EP3670411B1

EP3670411B1 - Spinnspulenträger sowie spreizeinheit für einen spinnspulenträger

Info

Publication number: EP3670411B1
Application number: EP19214332.9A
Authority: EP
Inventors: Georg Tetzlaff; Jörg Zischewski
Original assignee: Saurer Technologies GmbH and Co KG
Current assignee: Saurer Technologies GmbH and Co KG
Priority date: 2018-12-17
Filing date: 2019-12-09
Publication date: 2023-04-05
Anticipated expiration: 2039-12-09
Also published as: ES2944445T3; EA201992732A1; EA038829B1; CN111320026A; DE102018132483A1; EP3670411A1; CN111320026B

Description

Die Erfindung betrifft eine Spreizeinheit für einen Spinnspulenträger einer Textilmaschine, mit einem über eine Grundfläche mit einem Grundträger verbindbaren Trägerteil und einem über eine Bodenfläche mit einer Klemmbacke verbindbaren Backenteil, wobei das Trägerteil und das Backenteil über eine Trägerteillauffläche und eine Backenteillauffläche aneinander anliegen, die derart korrespondierend schräg zur Grundfläche und Bodenfläche ausgerichtet sind, dass eine parallel zur Grundfläche und Bodenfläche und in Richtung auf die Lauffläche gerichtete Verstellung des Backenteils relativ gegenüber dem Trägerteil eine Abstandsänderung zwischen Bodenfläche und Grundfläche bewirkt.
Ferner betrifft die Erfindung einen Spinnspulenträger für eine Textilmaschine, insbesondere eine Zwirnmaschine, insbesondere für Glasfilamentgarne, mit einem mit einem Trägerteil einer Spreizeinheit verbundenen Grundträger, einer mit einem Backenteil der Spreizeinheit verbundenen Klemmbacke und einem in Rotationsachsenrichtung relativ gegenüber dem Grundträger zwischen einer einen minimalen Abstand der Klemmbacke gegenüber dem Grundträger festlegenden Ausgangsstellung und einer einen maximalen Abstand der Klemmbacke gegenüber dem Grundträger festlegenden Endstellung verstellbaren Klemmbackenträger zur radial verstellbaren Aufnahme der Klemmbacke.
Spinnspulenträger der eingangs genannten Art sind in vielfältigen Ausgestaltungen aus dem Stand der Technik bekannt und werden dazu genutzt, eine Spinnspule drehbar zu lagern.
Die EP 0 477 137 A1 befasst sich mit einseitig gelagerten Spulenhaltern für mehrere Spulen und beschreibt einen Spannkopf mit einem mehrere Schlitze aufweisenden Tragrohr, in denen Spannbacken eingesetzt sind. Zur Fixierung der Hülsen sind die Spannbacken mit Spann-/Klemmkeilen radial nach außen verschiebbar. Die Spannbacken können ausschließlich radial nach außen bewegt werden, da sie beim Spannen an den Halteplatten in einer Endstellung anstehen. Um die Spannbacken radial nach außen gegen die Innenseite der Hülsen zu spannen respektive sie von der Innenseite der Hülse radial nach innen zu entspannen, sind Spannkeile vorgesehen, die auf einem Stangensegment umfassend Spannfedern gleitverschiebbar geführt sind. Zum Spannen sind die Spannkeile mit Spannfedern in der einen Längsrichtung des Tragrohres und zum Entspannen pneumatisch in der entgegengesetzten Richtung verschiebbar. Die Spannkeile sind somit begrenzt in Längsrichtung verschiebbar.
EP 0 217 276 A1 offenbart einen Spanndorn für Hülsen. Der Spanndorn kann mit einem Hülsengreifelement versehen sein für die Bewegung radial zum Spanndorn zwischen einer Betriebsstellung, bei der das Innere einer Hülse gegriffen wird, und einer Nicht-Betriebsstellung, bei der die Hülse losgelassen wird. Das Hülsengreifelement kann einen Kopfteil umfassen, das eine geeignete Fläche aufweist, um die Hülse zu greifen, wobei ein Hohlkörperteil und ein Fußteil eine geeignete Fläche aufweisen, um auf einem keilförmigen Teil zu gleiten, um das Element zwischen den Betriebs- und Nicht-Betriebsstellungen zu bewegen. Die Figuren 6 bis 8 zeigen ein hülsengreifendes Element, welches ein hohles zylindrisches Körperteil, das ein geschlossenes Ende aufweist, das einen hülsengreifenden Kopfteil und ein offenes Ende mit einem auf dem Zapfen eingreifenden Fußteil bietet. Der Kopfteil hat eine nach außen liegende Oberfläche, welche axial zum Spanndorn gesehen konvex ist, wie aus Figurp 8 ersichtlich. Die Krümmung stimmt mit derjenigen der inneren Oberfläche der Hülse überein. Figur 9 zeigt ein System, dass die hülsengreifenden Elemente anwendet.
