenhals 4 einen zweiten umlaufenden Lip-
penwulst 20 auf. Dieser ist im Vergleich zum ersten Lippenwulst 14 geringfügig größer dimensioniert und weist einen im Vergleich zu diesem um etwa einen Millimeter größeren Außendurchmesser auf. Durch den zweiten Lippenwulst 20 ist einerseits sichergestellt, daß der die Ausgießöffnung 6 verschließende Kronenkork 10 weitgehend vor me- chanischen Einwirkungen, beispielsweise durch einen Kontakt oder ein Verhaken mit Kronenkorken anderer Getränkeflaschen, geschützt ist. Des weiteren erweckt der solchermaßen gestaltete Mündungsbereich bei geöffneter Weinflasche 1 einen besonders hochwertigen Eindruck, wobei gerade im Gegensatz zu einer für einen Schraubverschluß hergerichteten Flaschenmündung eine qualitative Nähe zu einer Sekt- oder Champagnerflasche hergestellt wird.
Um den mechanischen Schutz noch weiter zu verbessern und den Kronenkork 10 wei- testgehend von externer Beeinträchtigung beispielsweise bei der Lagerung, auszuschließen, ist der Kronenkork 10 bei vollständig verschlossener Weinflasche 1 von ei- ner Formkappe 22 umgeben. Diese ist bei vollständig verschlossener Weinflasche 1 über den Kronenkork 10 gestülpt und derart dimensioniert, daß sie gemeinsam mit dem zweiten Lippenwulst 20 eine Hülle bildet, die den Kronenkork 10 vollständig umgibt und somit jeglichen direkten mechanischen Kontakt mit Fremdteilen ausschließt. Dazu kann die Formkappe 22 derart dimensioniert sein, daß sie an ihrer Umlaufkante 24 bündig mit dem zweiten Lippenwulst 20 abschließt.
Im Ausführungsbeispiel weist die Formkappe 22 aber einen im wesentlichen zylindrisch ausgebildeten Mantel 25 auf, der mit einer umlaufenden Ausnehmung 26 zur Aufnahme des zweiten umlaufenden Lippenwulstes 20 versehen ist. Die Ausnehmung 26 ist dabei in der Art einer Nut oder Rille ausgebildet, deren Profil derart an das Außenprofil des zweiten Lippenwulstes 20 angepaßt ist, daß sich bei angebrachter Formkappe 22 eine zumindest teilweise formschlüssige Verbindung mit dem zweiten Lippenwulst 20 ergibt. Dadurch ist die Formkappe 22 in ihrer Position mechanisch fixiert und weist somit eine besonders hohe Stabilität auf. Die Formkappe 22 ist ansonsten im wesentli- chen derart dimensioniert, daß sie einerseits mühelos über den Kronenkork 10 geschoben werden kann, und daß andererseits hinsichtlich der Größenverhältnisse unter Berücksichtigung der Dimensionierung des Flaschenhalses 4 und des zweiten umlaufen-
- lü den Lippenwulstes 20 der Eindruck einer Oberbandmündung der Weinflasche 1 entsteht.
Die Formkappe 22 ist aus Kunststoff, nämlich aus Polyethylen hoher Dichte (HD-PE), hergestellt. Die Formkappe 22 ist gemeinsam mit einem oberen Teil 27 des Flaschenhalses 4 von einer Kapsel 28 umschlossen. Die Kapsel 28 kann dabei aus einer auch als "Duplo-Folie" bezeichneten, beiderseits aluminiumkaschierten Polyethylenfolie oder aus Polyvinylchlorid-(PVC)-Folie hergestellt sein, ist im Ausführungsbeispiel aber als Zinnkapsel ausgebildet. Die Formkappe 22 und die Kapsel 28 bilden zusammen eine den Kronenkork 10 umgebende Umverpackung. Die Kapsel 28 gleicht dabei in der Machart einer üblicherweise für eine mit Korkstopfen verschlossenen Weinflasche eingesetzten Flaschenkapsel oder Zinnkapsel, so daß sich insbesondere im Hinblick auf die gewählten Dimensionierungen der Formkappe 22, des zweiten Lippenwulstes 20 und des Flaschenhalses 4 für die vollständig verschlossene Weinflasche 1 der Eindruck einer konventionell mit Korkstopfen verschlossenen Weinflasche ergibt. Das solchermaßen gebildete Verschlußsystem 8 erlaubt somit nicht nur eine qualitativ hochwertige Lagerung des Weins ohne geschmackliche Beeinträchtigung auch bei langer Lagerzeit, sondern stellt durch die optische Gestaltung auch eine besondere Wertschätzung bei den Abnehmern sicher.
