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Die Erfindung betrifft neue Imidazolderivate
der allgemeinen Formel
worin R
1 C
1-6-Alkyl oder Halogen bedeutet, R
2 Wasserstoff, Hydroxy, Nitro, C
1-6-Alkoxycarbonyl,
Di(C
1-6-alkyl)amino-C
1-6-alkyl,
Morpholino-C
1-6-alkyl oder 4-Methylpiperazinyl-C
1-6-alkyl
bedeutet, R
3 Wasserstoff oder C
1-6-Alkyl
bedeutet, R
5 Amino oder C
1-6-Alkyl
bedeutet, R
7 Wasserstoff oder C
1-6-Alkyl
bedeutet und R
8 Wasserstoff oder Halogen
bedeutet, und pharmazeutisch verwendbare Salze davon.
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Der hierin verwendete Begriff "C1-6-Alkyl" bedeutet einzeln
oder in Kombination eine geradkettige oder verzweigte Alkylgruppe
mit 1–6
C-Atomen, wie Methyl, Ethyl, n-Propyl, Isopropyl, n-Butyl, sec-Butyl,
Isobutyl, tert-Butyl, n-Pentyl und n-Hexyl. Der Begriff "Halogen" oder "Halo" umfasst Fluor, Chlor,
Brom und Jod.
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Methyl und Isopropyl sind bevorzugte
C1-6-Alkylgruppen. Chlor ist ein bevorzugtes
Halogenatom.
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Beispiele von bevorzugten Verbindungen
der Formel I sind:
4-[5-(4-Chlorphenyl)-2-(2,4,6-trimethylphenyl)imidazol-4-yl]-pyridin,
4-[5-(3-Methylphenyl)-2-(2,4,6-trimethylphenyl)imidazol-4-yl]pyridin,
3-Chlor-2-[4-(5-chlorphenyl)-4-pyridin-4-yl-imidazol-2-yl]-phenylamin,
4-[5-(4-Chlorphenyl)-2-(2,6-diisopropylphenyl)imidazol-4-yl]pyridin,
3-[5-(4-Chlorphenyl)-4-pyridin-4-yl-imidazol-2-yl]-2,4,6-trimethylbenzoesäuremethylester,
4-[3-[5-(4-Chlorphenyl)-4-pyridin-4-yl-imidazol-2-yl]-2,4,6-trimethylbenzyl]morpholin,
[3-[5-(4-Chlorphenyl)-4-pyridin-4-yl-imidazol-2-yl]-2,4,6-trimethylbenzyl]dimethylamin,
1-[3-[5-(4-Chlorphenyl)-4-pyridin-4-yl-imidazol-2-yl]-2,4,6-trimethylbenzyl]-4-methylpiperazin,
4-[5-(4-Chlorphenyl)-2-(2,4,6-trimethyl-3-nitrophenyl)-imidazol-4-yl]pyridin,
3-[5-(4-Chlorphenyl)-4-pyridin-4-yl-imidazol-2-yl]-2,4,6-trimethylphenol
und
4-[5-(4-Fluorphenyl)-2-(2-brom-6-methylphenyl)-imidazol-4-yl]-pyridin.
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Die Verbindungen der Formel I, die
saure Funktionen enthalten, können
pharmazeutisch verwendbare Salze mit Basen, wie Alkalimetallhydroxiden
(beispielsweise Natriumhydroxid und Kaliumhydroxid), Erdalkalimetallhydroxiden
(beispielsweise Calciumhydroxid und Magnesiumhydroxid) und Ammoniumhydroxid
und dergleichen, bilden. Die Verbindungen der Formel I, die basische
Funktionen enthalten, können
pharmazeutisch verwendbare Salze mit Säuren bilden. Als solche Salze
kommen nicht nur Salze mit anorganischen Säuren, wie Salzsäure oder
Bromwasserstoffsäure,
Schwefelsäure,
Salpetersäure
und Phosphorsäure,
in Betracht, sondern auch Salze mit organischen Säuren, wie
Essigsäure,
Weinsäure,
Bernsteinsäure,
Fumarsäure, Maleinsäure, Äpfelsäure, Salicylsäure, Zitronensäure, Methansulfonsäure, p-Toluolsulfonsäure und
so weiter.
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Die vorliegende Erfindung betrifft
folglich Verbindungen der Formel I und deren pharmazeutisch verwendbare
Salze an sich und deren Verwendung als therapeutische Wirkstoffe,
ein Verfahren zur Herstellung dieser Verbindungen und der Salze
davon, Arzneimittel, die diese Verbindungen oder Salze enthalten
und die Herstellung von diesen Arzneimitteln und die Verwendung
der Verbindungen und deren Salze für die Bekämpfung von Krankheiten, insbesondere
hyperproliferative Störungen,
wie Arteriosklerose, Psoriasis und Tumore, und für die Behandlung von Alopezie
oder für
die Herstellung eines Arzneimittels für die Behandlung oder Verhinderung
solcher Störungen.
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Die pharmakologische Wirkung der
erfindungsgemäßen Verbindungen
kann auf der Grundlage ihrer Wirkung auf Proteinkinaseinhibitoren
und Inhibitoren von HaCaT-Zellproliferation bestimmt werden. Insbesondere
sind die erfindungsgemäßen Verbindungen
selektive Inhibitoren von epidermalem Wachstumsfaktor (EGF-R)-Tyrosinkinase.
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EGF-R spielt eine Rolle bei der Entwicklung
und Metastatisierung von bestimmten humanen, malignen Erkrankungen,
wie Brustkrebs, Leberkrebs und Prostatakrebs.
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Für
alle bekannten Funktionen und Wirkungen von EGF-R ist eine Tyrosinkinasewirksamkeit
ein bestimmender Faktor. Die Inhibierung dieser enzymatischen Aktivität durch
die Verbindung der Formel I kann deshalb als ein Maß für die Wirksamkeit
bei der therapeutischen Behandlung von EGF-R-vermittelten hyperproliferativen Erkrankungen,
wie bestimmten Formen von Krebs uns Psoriasis, angesehen werden.