JP H06 32451 U beschreibt einen Spulenhalter umfassend eine Montagewelle mit einem Zylinder, der von außen rotierend angetrieben wird, und Halter, die am Außenumfang entlang der axialen Richtung angeordnet sind. Der Zylinder weist Bohrungen auf in die Backen eingreifen. Des Weiteren sind in der Aussparung ein Ring und eine Feder, die den Ring in axialer Richtung beaufschlagt, vorgesehen. Wenn die Spule in den Spulenträger eingesetzt wird, wird der Arbeitskammer Druckluft zugeführt, und der Kolben bewegt sich in Richtung A. Der Anschlag bewegt den Ring in Richtung A gegen die Feder.
EP 0 636 565 A1 offenbart einen Spulenhalter für zylindrische Hülsen, der einen kleinen Durchmesser und eine große Länge aufweist. Spannelemente, die Hülsen spannen und freigeben, sind in Hohlräumen angeordnet. Ein konisches Element bewegt sich gegen die Kraft der Feder nach rechts, und der Eingriffsabschnitt, d. h. die konische Oberfläche, gleitet relativ zum konischen Element, und das Spannzeug zieht sich in radialer Richtung zusammen.
In der DE 75 12 509 U ist ein Spulenträger mit mechanischen Mitteln zum Zentrieren und Spannen von Hülsen beschrieben. Mehrere, in Axialrichtung hintereinander angeordnete und nach dem Keilprinzip arbeitende zweiteilige Gliedergruppen, welche beim Längsverschieben einer konzentrisch im Spulenträger angeordneten Kupplungsstange in der einen Richtung sowie durch eine jeder Gliedergruppe zugeordnete und in der Verschieberichtung wirkende Kraftquelle den Spulenkörper auf dem Spulenträger fixieren, während der Spulenkörper nach Verschieben der Kupplungsstange in der anderen Richtung und entgegen der Kraftquelle vom Spulenträger abziehbar ist. Durch die Anwendung des Keilprinzips lässt sich ohne besonderem Aufwand der äußere Umfang des Spulenträgers in seinem Durchmesser verändern.
Aus der Druckschrift CN 204369314 U ist beispielsweise bekannt, dass um eine sichere und stabile Anordnung der Spinnspule auf dem Spinnspulenträger zu gewährleisten, der Spinnspulenträger nach dem Aufstecken der Spinnspule auf eine Welle des Spinnspulenträgers aufgespreizt wird, wobei hierzu eine Spreizeinheit verwendet wird, welche ein mit einem Grundträger des Spinnspulenträgers verbindbares Trägerteil sowie ein mit der Klemmbacke verbindbares Backenteil aufweist.
Das Backenteil und das Trägerteil liegen über schräg zu Boden- und Grundfläche sowie in der Einbaulage zur Welle des Spinnspulenträgers verlaufende Laufflächen aneinander an, so dass eine Verstellung in Richtung auf die Laufflächen nach dem Prinzip der "schiefen Ebenen" eine Abstandsänderung zwischen der Bodenfläche des Backenteils und der Grundfläche des Trägerteils bewirkt. Die relative Verstellung des Backenteils gegenüber dem Trägerteil wird dabei über eine in Rotationsrichtung der Welle des Spinnspulenträgers erfolgende relative Verstellung des Grundträgers gegenüber dem Klemmbackenträger erreicht, sodass die auf den Spinnspulenträger aufgesteckte Spinnspule durch Aufspreizen des Spinnspulenträgers festgeklemmt wird.
Bekannte Spreizeinheiten weisen jedoch den Nachteil auf, dass diese lediglich eine radiale Verstellung der mit der Spreizeinheit verbundenen Klemmbacken ermöglichen. Unebenheiten, Fehler oder Beschädigungen an der Innenseite der Spinnspule, im Kontaktbereich der Klemmbacke des Spinnspulenträgers, können jedoch zu einer Schwächung der Verbindung zwischen dem Spinnspulenträger und der Spinnspule führen, in deren Folge es zu Störungen oder Fehlern im Betrieb der Textilmaschine kommen kann.