Um ein an sich unerwünschtes Verdrehen der Formkappe 22 gegenüber dem Flaschenhals 4, beispielsweise während des Öffnens der Weinflasche 1 , sicher auszuschließen, weist die Formkappe 22 eine Verdrehsicherung auf. Dazu sind, wie in Figur 4 in Aufsicht dargestellt, an der umlaufenden Innenseite der Formkappe 22 eine Anzahl von beispielsweise in der Art eines gestreckten Zylinderkörpers ausgestalteten Rastelementen 29 angeformt. Diese sind derart angeordnet, daß sie bei über den Kronenkorken 10 gestülpter Formkappe 22 jeweils in einen Zwischenraum zwischen zwei benachbarten Zähnen 13 des Kronenkorkens 10 eingreifen. Ein an der Formkappe 22 möglicherweise angreifendes Drehmoment wird dabei über die Rastelemente 29 und die entsprechenden Zähne 13 des Kronenkorkens 10 abgefangen oder abgestützt, so daß keine Verdrehung der Formkappe 22 gegenüber dem Flaschenkörper 2 erfolgen kann.
Zum Verschließen der Weinflasche 1 wird in einem ersten Arbeitsschritt die Ausgießöffnung 6 mit dem Kronenkorken 10 verschlossen. In einem dazu parallelen oder auch zeitlich versetzten weiteren Arbeitsschritt wird - wie besonders in Figur 3 angedeutet - die Formkappe 22 in einen zur Bildung der Kapsel 28 vorgesehene Ausgangskörper 30, beispielsweise aus Zinn, eingebracht und dort eingeklebt. Anschließend wird die mit dem Ausgangskörper 30 zur Bildung der Kapsel 28 versehene Formkappe 22 über den Kronenkorken 10 und die von diesem verschlossene Ausgießöffnung 6 gestülpt, wobei der zweite Lippenwulst 20 in die Ausnehmung 26 einrastet. Schließlich wird der an der Formkappe 22 angebrachte Ausgangskörper 30 durch Anrollen mit der Formkappe 22 sowie mit dem oberen Teil 27 des Flaschenhalses 4 in festen Kontakt gebracht, wobei sich die Kapsel 28 bildet. Bei einer auf Kunststoffbasis hergestellten Kapsel erfolgt die Anbringung dabei anstatt durch Anrollen durch Anschrumpfen.
Beim Öffnen der solchermaßen verschlossenen Weinflasche 1 wird die Kapsel 28 durch ein geeignetes Schneidwerkzeug zunächst in einem Bereich unterhalb der Formkappe 22, beispielsweise in der durch deren Umlaufkante 24 und den Flaschenhals 4 gebildeten Rille, aufgetrennt. Anschließend kann die Formkappe 22 - unter anderem auch aufgrund ihrer geeignet gewählten Dimensionierung - auf vergleichsweise einfache Weise vom Flaschenhals 4 abgezogen werden, so daß der Kronenkork 10 nun- mehr freigelegt wird. Dieser ist somit für eine Öffnung zugänglich und kann - beispielsweise mittels eines Kapselhebers - abgehoben werden. Die nunmehr geöffnete Weinflasche 1 weist einen Flaschenhals 4 auf, der in seinem Mündungsbereich durch die Lippenwulste 14, 20 geprägt ist. Somit kommt die geöffnete Weinflasche 1 in ihrem Erscheinungsbild ebenfalls einer ehemals mit Kork verschlossenen Sektflasche nahe, so daß auch im geöffneten Zustand die Weinflasche 1 nicht den beispielsweise durch ein Schraubengewinde hervorgerufenen minderwertigen Eindruck macht.
Die Weinflasche 1 weist somit in verschlossenem Zustand ein auch bei langer Lagerzeit korrosionsbeständiges Verschlußsystem 8 auf, das einerseits eine Beeinträchti- gung der Dichtigkeit des Kronenkorks 10 sicher vermeidet und andererseits beim Abnehmer einen hochwertigen Gesamteindruck vermittelt. In geöffnetem Zustand ist die Weinflasche 1 zudem durch einen Mündungsbereich geprägt, der aufgrund der Lippenwulste 14, 20 ebenfalls einen hochwertigen Eindruck vermittelt.
Bezugszeichenliste
Weinflasche
Flaschenkörper
Flaschenhals
Ausgießöffnung
Verschlußsystem
Wulst
Kronenkorken
Biegelippen
Zähne
Lippenwulst
Innenbereich
Dichtelement
Lippenwulst
Formkappe
Umlauf kante
Mantel
Ausnehmung oberes Teil
Kapsel
Rastelement
Ausgangskörper