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Im Gegensatz zu der stimulierenden
Rolle des EGF-Rezeptors
bei der Keratinocytenproliferation zeigen in vitro- und in vivo-Studien,
dass die Aktivierung dieses Rezeptors ein negativer Regulator für Haarfollikelaktivität ist. Somit
inhibiert die Injektion von EGF Haarwuchs bei neugeborenen Mäusen (Moore
et al., J. Endocrinol 88, 293 [1981]) und Schafen (Chapman & Hardy von J.
Biol. Sci. 41, 261 [1988]) und die Behandlung von gezüchteten
menschlichen Haarfollikeln mit EGF induziert einen catagenähnlichen
Zustand (Philpott et al., J. Cell Sci. 97, 463 [1990]) unter Inhibierung
der Haarfaserproduktion. Diese Erkenntnisse lassen vermuten, dass
die Inhibierung von EGF-R Tyrosinkinase Haarwuchs stimuliert und
die Dauer der Anagenphase des Haarzyklus in vivo verlängert.
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Relevanter Stand der Technik ist:
- (1) DE-A-22 21 5465
- (2) US-A-37 72 441
- (3) WO-A-93/14081
- (4) Proc. Natl. Acad. Sci. 87, 782 (1990)
- (5) Int. J. Biochem. 26, 1203 (1994)
- (6) EP-A-0 384 349
- (7) WO-A-94/03427
- (8) WO-A-95/03297
- (9) WO-A-95/07922
- (10) Curr. Opin. Biotechnol. 6, 657 (1995)
- (11) Ann. N. Y. Acad. Sci. 696, 149 (1993)
- (12) WO-A-93/14082
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Besonders hervorzuheben sind die
trisubstituierten Imidazole von WO 93/14081, die im Vergleich zu den
erfindungsgemäßen trisubstituierten
Triazolen andere Substitutionsmuster an dem 2-Phenyl aufweisen; die
erfindungsgemäßen an dem
2-Phenyl sind mindestens 2,6-disubstituiert, ein Merkmal, das in
den Imidazolen von WO 93/14081 nicht vorliegt.
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Die biologische Wirkung der erfindungsgemäßen Verbindungen
wurde in verschiedenen Testmodellen, die nachstehend beschrieben
werden, getestet.
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Tyrosinproteinkinasen
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Inhibierung von EGF-Rezeptor-Tyrosinkinase
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Die Aktivität der EGF-Rezeptor-Tyrosinkinase
wird durch Messen der Übertragung
von 32P-markiertem Phosphat aus 32P-γ-ATP
(10 μM)
an das Substrat RR-scr-Peptid* (0,75 mM) bestimmt. Eine Membranfraktion aus
humanen A431-Zellen wird als das Enzym verwendet. Es wird gemäß Thom et
al., Biochem. J. 168, 187 (1977) isoliert und bei –75°C gelagert.
(4–6 mg
Protein/ml). Die Verbindungen werden in 10%igem DMSO bei einer Konzentration
von 0,001–100 μM getestet.
Die Inkubation wird bei 30°C
für einen
Zeitraum von 30 Minuten in Trispuffer (25 mM, pH 7,4) ausgeführt, welcher
Magnesiumacetat (30 mM), Natriumvanadat (0,5 mM), 0,5% BSA und 0,05%
Triton X-100 enthält.
Die Membranen werden mit 2 μM
EGF bei 4°C
für 90
Minuten vorinkubiert. Der Test wird durch Zugeben des Enzyms (2 μg Membranprotein)
begonnen und durch Zugeben von eiskaltem KHP2O4 (1 M, pH 3,0) beendet. Nach Zentrifugierung
wird das markierte Peptid von überschüssigem ATP
in dem Überstand
durch Umkehrphasen-HPLC getrennt. Die Peptidfraktion wird gesammelt
und die Radioaktivität
wird in einem Standard-β-Zähler oder online mit einem
Radiometer (Berthold) gemessen. Die Inhibitorwirksamkeit der Testverbindung
wird als die mikromolare Konzentration ausgedrückt, die für 50% Inhibierung erforderlich
ist (IC50 [μM]).
*RR-src-Peptid=[Arg-Arg-Leu-Ile-Glu-Asp-Ala-Glu-Tyr-Ala-Ala-Arg-Gly]
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Inhibierung von p56Ick-Tyrosinkinase
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Die Wirksamkeit von p56Ick-Tyrosinkinase
wird durch Messen der Übertragung
von 32P-markiertem Phosphat aus 32P-γ ATP
(10 μM)
zu dem Substrat RR-src Peptid* (0,75 mM) bestimmt. Humanes rekombinantes
p56Ick (exprimiert in E. coli) wird als
das Enzym verwendet. Es wird aus der löslichen Fraktion mit Hilfe
eines monoklonalen Antikörpers
gereinigt und bei –75°C gelagert.
Die Verbindungen werden in 10%igem DMSO in einer Konzentration von
0,001–100 μM getestet.
Die Inkubation wird bei 30°C
für einen
Zeitraum von 30 Minuten in HEPES-Puffer (50 mM, pH 6,9) ausgeführt, welche
Manganchlorid (11 mM) und 0,5% BSA enthält. Der Test wird durch Zugeben
des Enzyms gestartet und durch Zugeben von eiskaltem KHP2O4 (1 M, pH 3,0)
beendet. Nach Zentrifigierung wird das radiomarkierte Peptid von überschüssigem ATP
in dem Überstand
durch Umkehrphasen-HPLC abgetrennt. Die Peptidfraktion wird gesammelt
und die Radioaktivität
wird in einem Standard-β-Zähler oder
online mit einem Radiometer (Berthold) bestimmt. Die Inhibitorwirksamkeit
der Testverbindung wird als die mikromolare Konzentration ausgedrückt, die
für 50%
Inhibierung erforderlich ist. (IC50 [μM]).