Hiervon ausgehend liegt der Erfindung die Aufgabe zugrunde, einen Spinnspulenträger sowie eine Spreizeinheit für einen Spinnspulenträger bereitzustellen, welche eine besonders zuverlässige Verbindung der Klemmbacke mit der Spinnspule gewährleisten.
Die Erfindung löst die Aufgabe durch eine Spreizeinheit mit den Merkmalen des Anspruchs 1 sowie einen Spinnspulenträger mit den Merkmalen des Anspruchs 6. Vorteilhafte Weiterbildungen der Spreizeinheit sind in den Ansprüchen 2 bis 5 dargestellt. Vorteilhafte Ausgestaltungen des erfindungsgemäßen Spinnspulenträgers sind in den abhängigen Ansprüchen 7 und 8 dargestellt.
Kennzeichnend für die erfindungsgemäße Spreizeinheit ist, dass. die Trägerteillauffläche und die Backenteillauffläche jeweils einen ersten um die erste Biegungsachse gebogenen Laufflächenabschnitt und einen zweiten um eine zweite Biegungsachse gebogenen Laufflächenabschnitt aufweisen, wobei die erste und zweite Biegungsachse parallel zueinander und gegenüber den Laufflächen einander gegenüberliegend im gleichen Abstand zu den Laufflächen verlaufen und eine durch die Biegungsachsen aufgespannte Ebene senkrecht zu der Bodenfläche und der Grundfläche verläuft.
Die Verbindung des Trägerteils mit dem Backenteil über die korrespondierend schräg zur Grundfläche und Bodenfläche ausgerichteten Laufflächen gewährleistet bei einer Verstellung in Verstellachsenrichtung, d. h. parallel zur Grundfläche und Bodenfläche in Richtung auf die Laufflächen, eine Abstandsänderung der Grundfläche von der Bodenfläche, die sich somit in Abhängigkeit von der Position des Trägerteils gegenüber dem Backenteil in Verstellachsenrichtung einstellen lässt. Durch den korrespondierend ausgebildeten gebogenen Verlauf der Trägerteillauffläche und Backenteillauffläche besteht ferner die Möglichkeit, dass das Backenteil relativ gegenüber dem Trägerteil eine durch den Radius der Biegung vorgegebene Pendelbewegung um die Verstellachse ausführt. Die Pendelbewegung ermöglicht es der mit dem Backenteil verbundenen Klemmbacke, zur Anpassung an eine auf dem Spinnspulenträger anzuordnende Spinnspule ggf. vorhandenen Fehlern, Unebenheiten, Beschädigungen oder dergleichen an der Innenseite der Spinnspule in Umfangsrichtung auszuweichen, um so eine optimale Anlage an der Innenfläche der Spinnspule zu gewährleisten.
Die Ausgestaltung der Biegung der Laufflächen des Trägerteils und des Backenteils ist dabei grundsätzlich frei wählbar, wobei zur Erzielung einer zylindrischen Lauffläche die Biegungen der Laufflächen einen übereinstimmenden Radius aufweisen. Nach einer besonders einfachen Ausgestaltung der Erfindung weist bspw. die Trägerteillauffläche einen konkaven und die Backenteillauffläche einen entsprechend konvexen Verlauf auf.
Gemäß dieser Ausgestaltung der Erfindung weisen das Trägerteil und das Backenteil jeweils zwei separate Laufflächenabschnitte auf, wobei die Biegung einer der beiden Laufflächenabschnitte aufgrund der Anordnung der Biegungsachsen zueinander einen konkaven und der andere Laufflächenabschnitt einen konvexen Verlauf aufweist. Diese Ausgestaltung der Erfindung erlaubt es, ein einziges Bauteil, d. h. ein Gleichteil sowohl als Trägerteil als auch als Backenteil zu verwenden, sodass die Spreizeinheit zwei Gleichteile aufweist die an ihren Laufflächen aneinander anliegen. Die konkaven und konvexen Flächen von zwei Gleichteilen bilden gemeinsam eine zylindrische Führung.
