FASEROPTISCHER DUPLEXSTECKER
Die vorliegende Erfindung betrifft einen Stecker zum Abschließen optischer Übertragungsmedien nach dem Oberbegriff des Ans- pruchs 1.
Um Lichtwellenleiter beispielsweise an einer Geräterϋckseite oder an einer Durchführung durch ein Gehäuse oder eine Wand lösbar miteinander zu verbinden, werden Stecker und/oder zu den Steckern passende Buchsen in Form von Einzelkupplungen, bei Lichtwellenleitern als Receptacle bezeichnet, auf die Enden der zu verbindenden Lichtwellenleiter gesetzt und auf den Lichtleitern beispielsweise durch Klemmen, Aufschrumpfen, Kleben, Vergiessen oder Schweissen fixiert, so dass anschliessend durch das Ineinanderstecken von Stecker und Buchse Licht von einem stirnseitigen Ende des einen Lichtwellenleiters in das stirnseitige Ende des gegenüberliegenden Lichtwellenleiters zuverlässig übertragen werden kann.
Dazu sind in den Steckern und den Buchsen an den Enden der Lichtwellenleiter üblicherweise jeweils Ferrulen, vorzugsweise aus einem keramischen Material, angeordnet, welche an ihrem dem Lichtwellenleiter abgewandten Ende je nach Art der Steckverbindung plan oder konvex ausgebildet sind, um ein möglichst verlustfreies und gegen Streulicht unempfindliches, stirnseitiges Einkoppeln von Licht aus einer Ferrule in die in dem anderen Stecker oder der anderen Buchse gegenüberliegende, um 180° gegenüber dem ersten verdreht angeordnete Ferrule zu gewährleisten. Die Ferrulen dienen dabei dem Schutz der Enden der Lichtwellenleiter gegen Verschleiss und Beschädigungen und dienen im Bereich der Steckverbindung zur einfacheren und insbesondere exakten Führung der Lichtwellenleiter.
Um die bessere Austauschbarkeit der Verbindungskabel zu gewährleisten, werden in den meisten Anwendungsfällen die Lichtwellenleiterkabel, welche mehrere einzelne Lichtwellenleiter, die ähnlich einer Mehrfachlitze jeweils von einer eigenen Um- mantelung in der Kabelumhüllung umgeben sind, ausschliesslich mit Steckern ausgeführt und Geräte- oder Wandanschlüsse mit Receptaclen ausgeführt, wobei für die Herstellung einer optischen Verbindung zwischen zwei Lichtwellenleiterkabeln, beispielsweise zur Verlängerung, jeweils die mit einem Stecker versehenen, stirnseitigen Enden der zu verbindenden Lichtwel- lenleiter von einander gegenüberliegenden Seiten in eine Doppelkupplung für optische Stecker gesteckt werden.
Ein solcher Stecker besteht üblicherweise aus einem Gehäuse, in das auf der Rückseite ein Lichtwellenleiterkabel hinein- führt, und je einer mit einem Lichtwellenleiter verbundenen Ferrule, die auf der der Rückseite gegenüberliegenden Stirnseite aus dem Stecker herausragt.
Für elektrische Anschlussleitungen sind Stecker im Format RJ45 bekannt, wobei Stecker derartiger Abmaße zunehmend auch bei Lichtwellenleitern Verwendung finden. Die Verwendung identischer Abmaße für elektrische und optische Stecker hat den Vorteil, dass die Lichtwellenleiter zum Beispiel bei der Montage kompatibel zu elektrischen Anschlüssen sind, in dem diese zum Beispiel durch Zuführöffnungen oder Kabelschächte, die eigentlich für elektrische Leitungen gedacht sind, durchführbar und verlegbar sind.
Gattungsgemäße Stecker wurden im Stand der Technik bisher vor- gefertigt, so dass bei der Verbindung des Steckers mit dem Lichtwellenleiter nur der Lichtwellenleiter in den Stecker hineingeschoben wird und mit der Ferrule verklebt wird. Bei Steckern, die eine federbelastete Ferrule aufweisen ist dieser
Vorgang insofern kompliziert, als dass es hier leicht zu einem Verkleben der an sich gegeneinander beweglichen Teile führen kann.
Eine Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es daher, einen leichter montierbaren Stecker bereitzustellen.