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Serin/Threonin-Proteinkinasen
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Inhibierung von cAMP-abhängiger Proteinkinase
(PKA)
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Die Wirksamkeit von PKA wird durch
Messen der Übertragung
von 32P-markiertem Phosphat von 32P-γ-ATP
(10 μM)
zu dem Substrat Histon H1 (333 μg/ml)
unter Verwendung von teilweise gereinigtem PKA von Hausschweinhirn
(DEAE-Chromatografie, gemäß U. Kikkawa
et al., Methods Enzymol. 99, 288, 1983) gemessen. PKA wird durch
2 μM cAMP
in Tris-HCl-Puffer (20 mM, pH 7,4) aktiviert. Die Verbindungen werden
in DMSO/Puffer bei einer Konzentration von 0,001–100 μM getestet. Der Test wird durch
Zugeben des Enzyms begonnen, nimmt 2 Minuten bei 32°C in Anspruch
und wird durch Zugeben von 20%iger Trichloressigsäure (enthaltend
1% SDS und 1% Natriumpyrophosphat) beendet. Das ausgefällte Protein,
das das radiomarkierte Histon erhält, wird von überschüssigem ATP
durch Filtration durch ein Nitrozellulosemembranfilter getrennt. Die
Radioaktivität
des Filters wird in einem Scintillationszähler bestimmt. Die Inhibitorwirkung
der Testverbindungen wird als die mikromolare Konzentration ausgedrückt, die
für 50%
Inhibierung erforderlich ist (IC50 [μM]).
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Inhibierung von Proteinkinase
C (PKC)
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Die Wirksamkeit von PKC wird durch
Messen der Übertragung
von 32P-markiertem Phosphat von 32P-β-ATP
(10 μM)
zu dem Substrat Histon H1 (200 μg/ml)
unter Verwendung von teilweise gereinigtem PKC von Hausschweinhirn
(DEAE-Chromato grafie gemäß U. Kikkawa
et al., Methods Enzymol. 99, 288, 1983) gemessen. PKC wird durch
Phospholipidvesikel, hergestellt durch Beschallen eines Gemisches
von 0,05 ml Phosphatidylserin (10 mg/ml) und 0,005 ml Diolein (10
mg/ml) in 5 ml Tris-HCl-Puffer (20 mM, pH 7,4), aktiviert. Die Verbindungen
werden in DMSO/Puffer bei einer Konzentration von 0,001–100 μM getestet.
Der Test wird durch Zugeben des Enzyms begonnen, nimmt 2 Minuten
bei 32°C
in Anspruch und wird durch Zugeben von 20%iger Trichloressigsäure (enthaltend
1% SDS und 1% Natriumpyrophosphat) beendet. Das ausgefällte Protein
mit dem markierten Histon wird von überschüssigem ATP durch Filtration über ein
Nitrozellulosemembranfilter getrennt. Die Radioaktivität auf dem
Filter wird in einem Scintillationzähler gemessen. Die Inhibitorwirkung der
Testverbindung wird als die mikromolare Konzentration ausgedrückt, die
für 50%
Inhibierung erforderlich ist (IC50 [μM]).
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Inhibierung von HaCaT-Zellproliferation
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HaCaT ist die spontan immortalisierte
Human-Keratinoyctenzelllinie (Boukamp et al. 1988), die viele Male
als ein Modellsystem für
hyperproliferative Keratinoycten verwendet wurde. Der Einbau von
[3H]-Thymidin wurde angewendet, um das Wachstum
der Zellen in der S-Phase des Zellzyklus zu quantifizieren. Die
Zellen wurden mit einem 3 : 1 Gemisch von DMEM/F12 Medium gezüchtet, das
mit 5%igem FCS, EGF (10 μg/l), Hydrocortison
(400 μg/l),
Choleratoxin (8,5 μg/l),
Insulin (5 μg/l),
L-Glutamin (2 mM) und Penicillin/Streptomycin ergänzt wurde.
200 μl Medium
wurden auf Mikrotiterplatten angeordnet, sodass jede Probe 5000
Zellen enthielt. Die Testverbindungen wurden in seriellen Verdünnungen
im Bereich von 1 × 10–8 M
bis 1 × 10–5 M
am Beginn der Züchtung
zugegeben. Die Zellen wurden bei 37°C für 48 Stunden inkubiert. Für die letzten
6 Stunden wurde [3H]-Thymidin zugegeben
(1 mCi/Probe). Nach Verdau der Zellen mit Trypsin wurde die Menge
an eingebauter Radioaktivität
mit einem Flüssigszintillationzähler quantifiziert.
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Die Inhibierung von ausgewählten Proteinkinasen
in vitro und die Inhibierung von Zellproliferation in HaCaT-Zellen durch diese
Verbindungen werden in der nachstehenden Tabelle angeführt.
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Stimulation von Zellproliferation
in gezüchteten
Maushaarfollikeln
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Maushaarfollikel werden isoliert
und gemäß dem Verfahren,
beschrieben von Buhl et al., J. Invest. Dermatol. 92, 315 (1989)
gezüchtet.
Die Barthaarteile (Whisker) werden aus 4 Tage alten CD-1-Mäusen entfernt, und
die Haarfollikel werden vorsichtig von dem umgebenden Gewebe unter
dem Mikroskop entfernt. Haarfollikel werden in M199-Medium gezüchtet, das
20% FBS enthält,
und die Zellproliferation wird aus dem Einbau von (3H]-Thymidin
in DNA bestimmt. Die Testverbindungen werden in DMSO gelöst und in
seriellen Verdünnungen
im Bereich von 1 × 10–8 bis
1 × 10–6 M
am Beginn der Züchtung
zugesetzt. Nach 1 Tag werden 5 μCi/ml [3H]-Thymidin zu dem Kul turmedium gegeben
und die Follikel werden für
weitere 3 Tage inkubiert. Die Haarfollikel werden dann mit Phosphat
gepufferter Salzlösung
gewaschen, um die nicht eingebaute Radioaktivität zu entfernen und die DNA
wird durch Inkubation mit Alkali über Nacht solubilisiert. Die
durch die follikuläre
DNA eingebaute Radioaktivität
wird dann unter Verwendung eines Flüssigszintillationszählers gemessen.
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Die Inkubation von Maushaarfollikeln
mit der Verbindung von Beispiel 1 ergibt eine Stimulierung der Zellproliferation
mit einem maximalen DNA-Synthesewert von 211 ± 17% (verglichen mit Kontrollen)
bei einer Konzentration von 0,3 μM.