Der erste Laufflächenabschnitt und der zweite Laufflächenabschnitt sind dabei in Verstellachsenrichtung betrachtet hintereinander und im Abstand voneinander angeordnet. Die Länge der Laufflächenabschnitte ist derart bemessen, dass diese über eine ausreichend lange Strecke miteinander in Kontakt stehen, um so eine ausreichende Verstellbarkeit der Gleichteile zueinander in Verstellachsenrichtung zu gewährleisten. Die Verwendung eines Gleichteils erlaubt es, die Herstellungskosten für die Spreizeinheit in besonderem Maße zu reduzieren, wobei über eine ergänzende übereistimmende Ausgestaltung der Verbindung des Trägerteils mit dem Grundträger und des Backenteils mit der Klemmbacke eine besonders einfache und kostengünstige Montage erreicht werden kann.
Nach einer weiteren Ausgestaltung der Erfindung ist vorgesehen, dass an dem einen von Trägerteil und Backenteil ein sich in Verstellachsenrichtung erstreckendes Führungselement angeordnet ist, das mit einer an dem anderen von Trägerteil und Backenteil angeordneten, sich in Verstellachsenrichtung erstreckenden Führungselementeaufnahme in Eingriff befindlich ist. Die Verwendung eines Führungselements und einer Führungselementeaufnahme gewährleistet eine sichere Verstellung des Trägerteils gegenüber dem Backenteil in Verstellachsenrichtung. Einem Verkanten von Backenteil und Trägerteil wird durch diese Verbindung besonders zuverlässig vorgebeugt. Besonders vorteilhafter Weise ist dabei vorgesehen, dass das Trägerteil und das Backenteil jeweils eine Führungselementeaufnahme, bevorzugt im Bereich des ersten Laufflächenabschnitts, und ein Führungselement, bevorzugt im Bereich des zweiten Laufflächenabschnitts, aufweist.
Die Ausgestaltung des Trägerteils und des Backenteils mit sowohl einem Führungselement als auch einer Führungselementeaufnahme unter Berücksichtigung der zu erfolgenden Verstellmöglichkeit des Trägerteils gegenüber dem Backenteil ermöglicht es, ein Gleichteil mit einer Führung für das Trägerteil und das Backenteil zu verwenden. Darüber hinaus besteht über die Ausgestaltung der Länge des Führungselements in Verstellachsenrichtung betrachtet, die Möglichkeit, dieses zudem als Anschlag zu nutzen, wobei die Führungselemente zweier Gleichteile in einer dem minimalen Abstand von Grundfläche und Bodenfläche entsprechenden Position der Spreizeinheit über ihre Stirnseiten aneinander anliegen.
Nach einer weiteren Ausgestaltung der Erfindung ist ferner vorgesehen, dass das Führungselement und die Führungselementeaufnahme derart ausgebildet sind, dass diese eine Pendelbewegung des Backenteils relativ gegenüber dem Trägerteil begrenzen. Über die Festlegung des Spiels zwischen dem Führungselement und der Führungselementeaufnahme, insbesondere über den Abstand der Seitenflächen aber auch über die Form und/oder Ausrichtung der Seitenflächen von Führungselementeaufnahme und Führungselement lässt sich gemäß dieser Ausgestaltung der Erfindung die mögliche Pendelbewegung um die Verstellachse des Backenteils gegenüber dem Trägerteil in sehr einfacher Weise festlegen.
Nach einer besonders vorteilhaften Ausgestaltung der Erfindung ist vorgesehen, dass die Laufflächen eine Gleitbeschichtung aufweisen. Die Anordnung einer Gleitbeschichtung verbessert die Verstellbarkeit des Trägerteils gegenüber dem Backenteil in ergänzender Weise und gewährleistet so in besonders zuverlässiger Weise eine Anordnung der Spreizeinheit in einer eine Spinnhülse festlegenden Stellung an dem Spinnspulenträger.
Der erfindungsgemäße Spinnspulenträger weist einen mit einem Trägerteil einer Spreizeinheit verbundenen Grundträger, eine mit einem Backenteil der Spreizeinheit verbundene Klemmbacke und einen in Rotationsachsenrichtung relativ gegenüber dem Grundträger zwischen einer einen minimalen Abstand der Klemmbacke gegenüber dem Grundträger festlegenden Ausgangsstellung und einer einen maximalen Abstand der Klemmbacke gegenüber dem Grundträger festlegenden Endstellung verstellbaren Klemmbackenträger zur radial verstellbaren Aufnahme der Klemmbacke auf. Die Spreizeinheit ist dabei entsprechend der vorstehend dargestellten erfindungsgemäßen Ausgestaltung ausgeführt und kann überdies eine oder mehrere der ebenfalls vorstehend wiedergegebenen vorteilhaften Weiterbildungen aufweisen.