Dieses Problem wird gelöst durch einen Stecker zum Abschließen optischer Übertragungsmedien umfassend ein Steckergehäuse sowie mindestens ein darin angeordnetes Steckerinnenteil, das eine Ferrule mit einer Bohrung zur Aufnahme des optischen
Übertragungsmedien umfasst, wobei die Ferrule in dem Steckerinnenteil gegen die Kraft einer Feder axial verschiebbar angeordnet ist, wobei das Steckerinnenteil mittels einer Schnappverbindung mit dem Steckergehäuse verbunden ist, wobei das Steckergehäuse mindestens eine Öffnung aufweist, in die in Einbaulage eine Verriegelungsnase eingreift, wobei die Verriegelungsnase eine im Längsschnitt in axialer Richtung dreieck- förmige sich radial erstreckende Erhebung an einem zylindrischen Teil des Steckerinnenteils ist.
Bei Schnappverbindungen wird die Elastizität der Werkstoffe, meistens Kunststoffe oder Federstahl, für die Verbindung zweier Bauteile ausgenutzt. Dabei verformt sich ein Fügeteil elastisch und verhakt anschließend lösbar oder unlösbar mit einem Gegenhalter, wobei auch der Gegenhalter als elastisch verformbares Fügeteil ausgelegt sein kann.
Das Steckergehäuse weist bevorzugt zwei Öffnungen als Gegenhalter auf, in die je eine Verriegelungsnase eingreift, wobei die Verriegelungsnasen auf gegenüberliegenden Seiten des Ste- ckeiiiuienceiis angeordnet sind. Die gegenüberliegende Anordnung erhöht die Sicherheit und Genauigkeit der Verbindung.
Das Steckerinnenteil umfasst vorzugsweise eine Hülse, die zumindest einen Ferrulhalter, eine Feder sowie die Ferrule aufnimmt .
Das Steckergehäuse umfasst bevorzugt mindestens ein Mittel zur Erhöhung der Verformbarkeit des Steckergehäuses bei Einschieben des Steckerinnenteiles, wobei das Mittel zur Erhöhung der Verformbarkeit des Steckergehäuses vorzugsweise ein in mindestens eine der Seitenwände, vorzugsweise beide Seitenwände, von der Hinterseite her eingebrachter Schlitz ist. Durch diese Maßnahme wird die zur Verbindung aufzubringende Kraft verringert und die Gefahr einer Beschädigung des Gehäuses vermindert.
Vorzugsweise ist weiter vorgesehen, dass zwei Steckerinnentei- Ie in einem Steckergehäuse aufgenommen sind. Das Steckergehäuse umfasst vorzugsweise mindestens eine Verriegelungseinrichtung zur Verriegelung der Verbindung mit einer Buchse.
Zeichnungen
Nachfolgend wird ein Ausführungsbeispiel der vorliegenden Erfindung anhand der beiliegenden Zeichnungen näher erläutert. Dabei zeigen:
Fig. 1 ein Ausführungsbeispiel eines erfindungsgemäßen Steckers in einer dreidimensionalen Ansicht;
Fig. 2 das Ausführungsbeispiel gemäß Fig. 1 in einer Aufsicht;
Fig. 3 eine Darstellung des Ausführungsbeispiels gemäß der Fig. 1 und 2 in einer Explosionsdarstellung;
Fig. 4 einen Längsschnitt durch eine Hülse des Steckerinnenteils .
Ausführungsbeispiel der Erfindung
Zunächst wird auf die Figuren 1 und 2 Bezug genommen. Diese zeigen ein Ausführungsbeispiel eines erfindungsgemäßen Steckers anhand eines Steckers für zwei Lichtwellenleiter. Der Stecker umfasst ein Steckergehäuse 1, das die Abmaße eines RJ45 Steckers hat. Das Steckergehäuse 1 umfasst eine Verriege- lungseinrichtung 2 mit einer Verriegelungskante 3, die als Kunststoffbauteil federelastisch nach Art eines Filmscharniers ausgebildet ist, und mit Hilfe einer Betätigungslasche 4 auf das Gehäuse gedrückt werden kann um eine Verbindung mit einer Buchse zu entriegeln. An einer Stirnseite 5 des Steckergehäu- ses 1 ragen zwei Ferrulen, diese sind mit 6a und 6b bezeichnet, aus dem Steckergehäuse 1 heraus.