Die Konzentration, die sich in einem halben Maximum Stimulierung
der DNA-Synthese ergibt (EC50 Wert), war 0,1 μM. Die Wirksamkeit der Verbindung
von Beispiel 1 in diesem Kultursystem überstieg jene von bekannten
hypotrichotischen Mitteln. Beispielsweise stimuliert Minoxidil die
Haarfollikel-DNA-Synthese
auf 160 ± 15%
(verglichen mit Kontrollen) und hat einen EC50-Wert
von 200 μM.
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Erfindungsgemäß können die Verbindungen der Formel
I und deren pharmazeutisch verwendbare Salze durch Umsetzen eines
Diketons der allgemeinen Formel
worin R
7 und
R
8 die vorstehend angegebene Bedeutung aufweisen,
mit
einem Aldehyd der allgemeinen Formel
worin R
1,
R
2, R
3 und R
5 die vorstehend angegebene Bedeutung aufweisen
und worin eine Hydroxygruppe in einer Verbindung der Formel III
in geschützter
Form vorliegen kann, in Gegenwart von Ammoniak, Abspaltung einer
Hydroxyschutzgruppe, die vorliegen kann, und, falls erwünscht, funktionelles
Modifizieren von reaktiven Gruppen, die in einer erhaltenen Verbindung
der Formel I vorliegen, und, falls erwünscht, Umwandeln einer Verbindung
der Formel I in ein pharmazeutisch verwendbares Salz, hergestellt
werden.
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Die Reaktion eines Diketons der Formel
II mit einem Aldehyd der Formel III und mit Ammoniak kann in einer
an sich bekannten weise ausgeführt
werden. Beispielsweise kann ein Diketon der Formel II mit einem Aldehyd
der Formel III und mit Ammoniumacetat (ein Reagenz, das Ammoniak
freisetzt) in einer organischen Säure, wie Essigsäure bei
einer erhöhten
Temperatur, beispielsweise etwa 50 bis etwa 100°C umgesetzt werden.
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Eine Hydroxygruppe in einer Verbindung
der Formel III kann in der Reaktion gemäß der Erfindung in geschützter Form,
beispielsweise als ein Benzylether vorliegen, der aus dem Reaktionsprodukt
in an sich bekannter Weise, im Fall von Benzylether beispielsweise
durch katalytische Hydrierung, entfernt werden kann.
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Die Diketone der Formel II und Aldehyde
der Formel III sind bekannt oder können in an sich bekannter Weise,
wie in den Beispielen beschrieben oder in Analogie dazu, hergestellt
werden.
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Funktionelle Modifizierung von reaktiven
Gruppen kann beispielsweise die Verseifung von Estergruppen, die
Reduktion von Nitrogruppen zu Aminogruppen und die Alkylierung von
Aminogruppen umfassen. Diese funktionellen Modifizierungen können in
an sich bekannter Weise, beispielsweise wie in den Beispielen beschrieben
oder in Analogie dazu, ausgeführt
werden.
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Saure Verbindungen der Formel I können durch
Behandlung mit Basen zu pharmazeutisch verwendbaren Salzen umgewandelt
werden und basische Verbindungen der Formel I können durch Behandlung mit Säuren zu
pharmazeutisch verwendbaren Salzen umgewandelt werden. Solche Reaktionen
können
in an sich bekannter Weise ausgeführt werden.
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Die Verbindungen der Formel I und
deren Salze können
als Arzneimittel, beispielsweise in Form von pharmazeutischen Zubereitungen,
verwendet werden.
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Die Arzneimittel können enteral,
parenteral oder örtlich
verabreicht werden. Arzneimittel in Form von Tabletten, Kapseln,
Dragees, Sirupen, Suspensionen, Lösungen und Suppositorien sind
beispielsweise für
die enterale Verabreichung geeignet. Arzneimittel in Form von Infusions-
oder Injektionslösungen
sind für
die parenterale Verabreichung geeignet.
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Die Dosierungen, in denen die Zubereitungen
verabreicht werden, können
gemäß der Verwendungsart
und dem Verwendungsweg sowie gemäß den Erfordernissen
des Patienten variieren.
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Bei der oralen Verabreichung der
erfindungsgemäßen Verbindungen
kommen im Fall von Erwachsenen Dosierungen von etwa 0,1–100 mg/kg,
vorzugsweise 0,5–50
mg/kg, pro Tag in Betracht.
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Die Zubereitungen können in
einer oder mehreren Dosen verabreicht werden. Kapseln, die etwa 5–500 mg
des Wirkbestandteils enthalten, umfassen eine bevorzugte Verabreichungsform.
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Die Zubereitungen können inerte
oder pharmakodynamisch aktive Zusätze enthalten. Tabletten oder Granulate
können
beispielsweise eine Reihe von Bindemitteln, Füllstoffen, Trägern oder
Verdünnungsmitteln enthalten.
Flüssige
Zubereitungen können
beispielsweise in Form einer Mischlösung mit sterilem Wasser vorliegen.
Kapseln können
einen Füllstoff
oder ein Verdickungsmittel zusätzlich
zu dem Wirkbestandteil enthalten. Weiterhin können geschmacksverbessernde
Zusätze, sowie
Substanzen, die gewöhnlich
als Konservierungsmittel verwendet werden, Stabilisatoren, Feuchtigkeitsmittel
und Emulgatoren, sowie Salze zum Variieren des osmotischen Drucks,
Puffer und andere Zusätze
vorliegen.
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Die vorstehend erwähnten Träger und
Verdünnungsmittel
können
organische oder anorganische Substanzen, beispielsweise Wasser,
Gelatine, Laktose, Stärke,
Magnesiumstearat, Talkum, Gummi arabicum, Polyalkylenglycole und
dergleichen, umfassen. Es ist erforderlich, dass alle in der Herstellung
der Zubereitung verwendeten Hilfsmittel nicht toxisch sind.
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Zur örtlichen Anwendung werden die
Wirkbestandteile geeigneterweise in Form von Salben, Tinkturen,
Cremes, Lösungen,
Lotionen, Sprays, Suspensionen, Gelen und dergleichen angewendet.