Der Grundträger dient zur Aufnahme des Trägerteils einer Spreizeinheit, deren Backenteil mit einer Klemmbacke verbunden ist. Üblicherweise bilden mehrere, bevorzugt sechs über den Umfang eines Grundträgers verteilt an dessen Außenseite angeordnete Spreizeinheiten die Spreizmechanik des Spinnspulenträgers. Die mit den Backenteilen verbundenen Klemmbacken sind überdies radial verstellbar an einem Klemmbackenträger angeordnet, welcher seinerseits in Rotationsachsenrichtung des Spinnspulenträgers relativ gegenüber dem Grundträger verstellbar ist. Somit bewirkt eine relative Verstellung des Klemmbackenträgers gegenüber dem Grundträger zwischen dessen Ausgangsstellung und Endstellung eine Verlagerung des Backenteils gegenüber dem Trägerteil zwischen den Positionen, in der diese einen maximalen bzw. minimalen Abstand zwischen der Klemmbacke und dem Trägerteil bewirken.
Die erfindungsgemäße Spreizeinheit erlaubt es dabei, dass die Klemmbacke aufgrund der möglichen seitlichen Pendelbewegung des Backenteils gegenüber dem Trägerteil in Umfangsrichtung ausweichen kann, sodass eine optimale Anlage der Klemmbacke an einer Innenseite einer Spinnspule erzielt werden kann. Die Pendelbewegung der Klemmbacke erlaubt es dieser, evtl. vorhandenen Unebenheiten, Schädigungen oder Fehlern an der Innenseite der Spinnhülse auszuweichen und in eine sichere Anlage an der Innenseite der Spinnhülse zu gelangen. Die Klemmbacken eines Spinnspulenträgers sind dabei, in Umfangsrichtung des Spinnspulenträgers betrachtet, verstellbar aneinander angeordnet.
Eine Verstellung des Klemmbackenträgers relativ gegenüber dem Grundträger kann grundsätzlich in beliebiger Weise, bspw. durch eine separate Verstellung des Klemmbackenträgers erreicht werden. Nach einer besonders vorteilhaften Ausgestaltung der Erfindung ist jedoch vorgesehen, dass der Grundträger über einen Antriebskolben einer pneumatisch angetriebenen Antriebseinheit zwischen der Ausgangsstellung und der Endstellung verstellbar ist. Gemäß dieser Ausgestaltung der Erfindung ist vorgesehen, dass der Grundträger in Rotationsachsenrichtung des Spinnspulenträgers in Richtung auf den Klemmbackenträger verstellbar ist, sodass über eine Positionierung des Grundträgers gegenüber dem Klemmbackenträger eine Festlegung der Position des Trägerteils gegenüber dem Backenteil erreicht wird. Die Verwendung einer pneumatisch angetriebenen Antriebseinheit gewährleistet dabei eine zuverlässige und einfache Verstellung der Klemmbacken des Spinnspulenträgers.
Nach einer weiteren Ausgestaltung der Erfindung ist ferner vorgesehen, dass der Klemmbackenträger in Richtung auf die Endstellung vorgespannt, insbesondere federvorgespannt ist. Durch diese Ausgestaltung wird gewährleistet, dass der Spinnspulenträger selbsttätig in Richtung auf seinen maximalen Umfang vorgespannt ist, wobei die Vorspannung auch zur klemmenden Anlage einer Spinnhülse an dem Spinnspulenträger nutzbar ist. Im durch die Antriebseinheit unbelasteten Zustand des Grundträgers liegen die Klemmbacken mit der vorhandenen Vorspannung, insbesondere Federvorspannung an der Innenseite der Hülse an, sodass auf zusätzliche Antriebe zur Klemmung der Klemmbacken an der Innenseite der Spinnhülse verzichtet werden kann.
Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung wird nachstehend mit Bezug auf die Zeichnungen erläutert. In den Zeichnungen zeigen:

Figur 1: eine perspektivische Ansicht eines Spinnspulenträgers mit einer Spreizeinheit, teilweise im Schnitt;
Figur 2: eine perspektivische Darstellung eines Grundträgers des Spinnspulenträgers von Figur 1 mit an dem Grundträger angeordneten Spreizeinheiten;
Figur 3a: eine perspektivische Ansicht eines als Gleichteil ausgeführten Trägerteils/Backenteils und
Figur 3b: eine perspektivische Ansicht zweier aneinander angeordneter Trägerteile/Backenteile.

In Figur 1 ist in einer perspektivischen Darstellung ein Spinnspulenträger 2 zur Aufnahme einer hier nicht dargestellten Spinnhülse dargestellt.
Zur radialen Klemmung der hier nicht dargestellten Spinnhülse weist der Spinnspulenträger 2 sechs über den Umfang verteilt an einem Grundträger 3 angeordnete Spreizeinheiten 1 auf. Die Spreizeinheiten 1 sind dabei jeweils über eine Grundfläche 5 eines Trägerteils 4 mit dem Grundträger 3 und über eine Bodenfläche 8 des Backenteils 7 mit einer Klemmbacke 6 verbunden. Der Grundträger 3 ist dabei seinerseits drehbar an einer Welle 18 des Spinnspulenträgers 2 angeordnet, die auch zur drehbaren Aufnahme eines Klemmbackenträgers 17 dient, an dem die Klemmbacken 6 über an diesen angeordnete Nuten 21, die einen radial umlaufenden Flansch 22 des Klemmbackenträgers 17 umgreifen, in radialer Richtung verstellbar gelagert sind (vgl. Fig. 2).
Eine auf der Welle 18 angeordnete Schraubendruckfeder 20 liegt einenends an dem Grundträger 3 und anderenends an dem Klemmbackenträger 17 an und spannt somit den Klemmbackenträger 17 in Richtung auf seine in Figur 1 dargestellte Ausgangsstellung vor, in der der Spinnspulenträger 2 seinen maximalen Durchmesser aufweist. Zur Durchmesserreduzierung des Spinnspulenträgers 2, d. h. zur Reduzierung des Abstands der Klemmbacken 6 von dem Grundträger 3 ist eine pneumatische Antriebseinheit 19 vorgesehen, welche einen Antriebskolben 29 aufweist, der parallel zur Welle 18 in Rotationsachsenrichtung verstellbar ist. Bei einer Verlagerung des Antriebskolbens 29 ausgehend aus seiner in Figur 1 dargestellten eingefahrenen Position gelangt dieser in Anlage mit einer Bremsscheibe 23 welche an Führungsscheiben 24 axial verstellbar an der Antriebseinheit 19 gelagert ist, wobei koaxial zur Führungsschraube 24 angeordnete Schraubendruckfedern 25 die Bremsscheibe 23 in Richtung auf den Antriebskolben 29 vorspannen. Über die an dem Grundträger 3 anliegende Bremsscheibe 23 kann der Grundträger 3 entsprechend der Ausfahrlänge des Antriebskolbens 29 aus der Antriebseinheit 19 unter Komprimierung der Schraubendruckfeder 20 in Richtung auf den Klemmbackenträger 17 bis in eine hier nicht dargestellte Ausgangslage verstellt werden, in der der Spinnspulenträger 2 seinen minimalen Durchmesser aufweist.