Die Ferrulen sind Teil jeweils von Steckerinnenteilen 7a, 7b, wie diese beispielsweise in Fig. 3 dargestellt sind. Die Ste- ckerinnenteile 7a, 7b sind jeweils in Aufnahmeöffnungen 27 des Steckergehäuses 1 aufgenommen. Die Steckerinnenteile 7a, 7b werden nachfolgend am Beispiel des Steckerinnenteils 7a näher erläutert. Das Steckerinnenteil 7 umfasst neben der zuvor bereits genannten Ferrule 6 einen Ferrulenhalter 8, der eine durchgehende Stufenbohrung 9 aufweist, wobei in die Bohrung mit dem größten Durchmesser der Stufenbohrung 9 die Ferrule 6 eingesetzt wird und von der anderen Seite ein nicht dargestelltes Glasfaserkabel durch die Stufenbohrung 9 des Ferrulen- halters 8 bis in die Ferrule 6 geführt wird. Sowohl die Ferru- Ie 6 als auch das Glasfaserkabel werden mit dem Ferrulenhalter 6 verklebt. Das Steckerinnenteil 7 umfasst des weiteren eine Feder 10, die sich an einem umlaufenden Ring 11 des Ferrulen- halters 8 auf der einen Seite abstützt und auf der anderen
Seite an einem Absatz 26 einer Hülse 12 abstützt. Die Hülse 12 weist eine im Wesentlichen zylindrische Außenkontur auf. Der Ring 11 des Ferrulenhalters 8 weist an seinem Außenumfang eine polygonale Kontur auf, entsprechend weist die Hülse 12 wie in Fig. 3 dargestellt einen Bereich 14 mit einem polygonalen Querschnitt korrespondierend zu dem des Polygons 13 auf. Die beiden Polygone 13, 14 dienen der Verdrehsicherung des Ferrulenhalters 8 gegenüber der Hülse 12. In Einbaulage ragt der Ferrulenhalter 8 wie aus dem nicht in Explosionsdarstellung gezeigten Steckerinnenteil 7b erkennbar ist, etwa bis zu einem Ring 15 an der Seite, an der die Ferrule 6 angeordnet ist, aus der Hülse 12 heraus. Die Hülse 12 umfasst eine Verriegelungsnase 16 und eine Verriegelungsnase 17, die bezüglich der Rotationsachse der Hülse 12 gegenüberliegend angeordnet sind. Die Verriegelungsnasen 16, 17 sind im Längsschnitt dreiecksförmige Erhebungen, die an der der Ferrule abgewandten Seite eine Kante 18 bilden. In Einbaulage in dem Gehäuse 1 liegen die Verriegelungsnasen 16, 17 jeweils in Öffnungen 19 des Steckergehäuses 1. Die Kante 18 stößt bei einer Bewegung, bei der versucht wird, das Steckerinnenteil 7 aus dem Steckergehäuse 1 herauszuziehen, an eine hintere Anlagefläche 20 der Öffnung 19 an. Die Verriegelungsnase 17 zusammen mit der Ausnehmung 19 bildet eine Schnappverbindung. Beim Herstellen der Verbindung wird dabei das Steckergehäuse 1 an der der Stirnseite 5 abgewandten Hinterseite 21 in Richtung der Pfeile 22 und 23 ausei- nander gedrückt. Um dies zu ermöglichen, ist in beiden Seitenwänden 25 in diesem Bereich jeweils ein Schlitz 24 von der Hinterseite 21 aus eingebracht.
Das vorangehend dargestellte Ausführungsbeispiel der Erfindung betrifft einen Stecker mit den Außenabmaßen eines RJ45- Steckers, in dem zwei Lichtwellenleiter mittels zweier Steckerinnenteile 7a, 7b aufgenommen sind. Ebenso ist es hier aber auch möglich, nur einen Lichtwellenleiter mittels eines Ste-
ckerinnenteils 7 aufzunehmen. Des weiteren ist es möglich, zusätzliche Verbindungsmittel wie z. B. elektrische Anschlüsse, wie diese z. B. in der EP 1 199 587 genannt sind, in den Stecker zu integrieren.
1 Steckergehäuse
2 Verriegelungseinrichtung
3 Verriegelungskante
4 Betätigungslasche 5 Stirnseite
6a, 6b Ferrule
7a, 7b Steckerinnenteil
8 Ferrulhalter
9 Stufenbohrung 10 Feder
11 Ring
12 Hülse
13 Polygon außen
14 Polygon innen 15 Ring
16 Verriegelungsnase
17 Verriegelungsnase
18 Kante
19 Öffnung 20 hintere Anlagefläche
21 Hinterseite
22 Pfeil
23 Pfeil
24 Schlitz 25 Seitenwand
26 Absatz
27 Aufnahmeöffnung