Salben und Cremes sowie Lösungen
sind bevorzugt. Diese Zubereitungen, die zur örtlichen Auftragung angepasst
sind, können
durch Vermischen der Verfahrensprodukte als Wirkbestandteile mit
nichttoxischen, inerten festen oder flüssigen Trägern, die zur örtlichen
Behandlung geeignet sind und die üblicherweise in solchen Zubereitungen vorliegen,
hergestellt werden.
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Zur örtlichen Auftragung gibt es
zweckmäßigerweise
geeigneterweise etwa 0,1–10%,
vorzugsweise 0,3–2%
Lösungen,
sowie etwa 0,1–10%,
vorzugsweise etwa 0,3–2%,
Salben und Cremes.
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Falls erwünscht, kann ein Antioxidationsmittel,
beispielsweise Tocopherol, N-Methyl-γ-tocopheramin, sowie t-Butylhydroxyanisol
oder t-Butyl-hydroxytoluol, mit den Zubereitungen angemischt werden.
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Die nachstehenden Beispiele erläutern die
Erfindung genauer.
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Beispiel 1
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Ein Gemisch von 12,3 g 1-(4-Chlorphenyl)-2-pyridin-4-yl-ethandion und
7,4 g 2,4,6-Trimethylbenzaldehyd in 125 ml Essigsäure, die
40 g Ammoniumacetat enthält,
wurde 2 Stunden bei 100°C
gerührt,
dann auf Raumtemperatur abkühlen
lassen. Das Gemisch wurde in ein Gemisch von 300 ml Eiswasser und
200 ml konzentrierter Ammoniaklösung
gegossen und das Gemisch wurde dreimal mit Essigsäureethylester
extrahiert. Nach Trocknen über
wasserfreiem Magnesiumsulfat wurde das Lösungsmittel verdampft. Der
Rückstand
wurde durch Chromatografie an Kieselgel mit Dichlormethan/Methanol
(9 : 1) gereinigt und aus Essigsäureethylester
kristallisiert, unter Gewinnung von 6,7 g 4-[5-(4-Chlorphenyl)-2-(2,4,6-trimethyphenyl)imidazol-4-yl]pyridin, Fp. 275°C.
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Beispiele 2–17
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Die nachstehenden Verbindungen wurden
in Analogie zu Beispiel 1 hergestellt:
- 2. 4-[5-(4-Fluorphenyl)-2-(2,4,6-trimethylphenyl)imidazol-4-yl]pyridin, Fp. 252–254°C (Diethylether),
- 3. 4-[5-(4-Chlorphenyl)-2-(2,6-dimethylphenyl)imidazol-4-yl]-pyridin, Fp. 290–292°C (Essigsäureethylester/Hexan),
- 4. 4-[5-(3-Methylphenyl)-2-(2,4,6-trimethylphenyl)imidazol-4-yl]pyridin, Fp. 251–253°C (Diethylether),
- 5. 4-[5-(4-Chlorphenyl)-2-(2-chlor-6-methylphenyl)-imidazol-4-yl]pyridin, Fp. > 260°C (Aceton),
- 6. 4-(5-(4-Chlorphenyl)-2-(2-brom-6-methylphenyl)-imidazol-4-yl]pyridin, Fp. > 260°C (Aceton/Hexan),
- 7. 4-[5-(4-Chlorphenyl)-2-(2,6-diisopropylphenyl)imidazol-4-yl]pyridin, Fp. > 260°C (Aceton/Hexan),
- 8. 4-[5-(4-Fluorphenyl)-2-(2-brom-6-methylphenyl)-imidazol-4-yl]pyridin, Fp. > 260°C (Dichlormethan),
- 9. 3-[5-(4-Chlorphenyl)-4-pyridin-4-yl-imidazol-2-yl]-2,4,6-trimethylbenzoesäuremethylester,
Fp. 228°C (Essigsäureethylester/Isopropylether),
- 10. 4-[5-(4-Chlorphenyl)-2-(2,6-dimethyl-3-nitrophenyl)-imidazol-4-yl)pyridin,
Fp. 295–298°C (Essigsäureethylester/Hexan),
- 11. 4-[3-[5-(4-Chlorphenyl)-4-pyridin-4-yl-imidazol-2-yl]-2,4,6,-trimethylbenzyl]morpholin,
Fp. 239–240°C (Essigsäureethylester),
- 12. [3-[5-(4-Chlorphenyl)-4-pyridin-4-yl-imidazol-2-yl]-2,4,6-trimethylbenzyl]dimethylamin,
Fp. 222°C
(Acetonitril),
- 13. 1-[3-[5-(4-Chlorphenyl)-4-pyridin-4-yl-imidazol-2-yl]-2,4,6-trimethylbenzyl]-4-methylpiperazin,
Fp. 280°C
(Essigsäureethylester),
- 14. 3-[5-(4-Chlorphenyl)-4-pyridin-4-yl-imidazol-2-yl]-2,4-dimethylphenol, Fp. > 300°C (Ethanol),
- 15. 4-[5-(4-Chlorphenyl)-2-(2,4,6-trimethyl-3-nitrophenyl)imidazol-4-yl]pyridin,
Fp. 295–299°C (Methanol/Essigsäuresäureethylester),
- 16. 3-[5-(4-Chlorphenyl)-4-pyridin-4-yl-imidazol-2-yl]-2,4,6-trimethylphenol,
Fp. > 300°C (Ethanol),
- 17. (2RS,6RS)- und (2R,6S)-4-[3-[5-(4-Chlorphenyl)-4-pyridin-4-yl-imidazol-2-yl]-2,4,6-trimethylbenzyl]-2,6-dimethylmorpholin,
Fp. 163–170°C (Essigsäureethylester).
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Beispiel 18
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Eine Lösung von 0,2 g 4-[5-(4-Chlorphenyl)-2-(2-chlor-6-nitrophenyl)imidazol-4-yl]pyridin
in 20 ml Methanol wurde in Gegenwart von 0,1 g 10%igem Palladium/Aktivkohle
2 Stunden hydriert. Der Katalysator wurde abfiltriert und die Lösung wurde
zur Trockne eingedampft. Umkristallisation aus Essigsäureethylester
ergab 0,1 g 3-Chlor-2-[5-(4-chlorphenyl)-4-pyridin-4-yl-imidazol-2-yl]phenylamin,
Fp. 220–222°C.