Eine Durchmesseränderung des Spinnspulenträgers 1 aufgrund einer axialen Verstellung des Grundträgers 3 gegenüber dem Klemmbackenträger 17 resultiert dabei aus der Ausgestaltung der Laufflächen 9a, 9b des als Gleichteil 4, 7 ausgebildeten, d. h. sowohl für das Trägerteil 4 als auch für das Backenteil 7 verwendbaren Bauteils, die in Rotationsachsenrichtung verstellbar aneinander angeordnet sind. Die Spreizeinheit 1 setzt sich aus zwei Gleichteilen 4, 7 zusammen, von denen eines im montierten Zustand am Spinnspulenträger 2 das Trägerteil 4 und das andere das Backenteil 7 bildet. Dieses Gleichteil 4, 7 weist zwei in Längsachsenrichtung des Gleichteils 4, 7 voneinander getrennte, hintereinander angeordnete Laufflächenabschnitte 11, 12 auf, welche gegenüber der Grundfläche 5 bzw. Bodenfläche 8 geneigt sind und damit eine schiefe Ebene bilden. Darüber hinaus weist der erste Laufflächenabschnitt 11 eine konvexe Biegung um eine hier nicht dargestellte parallel zur Trägerteillauffläche 9a angeordneten Biegungsachse auf. Demgegenüber weist die Trägerteillauffläche 9b des zweiten Laufflächenabschnitts 12 einen konkaven Verlauf auf, wobei die Biegung um eine zweite Biegungsachse verläuft, die parallel zur ersten Biegungsachse und gegenüberliegend zur Lauffläche 11, 12 im gleichen Abstand zu den Laufflächen 11, 12 angeordnet ist, um so einen identischen Biegeradius zu gewährleisten.
Über die als schiefe Ebenen ausgebildeten Laufflächen 9a, 9b resultiert aus einer in Verstellachsenrichtung erfolgende Längsverschiebung des Trägerteils 4 relativ gegenüber dem Backenteil 7 eine Abstandsänderung der Grundfläche 5 von der Bodenfläche 8 und damit eine Abstandsänderung der Klemmbacke 6 von dem Grundträger 3. Die gebogene Ausgestaltung der Laufflächen 9a, 9b ermöglicht darüber hinaus eine Pendelbewegung des Trägerteils 4 gegenüber dem Backenteil 7 um die Verstellachse.
Die Pendelbewegung ist dabei über die Anordnung von Führungselementen 13 in Führungselementeaufnahmen 14 begrenzt, wobei über den Abstand der Seitenflächen 15 des Führungselements 13 von den Seitenflächen 16 der Führungselementeaufnahme 14 die maximale Pendelbewegung betragsmäßig festlegbar ist. Zur verschiebbaren Anordnung des Trägerteils 4 an dem Backenteil 7 weist das Gleichteil 4, 7 ferner eine Gewindebuchse 27 auf, welche in einer Führungsnut 28 des Führungselements 13 längsverstellbar geführt und zur Abhebesicherung zur Aufnahme einer hier nicht dargestellten Befestigungsschraube ausgebildet ist, die ebenfalls längsverschiebbar in der Führungsnut 13 anordbar ist.

Bezugszeichenliste

1: Spreizeinheit
2: Spinnspulenträger
3: Grundträger
4: Trägerteil
5: Grundfläche
6: Klemmbacke
7: Backenteil
8: Bodenfläche
9a, 9b: Trägerteillauffläche/Backenteillauffläche
11: erster Laufflächenabschnitt
12: zweiter Laufflächenabschnitt
13: Führungselement/Steg
14: Führungselementeaufnahme/Ausnehmung
15: Seitenfläche Steg
16: Seitenfläche Ausnehmung
17: Klemmbackenträger
18: Welle
19: Antriebseinheit
20: Schraubendruckfeder
21: Nut
22: Flansch
23: Bremsscheibe
24: Führungsschraube
25: Feder
26: Stirnseite Steg
27: Gewindebuchse
28: Führungsnut
29: Antriebskolben

Claims

Spreizeinheit (1) für einen Spinnspulenträger (2) einer Textilmaschine, mit
- einem über eine Grundfläche (5) mit einem Grundträger (3) verbindbaren Trägerteil (4) und

- einem über eine Bodenfläche (8) mit einer Klemmbacke (6) verbindbaren Backenteil (7),

wobei das Trägerteil (4) und das Backenteil (7) über eine Trägerteillauffläche (9a, 9b) und eine Backenteillauffläche (9a, 9b) aneinander anliegen, die derart korrespondierend schräg zur Grundfläche (5) und Bodenfläche (8) ausgerichtet sind, dass eine parallel zur Grundfläche (5) und Bodenfläche (8) und in Richtung auf die Lauffläche gerichtete Verstellung des Backenteils (7) relativ gegenüber dem Trägerteil (4) eine Abstandsänderung zwischen Bodenfläche (8) und Grundfläche (5) bewirkt wird, und

die Trägerteillauffläche (9a, 9b) und die Backenteillauffläche (9a, 9b) einen derart um eine sich parallel zu den Trägerteillaufflächen/ Backenteillaufflächen (9a, 9b) und in Verstellrichtung erstreckende erste Biegungsachse gebogenen Verlauf aufweisen, dass das Backenteil (7) relativ gegenüber dem Trägerteil (4) eine seitliche Pendelbewegung quer zur Verstellrichtung ausführen kann,

dadurch gekennzeichnet, dass

die Trägerteillauffläche (9a, 9b) und die Backenteillauffläche (9a, 9b) jeweils einen ersten um die erste Biegungsachse gebogenen Laufflächenabschnitt (11) und einen zweiten um eine zweite Biegungsachse gebogenen Laufflächenabschnitt (12) aufweisen, wobei die erste und zweite Biegungsachse parallel zueinander und gegenüber den Laufflächen einander gegenüberliegend im gleichen Abstand zu den Trägerteillaufflächen/ Backenteillaufflächen (9a, 9b) verlaufen und eine durch die Biegungsachse aufgespannte Ebene senkrecht zu der Bodenfläche (8) und der Grundfläche (5) verläuft.
Spreizeinheit (1) nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass an dem einen von Trägerteil (4) und Backenteil (7) ein sich in Verstellachsenrichtung erstreckendes Führungselement (13) angeordnet ist, das mit einer an dem anderen von Trägerteil (4) und Backenteil (7) angeordneten, sich in Verstellachsenrichtung erstreckenden Führungselementeaufnahme (14) in Eingriff befindlich ist.
Spreizeinheit (1) nach einem oder mehreren der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das Trägerteil (4) und das Backenteil (7) jeweils eine Führungselementeaufnahme (14), bevorzugt im Bereich des ersten Laufflächenabschnitts (11) und ein Führungselement (13), bevorzugt im Bereich des zweiten Laufflächenabschnitts (12), aufweisen.
Spreizeinheit (1) nach Anspruch 2 oder 3, dadurch gekennzeichnet, dass das Führungselement (13) und die Führungselementeaufnahme (14) derart ausgebildet sind, dass diese eine Pendelbewegung des Backenteils (7) relativ gegenüber dem Trägerteil (4) begrenzen.
Spreizeinheit (1) nach einem oder mehreren der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Laufflächen (9a, 9b, 10a, 10b) eine Gleitbeschichtung aufweisen.
Spinnspulenträger (1) für eine Textilmaschine, insbesondere eine Zwirnmaschine, mit
- einem mit einem Trägerteil (4) einer Spreizeinheit (1) verbundenen Grundträger (3),

- einer mit einem Backenteil (7) der Spreizeinheit (1) verbundenen Klemmbacke (6) und

- einem in Rotationsachsenrichtung relativ gegenüber dem Grundträger (3) zwischen einer einen minimalen Abstand der Klemmbacke (6) gegenüber dem Grundträger (3) festlegenden Ausgangsstellung und einer einen maximalen Abstand der Klemmbacke (6) gegenüber dem Grundträger (3) festlegenden Endstellung verstellbaren Klemmbackenträger (17) zur radial verstellbaren Aufnahme der Klemmbacke (6)
dadurch gekennzeichnet, dass
die Spreizeinheit (1) gemäß einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 5 ausgebildet ist.
Spinnspulenträger (1) nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, dass der Grundträger (3) über einen Antriebskolben (29) einer pneumatisch angetriebenen Antriebseinheit (19) zwischen der Ausgangsstellung und der Endstellung des Klemmbackenträgers (17) verstellbar ist.
Spinnspulenträger (1) nach Anspruch 6 oder 7, dadurch gekennzeichnet, dass der Klemmbackenträger (17) in Richtung auf die Endstellung vorgespannt, insbesondere federvorgespannt ist.