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Die Ausgangsmaterialien, die in Beispielen
1–18 verwendet
wurden, deren Herstellung bis jetzt nicht beschrieben wurde, können wie
nachstehend beschrieben oder in Analogie dazu hergestellt werden:
- A. Ethanonderivate (Verbindungen der Formel
II)
1-(4-Chlorphenyl)-2-pyridin-4-yl-ethandion
- (i) 19,4 g 4-Pyridylmethylisocyanid wurden tropfenweise bei –5°C unter Rühren zu
einer Lösung
von 37,8 g Ka lium-tert-butylat in 400 ml Tetrahydrofuran gegeben.
Das Gemisch wurde dann mit 23,1 g 4-Chlorbenzaldehyd behandelt und
bei –5°C weitere
2 Stunden gerührt.
Anschließend
wurden 19,7 g Essigsäure
tropfenweise bei 0°C
unter Rühren
zugegeben und der Feststoff wurde abfiltriert. Der Rückstand
wurde an Kieselgel mit Dichlormethan/Methanol (95 : 5) als das Elutionsmittel
chromatografiert und aus Dichlormethan/Hexan umkristallisiert. 25,0
g (E/Z)-N-[2-(4-Chlorphenyl)-1-pyridin-4-yl-vinyl]formamid,
Fp. 155– 156°C wurden
erhalten.
- (ii) Eine Lösung
von 39, 0 g (E/Z)-N-[2-(4-Chlorphenyl)-1-pyridin-4-yl-vinyl]formamid in 430 ml
Methanol wurde bei 0°C
mit 112 ml konzentrierter Salzsäure
behandelt. Das Gemisch wurde 16 Stunden bei 32–34°C gerührt. Das Gemisch wurde dann
auf 0°C
gekühlt
und tropfenweise unter Rühren
bei 0°C
zu einer Lösung von
82,2 g Kaliumhydroxid in 100 ml Wasser gegeben. Der Feststoff wurde
abfiltriert und aus Dichlormethan/Hexan umkristallisiert. 25,0 g
1-(4-Chlorphenyl)-2-pyridin-4-yl-ethanon, Fp. 85–86°C wurden erhalten.
- (iii) Eine Lösung
von 25 g 1-(4-Chlorphenyl)-2-pyridin-4-yl-ethanon in 285 ml Dioxan wurde mit
20 g Selendioxid behandelt. Das Gemisch wurde 1 Stunde bei 100°C gerührt und
filtriert. Das Lösungsmittel
wurde verdampft und der Rückstand
wurde in Dichlormethan gelöst.
Die Lösung
wurde drei Mal mit Wasser gewaschen, über wasserfreiem Magnesiumsulfat
getrocknet und eingedampft. Der Rückstand wurde in Essigsäureethylester
gelöst,
die Lösung
wurde über
Kieselgel filtriert und eingedampft, unter Gewinnung von 23,7 g
1-(4-Chlorphenyl)-2-pyridin-4-yl-ethandion, Fp. 119–120°C.
- B. Benzaldehydderivate (Verbindung der Formel III) 2-Brom-6-methylbenzaldehyd
- (i) Eine Lösung
von 9,52 g (2-Brombenzyliden)phenylamin in 150 ml Essigsäure wurde
mit 7, 9 g Palladium(II)acetat behandelt. Das Gemisch wurde 1 Stunde
unter Rückfluss
erhitzt, dann in 150 ml Wasser gegossen und drei Mal mit Dichlormethan
extrahiert. Die vereinigten organischen Extrakte wurden mit Wasser gewaschen, über wasserfreiem
Magnesiumsulfat getrocknet und zur Trockne eingedampft. Der Rückstand wurde
an Kieselgel mit Dichloromethan/Methanol (99 : 1) als das Elutionsmittel
chromatografiert und ergab 10,3 g Bis[acetato(3-brom-2-phenyliminomethyl-phenyl)palladium](Pd-Pd),
Fp. 199–200°C.
- (ii) Eine Lösung
von 10,3 g Bis[acetato(3-brom-2-phenyliminomethylphenyl)palladium](Pd-Pd)
in 80 ml Dichlormethan und 80 ml Aceton wurde mit 90 ml gesättigter
Natriumchloridlösung
unter Rühren
behandelt. Nach 10 Minuten wurde der Feststoff abfiltriert und ergab
6,1 g Bis[chloro(3-brom-2-phenyliminomethylphenyl)palladium](Pd-Pd),
Fp. 280–282°C.
- (iii) Eine Lösung
von 6,1 g Bis[chloro(3-brom-2-phenyliminomethylphenyl)palladium](Pd-Pd)
in 225 ml absolutem Benzol wurde mit 7,9 g Triphenylphosphin unter
Argon behandelt. Anschließend
wurde das Gemisch weitere 30 Minuten bei Raumtemperatur gerührt. 12,5
ml einer 1,6 M Lösung
Methyllithium in Diethylether wurden tropfenweise bei 0°C unter Rühren zugegeben
und das Gemisch wurde anschließend
1 Stunde bei Raumtemperatur gerührt.
Das Gemisch wurde dann bei 0°C
mit 225 ml 1 N Salzsäure
behandelt, filtriert und der Feststoff wurde mit Diethylether gewaschen.
Die vereinigten organischen Extrakte wurden zwei Mal mit Wasser
gewaschen, über
wasserfreiem Magnesiumsulfat getrocknet und zur Trockne eingedampft.
Der Rückstand wurde
an Kieselgel mit Hexan/Essigsäureethylester
(98 : 2) als das Elutionsmittel chromatografiert und ergab 0,7 g
2-Brom-6-methylbenzaldehyd, Fp. 48–49°C.
-
2,6-Diisopropylbenzaldehyd
-
6,8 ml einer 1,6 M Lösung Butyllithium
in Hexan wurden tropfenweise bei –78°C unter Rühren zu einer Lösung von
2,6 g 2-Brom-1,3-diisopropylbenzol in 16 ml Tetrahydrofuran gegeben.
Das Gemisch wurde bei der gleichen Temperatur 30 Minuten gerührt und
anschließend
mit einer Lösung
von 1,3 g N-Formylpiperdin
in 1,5 ml Tetrahydrofuran behandelt. Anschließend wurde das Gemisch innerhalb
eines Zeitraums von 6 Stunden auf Raumtemperatur erwärmen lassen.
Das Gemisch wurde auf 0°C
gekühlt
und mit 12 ml 3 N Salzsäure
behandelt. Die wässrige
Lösung
wurde vier Mal mit Diethylether extrahiert und die vereinigten organischen
Extrakte wurden mit einer gesättigten
Natriumchloridlösung
gewaschen, über
wasserfreiem Magnesiumsulfat getrocknet und zur Trockne eingedampft.
Der Rückstand
wurde an Kieselgel mit Dichlormethan als Elutionsmittel chromatografiert
und ergab 1,07 g 2,6-Diisopropylbenzaldehyd als ein Öl.
-
2,6-Dimethyl-3-nitrobenzaldehyd
-
2 g 2,6-Dimethylbenzaldehyd wurden
bei Raumtemperatur innerhalb eines Zeitraums von 15 Minuten zu einem
Gemisch von 20 ml konzentrierter Salpetersäure und 10 ml Essigsäure gegeben.
Anschließend
wurde das Gemisch bei Raumtemperatur 5 Minuten gerührt und
auf Eiswasser gegossen. Das Gemisch wurde für weitere 5 Minuten gerührt, filtriert
und der Rückstand
wurde in Dichlormethan gelöst.
Nach Trocknen über
wasserfreiem Magnesiumsulfat wurde das Lösungsmittel verdampft. Der
Rückstand
wurde an Kieselgel mit Hexan/Essigsäureethylester als das Elutionsmittel
chromatografiert und ergab 1,23 g 2,6-Dimethyl-3-nitrobenzaldehyd,
Fp. 54–57°C (aus Hexan)
und 0,33 g 2,6-Dimethyl-3,5-dinitrobenzaldehyd, Fp. 119–122°C (aus Toluol/Hexan).
-
2,4,6-Trimethyl-3-morpholin-4-yl-methylbenzaldehyd
-
Eine Lösung von 0,98 g 3-Chlormethyl-2,4,6-trimethylbenzaldehyd
in 20 ml Acetonitril wurde mit 0,87 ml Morpholin behandelt. Das
Gemisch wurde 4 Stunden bei Raumtemperatur gerührt und anschließend filtriert. Das
Lösungsmittel
wurde verdampft und der Rückstand
wurde in Essigsäureethylester
gelöst.
Die Lösung
wurde zwei Mal mit Wasser gewaschen, über wasserfreiem Magnesiumsulfat
getrocknet und zur Trockne eingedampft. Destillation des Rückstands
ergab 1,05 g 2,4,6-Trimethyl-3-morpholin-4-yl-methylbenzaldehyd,
Sdp. 150°C/0,3
Torr.
-
3-Dimethylaminomethyl-2,4,6-trimethylbenzaldehyd
-
3-Dimethylaminomethyl-2,4,6-trimethylbenzaldehyd,
Sdp. 150°C/0,3
Torr wurde in Analogie zu dem vorstehend für die Herstellung von 2,4,6-Trimethyl-3-morpholin-4-yl-methylbenzaldehyd
beschriebenen Verfahren hergestellt.
-
2,4,6-Trimethyl-3-(4-methylpiperazin-1-yl-methyl)benzaldehyd
-
2,4,6-Trimethyl-3-(4-methylpiperazin-1-yl-methyl)benzaldehyd,
Fp. 90°C
(aus Acetonitril), wurde in Analogie zu der vorstehend für die Herstellung
von 2,4,6-Trimethyl-3-morpholin-4-yl-methylbenzaldehyd
beschriebenen Weise hergestellt.
-
3-Hydroxy-2,6-dimethylbenzaldehyd
-
- i) Eine Lösung
von 2,8 g 2,6-Dimethyl-3-nitrobenzaldehyd in 150 ml Toluol wurde
mit 5 ml Ethylenglycol und 20 mg p-Toluolsulfonsäure behandelt. Das Gemisch
wurde 18 Stunden unter Rückfluss
erhitzt, wobei das Wasser unter Verwendung eines Scheiders abgetrennt
wurde. Das Gemisch wurde auf Raumtemperatur abkühlen lassen und zwei Mal mit
Wasser gewaschen. Nach Trocknen über
wasserfreiem Magnesiumsulfat wurde das Lösungsmittel verdampft und der
kristalline Rückstand
wurde aus Hexan kristallisiert. 3,0 g 2-(2,6-Dimethyl-3-nitrophenyl)-1,3-dioxolan,
Fp. 69–71°C wurden
erhalten.
- ii) Eine Lösung
von 2,7 g 2-(2,6-Dimethyl-3-nitrophenyl)-1,3-dioxolan in 30 ml Essigsäureethylester
wurde in Gegenwart von 0,2 g Platinoxid für 45 Minuten hydriert. Der
Katalysator wurde abfiltriert und die Lösung wurde zu einem kristallinen
Rückstand
auf konzentriert. Umkristallisation aus Hexan ergab 2,35 g 2-(3-Amino-2,6-dimethylphenyl)-1,3-dioxolan,
Fp. 100–103°C.
- iii) Eine Lösung
von 0,73 g Natriumnitrit in 2 ml Wasser wurde bei 0°C über einen
Zeitraum von 15 Minuten unter Rühren
zu einer Suspension von 2,0 g 2-(3-Amino-2,6-dimethylphenyl)-1,3-dioxolan
in 1,9 ml of konzentrierter Schwefelsäure und 5,5 ml Wasser gegeben.
Anschließend
wurde das Gemisch 15 Minuten bei Raumtemperatur gerührt und
dann unter Rühren
innerhalb eines Zeitraums von 5 Minuten bei 110°C zu einem Gemisch von 1 ml
konzentrierter Schwefelsäure
und 15 ml Wasser gegeben. Das Gemisch wurde unter Rühren für eine Stunde
unter Rückfluss
erhitzt, dann auf Raumtemperatur abkühlen lassen, filtriert und mit
Wasser gewaschen, unter Gewinnung von 1,55 g 3-Hydroxy-2,6-dimethylbenzaldehyd,
Fp. 159–165°C (aus Isopropylether).
-
3-Diethylaminomethyl-2,4,6-trimethylbenzaldehyd
-
3-Diethylaminomethyl-2,4,6-trimethylbenzaldehyd,
Sdp. 200°C/0,2
Torr, wurde in Analogie zu dem für die
Synthese von 2,4,6-Trimethyl-3-morpholin-4-yl-methylbenzaldehyd
beschriebenen Verfahren hergestellt.
-
(2RS,6RS)- und (2R,6S)-3-(2,6-Dimethylmorpholin-4-yl-methyl)-2,4,6-trimethylbenzaldehyd
-
(2RS,6RS)- und (2R,6S)-3-(2,6-Dimethylmorpholin-4-yl-methyl)-2,4,6-trimethylbenzaldehyd,
Fp. 130°C
(Hexan) wurde in Analogie zu dem vorstehend für die Synthese von 2,4,6-Trimethyl-3-morpholin-4-yl-methyl-benzaldehyd
beschriebenen Verfahren hergestellt.
-
Beispiele A–E erläutern die Herstellung von pharmazeutischen
Zubereitungen.
-
Beispiel A
-
Hartgelatinekapseln können wie
nachstehend hergestellt werden:
Bestandteil | mg/Kapsel |
1.
Sprühgetrocknetes
Pulver, enthaltend 75% Verbindung I | 20 |
2.
Natriumdioctylsulfosuccinat | 0,2 |
3.
Natriumcarboxymethylzellulose | 4,8 |
4.
Mikrokristalline Zellulose | 86,0 |
5.
Talkum | 8,0 |
6.
Magnesiumstearat | 1,0 |
Gesamt | 120 |
-
Das sprühgetrocknete Pulver, das auf
dem Wirkstoff, Gelatine und mikrokristalliner Zellulose basierte, und
das eine durchschnittliche Wirkbestandteil-Teilchengröße von < 1 μ (gemessen
unter Verwendung von Autokorrelationsspektroskopie) aufwies, wird
mit einer wässrigen
Lösung
von Natriumcarboxymethylzellulose und Natriumdioctylsulfosuccinat
befeuchtet und verknetet. Die erhaltene Masse wird granuliert, getrocknet
und gesiebt und das erhaltene Granulat wird mit mikrokristalliner
Zellulose, Talkum und Magnesiumstearat vermischt. Das Pulver wird
in Kapseln Größe 0 gefüllt.
-
Beispiel B
-
Tabletten können wie nachstehend hergestellt
werden:
Bestandteil | mg/Tablette |
1.
Verbindung I als ein fein vermahlenes Pulver | 20 |
2.
Pulverförmige
Laktose | 100 |
3.
Weiße
Maisstärke | 60 |
4.
Povidon K30 | 8 |
5.
Weiße
Maisstärke | 112 |
6.
Talkum | 16 |
7.
Magnesiumstearat | 4 |
Gesamt | 320 |
-
Die fein vermahlene Substanz wird
mit Laktose und einem Teil der Maisstärke vermischt. Das Gemisch wird
mit einer wässrigen
Lösung
von Povidon K30 befeuchtet und verknetet und die erhaltene Masse
wird granuliert, getrocknet und gesiebt. Das Granulat wird mit der übrigen Maisstärke, Talkum
und Magnesiumstearat vermischt und zu Tabletten geeigneter Größe verpresst.
-
Beispiel C
-
Weichgelatinekapseln können wie
nachstehend hergestellt werden:
Bestandteil | mg/Kapsel |
1.
Verbindung I | 5 |
2.
Triglycerid | 450 |
Gesamt | 455 |
-
10 g Verbindung I werden in 90 g
Triglycerid mittlerer Kette unter Rühren und unter Inertbegasung
und Schutz vor Licht gelöst.
Diese Lösung
wird als eine Kapselfüllmasse
zu Weichgelatinekapseln, die 5 mg Wirkbestandteil enthalten, verarbeitet.
-
Beispiel D
-
Eine Creme kann in an sich bekannter
Weise aus den nachstehend angeführten
Bestandteilen hergestellt werden:
| Gew.-% |
Verbindung
der Formel I | 0,1–5 |
Cetylalkohol | 5,25–8,75 |
Arlacel
165 (Glyceryl/PEG 100-Stearat) | 3,75–6,25 |
Miglyol
818 (Capryl/Caprin/ Linolsäuretriglycerid) | 11,25–18,75 |
Sorbitlösung | 3,75–6,25 |
Na2EDTA | 0,075–0,125 |
Carbopol
934P (Carbomer 934P) | 0,15–0,25 |
Butyliertes
Hydroxyanisol | 0,0375–0,0625 |
Methylparaben | 0,135–0,225 |
Propylparaben | 0,0375–0,0625 |
NaOH
(10%ige Lösung) | 0,15–0,25 |
Wasser
q.s. | 100,00 |
-
Beispiel E
-
Ein Gel kann in an sich bekannter
Weise aus den nachstehend angeführten
Bestandteilen hergestellt werden:
| Gew.-% |
Verbindung
der Formel I | 0,1–5 |
Pluronic
L 101 (Poloxamer 331) | 10,00 |
Aerosil
200 (Siliziumdioxid) | 8,00 |
PCL
liquid (Fettsäureester) | 15,00 |
Cetiol
V (Ölsäuredecylester) | 20,00 |
Neobeeöl (Triglycerid
mittlerer Kettenlänge) | 15,00 |
Euhanol
G (Octyldodecanol), q.s. | 100,00 |
-
Die physikalischen Eigenschaften
der Zubereitungen können
durch Ändern
des Verhältnisses
zwischen den Hilfsstoffen in Beispielen D und E geändert werden.